Sonntag, 10. Februar 2008
Beim Studium der manager magazin Spezial-Ausgabe vom Oktober 2007 [1] blieb ich an einem interessanten Interview mit dem Verleger Hubert Burda hängen. Der Mann sitzt beruflich an einem langen Hebel und hat privat allemal ausgesorgt. Spannend, was so einer mit seinem Geld anfängt: Er braucht kein Schiff, auch kein eigenes Flugzeug, und auf die Frage, was ihn persönlich denn reich mache, gibt er höchst bemerkenswerte Antworten:
Die Kinder, die Familie, die Freunde. Vielleicht auch die Bilder, die ich am Wochenende in meinem Atelier male, das außer mir keiner betreten darf. Ich habe dort 30 oder 40 Bilder, auf die ich stolz bin. Stolz bin ich auch auf einige meiner Texte ... Etwas selbst herzustellen, zu verfertigen, mit anderen Worten: das Verdichten der Welt. ... Aneignung durch künstlerische Tätigkeit: Das ist Weltbesitz, es gibt keinen anderen. ... |
Natürlich läßt sich über wahre Werte vortrefflich philosophieren, wenn man gut situiert, wohlhabend, gar vermögend ist. Aber ich denke, daß ab einer gewissen Grundsicherung materieller Zuwachs an Geld und Gütern nicht mehr zur Steigerung des persönlichen Lebensglückes beiträgt. Eher steigt das Risiko, sich durch latent kostspielige Ersatzbefriedigungen zu verzetteln...
So, und jetzt gehe ich etwas herstellen bzw. verfertigen, und zwar einen schönen Frühstückstisch: Das bescheidene Glück fängt im Kleinen an. Einen innerlich wie äußerlich sonnigen Sonntag all’ meinen LeserInnen!
[1] Bitte keine verallgemeinernden Rückschlüsse auf meine Lektüre-Gewohnheiten ziehen zu wollen, ich nehme bei Hausbesuchen zuweilen gerne mit, was andernorts in die Altpapiertonne wandern würde...
Samstag, 9. Februar 2008
Donnerstag, 7. Februar 2008
Meine atemlose Einlassung zum heutigen Tage ist andernorts nachzulesen.
Mittwoch, 6. Februar 2008
Dienstag, 5. Februar 2008
In der F.A.Z. gibt’s eine amüsante Besprechung des Buches »Was sich liebt, das nervt sich« zu lesen. Natürlich erkennt sich auch der zonebattler im Geschilderten zuweilen wieder, wie vermutlich alle nicht allein lebenden Zeitgenossen. Kennt jemand die Schwarte und kann sich hier darüber äußern, ob sich Kauf und Lektüre lohnen? Nicht selten ist ja bei Sachbüchern das extrahierte Konzentrat einer guten Rezension latent besser verträglich als die über hunderte von Seiten verdünnte Originalsubstanz...
Montag, 4. Februar 2008
Des zonebattler’s Hirn und seine wasserführenden Gefäße [1] sind hin und wieder der Entkalkung bedürftig, zu welchem Behufe verdünnte Essig-Essenz preiswerte und gründliche Dienste leistet. Da die konzentrierte Säure sparsam dosiert werden kann, braucht in der Regel selbst ein altgedienter Beamter nur alle Jubeljahre zu einer neuen Pulle zu greifen. Dieser Tage war es wieder soweit, der Autor erwarb im Supermarkt eine neue Flasche und war daheim baß erstaunt über die irgendwann klammheimlich durchgeführte Modernisierung der Etiketten:
Bemerkenswert erscheint nicht nur die Umstellung auf zeitgemäß-dynamischere Schriftarten [2], sondern vor allem die detailgetreue Nachstellung des fotografierten Stilllebens: Die vitaminreiche Szenerie ist im neuen Etikettenbild exakt genauso arrangiert wie im alten! Wollte der Seniorchef der Firma Surig das genauso haben und wäre er andernfalls sauer geworden? [3] War der/die zuständige Grafiker(in) /Layouter (in) / Fotograf(in) nur zu faul zur kompletten Runderneuerung oder kann man das nach allen Regeln der Kunst ausgeklügelte Szenario schlechterdings nicht mehr verbessern? Liegt ihm gar ein altmeisterliches Vorbild zugrunde? Wir wissen es leider nicht und werden es wohl auch nie erfahren... Einem Ästheten wie dem zonebattler stößt derart ungestillte Neugier natürlich ziemlich sauer auf!
[1] die im Haushalt, nicht die im Leibe.
[2] wozu sich die Fachleute Burgblickfräulein und Lexikaliker hier gerne näher äußern und erschöpfend auslassen mögen...
[3] womöglich noch saurer als sein 25%iges Erfolgsprodukt!
Sonntag, 3. Februar 2008
Neulich fiel mir am Nürnberger Hauptbahnhof ein Fahrrad bzw. dessen Räder auf:
Wenn an einem meiner Liegeräder wieder mal ein Reifenwechsel fällig werden sollte, werde ich mich wohl nach diesem Fabrikat umschauen müssen: Der Hersteller Schwalbe wirbt mit dem Slogan: »Geht absolut messerscharf durchs Gelände. Beißt aggressiver zu«, die Fachpresse sekundiert mit »Der schindet gewaltig Eindruck«. Kein Zweifel: Der zonebattler braucht solche Gummikringel! ;-)
Samstag, 2. Februar 2008
...wenn man um 12:30 Uhr aus dem Hause hechtet, um rechtzeitig bis zum dräuenden Ladenschluß um 13:00 Uhr in die City zu einem Antiquariat zu kommen, sich nach einem Tratsch mit dem Büchermädel um 13:15 Uhr selbst die Tür zum Auslaß aufsperrt, sich hinterher fast nebenan bei einer befreundeten Dienstleisterin zu einem Kaffee nebst Schwatz niederläßt, auf dem Heimweg noch schnell in einer kleinen Galerie vorbeischaut, die aktuelle Ausstellung goutiert, sich danach mit der Inhaberin über Gott und die Welt und die Menschen austauscht, dann noch schnell auf dem Heimweg ein paar Lebensmittel einkauft, um schließlich erst kurz nach 18:30 Uhr wieder daheim einzulaufen: Sechs Stunden statt eineinhalb geplanten, die den minutiösen Arbeitsplan für’s Wochenende souverän gesprengt , sich aber als große Bereicherung für’s eigene Leben erwiesen haben. C’est la vie!
Ecksituation an einem Gebäudekomplex in der Nürnberger Südstadt |
|
Freitag, 1. Februar 2008
Der Spiegel verkündet heute, daß der Volksschauspieler Ottfried Fischer an der Parkinson’schen Krankheit leidet und führt dazu u.a. aus:
Morbus-Parkinson ist eine sich langsam entwickelnde neurologische Erkrankung. Sie beginnt schleichend und schreitet zeitlebens fort. Laut Wikipedia gibt es heute noch keine Möglichkeit die Krankheit aufzuhalten oder zu Verhindern. |
Das bedauerliche Schicksal des Herrn Fischer soll hier nicht weiter diskutiert (und auch das fehlende Komma ausnahmsweise nicht moniert) werden, mir geht es hier bei diesem von der DPA übernommenen Artikel um die zitierte Quelle: Das grandiose Gemeinschaftswerk Wikipedia in allen Ehren, aber dort mal eben nachzugucken (und das noch explizit zu erwähnen) ist eben nicht das, was unter journalistischer Sorgfaltspflicht und sauberer Recherche zu verstehen wäre. Doch vermutlich kann sich der klickflinke Nachwuchs der schreibenden Zunft schon gar nix anderes mehr vorstellen, als sich am Bildschirm bei den üblichen Verdächtigen (pseudo-)schlau zu machen (und das noch nicht mal als unprofessionell zu empfinden). Das wird so weitergehen, und das wird noch (pseudo-)lustig werden. Denn wenn einer nur noch vom anderen abschreibt abkopiert, wird schnell für bare Münze genommen, was an vielen Stellen steht, auch wenn schon die ursprüngliche Information nicht sauber recherchiert oder manipulativ einseitig formuliert war...
Trist ist der Winter, latent düster sind mithin auch des zonebattler’s Rätselbilder im kalten Halbjahr. Trockengefallen ist zudem (jahreszeitlich bedingt) der nachfolgend gezeigte Brunnen, wenn er auch durch die von fremder Hand dort plazierte Schnapps-Flasche zu allerlei Spekulationen einlädt. Die Mutmaßungen der LeserInnen sollen indessen nicht dem unbekannten Suffkopp gelten, sondern vielmehr dem Ort meines fotografischen Waltens: Welcher Fürther Brunnen ist das wohl?
Tatsächlich gibt es in der Kleeblatt-Stadt mehr Brunnen und Brünnlein, als man gemeinhin annimmt. Nicht alle sind noch in Betrieb, der hier abgebildete war es aber zumindest noch im letzten Jahr, so daß man annehmen kann, daß er im Frühling wieder zu tröpfeln beginnt. Aber wo steht er nur und harret der dürstenden Dackel und deren Halter?
Zu gewinnen gibt es einmal mehr eine silbern schimmernde Scheibe:
Eine Original-DVD mit einem guten Film meiner Wahl, erneut auf die Person des Gewinners bzw. der Gewinnerin feinstens abgestimmt: Laßt Euch überraschen! |
Wie immer gewinnt der oder die Erste, der/die unter richtigem Namen und mit funktionierender eMail-Adresse (oder unter bereits amtsbekanntem Pseudonym) die korrekte Antwort in einen Kommentar zu diesem Beitrag schreibt!
Bis zum Erscheinen des nächsten Rätsels (also genau einen Monat lang) können Lösungen eingereicht werden. Die Laufzeit endet mit dem Erscheinen eines weiteren Rätsel-Bildes am jeweils nächsten Monatsanfang. Mit der Vorstellung eines neuen Preisrätsels wird die zutreffende Antwort zur Vorgängerfrage (in einem Kommentar zu dieser) bekanntgegeben, sofern sie bis dahin nicht richtig beantwortet wurde.
Süßer und scharfer Senf: