Am Mittwoch Abend kam unverhofft ziemlich fescher Besuch aus der Alpenrepublik an unserem Schrebergarten vorbei:
Die in weinroten Farben gehaltene Taurus-Lok der österreichischen Bundesbahnen trug vorne am Seitenfenster den Namen »Spirit of Vienna« und zog ein paar farblich passende Neubau-Wagen durch die Gegend:
Gleich nach der Lok liefen komischerweise zunächst zwei weiß-rote DB-Wagen recht verwitterten Aussehens, die waren aber sicherlich entweder nur überführungshalber eingestellt oder beherbergten irgendwelche Meßtechnik. Am verblüffendsten fand ich den schnittigen Führerstand des Steuerwagens am Schluß des seltenen Ensembles, der in Form und Anmutung denen der Taurus-Lok glich! Leider gelang mir davon in der Kürze der zufälligen Begegnung kein vorzeigbares Foto...
Daheim habe ich dann immerhin ergoogelt, daß es sich bei dem Zug um einen nagelneuen railjet der ÖBB handelte, der ab Winter 2008/2009 mit bis zu 250 km/h durch Südeuropa preschen soll. Na dann: Bon Voyage!
Also war es doch ...
... keine Fata Morgana, die ich an selbigem Mittwochabend gegen 19:30 Uhr auf einem der hintersten Gleise des Nürnberger Hauptbahnhofs in der Eile meines Umsteigevorgangs zu erblicken wähnte.
#1
Manchmal wünschte ich mir...
...daß Du auch nur eine hitze-induzierte Illusion wärest... ;-)
#2
Wahrscheinlich ...
... träumst Du mich nur !
#3
De Farbkombination und die geschwungenen Linien im ersten Foto begeistern mich!
#4
Die klare Aussage ...
... der Linienführung ist wohl diese :
»Wenn ich mal groß bin, will ich auch ein ICE sein.«
#5
Werden
die Steuerwagen inzwischen nicht allgemein mit Modulen der Lokfuehrerstaende ausgeruestet, um den Aufwand fuer Ersatzteilbeschaffung gering zu halten?
#6
Das mag wohl sein...
...aber daß man auch die äußere Eleganz der Lokfront 1:1 auf Steuerwagen überträgt, das scheint mir schon ungewöhnlich und innovativ zu sein!
#7
Zu meinem Erstaunen habe ich heute in einer im Büro umlaufenden Fachzeitschrift entnommen, daß die railjet-Züge die Nachteile lokbespannter Wagenzüge einerseits und zeitgemäßer Triebzüge andererseits vereinen. Das veraltete Konzept diene vor allem dazu, zuviel beschaffte Taurus-Loks sinnvoll zu beschäftigen. Ferner stand zu lesen, daß das technische Zulassungsverfahren in unerhört kurzer Zeit abgeschlossen worden sei und aus wenig mehr als dem unkritischen Übernehmen und Abschreiben von Herstellerangaben bestanden habe... Wer mehr über diesen dubiosen Sumpf erfahren will, werfe einen Blick in die aktuelle Ausgabe der Eisenbahn-Revue International !
#8
Ich kann nur sagen, der RailJet hat toll aussehende Sitze, in denen einem nach zwei Stunden der Hintern weh tut, die Armlehnen sind immer irgendwie im Weg, die Innenausstattung wirkt billig und lieblos, und wenn jemand durch den Gang geht, dann wackelt der Sitz derart, daß es einem Angst werden kann. Aber überall Displays, und endlose Bandansagen in x Sprachen, wie viele Displays der Zug hat, wie toll doch dieser neue Zug sei, bla, blub, sülz. Ja, muß man auch dazusagen, merken tut man nämlich davon nix.
#9
Und wie ich erst kürzlich in einerm im Büro kursierenden Fachzeitschrift gelesen habe, ist wohl auch der anfangs beworbene Service von »spektakulär« auf »nicht mehr existent« geschrumpft. Tja, sowas ist halt nicht auf Vorrat produzierbar und muß immer wieder auf’s Neue erbracht werden...
#10