Jedenfalls das meine: Nach der frühmorgendlichen Lektüre dieser Platten-Empfehlung mußte ich subito meine Bestellung in Belgien plazieren. Wie man an meinem auswärts abgesonderten Kommentar ersehen kann, war das nicht ohne Tücken. Aber das kann die kribbelnde Vorfreunde auf ein paar superbe Silber-Scheiben eigentlich nur erhöhen...
Monteverdi-Morgen
Noch ein (letzter) Versuch, inclusive Javascript und Cookies (obwohl die anderen Angaben ja eigentlich ausreichen sollten gegen Spam etc.):
Ich danke herzlich für die Empfehlung Monteverdi-Orpheus sowie dem (beinahe) verehrten Ponelle — und auch noch Harnoncourt dazu! — heute bei Don Alphonso! Von dieser Produktion von 1978 wußten wir gar nichts. Da freut unsereins sich darauf. Das wird gekauft.
Aber Amazon — das muß ja nun nicht unbedingt sein. Gibt es die DVD anderswo nicht? Weshalb geht der Mensch in Fürth nicht in Plattenläden, zu Tante Emma eben (Nürnberg ist ja auch nicht allzu weit)? Oder hat Amazon die alle schon plattgemacht?
Die hiesigen Kinder und Kindeskinder haben strikte Anweisung, für den Erhalt von Buchhandlungen und cetera zu sorgen. Dafür wird sogar in die große Stadt gefahren, oder man läßt sich die Musik mitbringen. Und wenn’s zeitlich oder aus anderen Gründen gar nicht anders geht, dann ausnahmsweise per Computer. Aber dann nicht bei einer dieser monopolistisch angetriebenen Dampfwalzen bestellen. Hinzu kommt, daß die kleinen oft noch günstiger sind.
Gute Sonntagsgrüße
P.S. «Das Anzeigen von Bildern ermöglichen»? Vermutlich meint das Javascript. Deshalb ein neuer Versuch.
#1
Ich bedaure außerordentlich...
...wenn mein lieber Blog-Provider wieder mal das Absetzen von Kommentaren erschwert haben sollte: Wenn das noch ein paarmal vorkommt, muß ich wohl doch noch mit WordPress eine autarke Infrastruktur hochziehen. Noch ist der aktuelle Leidensdruck dazu allerdings noch nicht hoch genug (der absehbare Migrationsaufwand freilich jetzt schon immens).
Die Ponnelle’schen Verfilmungen des Harnoncourt’schen Monteverdi-Zyklus (neben dem grandiosen »L’Orfeo« also auch noch »Il Ritorno d’Ulisse in Patria« und »L’Incoronazione di Poppea«) sind übrigens mittlerweile allesamt auf DVD erhältlich und durch die Bank empfehlenswert. Wie auch der ganze Rest der bei der UNITEL erschienenen Opernfilme des großen Meisters Ponnelle. Obwohl ich die schon alle als wuchtige LaserDisc-Editionen im Regal stehen habe (und hier irgendwann auch mal detailliert vorstellen und rezensieren möchte), kam ich letztlich nicht umhin, mir diese Preziosen nochmals auf DVD zu erwerben: Allein das geringere Betriebsgeräusch des Abspielgerätes und die einblendbaren Untertitel sind Vorteile, die man bald nimmer missen möchte...
Gekauft wir derlei von mir übrigens nur indirekt bei amazon.de: Ich bestelle meine ganzen Opern-DVDs ausschließlich über die dort verlinkten Marketplace-Anbieter, in der Regel Caiman America. Dort verlangt man um die 15 EUR für das, was hier im Laden extra für mich geordert werden müßte und mich dann das Doppelte bis (ungelogen!) Dreifache kosten würde. Da hört der Spaß dann doch auf: Lieber einen Umschlag aus Florida oder Brasilien im Briefkasten als vorzeitige Ebbe in der Kultur-Kasse...
#2
Ein- und Aussicht
Nun gut, das Finanzielle will eingesehen werden. Aber kann man bei den Überseeischen nicht direkt bestellen? Denn draußen bleiben muß Amazon, da die nicht nur mitkassieren (das ist wie bei Aldi, der ganze Weinbergeernten aufkauft und der Winzer in seiner Armut dann die letzte Faßspülung trinken muß), sondern darüber hinaus noch die kompletten Datensätze kostenlos erhalten, mit der sie dann wiederum Geschäfte machen. — Und muß dabei nicht überdies Einfuhrzoll entrichtet werden?
Ob man einem technisch arg unterbelichteten Handklöppler vielleicht erklärt, was «wuchtige LaserDisc-Editionen» sind? Video, das kennt unsereins gerade noch (und ist auch eben mal in der Lage, es zu bedienen, aber nur zum Abspielen). Aber LaserDisc ...? Und begleitende Geräusche macht sowas auch noch?
Sind die DVD des Monteverdi-Zyklus denn, wie heißt es so wunderschön, «remastered» (oder ist das mal wieder der falsche Begriff?), vielleicht schlichter: einfach auf die kleinen Scheiben gebannt? Ach, das muß ja wohl so sein, denn es waren ja vermutlich Kino-Produktionen. Denn eine solche Üppigkeit wie die von Monsieur Jean-Pierre hätte ja wohl sämtliche Fernsehetats gesprengt, vor allem in den siebziger Jahren.
Gute Grüße
#3
An- und Übersicht
Ich suchte vor meiner ersten Bestellung auch direkt nach den eigenen Websites von Caiman America und anderen der bei amazon.de gelisteten Marketplace-Anbietern. Allein sie haben keine: Die symbiontische Koexistenz [1] mit dem Platzhirschen scheint vielmehr integraler Bestandteil des Geschäftsmodells zu sein und die Provisionspflicht der ‑geringe- Preis für den Zugang zu den Kundenströmen. Strukturwandel hat es übrigens zu allen Zeiten und in allen Branchen gegeben, aus Sicht des zufriedenen Kunden möchte ich weder amazon noch deren Kumpane missen. Wobei mich das nicht davon abhält, auch im lokalen Handel zu stöbern und da das eine oder andere zu kaufen [2] ...
Die LaserDisc war ein Vorläufer der DVD und als solcher so groß wie eine schwarze Langspielplatte und so silbern wie eine DVD. Tatsächlich war die frühe Erhältlichkeit der Ponnelle-Opernfilme auf diesem Medium für mich damals der ausschlaggebende Grund, mir einen entsprechenden Player zuzulegen. In dessen ausladender Schublade rotieren die großen und schweren Scheiben mit hoher Anfangsgeschwindigkeit, und das rauscht schon durchaus vernehmbar! Die schiere Größe der Platten und der dazugehörigen Alben ermöglichte ‑wie weiland bei der LP- opulente Cover und auch großformatige Booklets. Leider wurde die Chance oft nicht genutzt und statt kompletter Libretti eine mehr oder minder tiefsinnige Werkeinführung nur viermal hintereinander in Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch abgedruckt... Eine kleine DVD-Hülle bietet dem Auge zunächst weniger, aber der technische Fortschritt wird beim Abspielen schon sichtbar und das Handling ist weit einfacher geworden!
Derlei filmisch inszenierte Opern-Produktionen ‑die dramaturgisch in einer ganz anderen Liga spielen als abgefilmtes Guckkasten-Theater mit fixen Kamera-Standorten- wird es vermutlich nie wieder geben, die inflationär gestiegenen Kosten für Gagen und Studio-Stunden und das ganze Drumherum stünden in keinem Verhältnis zu den weltweit verkaufbaren DVD-Stückzahlen. So muß man tatsächlich dem UNITEL-Begründer Leo Kirch dankbar sein, denn dieser Teil seines Medien-Imperiums hat wirklich einzigartige Kulturschätze geschaffen.
Die ganzen UNITEL-Produktionen scheinen mir in den DVD-Wiederauflagen zwar im Ton, aber nicht wirklich im Bildbereich nennenswert überarbeitet zu sein. Aber das ist so schlimm nicht, man muß ja froh sein, solche wunderbaren Werke überhaupt kriegen zu können. Übrigens gibt es zum Thema »Klassik auf Video« einen lesenswerten Thread im Tamino Klassikforum ...
[1] Mit Fremdwörtern kann man die Leut’ imprägnieren, wie der zonebattler weiß und gerne beherzigt...
[2] Und das sogar beim ALDI um die Ecke! ;-)
#4