Spät aber doch erscheint des zonebattler’s turnusmäßig fälliges Monatsrätsel, und heuer erlaubt er sich definitiv keinen Aprilscherz. Zweimal hintereinander erschiene ihm ein solcher Jux als langweilig und als berechenbar, und beides will er sich absolut nicht nachsagen lassen! Darum gibt es hier und heute ein farbenfrohes Rätsel-Motiv, wie es färdderischer (a weng sperrig, a bisserle schäbig) kaum sein könnte:
Nein, es ist wirklich keine Frühlings-Finte: Das Bild habe ich tatsächlich weder in Fürth im Odenwald noch in Fürth am Berg aufgenommen, sondern vor ziemlich genau 48 Stunden hier im heimischen Fürth i. Bay.! Großes zonebattler-Ehrenwort!
So, nachdem das geklärt ist, lautet die Frage einmal mehr: Was zeigt mein Foto und wo genau ist das Motiv zu verorten? Ein kleiner Hinweis ist wie (fast) immer im Text verborgen und zu entschlüsseln für alle, die Augen im Kopf (und ein Hirn im Schädel) haben...
Zu gewinnen gibt es diesmal ein gar wunderschönes Buch im Breitbandformat mit überdies noch herausklappbaren Falt-Seiten:
»Wien 360° City Panoramas« von Werner Weiler (Fotos), Helga Neubauer und Wolfgang Vorbeck (Texte). Ein opulenter Bildband, die sozusagen etwas seriösere Ergänzung zu meinem eigenen jüngst hier gezeigten Zyklus »Frühling in Wien«. Lieferung frei Haus oder Stammtisch ! |
Wie immer gewinnt der oder die Erste, der/die unter richtigem Namen und mit funktionierender eMail-Adresse (oder unter bereits amtsbekanntem Pseudonym) die korrekte Antwort in einen Kommentar zu diesem Beitrag schreibt!
Bis zum Erscheinen des nächsten Rätsels (also genau einen Monat lang) können Lösungen eingereicht werden. Die Laufzeit endet mit dem Erscheinen eines weiteren Rätsel-Bildes am jeweils nächsten Monatsanfang. Mit der Vorstellung eines neuen Preisrätsels wird die zutreffende Antwort zur Vorgängerfrage (in einem Kommentar zu dieser) bekanntgegeben, sofern sie bis dahin nicht richtig beantwortet wurde.
Das müßte, könnte, das Jean Mandel Gebäude in der Hirschenstraße sein. Man sieht es auch vom Bahndamm aus wenn man Richtung Neustadt a. d. Aisch fährt , der Banhübergang Ottostraße ist gleich ums Eck.
#1
Das haben wir gern: Nach Essen auswandern und dann vom Ruhrpott aus den anderen Fürth-Kindern dauernd die Preise wegschnappen! ;-)
Aber so ist es halt, Ruppi1979 hat (schon wieder) recht! Ich habe vorgestern Abend in der Tat im güldenen Abendlichte den ehemaligen Firmensitz von Jean Mandels Firma ADEMA am gleisseitigen Anfang (oder Ende?) der Hirschenstraße aufgenommen:
Von etwas weiter weg sieht das alte ADEMA-Gebäude (was bedeutete wohl dieses eigenartige Akronym?) so aus:
Die Firma scheint schon lange erloschen zu sein, im Netz findet sich nichts darüber. Kein Wunder, denn ausweislich eines knappen Artikels im FürthWiki ist der Inhaber Jean Mandel ‑erster Gemeindevorsitzender der Jüdischen Gemeinde Fürth nach dem Zweiten Weltkrieg- bereits 1974 verstorben. Aus Historikermund vernahm ich die Mutmaßung, bei der Firma habe es sich um einen Pelzvertrieb gehandelt. Vielleicht weiß unser Preisträger (oder jemand anderes aus der Leserschaft) dazu Konkreteres zu berichten?
Im Luftbild sieht man witzigerweise die langen Schatten der großen Leuchtbuchstaben längs des Daches und kann aus dieser Projektion den Schriftzug »ADEMA JEAN MANDEL FÜRTH« recht gut entziffern:
Für die hier vorgesehene(n) Abbildung(en) konnten nicht alle eventuell tangierten Lizenz- und/oder Urheberrechtsfragen mit letzter Gewißheit geklärt werden, weshalb auf eine kenntliche Darstellung leider verzichtet werden muß.
Der von mir fotografierte Schriftzug ist im rechten Winkel dazu an der westlichen Schmalseite des Daches angebracht (gekennzeichnet durch den gelben Kringel). Mit je einem gelben »x« habe ich noch meine beiden Fotografier-Standpunkte markiert.
Tja, und damit ist schon wieder (und obendrein zum zweiten Mal in Folge) ein zonebattler’sches Monatsrätsel von Herrn Ruppi1979 in Rekordzeit gelöst worden: Glückwunsch! Wird er einen Hattrick zuwege bringen und auch am 1. Mai den Sieg davontragen? Da müßte ich mir ja schon was Besonderes als Preis einfallen lassen!
Den jetzigen trage ich
der Faulheit halberaus pragmatischen Gründen nächstens um zwei Straßenecken zu des Siegers Eltern, da hat er dann einen zusätzlichen Grund, sich auf den nächsten Heimatbesuch zu freuen...Gut, dann also auf ein Wiederrätseln am 1. Mai, dem Tag der Arbeit. Rüstet Euch und schaut Euch unser Fürth bis dahin genau an!
#2
Danke! ;-)
Nein, was die Firma herstellte oder verkaufte weiß ich leider nicht. Evtl. weiß der Herr Grabenkenner was?
#3
Der famose Grabenkenner wußte die Auflösung wie (fast) immer als erster, hielt sich aber sportlicherweise mit einer öffentlich-offiziellen Verlautbarung zurück. Vielleicht reicht er nunmehr noch ein paar interessante Informationen zum erratenen Objekt nach?!
#4
Tatsächlich kannte ich hier nur das Gebäude und kann über die Aktivitäten jener Firma keine vernünftige Aussage treffen. Auf alten Fotos ist jedenfalls zu lesen: « Jean Mandel Grosshandel u. Export« was genau da gehandelt und exportiert wurde kann ich nicht mit Gewissheit sagen. Ein ehemaliger Bekannter »Mandel« war indes Automatenaufsteller und evtl. nur ein Namensvetter.......
#5
Der Name kommt mir sehr bekannt vor, aber wohl eher von diesem hier:
fuerthwiki.de/wiki/index.php/Jean_Mandel
Ohne Verwandschaftsverhältnis à la Vater – Sohn wäre das scho ein großer Zufall, oder nicht?
#6
Worin liegt der Unterschied zwischen jenem Jean Mandel im Kommentar #6 und dem von mir bereits in #2 verlinkten?
#7
Mit Fieber nur kurz dem Bette entstiegen, sollte man keine Kommentare in Blogs schreiben ;-)
#8
Was dort produziert wurde weiß ich leider auch nicht – aber die Lösung für das Akronym liegt nahe: ADEMA = Adele Mandel. Die Gattin des Jean. Klingt plausibel, oder?
#9
Das wäre nicht nur plausibel, sondern absolut stimmig: Tatsächlich gibt es derlei Wortspiele mit Namensbestandteilen in Firmennamen ja ziemlich häufig (»ERIBA« = Erich Bachem, »GAMA« = Georg Adam Mangold usw.). Leider kann ich keine Quelle finden, aus der der Name von Jean Mandels Ehefrau hervorginge. Du scheinst da mehr zu wissen, oder ist Deine These reine Spekulation?
#10
Laut »Der Bayerische Senat: biographisch-statistisches Handbuch 1947–1997« handelt es sich um eine »Kleiderfabrik«, aber leider lässt sich an Hand der bei Google Books angebotenen Auszüge mehr nicht ermitteln.
#11
Mir ist der Name der Ehefrau des Jean Mandel bekannt. Die Dame lebt auch noch. Und ja, es war eine Textilschneiderei – eine entfernte Bekannte hatte dort vor vielen Jahren nach hrem Studium gearbeitet (dies konnte ich mittlerweile in Erfahrung bringen)
#12
Ah, dann ist das ja aus berufenem Munde eindeutig geklärt. Vielen Dank dafür!
#13
... und es lässt sich mit einem Blick in das Gemeinsame Registerportal der Länder auch verifizieren.
Die Firma »Adema-Modelle« Jean Mandel (Amtsgericht Fürth HRA 2484) wurde am 11. Dezember 1978 gelöscht, die Firma »Adema – Kindermoden Mandel u. Reitler oHG« (Amtsgericht Fürth HRA 3989) erlosch am 16. September 1974. Für die Adema – Kindermoden findet sich der Hinweis auf einen früheren Namen: »Adema-Kindermoden Adele Mandel K. G.«
Die Papierversion zum Googel-Book liegt mir seit gestern vor, sollte sich etwas Interessantes ergeben, erfahren es die in der zonebattler’s homegezonte und gezwonullte Leser als Erstes. Im Drüberflug konnte ich allerdings nichts über die oben zitierte Kleiderfabrik hinausgehendes ermitteln.
#14
Jetzt hatte ich im »alten Jahr™« mir über die Bib meiner werten Frau Arbeitgeberin das Buch per Fernleihe besorgt, um nach rund 59 Tagen, also am Tag vor Leihfristende, mal eben die Seite mit dem Jean Mandel rauskopiert zu haben. Meiner Untätigkeit zum Trotze ist erfreulicherweise heute morgen ein Artikel im Wiggerlbedia, oder wie das Ding heißt, aufgetaucht. Und zwar umfangreicher als im Fürthwiki und mit mehr Daten als im eingangs erwähnten Schmöker von Schmöger. Denn die dort referenzierte Datenbank des Haus der Bayerischen Geschichte weiß ein wenig mehr.
Dort taucht in der Zeit zwischen den Weltkriegen neben der Spielvereinigung die »Erste Fürther Lumpensortieranstalt« auf. Bestimmt dürfte auf Grund einer eindeutig zweideutigen Bedeutung des Wortes Lump(en) und der damit verbundenen Wertschätzungstiefe der Betrieb im Fürth nach dem Kick-off zum Relaunch im Jahr 1945 einen anderen Namen erhalten haben. Vielleicht gugel ich bei Gelegenheit mal nach dem Buch von Oppenheimer, das könnte als eine der Quellen für alle Jean-Mandel-Kutzbiographien vielleicht eine geringfügig längere Bio beinhaten.
#15
Noch eine bedauerliche Anmerkung: Die Namensgeberin Adele Mandel verstarb vor genau einer Woche. Damit ist dann auch die Zukunft dieses Anwesens offen auf welches die Stadt wohl schon einbeghrliches Auge geworfen hat, zwecks Erweiterung der angrenzeenden Schulen.
#16
Danke für diese Information, mit deren Hilfe ich sogleich die Traueranzeige in den Fürther Nachrichten finden konnte. Immerhin: 93 ist ein gesegnetes Alter...
#17
Pressespiegel: »Chic aus der Hirschenstraße kam ganz groß in Mode« (FN)
#18