Freitag, 31. Oktober 2008
Wenn man mal hilfshalber für einen Moment annähme, daß die Erde eine Kugel sei. Dann gäbe es zu jedem Ort auf ihrer Oberfläche einen zweiten, der maximal weit weg ist. Jenen genau gegenüberliegenden Punkt also, bei dem man herauskäme, wenn man sich durch den glühenden Erdkern und dessen Mittelpunkt hindurch kerzengerade auf die andere Seite buddeln würde. Wo das dann genau wäre, verrät uns www.antipodr.com. Unter Fürth ist übrigens der Pazifik, und das reichlich: Selbst geübte SchwimmerInnen dürften es von der Kleeblatt-Antipode aus schwerlich bis nach Neuseeland schaffen... Nur Wasser in alle Richtungen, das ist ja noch öder als Nürnberg, Erlangen und Zirndorf zusammen. Also belassen wir es lieber bei dem Gedankenspiel und bleiben erstens hier und zweitens trocken: Dahamm is dahamm!
Dienstag, 28. Oktober 2008
Der geschätzte Freund Lexikaliker trötet mittlerweile aus dem letzten Loch ...
Mittwoch, 29. Oktober 2008
Montag, 27. Oktober 2008
Samstag, 25. Oktober 2008
Heute habe ich mich mal als Modellfotograf versucht und diese deutsche Halberstadt CL.IV.(Rol.) 8103/18 aus der Schlußphase des Ersten Weltkrieges in Szene gesetzt:
Ebenso schön anzuschauen wie schwierig anzubringen ist die für deutsche Militärmaschinen aus jener Zeit so typische, segmentierte Lozenge-Tarnung: Fein ausgeführte Abzieh- bzw. korrekterweise Schiebebilder (Decals) wären die schnelle Lösung, passen sich aber meist nicht glatt und blasenfrei der unebenen Oberfläche einer gerippten Tragfläche an. Der Versuch einer sauberen (Spritz-)Lackierung hingegen treibt einen bei den aberwitzig vielen bunten Rhomben schnell in die Arme des Wahnsinns... Im Original wurde übrigens ab ca. 1916 fabrikseitig bedruckter Stoff zum Bespannen der Flügel verwendet, was natürlich auch ordentlich Gewicht einsparte und solcherart der Leistungsfähigkeit der noch latent untermotorisierten Luftfahrzeuge zugute kam.
Aber das nur am Rande. Die Frage, die ich dem geschätzten (Fach-)Publikum stellen möchte, ist eine ganz andere: Was glaubt Ihr wohl, in welchem Maßstab das zweisitzige Erdkampfflugzeug gehalten ist? 1:72? 1:48? 1:32? 1:28 gar? Oder noch größer? Was paßt rein in so ein Altbauwohnungs-Hobbyzimmer? Bin mal gespannt, was Ihr dem ollen zonebattler und seiner seit Kindertagen geübten Bastlerhand da so alles zutraut...
Donnerstag, 23. Oktober 2008
Wieder einmal hätte ich was zu verschenken, und zwar einen Marken-PC vom Typ Fujitsu Siemens Xpert (900 MHz / 320 MB / 20 GB). Ich habe das als Notfallreserve bis dato ungenutzt im Schrank stehende Gerät seinerzeit nach Übernahme von einem freundlichen Nachbarn in stundenlanger Arbeit totalzerlegt, gründlichst gereinigt und entnikotinisiert. Überdies habe ich den lärmenden Lüfter des AMD-Prozessors (einen elenden Radaubruder) durch einen frisch gekauften und angenehm leisen Pabst-Ventilator ersetzt. Der sofort betriebsbereite Rechner kommt mit Tastatur (Cherry), optischer Maus (Microsoft), einem Pärchen Aktiv-Lautsprecher (Logic3) und einer legalen Windows XP-Installation auf der Festplatte. Sämtliche Gerätetreiber für die Innereien sowie den internen CD-Brenner (Mitsumi) sind sauber installiert und zusätzlich noch in einem separaten Ordner gesichert. Für vielerlei Zwecke taugt so eine Kiste auch heute noch, zumal die Hardware sehr solide gebaut ist. Ein RAM-Doping mit billigen Speicherriegeln würde für wenig Geld nochmal eine spürbare Leistungssteigerung bewirken...
Interessierte Selbstabholer melden sich bitte per Mail !
Nachtrag vom 28. Okt. 2008:
Der PC ist vergeben, weitere Anfragen sind daher vergebens.
Mittwoch, 22. Oktober 2008
Ganz nach meinem Geschmack: adoginacar !
Dienstag, 21. Oktober 2008
Montag, 20. Oktober 2008
Als halb Fürth gestern auf den Beinen war und im Rahmen des doppelt gemoppelten Kunstwochenendes von einem Atelier zum nächsten eilte und weilte, trafen (und erkannten!) wir rein zufällig mitten in der Altstadt den bekannten Countertenor Johannes Reichert. Dessen wunderbare und ausdrucksstarke Stimme zu hören hatten wir bei diversen Anlässen schon mehrfach Gelegenheit gehabt. Der zonebattler fiel dem Meister deshalb erfurchtsvoll ergriffen zu Füßen (im übertragenen Sinne natürlich), woraufhin jener uns in den höchsten Tönen (pun intended) und sehr überzeugend von der neuesten Produktion der Nürnberger Pocket Opera Company vorschwärmte. Daß deren Inszenierungen an ungewohnter Spielstätte stets von ganz besonderem Reiz sind, hat unsereins vor Jahren schon ganz zu Beginn der eigenen Bloggerei begeistert festgestellt ...
Langer Rede kurzer Sinn: Als Folge der unverhofften Begegnung gestern habe ich heute kurzerhand Karten für die Wiederaufnahme von »Love me tender« bestellt. Wie Barockoper, Slam Poetry und Breakdance zusammengehen, das wollen wir uns nicht entgehen lassen! Wer sich uns am kommenden Freitag anschließen will und einen kostenlosen Bus-Shuttle-Transfer von FÜ nach N in Anspruch nehmen mag, möge sich rechtzeitig rühren!
Sonntag, 19. Oktober 2008
Samstag, 18. Oktober 2008
In einem abbruchreifen Haus, dessen Betreten mittlerweile längst nicht mehr ganz ungefährlich ist, haben wir neulich in einer Unmenge Schutt und Müll ein kleines Doppelportrait gefunden. Das Glas des hölzernen Aufstell-Rahmens war zersplittert, auf der deshalb ungeschützten obere Hälfte der alten Fotografie waren Feuchtigkeit und Schimmelbefall schon fleißig dabei, das Angedenken an die beiden Dargestellten für immer auszulöschen. Da mich das in Sepiatönen gehaltene Bild irgendwie berührt hat und es überdies offenkundig ist, daß die Portraitierten schon längst nicht mehr unter den Lebenden weilen (können), kann ich das Foto hier wohl bedenkenlos vorzeigen und damit letztlich doch dem Vergessen entreißen:
Wen oder was sehen wir da? Vermutlich eine Mutter und ihren Sohn, letzterer durch Militärmantel, Gürtel und Uniformmütze mit Reichsadler als Angehöriger der Deutschen Wehrmacht ausgewiesen. Womit das Foto grob auf den Zeitraum von 1933 bis 1945 zu datieren wäre. Das Lächeln das jungen Mannes mutet zaghaft an, das seiner Mutter (oder sollte es gar seine Großmutter sein?) eher in sich gekehrt und unsicher. Ist das letztlich nur die Folge der ungewohnten Situation, des steifen Stillhaltenmüssens vor der neugierigen Kamera? Oder scheint schon die ‑berechtigte- Sorge durch, ob der Sohn (Enkel?) dermaleinst lebendig und in einem Stück aus der Feueresse des Krieges zurückkehren wird? Wir wissen es nicht, wir können es nur annehmen. Spekulation ist es ferner, die Szene im Atelier eines Berufsfotografen verorten zu wollen, doch deuten der arrangierte Vorhang rechts und natürlich die zeitgenössischen Usuancen darauf hin. Dennoch verbreitet das einfache Mobiliar eine Aura kleinbürgerlicher Enge und Betulichkeit. Aber wie hätte unter den spießigen braunen Machthabern auch etwas anderes entstehen sollen?
Kleine Leute, gewiß, die uns da anschauen und die sicherlich nicht Geschichte geschrieben haben, sondern von dieser in ihrer Existenz bestimmt wurden. Was haben sie in jenen Zeiten gedacht und gemacht? Mit all’ den anderen gejubelt und da schnell weggesehen, wo sich die häßliche Fratze des Regimes in aller Deutlichkeit zeigte? Wir wissen es nicht, wir werden es auch nicht mehr erfahren. Wir können uns daher auch kein Urteil anmaßen, wohl aber darüber nachdenken, daß auch von uns dermaleinst nicht viel mehr übrig bleiben wird als hier ein Foto, da ein Stück Film und dort vielleicht ein kreatives Werk, welches den eigenen Tod überdauert.
Mögen die beiden in Frieden ruhen...
Bei der geschätzten Kollegin nachtschwester, die derzeit irgendwo auf dem Balkan diensttut, geht es heute ans Eingemachte.
Süßer und scharfer Senf: