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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Samstag, 2. Februar 2008

Glück ist...

...wenn man um 12:30 Uhr aus dem Hau­se hech­tet, um recht­zei­tig bis zum dräu­en­den La­den­schluß um 13:00 Uhr in die Ci­ty zu ei­nem An­ti­qua­ri­at zu kom­men, sich nach ei­nem Tratsch mit dem Bü­cher­mä­del um 13:15 Uhr selbst die Tür zum Aus­laß auf­sperrt, sich hin­ter­her fast ne­ben­an bei ei­ner be­freun­de­ten Dienst­lei­ste­rin zu ei­nem Kaf­fee nebst Schwatz nie­der­läßt, auf dem Heim­weg noch schnell in ei­ner klei­nen Ga­le­rie vor­bei­schaut, die ak­tu­el­le Aus­stel­lung gou­tiert, sich da­nach mit der In­ha­be­rin über Gott und die Welt und die Men­schen aus­tauscht, dann noch schnell auf dem Heim­weg ein paar Le­bens­mit­tel ein­kauft, um schließ­lich erst kurz nach 18:30 Uhr wie­der da­heim ein­zu­lau­fen: Sechs Stun­den statt ein­ein­halb ge­plan­ten, die den mi­nu­tiö­sen Ar­beits­plan für’s Wo­chen­en­de sou­ve­rän ge­sprengt , sich aber als gro­ße Be­rei­che­rung für’s ei­ge­ne Le­ben er­wie­sen ha­ben. C’est la vie!

Bon­jour tri­stesse (41)

Ecksituation an einem Gebäudekomplex in der Nürnberger Südstadt
 
Eck­si­tua­ti­on an ei­nem Ge­bäu­de­kom­plex in der Nürn­ber­ger Süd­stadt
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Freitag, 1. Februar 2008

Schö­ne neue Welt? (1)

Der Spie­gel ver­kün­det heu­te, daß der Volks­schau­spie­ler Ott­fried Fi­scher an der Parkinson’schen Krank­heit lei­det und führt da­zu u.a. aus:

Mor­bus-Par­kin­son ist ei­ne sich lang­sam ent­wickeln­de neu­ro­lo­gi­sche Er­kran­kung. Sie be­ginnt schlei­chend und schrei­tet zeit­le­bens fort. Laut Wi­ki­pe­dia gibt es heu­te noch kei­ne Mög­lich­keit die Krank­heit auf­zu­hal­ten oder zu Ver­hin­dern.

Das be­dau­er­li­che Schick­sal des Herrn Fi­scher soll hier nicht wei­ter dis­ku­tiert (und auch das feh­len­de Kom­ma aus­nahms­wei­se nicht mo­niert) wer­den, mir geht es hier bei die­sem von der DPA über­nom­me­nen Ar­ti­kel um die zi­tier­te Quel­le: Das gran­dio­se Ge­mein­schafts­werk Wi­ki­pe­dia in al­len Eh­ren, aber dort mal eben nach­zu­gucken (und das noch ex­pli­zit zu er­wäh­nen) ist eben nicht das, was un­ter jour­na­li­sti­scher Sorg­falts­pflicht und sau­be­rer Re­cher­che zu ver­ste­hen wä­re. Doch ver­mut­lich kann sich der klick­flin­ke Nach­wuchs der schrei­ben­den Zunft schon gar nix an­de­res mehr vor­stel­len, als sich am Bild­schirm bei den üb­li­chen Ver­däch­ti­gen (pseudo-)schlau zu ma­chen (und das noch nicht mal als un­pro­fes­sio­nell zu emp­fin­den). Das wird so wei­ter­ge­hen, und das wird noch (pseudo-)lustig wer­den. Denn wenn ei­ner nur noch vom an­de­ren ab­schreibt ab­ko­piert, wird schnell für ba­re Mün­ze ge­nom­men, was an vie­len Stel­len steht, auch wenn schon die ur­sprüng­li­che In­for­ma­ti­on nicht sau­ber re­cher­chiert oder ma­ni­pu­la­tiv ein­sei­tig for­mu­liert war...

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Rät­sel­haf­tes Fürth (29)

Trist ist der Win­ter, la­tent dü­ster sind mit­hin auch des zonebattler’s Rätsel­bil­der im kal­ten Halb­jahr. Trocken­ge­fal­len ist zu­dem (jah­res­zeit­lich be­dingt) der nach­fol­gend ge­zeig­te Brun­nen, wenn er auch durch die von frem­der Hand dort pla­zier­te Schnapps-Fla­sche zu al­ler­lei Spe­ku­la­tio­nen ein­lädt. Die Mut­ma­ßun­gen der Le­se­rIn­nen sol­len in­des­sen nicht dem un­be­kann­ten Suff­kopp gel­ten, son­dern viel­mehr dem Ort mei­nes fo­to­gra­fi­schen Wal­tens: Wel­cher Für­ther Brun­nen ist das wohl?

Rätselbild des Monats

Tat­säch­lich gibt es in der Klee­blatt-Stadt mehr Brun­nen und Brünn­lein, als man ge­mein­hin an­nimmt. Nicht al­le sind noch in Be­trieb, der hier ab­ge­bil­de­te war es aber zu­min­dest noch im letz­ten Jahr, so daß man an­neh­men kann, daß er im Früh­ling wie­der zu tröp­feln be­ginnt. Aber wo steht er nur und har­ret der dür­sten­den Dackel und de­ren Hal­ter?

Zu ge­win­nen gibt es ein­mal mehr ei­ne sil­bern schim­mern­de Schei­be:

Ei­ne Ori­gi­nal-DVD mit ei­nem gu­ten Film mei­ner Wahl, er­neut auf die Per­son des Ge­win­ners bzw. der Ge­win­ne­rin fein­stens ab­ge­stimmt: Laßt Euch über­ra­schen!

Wie im­mer ge­winnt der oder die Er­ste, der/die un­ter rich­ti­gem Na­men und mit funk­tio­nie­ren­der eMail-Adres­se (oder un­ter be­reits amts­be­kann­tem Pseud­onym) die kor­rek­te Ant­wort in ei­nen Kom­men­tar zu die­sem Bei­trag schreibt!

Bis zum Er­schei­nen des näch­sten Rät­sels (al­so ge­nau ei­nen Mo­nat lang) kön­nen Lö­sun­gen ein­ge­reicht wer­den. Die Lauf­zeit en­det mit dem Er­schei­nen ei­nes wei­te­ren Rät­sel-Bil­des am je­weils näch­sten Mo­nats­an­fang. Mit der Vor­stel­lung ei­nes neu­en Preis­rät­sels wird die zu­tref­fen­de Ant­wort zur Vor­gän­ger­fra­ge (in ei­nem Kom­men­tar zu die­ser) be­kannt­ge­ge­ben, so­fern sie bis da­hin nicht rich­tig be­ant­wor­tet wur­de.

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Donnerstag, 31. Januar 2008

Brut­er­folg

Des zonebattler’s bes­se­re Hälf­te ist die­ser Ta­ge hoch­er­freut über ihr blü­hen­des Brut­blatt (wha­te­ver that is). In zwei Eta­gen über­ein­an­der (was lei­der nicht gut in den Bild­aus­schnitt zu zwän­gen war) zeigt sich das an­son­sten eher mür­ri­sche Ge­wächs erst­mals von sei­ner freund­lich far­bi­gen Sei­te:

blühendes Brutblatt

Zwi­schen Fen­ster und Gar­di­ne ist das spek­ta­ku­lä­re Er­eig­nis zu­nächst gar nicht groß auf­ge­fal­len, so daß die er­sten Blü­ten­blät­ter schon wie­der am Ver­wel­ken wa­ren, be­vor ich den fra­gi­len Strunk un­ter die Ka­me­ra bug­sie­ren konn­te. Im­mer­hin, man sieht noch et­was von der un­ver­hoff­ten Pracht...

Schlaf­zim­mer­blick

Hin- und her­ge­zerrt im Span­nungs­feld zwi­schen Rein­lich­keits­be­dürf­nis und Faul­heit fragt sich der zone­batt­ler, wie es sei­ne ge­schätz­ten Le­se­rIn­nen mit der Pfle­ge Ih­rer Schlaf­statt hal­ten, in welch­sel­bi­ger der Mensch ja un­ge­fähr ein Drit­tel sei­nes Le­bens zu­bringt:

Wie oft al­so wech­selt Ihr Eu­re Bett­wä­sche (La­ken, Decken- und Kis­sen­be­zü­ge)?

[ ] mehr als ein­mal pro Wo­che
[ ] wö­chent­lich
[ ]et­wa al­le zwei Wo­chen
[ ] mo­nat­lich
[ ] sel­te­ner als ein­mal im Mo­nat

[Ab­stim­men] [Re­sul­ta­te]

 

Hin­weis: Seit dem 1. Jan. 2009 läuft die­ses Blog auf ei­ner ei­ge­nen, un­ab­hän­gi­gen Word­Press-In­stal­la­ti­on. Der obi­ge, im Ori­gi­nal-Wort­laut über­nom­me­ne Bei­trag ist zu­min­dest in Tei­len ver­al­tet, da er ur­sprüng­lich auf ei­ner an­de­ren Platt­form er­stellt wur­de und auf die­se in­halt­li­chen Be­zug nimmt.

Montag, 28. Januar 2008

Struc­tu­ral Ea­ting

Der Kuchenteller des Lexikalikers
Sonntag, 27. Januar 2008

Sprung in der Schüs­sel

Am gest­ri­gen Sams­ta­ge fei­er­ten der zone­batt­ler und sei­ne bes­se­re Hälf­te mit gro­ßem Pomp und Ge­fol­ge den (zu­sam­men­ge­nom­men) 90. Ge­burts­tag [1]. Zwecks Scho­nung der ei­ge­nen ho­me­zo­ne stieg die Fe­te nur ei­nen Häu­ser­block wei­ter in der werk­statt ed­da schnei­der na­tur­stücke, die sich ja nach­ge­wie­se­ner­ma­ßen für fröh­li­che Run­den im grö­ße­ren Krei­se her­vor­ra­gend eig­net. Fa­mi­lie, Freun­de, Nach­barn, Be­kann­te, das hal­be Hun­dert ward nur knapp ver­fehlt. Für un­ser­ei­nen war es be­son­ders auf­re­gend, auf ei­ner Rie­sen-Fei­er schon von Hau­se aus mit sämt­li­chen Gä­sten be­kannt zu sein: Ei­ne tol­le Er­fah­rung! Sehr er­freu­lich war auch die Mög­lich­keit, in ei­nem groß­zü­gig di­men­sio­nier­ten Raum im­mer wie­der mal zwang­los zu an­de­ren Ge­sprächs­part­nern wech­seln zu kön­nen: An hei­mi­schen Aus­zieh­tisch geht da nor­ma­ler­wei­se nix mehr, wenn erst­mal al­le Gä­ste an ih­ren Platz ma­nö­vriert wor­den sind [2]...

Am heu­ti­gen Sonn­tag ge­gen 2:30 Uhr schließ­lich sank der zone­batt­ler in sei­ne Fe­dern, glück­lich über die ge­lun­ge­ne Fei­er und auch über die un­ver­heer­te ei­ge­ne Woh­nung. Da hat­te er frei­lich die Rech­nung oh­ne sei­nen von aus­wärts an­ge­rei­sten Über­nach­tungs­gast ge­macht [3]: Der krieg­te näm­lich im Mor­gen­grau­en das knir­schend-kra­chen­de Kunst­stück fer­tig, des zonebattler’s ir­de­nen Thron durch asym­me­tri­sches Be-Sit­zen nach­hal­tig zu de­mo­lie­ren. Ein gut zwan­zig Zen­ti­me­ter lan­ges Stück des Fu­ßes hat er da­mit aus dem ge­lieb­ten Stück Sa­ni­tär­ke­ra­mik her­aus­ge­bro­chen, wel­ches in sei­ner zar­ten 1960er-Tür­kis­tö­nung heut­zu­ta­ge we­der für Geld noch für gu­te Wor­te wie­der­zu­be­schaf­fen wä­re!

Wo­bei, letz­te­res will ich hier in mei­ner Ver­zweif­lung denn hier und jetzt doch ver­su­chen: Hat ir­gend je­mand da drau­ßen zu­fäl­lig ein ent­behr­li­ches Klo in hellblau/hellgrün/türkis zur Hand bzw. noch in Kel­ler oder Scheu­ne ste­hen? [4] Größ­te Ei­le ist nicht un­be­dingt ge­bo­ten, dicht und halb­wegs stand­fest ist das an­ge­knack­ste Ge­rät ja der­zeit noch...

Von die­sem klei­nen Kol­la­te­ral­scha­den ab­ge­se­hen, war das Fest für uns das High­light des noch jun­gen Jah­res, und ob es zwi­schen Fe­bru­ar und De­zem­ber noch ge­toppt wer­den kann, er­scheint aus heu­ti­ger Per­spek­ti­ve zu­min­dest frag­lich. Wow! So kann das Jahr ger­ne wei­ter­ge­hen!

P.S.: Der Le­xi­ka­li­ker hat schon ei­ne tol­le Fo­to­strecke für In­si­der on­line ge­stellt.

 
[1] Nein, Stol­per­fal­len in Form ol­ler Ti­ger­fel­le wur­den nicht aus­ge­legt.

[2] Ich emp­feh­le das Prin­zip wärm­stens zur Nach­ah­mung: Bei Fei­ern in qua­si-öf­fent­li­chen Räum­lich­kei­ten fühlt man sich als Gast­ge­ber auch we­ni­ger un­be­dingt ver­ant­wort­lich für das Wohl­erge­hen und die Be­spaßung der Gä­ste und kann die Cho­se mit­hin selbst mehr ge­nie­ßen!

[3] des­sen Iden­ti­tät hier nicht ans Licht der Öf­fent­lich­keit ge­zerrt wer­den soll, zu­mal der an­son­sten küh­ne Hü­ne vor Scham über die von ihm an­ge­rich­te­te Schmach und Schan­de schon um min­de­stens 10 cm ein­ge­schrumpft war.

[4] Bit­te kei­ne ba­ha­ma-bei­gen Zu­mu­tun­gen an­bie­ten zu wol­len, das Al­ter al­lein ist hier nicht das Kri­te­ri­um und zur Not krie­ge ich ei­ne ba­nal-wei­ße Schüs­sel in je­dem Bau­markt in­ner­halb von 10 Mi­nu­ten or­ga­ni­siert...

Donnerstag, 24. Januar 2008

Wirt­schafts­wun­der­li­ches

Vom Herrn Gra­ben­ken­ner stammt der Hin­weis auf die Sei­te www.epoche‑3.de , die sich mit der All­tags­hi­sto­rie zwi­schen ca. 1950 und 1970 be­faßt. Ich ge­be sei­ne Emp­feh­lung hier ger­ne wei­ter! Doch Vor­sicht: Wer sich erst­mal auf die um­fang­rei­che Link-Li­ste ge­klickt hat, fin­det da so schnell nicht mehr her­aus... ;-)

Dienstag, 22. Januar 2008

In­spek­tor gibt’s kan

Der zone­batt­ler er­in­nert sich noch recht gut an das Jahr 1980, schon des­halb, weil er da­mals sei­ne Schul­zeit be­en­det, ein an­ge­fan­ge­nes Stu­di­um recht bald wie­der ab­ge­bro­chen, das an­schlie­ßen­de Be­rufs­le­ben da­ge­gen noch nicht so recht be­gon­nen hat­te. In die­se flir­ren­de Zeit sei­ner Ori­en­tie­rungs­su­che al­so fiel die deut­sche Erst­aus­strah­lung der öster­rei­chi­schen »Krimi«-Serie »Kottan er­mit­telt« [1]. Sel­ten ist ein TV-Er­eig­nis dem Au­tor die­ser Zei­len so prä­gnant im Ge­dächt­nis ver­haf­tet ge­blie­ben, und das kei­nes­wegs nur, weil es ihn in ei­ner ent­schei­den­den Le­bens­pha­se er­wisch­te: Zum ei­nen war der sub­ver­siv-selbst­re­fe­ren­ti­el­le Hu­mor der la­ko­ni­schen Dia­lo­ge da­mals ab­so­lut in­no­va­tiv und im Wort­sin­ne bis da­to un­er­hört, zum zwei­ten wa­ren sei­ne El­tern eben da­von ver­stört und be­frem­det, sa­hen sie doch in je­ner re­spekt­lo­sen Sa­ti­re ihr staats­tra­gend-kon­ser­va­ti­ves Welt­bild hä­misch ver­höhnt und nach­hal­tig er­schüt­tert. Schon das al­lein war für den (an­son­sten we­nig re­bel­lisch ver­an­lag­ten) äl­te­sten Sohn des Hau­ses Grund ge­nug, die Aus­strah­lun­gen be­vor­zugt in Ge­gen­wart der fas­sungs­lo­sen Rest-Fa­mi­lie zu gou­tie­ren...

Die zu­ge­ge­ben et­was weit­schwei­fi­ge Ein­lei­tung mag er­klä­ren, war­um des Blog­gers Herz ei­nen Hüp­fer tat, als er neu­lich eher zu­fäl­lig von der DVD-Ver­öf­fent­li­chung die­ser zu Recht als »Kult-Se­rie« be­zeich­ne­ten Fern­seh­pro­duk­ti­on er­fuhr. Die letz­ten Aben­de nun lun­ger­te der zone­batt­ler auf sei­nem So­fa her­um und zog sich ge­nüß­lich die vier Schei­berl von »Kottan er­mit­telt (Ak­te 1)«. hin­ein, im über­tra­ge­nen Sin­ne, ver­steht sich. Und was er da sah und hör­te, war frap­pie­rend.

Vor al­lem des­halb, weil er sei­ner­zeit wohl doch nicht al­le Fol­gen im ZDF an­ge­schaut hat­te: Die er­sten Epi­so­den wa­ren ihm of­fen­bar ent­gan­gen [2]. Der spät voll­zo­ge­ne Lücken­schluß of­fen­bar­te ihm jetzt erst die (r)evolutionäre Ent­wick­lung die­ser Se­rie, die vom zu­nächst durch­aus klas­sisch kon­stru­ier­ten Kri­mi ei­ne Trans­for­ma­ti­on zur ab­strus-bi­zar­ren Gen­re-Par­odie durch­macht: Von Fol­ge zu Fol­ge wird der Pfad der ernst-se­riö­sen Kri­mi­nal­stu­die mehr und mehr ver­las­sen, die ei­gent­li­che Hand­lung tritt zu­se­hends zu­rück hin­ter ein Feu­er­werk der schrä­gen Schlag­ab­täu­sche (ver­ba­len wie hand­greif­li­chen) un­ter den je­wei­li­gen Prot­ago­ni­sten.

Kottan ermittelt (Akte 1)

Über die Jahr­zehn­te hin­weg ha­ben er­staun­li­cher­wei­se we­der die far­big-dral­len Mil­lieu-Stu­di­en noch der schie­re Kla­mauk an Qua­li­tät ver­lo­ren [3]. Schon die er­sten Fol­gen, die noch al­le kri­mi­ty­pi­schen Zu­ta­ten in han­dels­üb­li­cher Mi­schung auf­wei­sen (Tat, Op­fer, Ver­däch­ti­ge, Mo­ti­ve) sind hoch­gra­dig ori­gi­nell al­lein schon durch das so­zia­le Um­feld der er­zähl­ten Ge­schich­ten: Wäh­rend zeit­ge­nös­si­sche bun­des­deut­sche Stan­dard­wa­re à la Der­rick oder Der Al­te ty­pi­scher­wei­se in Ober­schicht­krei­sen spielt (und da­mit fern der täg­li­chen Er­fah­rungs­rea­li­tät der mei­sten Zu­schaue­rIn­nen), er­mit­teln Kottan und Kol­le­gen im klein­bür­ger­li­chen Mil­lieu der Miets­häu­ser und Schre­ber­gar­ten­ko­lo­nien. Statt Play­boys, Ban­kiers­wit­wen und Aka­de­mi­kern agie­ren über­wie­gend mür­ri­sche Haus­mei­ster, Post­bo­ten, re­ni­ten­te Rent­ne­rin­nen und schrul­li­ge Ori­gi­na­le in die­ser un­ver­wech­sel­ba­ren Wie­ner Me­lan­ge aus bo­den­stän­di­ger Ab­ge­ho­ben­heit [4]...

Die hier be­spro­che­ne »Ak­te 1« ent­hält die er­sten acht Fol­gen der Se­rie, wo­von die Epi­so­den 1–7 je­weils ca. 90 Mi­nu­ten lang sind, die Nr. 8 da­ge­gen schon das kur­ze Stun­den­for­mat der se­pa­rat er­hält­li­chen Fol­gen 9–19 auf­weist. Bild und Ton sind al­ters­be­dingt pas­sa­bel bis gut, ein Pu­rist mei­nes Schla­ges freut sich so­gar ganz be­son­ders, wenn eben kei­ne di­gi­ta­le Ver­schlimm­bes­se­rung den Charme des Ori­gi­nal­fe­e­lings ge­tilgt hat. So ver­set­zen Farb­ein­druck und stel­len­wei­se Kör­nig­keit des Bil­des den Be­trach­ter auf sub­ti­le Wei­se um mehr als ein Vier­tel­jahr­hun­dert in die Ver­gan­gen­heit zu­rück. So soll es sein!

Die bei­gege­be­nen Ex­tras sind spär­lich (Ein Kottan-Co­mic und ein En­de der 1980er neu ge­schnit­te­nes Sze­nen-Pot­pour­ri aus Au­toren­hand na­mens »Kott­ans Ka­pel­le«), aber ich hal­te das Feh­len um­fas­sen­der Be­gleit­ma­te­ria­li­en nicht wirk­lich für ei­nen Ma­kel: Er­stens wa­ren z.B. pro­duk­ti­ons­be­glei­ten­de »Ma­king of«-Dokumentationen vor drei Jahr­zehn­ten noch nicht üb­lich, zwei­tens kann der wah­re Freak auf ein­schlä­gi­gen Fan-Sei­ten al­les Wis­sens­wer­te nach­le­sen und dis­ku­tie­ren. Was woll­te man mehr? Im­mer­hin ent­hält die an­spre­chend auf­ge­mach­te Edi­ti­on in ih­rer ori­gi­nel­len rot-wei­ßen Klapp-Box ein schö­nes und in­for­ma­ti­ves Book­let, was ja auch kei­ne ob­li­ga­te Selbst­ver­ständ­lich­keit ist. Und da­mit er­gibt sich fol­gen­de Ge­samt­wer­tung:

Film / In­halt 5 Sterne
Bild & Ton 3 Sterne
Ex­tras 2 Sterne
Auf­ma­chung 5 Sterne
Ge­samt­ur­teil 5 Sterne

Wie schon bei »Gernstl in den Al­pen« macht sich die die Fir­ma Eu­ro­Vi­deo als Her­aus­ge­be­rin ein­mal mehr sehr ver­dient um te­le­vi­sio­nä­re Pre­zio­sen ab­seits des Main­streams. Wer sich jetzt er­ste Kottan-Box bei­spiels­wei­se bei amazon.de be­stel­len mag, be­kommt viel Spaß und Zeit­geist für ge­ra­de ein­mal fünf­ein­halb Cent pro Film­mi­nu­te frei Haus ge­lie­fert. Und be­kommt wo­mög­lich Lust auf mehr: Über die noch sku­r­il­le­ren Fort­set­zun­gen in der »Ak­te 2« wer­de ich hier zu ge­ge­be­ner Zeit ei­nen ei­ge­nen Re­port ab­hef­ten...

 
[1] »Kri­mi« in An­füh­rungs­zei­chen, weil sich das an­ar­chi­sche Opus schwer­lich in das Sche­ma gän­gi­ger Ka­te­go­ri­sie­run­gen pres­sen läßt.

[2] Tat­säch­lich kann­te der Re­zen­sent bis­lang nur Lu­kas Re­seta­rits als Ti­tel­hel­den, die Ti­tel­rol­len-Vor­gän­ger Pe­ter Vo­gel (Fol­gen 1–2) und Franz Buch­rie­ser (Epi­so­den 3–5) wa­ren ihm zwar vom Hö­ren­sa­gen, nicht je­doch aus ei­ge­ner An­schau­ung be­kannt.

[3] Ganz im Ge­gen­satz bei­spiels­wei­se zu »Klim­bim«, wel­ches längst nicht mehr prickelnd, son­dern mitt­ler­wei­le eher schal schmeckt...

[4] Ein nur schein­ba­res Pa­ra­do­xon, in tu fe­lix Au­stria und in des zonebattler’s sprach­li­chen Thea­tra­li­sie­run­gen ist al­les mög­lich.

Montag, 21. Januar 2008

Der Feind in mir

Ja, ich bin noch da. Doch, ich ar­bei­te­te an ei­nem län­ge­ren Ar­ti­kel (ge­nau­er ge­sagt, an ei­ner neu­en Re­zen­si­on), aber nein, ich krie­ge sie heu­te nicht mehr fer­tig, denn ich bin men­tal in­dis­po­niert, trä­ge und hung­rig oben­drein. Im Lau­fe der Wo­che wird’s de­fi­ni­tiv was wer­den, den in­ne­ren Schwei­ne­hund rin­ge ich letzt­end­lich nie­der. Hof­fent­lich Ver­spro­chen.

Freitag, 18. Januar 2008

Bo­den­stän­di­ges

Plastik von Tony Cragg im Neuen Museum Nürnberg
 
To­ny Cragg: Axe Head, 1980

Für die hier vorgesehene(n) Abbildung(en) konn­ten nicht al­le even­tu­ell tan­gier­ten Li­zenz- und/oder Ur­he­ber­rechts­fra­gen mit letz­ter Ge­wiß­heit ge­klärt wer­den, wes­halb auf ei­ne kennt­li­che Dar­stel­lung lei­der ver­zich­tet wer­den muß.

Ge­fun­den in der ak­tu­el­len Aus­stel­lung »Wenn Hand­lun­gen Form wer­den« im Neu­en Mu­se­um Nürn­berg. Die Son­der­schau läuft noch bis zum 24. Feb. 2008.

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