Fundstück: | |
Art / Typ: | verstellbarer Maulschlüssel (sog. »Engländer«) |
Herkunft: | vermutlich USA (Herstellerprägung nur rudimentär entzifferbar) |
Zustand: | stark gebrauchter und korrodierter Zustand, jedoch leichtgängig verstellbar und daher jederzeit einsatzfähig |
Fundort: | auf einem Nürnberger Flohmarkt von einem türkischen Händler erworben, Kaufdatum nicht mehr erinnerlich |
Kaufpreis: | einstelliger DM-Betrag |
Notizen: | Eigentlich hatte ich nach einem neuen, verstellbaren Gabelschlüssel gesucht, um diverse übergroße (Überwurf-)Muttern an Fahrrädern, Sanitär-Installationen und anderen Baustellen im Haushalt sauber und ohne Zangenspuren lösen und wieder festziehen zu können. Das hier gezeigte Exemplar hatte seine besten Jahre offenkundig zwar schon hinter sich (und deckt mit seiner mittleren Maulweite auch längst nicht alle potentiellen Einsatzfelder ab), vermochte mich aber ob seiner ungewöhnlichen Machart nachhaltig zu faszinieren. Wie man sieht, sind Griff, Gewinde- und Gleitstange aus einem einzigen Stück Rundstahl gefertigt, welches mittig zu einer Art Zopf verdrillt wurde (und das zweifellos in weichem und damit glühend heißem Zustand). Die praktische Produktionsweise verminderte einerseits die Zahl der in der Endmontage zu verbindenden Einzelteile, verlieh andererseits dem vollständig aus schwerem Metall bestehenden Stück einen archaisch-rustikalen Charakter. Das schier unverwüstliche und überdies sehr schön anzuschauende Werkzeug hat sich längst als zuverlässiger Helfer bewährt und wird auch weiterhin seinen Stammplatz in meinem Werkzeugkasten behalten. |
Ja, ein wirklich archaisch anmutendes Stück.
Von meines Großvaters Werkzeugkiste bewahre ich auch noch einen »Engländer«, wie du ihn nennst, auf. Wenn ich mir’s so überlege, hat ihn mein Großvater »Franzosen« genannt, bin aber nicht sicher.
Interessant wäre jedenfalls, mal herauszufinden, woher oder wovon solche Benamsungen stammen. Mir schwand da nichts Gutes. Großvater war immerhin im 1. Weltkrieg »tätig« – und das in Frankreich.
Jedenfalls ziehe ich da meine eigene Assoziation vor, die mich beim Anblick deines Wekzeugs überkommt: Ich denke an meine Korkenzieher....
#1
Ein echtes Prachtstück! Wie wurde denn die obere Klemmbacke an den beiden Enden des Rundstahls befestigt?
#2
@Darwin: Wikipedia kennt den Unterschied zwischen Engländern und Franzosen !
@Lexikaliker: Das habe ich leider selbst noch nicht herausfinden können...
#3
Wenn’s keine sichtbaren Spuren gibt, dann könnte das Oberteil aufgeschrumpft, d. h. erhitzt, aufgesteckt und durch Erkalten befestigt worden sein.
#4
Das möchte sein, in der Tat...
#5
Könnte die Benennung der Werkzeuge daher rühren, weil die Franzosen im allgemeinen als kommunikativer gelten?
de.wikipedia.org/wiki/Franzose_(Werkzeug)
#6
Oder öfter mal ’ne Schraube locker haben? Ich weiß es leider auch nicht!
#7
Das schöne Werkzeug hat auch ein gutes Stück weit etwas von einem Zammer...
#8
Stimmt, zammhaun kann man damit sicher auch so manches Glump...
#9
Schau mal, dein Zammer wurde als Avatar in einem Forum
missbrauchtverwendet:www.cbbc.de/forum/viewtopic.php?f=3&t=5020#p50000
#10
Ich sehe da leider nur: »Das von dir ausgewählte Thema existiert nicht.«
Aber egal, kleinen Dieben wünsche ich die Anmahnungen anderer an den Hals; ich selbst treibe nachträgliche Honorare und Fangprämien nur noch von den großen Schurken ein, da aber unnachgiebig...
#11