Der gesunde Menschenverstand scheint zusehends im Schwinden begriffen. Dies zu beobachten hat der zonebattler im Büro reichlich Gelegenheit [1], an jungen Nachwuchskräften zumal. Einigen von denen ist schlechterdings nicht begreiflich zu machen, daß man angesichts des recht hohen Dienstpostaufkommens der Büroetage die abzusendenden Umschläge nicht einfach in (wahl)loser Schüttung in den bereitgestellten Postkorb abkippen sollte.
In der Regel kommt hier nämlich werktags (außer Sa, nicht 24.12., 31.12.) eine ganze Menge Post zusammen. Überwiegend handelt es sich dabei um kiloweise retournierte Bewerbungsmappen einerseits und frisch ausgestellte Teilnahme- und Prüfungsbescheinigungen andererseits, Papiere und Dokumente also, die zumindest ungeknickt und unbestoßen das Haus verlassen sollten (auch wenn man auf den Rest des Laufweges naturgemäß keinerlei Einfluß hat). Dies zu gewährleisten erfordert eigentlich nur eine halbe Sekunde Aufmerksamkeit und etwas Feinmotorik!
Nachdem er sich den Mund lange Zeit vergeblich fusselig geredet hatte, hat der Schreiber dieser Zeilen letzten Freitag kurzerhand die Kamera gezückt und Realität und Vision in einer rasch zusammengeklickten PowerPoint-Folie gegenübergestellt. Die hängt jetzt sauber ausgedruckt an der Wand unmittelbar über dem Postkorb. Vielleicht hilft das ja. Wenn nicht, läßt sich der zonebattler einen Elektroschocker beschaffen und stellt seinen Schreibtisch in den Flur gleich neben die Postkammer...
[1] StammleserInnnen werden sich an die Sache mit der Kaffeemaschine erinnern.
Hmm...
Der Grinsi im zweiten Bild wirkt a weng alienhaft.
#1
Wenn nicht gar wie ein unreifer Halloween-Kürbis! Eigentlich suchte ich ja einen dicken Abhak-Haken, doch einen solchen fand ich nicht. Weil der Standard-Smiley aus den PowerPoint-Autoformen als zweitbeste Wahl aber reichlich uninspiriert aus der nicht vorhandenen Wäsche schaut, hab’ ich halt schnell aus drei Kreisen und einer gedrehten Mondsichel jenen Grinsikus zusammengeschustert. Für die avisierte Zielgruppe ist der so verkehrt nicht... ;-)
#2
Falls Du doch noch Angst um das Seelenheil der Zusammenzustauchenden angesichts der ungesunden Gesichtsfarbe Deines Motivations-Aliens bekommen solltest: In der Zapf Dingbats gibts die gesuchten Haken (und die dazugehörigen Kreuze) sogar in einer gewissen Auswahl (GID 22 bis 27, Unicode-Name »Checkmark« bzw. »Ballot«) ...
#3
Wieder was dazugelernt, vielen Dank! Ich revanchiere mich mit einem empfehlenden Hinweis auf »den Romeo des Alphabets«. Leider ist der wunderbare F.A.Z.-Artikel über den Schriftgestalter Hermann Zapf mittlerweile nur noch gegen einen Obulus abzurufen. Lohnt aber!
#4
Och, wenn man etwas sucht, kann man den Artikel der FAZ-Seite auch kostenlos herauskitzeln ...
Soll ich jetzt damit herumposen, daß ich als Mitglied des LaTeX-Anwendervereins Dante in den Besitz von Zapfs typographischer Autobiographie »Alphabet-geschichten« gelangt bin? Ein ausnehmend schönes Buch (das, wie ich gerade sehe, über Linotype auch frei erhältlich ist.
#5
Ei der Daus, das ist ja spannend. Das muß ich doch gleich an den an derlei Dingen gleichfalls sehr interessierten Freund Lexikaliker und an das Burgblickfräulein weiterposaunen: He! Hallo! Huhu! Herbei!
#6
Haken über Haken... und sonstiges Abstimmgedöns...
#7
Die reichen mir bis ans Ende meiner Tage. Thema abgehakt! ;-)
#8
Hier! :-) Bei Typo-Themen bin ich sowohl stets als auch gern zur Stelle. Danke an Matthias für den FAZ-Link und den Hinweis auf das Buch von Hermann Zapf.
Der Horror-Smiley hat was – man könnte fast denken, er würde sagen: »Ich kann auch anders« ;-)
#9
Ja, ja, ha(c)kt nur alle auf mir rum... ;.)
#10
Ich nicht.
Ich ha(c)ke nämlich nur auf den Tasten herum. Und grinse dabei horrorsmileymäßig in mich rein....
#11
Aber nicht doch, sowas geht leicht zu Lasten der Schönheit, vor allem weil bei ausgefallener Heizung das Grinsen zur Grimasse gefrieren kann!
#12
Dank an Matthias für den Hinweis auf die zapfschen Lebenserinnerungen.
Direkt mal nachsehen, ob die hiesige (=Nürnberger) Stadtbibliothek da aushelfen kann ... (zwei Minuten später:) Sie kann. Nicht im Freihandbereich, aber im Magazin am Egidienplatz. Sehr schön.
#13
Wohin so eine Diskussion über fremdverzapften Unfug doch letztlich führen kann... Erstaunlich.
#14