Heute abend wieder live aus London im NDR: Die Last Night of the Proms. Der zonebattler schaut und hört sich das regelmäßig nun schon seit über einem Dutzend Jahren an und ist jedesmal auf’s neue begeistert. Vielleicht erlebt er es ja sogar noch, daß sie den genußtrübend blöde brabbelnden Kommentator Rolf Seelmann-Eggebert irgendwann mal auf’s verdiente Altenteil schicken... Rule Britannia!
Mehr als RSE nervt mich, dass der NDR regelmässig nur den zweiten, populären Teil des Konzertes überträgt.
Dafür besteht heute mit Bryn Terfel als Solo-Interpret die Chance, »Rule Britannia« teilweise in einer walisischen Fassung zu hören. Schon 1994, zur »100th Season«, sang er nach meiner Erinnerung die 3. Strophe (»These haughty tyrants never shall tame...) in »Welsh«.
#1
War die 100. nicht jene...
...bei der Kiri te Kanawa (in einem verwegenen Kleid in den Neuseeländischen Farben) das »Rule Britannia« schmetterte? Muß ich glatt nochmal reinschauen, habe ja fast sämtliche Last Nights since 1992 mitgeschnitten...
#2
Die Dame Kiri...
...,wenn man www.radiotimesbacknumbers.com/?page=shop/flypage&product_id=12791&CLSN_1667=12185160731667f96cc88033b88cea54 glauben kann, ist wohl 1992 modisch entgleist.
#3
Das mag stimmen...
...aber das bizarre (fotomontierte?) Titelbild führt in die Irre: Das weiland von der Kiri getragene Kleid war ebenso mondän wie gewagt und durchaus ansehnlich, trotz oder wegen der patriotischen Farbgebung! Leider finde ich im Web kein Bild oder Video von jenem gloriosen Auftritt in 1992, und einen selbstgeknipsten Glotzen-Screenshot kann ich aus urhebergründlichen Rechten hier leider nicht einstellen...
#4
Es ist wirklich nervend, wie die öffentlichen deutschen Fernsehsender manche Leute anscheinend aus Mitleid nach ihrem Ablaufdatum (wenn sie eins je hatten) weiterbeschäftigen. Wie alt ist der Mann jetzt? Aber er war immer schlimm. In GB gab es einen Richard Dimbleby, z.B. in den 60ern, dessen Söhne jetzt im Fernsehen sind, aber das war ewig her und so unterwürfig, langatmig und teilweise schlecht informiert war er auch nicht wie der Seelmann-Eggebert.
Meiner Meinung nach könnte er den Franz Xaver Gernstl mit in den Ruhestand nehmen (gdr).
#5
So deppert...
...wie die unselige Quasselstrippe Seelmann-Eggebert kann der betuliche Gernstl doch gar nicht sein, wie die gestrige »Leistung« des erstgenannten nachhaltig bewies. Während sich diese meine Erwartung leider erfüllte, wurde eine andere zutiefst enttäuscht: Zugunsten eines Medleys aus traditionellen Volksliedern hat man die Fantasia on British Sea-Songs (bei denen das rasende Publikum stets mit dem Orchester um die Wette trötete) erstmals aus dem Programm genommen. Schockschwerenot! Das kann man doch nicht machen, der Fangemeinde den Höhepunkt vorzuenthalten! Bleibt zu hoffen, daß man sich bei der BBC nächstes Jahr eines Besseren besinnt...
Ach ja, verblüfft war ich auch vom netten alten Mann am Pult: Roger Norrington strahlt mir vom Schuber meiner Lieblingsaufnahme der Beethoven-Symphonien als bärtiger Jungdynamiker entgegen, ich hätte nicht gedacht, daß so einer auch in die Jahre kommen kann...
#6
Ich nehme an, dass die Sea Songs wieder dabei sein werden.
In meiner Jugend wurde Rule Britannia von einer dicken Sopranistin gesungen. Eine hieß Constance Shacklock.
Der Rolf redet unentwegt vor sich hin, wenn er etwas weiß, und hört sich etwas unsicher an dazwischen. Gestern hat er die walisische Strophe angekündigt, nachdem sie vorbei war, hatte ich den Eindruck.
#7
Hoffentlich, auf die Sea Songs warten doch alle. Und dicke Sopranistinen sind auch nicht verkehrt!
Offenbar meint R. S.-E. (an sich ehrenwerterhalber), er müsse für sein Gehalt auch was tun und daher hin und wieder was sagen. Das macht er dann oft recht hastig und mit leise murmelnder Stimme, um den O‑Ton nicht allzusehr zu stören. Nur versteht unsereins in dem resultierenden Mischmasch dann weder das eine noch das andere...
#8