Freitag, 22. August 2008
Endlich auf britischem Boden angelangt, kurvten wir sogleich souverän durch Dover und freuten uns wieder des Lebens. Die Linksfahrerei erschien mir übrigens nie als problematisch: Gewöhnungsbedürftig sind einzig die teils ineinander übergehenden Kreisverkehre, aber im Gegensatz zu den liebestollen Franzosen (siehe gestern) fahren die Briten gemeinhin distinguiert und zuvorkommend. Nachdem wir uns in der Fußgängerzone der alten Hafenstadt zunächst mit dem Nötigsten versorgt hatten (insbesondere mit Reiseführern), verließen wir die Stadt in Richtung Kreideklippen, schauten von dort oben dem geschäftigen Treiben im Hafen zu und führen dann nach Norden, immer der Küste entlang...
Angesichts des eher knappen Zeitbudgets (Mittwoch mittags angelandet, standen bis zur gebuchten Fährpassage in Gegenrichtung am folgenden Montag Mittag gerade einmal zwei angeknabberte und vier volle Reisetage zur Verfügung) mußte ich meine ursprüngliche Hoffnung aufgeben, doch noch bis ins südwestliche Cornwall zu kommen. Es schien allemal vernünftiger, sich eher kleinräumiger zu bewegen und sich dafür intensiv in Kent (dem »Garten Englands«) und im angrenzenden Sussex umzuschauen. Eine gute Entscheidung, hielten sich doch die zu fahrenden Tagesetappen dadurch in angenehmen Grenzen.
Großbritannien ist aus vielerlei Gründen ein Land ganz nach des zonebattler’s Geschmack: Erstens kann er da in den Buchhandlungen nicht nur stundenlang schmökern und blättern, sondern das Gedruckte auch lesen und verstehen. Zweitens findet der bekennende Flohmarktfreak dort in jeder Stadt in bester Lage Dutzende gut sortierter Second-Hand-Shops verschiedenster Wohltätigkeits-Organisationen vor, in denen gespendete Gegenstände von ehrenamtlichen HelferInnen für einen guten Zweck versilbert werden. Spannend auch dies! Last but not least kann man überall frische Milch kaufen und dieselbe nach Genuß und interner Verarbeitung auch wieder fachgerecht entsorgen, denn öffentliche Toiletten sind nie weit weg. Sehr praktisch für Nervöse und Blasenschwache!
Im Vergleich zu früheren Besuchen im Land (die sämtlich schon mehr als ein Jahrzehnt zurückliegen) sind mir diesmal die zahllosen Maklerschilder an zum Verkauf stehenden Häusern aufgefallen: Entweder werden auch die Engländer weniger oder aber sie werden in Folge der sog. Globalisierung mehr als früher zur beruflich bedingten Mobilität gezwungen. In nicht wenigen Fällen dürften wohl auch geplatzte Finanzierungsmodelle ursächlich dahinterstehen...
Am unwahrscheinlichsten von den Erklärungsversuchen erscheint mir der, daß das Volk der Briten im Schrumpfen begriffen sei: Allerorten sieht man nämlich junge Mütter mit zwei, drei, vier oder gar noch mehr Kindern. Diese außerordentliche Fruchtbarkeit ist ganz zweifellos eine Folge des landestypischen Wetters (milde Temperaturen kombiniert mit reichlich Niederschlägen), welches bekanntermaßen auch ein außerordentliches Pflanzenwachstum bedingt:
Für Interessierte sei hier der erste Teil der Reiseroute anhand der besuchten Orte protokolliert: Dover – Deal – Sandwich – Ramsgate – Margate – Canterbury – Wye – Ashford – Lenham – Leeds Castle – Maidstone – Royal Tunbridge Wells – Uckfield – Lewes – Isfield – Brighton. Wie es dort ‑am Scheitel- und Wendepunkt der Reise- zuging, erzähle ich in der nächsten Episode...
Donnerstag, 21. August 2008
Der nächste Reisetag begann mit einem Abstecher nach Veurne, unserem letzten Besichtigungshalt in Belgien. Danach zügig weitergefahren durch den Nordzipfel Frankreichs bis nach Dünkirchen, ans Meer, ans Meer! Wind, Möwen, weiter Blick gen Engelland! Wir stellten das Auto am Ende einer Wohnstraße direkt am Strand ab und bestreiften denselben barfuß bei Ebbe...
Am Wasser konnten wir dann erstmals die Eingeborenen bestaunen und studieren: Die Franzosen sind ja berühmt-berüchtigte Liebhaber und die Französinnen allesamt schon von Kindesbeinen an kokett. Das hört selbst ein ansonsten sprachunkundiger zonebattler sofort aus dero melodiös-erotischen Sprache heraus. Kaum halbwüchsig bis erwachsen, turteln sie allenthalben herum und scheuen sich nicht, auch am hellichten Tage und in aller Öffentlichkeit ungeniert Körpersäfte auszutauschen...
Wenn man Glück hat und Robert Doisneau heißt, wird man mit sowas berühmt, als dahergelaufener und en passant draufhaltender zonebattler natürlich nicht. Aber sei’s drum, das ist wieder eine andere Geschichte...
Völlig überschätzt wird doch dagegen der Franzosen Feinschmeckertum! Unsereins kann stolz auf eine 48-jährige Tradition im Frischmilchtrinken zurückblicken und ist in all’ den Jahren nie davon entwöhnt worden. Völlig baff, ja nachgerade entsetzt stand ich daher in den Supermärkten vor leeren Kühlregalen: Sollten sie in Frankreich ‑wo doch auf jeder Wiese herdenweise Kühe aufgestellt sind- keine Milch haben? Doch, sie haben, freilich so gut wie ausschließlich in der für meinen verzärtelten Geschmack fast ungenießbaren H‑Milch-Variante! Die weißen Plastikflaschen tragen pastellfarbene Etiketten, so daß der Reisende aus Deutschland zunächst glatt glaubt, hier vor einem überbordendem Weichspüler-Angebot zu stehen:
Aber nein, Milch soll in den quietschbunten Flaschen enthalten sein! Eine probeweise Verkostung bestätigte später die schlimmsten Befürchtungen: Pfui Deibel! Nach intensiver Suche in diversen Feinkostläden konnte ich später tatsächlich richtige Frischmilch entdecken, in homöopatischen Dosen allerdings und zu exorbitanten, wenn nicht gar extraterrestrischen Preisen. Nee, schon deswegen könnte ich dort nicht auf Dauer leben...
Doch zurück von kulinarischen Feinsinnigkeiten zum unmittelbaren Geschehen: Während unseres letztlich dann doch recht ausgedehnten Spaziermarsches entlang der Uferpromenade ward unser treues Vehikel von Schurkenhand aufgebrochen und ausgeraubt! Sofort nach der Rückkehr zum Wagen, schon beim Aufsperren der Fahrertür erblickte ich den ungewohnt schief herausstehenden Verriegelungsstift auf der Beifahrerseite und ahnte Schlimmes. Und in der Tat: Fachkundig mit einem wie auch immer gearteten Werkzeug aufgehebelt, war der Schloßmechanismus der Beifahrertür offenbar blitzzschnell überwunden worden. Auf den ersten Blick fehlte allerdings »nur« die Kartentasche, deren Inhalt (Atlanten, Reiseführer, selbstgemalte Routenpläne, Internet-Ausdrucke) den Einbrechern sicherlich keinen Nutzen brachte, uns aber umso mehr fehlte. [1]
Ein an seiner Garage werkelnder Anlieger, im Brotberuf Polizist (!), hatte sogar ein Auto mit südfranzösischem Kennzeichen und zwei dubiosen Insassen beobachtet, die sich weiter vorn in Richtung Strand an unserem Minibus aufgehalten hatten. Unternommen hatte der Gesetzeshüter freilich nichts weiter, dafür half er uns jetzt (ebenso umsonst wie vergebens), im näheren Dünenbereich nach weggeworfenem Beutegut Ausschau zu halten... [2]
Eine nunmehr lose in den Angeln hängende Wagentür hätte wohl zwangsläufig zum Abbruch der Reise führen müssen. Da sich die fachmännisch und ohne jeden Lackschaden aufgebrochene Tür jetzt aber von außen gar nicht mehr, wohl aber noch (und nur) von innen öffnen ließ, war zumindest die Weiterfahrt gesichert. Dennoch: So ein brutaler Übergiff in die Intimsphäre, der erste zumal im eigenen Erleben, traumatisiert und macht einen zunächst glauben, daß Auto gar nicht mehr aus den Augen lassen zu dürfen. Tatsächlich waren der zonebattler und seine bessere Hälfte heilfroh, sich am folgenden Tag in Calais einschiffen und das Land der Autoknacker (vorerst) verlassen zu können. Im Hafen fiel die Anspannung dann endlich ein wenig von uns ab, als wir uns auf Spur Nr. 14 in die Schlange der auf die Fährverladung wartenden Autos einreihen durften.
Nicht mehr lange, dann waren wir endlich drüben im sicheren Schoß meines erklärten Lieblings-Reiselandes, durchwegs bevölkert von ehrlichen Häuten, biederen Bräuten und insbesondere vollen Frischmilchregalen. Britannia, here we come!
[1] In England konnten (und mußten) wir dann Reiseführer für Großbritannien und Frankreich (die dicken von Dorling Kindersley) frisch erwerben und die weitere Reiseroute ambulant festlegen. Auch war die ausgedruckte Buchungsbestätigung der Fährpassage durch den dreisten Diebstahl futsch und dahin, doch hatte ich den gleichlautenden Mail-Text samt Reservierungsnummer umsichtigerweise in die Kalender unserer beiden Palm-Organizer kopiert. Bei allem Ärger ist es ein durchaus erhebendes Gefühl, wenn redundante Sicherheitsvorkehrungen sich urplötzlich und unverhoffterweise doch mal auszahlen...
[2] Erst am Abend stellten wir noch einen weiteren Verlust fest, nämlich den des Kulturbeutels: Zahnbürste, Seife und Duschgel waren tags darauf leicht zu ersetzen, nicht jedoch diverse verschreibungspflichtige Medikamente. Und über den ach so sinnlosen Verlust seiner Knirscherschiene zeigt sich der Unterzeichnende noch heute ziemlich zerknirscht.
Mittwoch, 20. August 2008
Kaum ist man aus Aachen raus, ist man auch schon in Belgien drin: Man merkt es sofort an den die Autobahn des nachts beleuchtenden Straßenlampen, mit denen sie sich dort drüben vor lichtscheuem Gesindel zu schützen hoffen. Die ständige Illumination führt leider auch dazu, daß die Einheimischen und viele ihrer Besucher unterdessen eine gewisse Angst vor der Dunkelheit entwickelt haben und daher (vorzugsweise in dämmerigen Kirchen) mit allem unentwegt herumblitzen, was Handy, Taschenkamera oder Spiegelreflex aufzubieten haben. Da nützen auch große Knipsverbotsschilder in zwei Meter Abstand nix. Das freilich ist ein Thema für sich, welches der zonebattler noch einmal separat aufgreifen wird...
Doch wieder zurück zum Land der Flamen und Wallonen: Die können aus historischen Gründen nicht so recht miteinander und vernachlässigen darüber augenscheinlich die Infrastruktur. Selten haben wir so viele armdicke Bäume aus Kirchen- und Palastdächern wachsen sehen! Was sicher einst als schleichende Vernachlässigung begann, ist mittlerweile vielerorts zum galoppierenden Verfall angewachsen. Das kann zugegebenermaßen mitunter recht pittoresk wirken und an Veduten von Piranesi erinneren, rührt aber dem fassungslosen Betrachter angesichts der teils kolossalen Wasser- und Vandalenschäden das Herz. Vieles scheint hier also am Boden darniederzulegen, und wenn man sich mit der Kamera dazulegt ‑zum Beispiel vor dem Palais Royal in Brüssel- hat man meist sogleich etwas Merkwürdiges vor der Linse stehen...
Über den desolaten Zustand ihres Gemeinwesens zu Recht frustriert, greifen die Belgier gern und oft zu tröstenden Schokoladestückchen, weshalb die heimische Pralinenproduktion in hoher Blüte steht, ja nachgerade Weltmarktführerschaft beanspruchen kann. Daß der Protokollant während seines kurzen Aufenthaltes nicht gleich fünf Kilo zulegte, ist einzig den exorbitanten Preisen der süßen Delikatessen geschuldet. Weil die Belgier über der ganzen Nascherei nicht selten vergessen, während der Ladenöffnungszeiten auch für die Deckung des Grundbedarfes Sorge zu tragen, stehen in vielen Gemeinden Brotautomaten stets dienstbereit herum.
Auch ansonsten findet man im kleinen Nachbarland manche Eigenartigkeit in der Welt der Wirtschaft, zum Beispiel ehemalige Kirchen, in denen heutzutage nur noch dem Mammon gehuldigt wird:
Inwieweit sich in solchen Konsumtempeln [sic!] eine zunehmende Gottlosigkeit in der Gesellschaft widerspiegelt, soll an dieser Stelle nicht weiter diskutiert werden. Auch soll keineswegs der Eindruck entstehen, daß Belgien nicht auch schöne Seiten aufzuweisen hätte. Das Gegenteil ist der Fall! Im ostflandrischen Gent zum Exempel kommt man gar nicht umhin, in nahezu jeder Blickrichtung ansichtskartengerechte Stimmungsbilder vor sich zu sehen:
Auch Brügge in Westflandern ist berühmt für seine intakte mittelalterliche Altstadt. Während wir in Deutschland allenfalls Rothenburg ob der Tauber als vergleichbaren Trumpf ausspielen können, haben die Belgier dutzende putziger Städtchen in der Hinterhand und im Hinterland. Dennoch: Hinter mancher nett herausgeputzen Fassade können Abgründe lauern, Grauen und Entsetzen gar! Wehe dem, der dort den Schritt über die Schwelle wagt:
Der abgebildete stumme Schrei schien bis dato nicht erhört worden zu sein, obwohl man wohl davon ausgehen kann, daß die meisten Belgier nicht nur entweder des Niederländischen oder Französischen mächtig sind. Auch der zonebattler unternahm keine Anstalten, hier weiter nach dem Rechten zu sehen. Tags drauf war ihm dann freilich selbst nach einem Hilferuf zumute, als er und seine bessere Hälfte nämlich arglose Opfer leibhaftiger Verbrecher wurden. Mehr dazu in der nächsten Episode...
Montag, 18. August 2008
Das eigene Land zu durchreisen ist zunächst meist keine sonderlich aufregende Erfahrung: Wegweiser, Briefkästen, Polizeiautos und Ladenschilder schauen kaum anders aus als die daheim. Man ist irgendwie noch nicht wirklich weg. Wohl dem aber, der ein kleines und eher langsames Auto hat: Da stellt sich der Wunsch nach überschaubaren Etappen und ausgiebigen Pausen ganz von selbst ein! Zum Beispiel schon nach 100 Kilometern:
Im ruhigen Hofgarten der Würzburger Residenz läßt es sich ganz wunderbar flanieren, selbst bei schönstem Ferienwetter verliert sich werktags nur eine Handvoll BesucherInnen darin. Wir labten uns im rekonstruierten Wirtschaftsgarten an reifen Walderdbeeren, die offenbar nur der Zierde dienen und ansonsten allenfalls von ortskundigen KennerInnen gemundraubt werden. Ein leckerer Reiseauftakt! Auch vor dem Schloß förderte der Blick zum Boden manch’ rätselhafte Überraschung zutage:
Auf der Rückseite jenes Pappschildes stand übrigens »kostenlos« zu lesen. Na dann!
Jetzt müssen wir das Erzähltempo aber doch etwas verschärfen, sonst dauert die rekapitulierende Zusammenfassung am Ende noch länger als die eigentliche Reise. Der private Hausbesuch beim Lexikaliker sei daher nur am Rande erwähnt; wir spulen flugs vor und setzen tags drauf wieder ein beim Besuch der berühmten Abtei Maria Laach in der Eifel. Zunächst galt es, den unweit der Klosterkirche gelegenen Caldera-See per pedes zu umrunden, was der in der Hosentasche mitgeführte GPS-Tracker natürlich penibelst protokollierte:
Map data: © OpenStreetMap contributors, powered by MapSurfer.NET
Überhaupt ist es eine feine Sache, sich von so einem kleinen Reisebegleiter die Route und damit letztlich auch die Erinnerungen zuverlässig konservieren zu lassen. Ich werde in einer späteren Episode noch darauf zurückkommen, welche durchaus unerwarteten Nebenwirkungen das hinsichtlich der eigenen Fotografierwut zeitigen kann...
Die folgenden ausgiebig inspizierten Etappenziele (Bad Münstereifel, Gemünd, Aachen) seien der Vollständigkeit halber zwar nicht verschwiegen, aber auch nicht näher beschrieben, denn wie eingangs schon erwähnt ist die Anmutung inländischer Orte auf einem gewissen gemeinsamen Nenner stets die gleiche, wiewohl natürlich die Baudenkmäler und die Dialekte der Insassen wechseln. Wirklich anders wird es erst mit dem Überfahren einer Landesgrenze, in unserem Fall war es die zu Belgien. Wie es dort zugeht, wird Thema und Gegenstand der nächsten Folge sein...
Sonntag, 17. August 2008
Als ich in einem früheren Leben im Jahre 1991 erstmals in das südenglische Seebad Brighton kam, war der exotisch-kuriose Royal Pavilion vollständig eingerüstet und wegen allfälliger Instandsetzungsarbeiten nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Gut 17 Jahre später galt es nun, die überfällige Besichtigung endlich nachzuholen...
Während es den zonebattler also nach England zog, wollte seine bessere Hälfte unbedingt Frankreich bereisen. Beides miteinander verbindend und vereinend, brach man am letzten Julitag mit (und in) der treuen Renngurke gen Westen auf.
Erstmals konnte ich dank meines handlichen Vorratsdatenspeichers (der im Bild zu sehende, weiße GPS-Tracker) die gesamte Reiseroute automatisch mitprotokollieren und jetzt in Nachgang visualisieren lassen. Aus großer Höhe sieht die zurückgelegte Strecke auf der Landkarte so aus:
Bei weiterem Hineinzoomen wird die farbige Trackerspur dann immer detailierter: Letztlich sieht man jeden Ampelstopp und jede Pinkelpause Rast. Erfreulich üppig ist übrigens die Speicherausstattung meines kleinen weißen Protokollführers: Obwohl ich ihn alle 2 Sekunden (!) die Position aufzeichnen und täglich ca. 12 Stunden lang laufen ließ, war er nach 17 Reisetagen noch nicht mal halbvoll!
Da die Fahrzeugbesatzung berufsbedingt recht hotelerfahren ist, zieht sie im Urlaub gemeinhin die morgendliche Gesellschaft von Hase und Igel der von Hinz und Kunz vor und nächtigt freudig in freier Natur. Zu diesem Behufe sucht sie bei Einbruch der Abenddämmerung einen geeignet erscheinenden Standplatz für den mit wenigen Handgriffen zum komfortablen Schlafwagen umzurüstenden fahrbaren Untersatz. In (meist) friedlicher Umgebung findet der Reisetag dann sein beschauliches Ende.
Angst braucht man unserer Meinung nach bei dieser Art des naturnahen Nächtigens nicht zu haben, sind doch die Räuber heutzutage gemeinhin nicht mehr im Walde, sondern im Internet (und/oder in den schnieken Chefetagen) anzutreffen...
Übrigens ist der bewährte Wagen ebenso kompakt wie geländegängig und verhilft dank mitgeführter Küchen- und Waschkisten zu einem doch beträchtlichen Maß an Autarkie. Hinterher ist man immer wieder auf’s Neue verblüfft, mit wie wenig man auskommt, um ein ‑keineswegs spartanisches- Vagabundenleben auf Zeit zu führen.
Soviel vorab, als Präambel sozusagen und um das grundsätzliche Szenarium zu setzen. In eigenen Beiträgen sollen die Erlebnisse und Ereignisse in Deutschland, Belgien, Frankreich, England und wiederum Frankreich und Deutschland ausführliche Würdigung finden.
Mein Freund und Kupferstecher, der hier schon mehrfach der Aufmerksamkeit meiner LeserInnen anempfohlene Lexikaliker, berichtet bei sich drüben von einem punktgenauen Service der Deutschen Post und macht sich überdies noch ein paar zackige Gedanken zur Nahrungsaufnahme. Recht so!
Samstag, 16. August 2008
kehrt der zonebattler soeben von seinem jährlichen Abenteuerurlaub heim und meldet sich zurück zum Dienst an der Heimatfront: Gut zwei Wochen lang hat er insgesamt vier Länder bereist und dabei weder Radio gehört noch Fern gesehen noch eine gescheite Zeitung erblickt, und auch ein Online-Zugang war außerhalb jeder Reichweite. Jetzt müssen zunächst einmal der heimische Haushalt hochgefahren und das klaffende Informationsdefizit ausgeglichen werden, dann geht es auch hier wieder weiter, und zwar erstens mit Antworten zu den vielen zwischenzeitlich eingegangenen Kommentaren und zweitens mit einem ausführlichen und reich bebilderten Expeditonsbericht. Ich danke meinen geschätzten LeserInnen für das geduldige Ausharren!
Freitag, 1. August 2008
Hier in Fürth sind wir zunächst und zuförderst mal Färdder und dann lange nichts. Danach noch (Mittel-)Franken und zugegeben auch irgendwie zu Bayern gehörig, wenn auch mit stark separatistischer Tendenz. Doch rein verfassungsrechtlich und verwaltungstechnisch ist es rechtens und nicht wirklich zu beanstanden, wenn im Fürther Stadtbild ein (königlich-)bayerisches Wappen prangt:
Gut, die Krone obenauf paßt heutzutage nicht mehr so recht in die freistaatlich demokratischen Verhältnisse, aber wer weiß, vielleicht kriegen wir ja doch dereinst wieder einen Kini, die Guglmänner und andere Gralshüter der Monarchie arbeiten im Untergrund daran... Doch bis es soweit ist, mögen meine LeserInnen zunächst Ihr Glück an meinem heutigen Monatsrätsel versuchen und im ritterlichen Wettstreite herausfinden, wo denn dieses Wappen nun eigentlich zu finden ist! Als kleine Hilfestellung habe ich den Ausschnitt so gewählt, daß noch ein Stück vom strahlend weißblauen Himmel zu sehen ist... Es winkt ein Preis, der eines Helden (oder einer Heldin) würdig ist:
Eine Original-DVD mit »Hero«, dem farbenprächtigen Kämpfer-Epos aus ferner Zeit und einem fernen Land. Ich hatte seinerzeit gleich mehrere Exemplare dieses wunderschönen Streifens in meinen Hort geschleppt, um sie (bis auf das meine) Stück für Stück wieder an meine wackere Gefolgschaft herauszuwürfeln... |
Wie immer gewinnt der oder die Erste, der/die unter richtigem Namen und mit funktionierender eMail-Adresse die korrekte Antwort in einen Kommentar zu diesem Beitrag schreibt...
Wichtiger Hinweis: Beim Erscheinen dieses Rätsel befindet sich der zonebattler in seiner wohlverdienten Sommerpause und guckt in die Welt statt in den Bildschirm. Gut zwei Wochen lang läßt er die Zügel schleifen und den virtuellen Laden hier alleine laufen. Die Siegerehrung läßt also diesmal etwas auf sich warten. Die Direktion bittet um Verständnis (und anständiges Benehmen)!
Bis zum Erscheinen des nächsten Rätsels (also genau einen Monat lang) können Lösungen eingereicht werden. Die Laufzeit endet mit dem Erscheinen eines weiteren Rätsel-Bildes am jeweils nächsten Monatsanfang. Mit der Vorstellung eines neuen Preisrätsels wird die zutreffende Antwort zur Vorgängerfrage (in einem Kommentar zu dieser) bekanntgegeben, sofern sie bis dahin nicht richtig beantwortet wurde.
Süßer und scharfer Senf: