Realistisch gerechnet, kostet mich das Vorhalten eines fahrbaren Untersatzes selbst bei geringer Nutzung und Inanspruchnahme monatlich ein paar Hundert Euro(s) [1]. In ähnlicher Größenordnung ‑na sagen wir etwa doppelt so hoch- liegen meine monatlich an Vater Staat abgeführten Steuern. Wenn ich überlege, was ich dafür bekomme, halte ich das geradezu für einen sensationell günstigen Deal:
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eine (bereichsweise eher zu) gut ausgebaute Verkehrs-Infrastruktur
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Polizei, Richter, Rechtsweg, Rechtsstaat überhaupt
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Rettungsdienste und Notfallversorgung, kommunale Krankenhäuser
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Feuerwehr und Katastrophenschutz
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Ordnung, Sicherheit und (halbwegs) Sauberkeit im öffentlichen Raum
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subventionierte, weil ökonomisch überwiegend unrentable Kultureinrichtungen (Museen, Opernhäuser, Theater, Bestiarien mit Knuddelmonstern)
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und eine ganze Menge anderer »Selbstverständlichkeiten«
Wie alle Steuerpflichtigen nehme auch ich die gesetzlich verbrieften Möglichkeiten zur Senkung der eigenen Abgabenlast wahr (sofern ich sie nicht schlicht übersehe). Wer aber meint, sich hochmütig über das Recht und über die Gemeinschaft erheben zu müssen, um in fraglos betrügerischer Absicht Steuern zu hinterziehen, sägt in verabscheuungswürdiger Weise an den Grundpfeilern unseres Gemeinwesens. Zum Winkel-Advokaten dubioser Ehrenhaftigkeit mutiert zudem, wer meint, durch jedes semi-legale Schlupfloch in der juristischen Grauzone schlüpfen zu müssen. Nein, Herrschaften: Gebt dem Staat, was des Staates ist, denn er gibt uns Sicherheit und die Basis unseres überwiegend von Existenznöten freien Daseins. [2]
Gegen eine moderate Steuererhöhung hätte ich daher überhaupt nichts einzuwenden: Wird ja schließlich alles teurer!
[1] Die korrekte Pluralform ist nach wie vor umstritten und wäre wohl ein Fall für die Rubrik Spitzfindigkeiten.
[2] Natürlich gibt es Mängel hier und Verschwendung öffentlicher Mittel da, doch das ändert nix am Prinzip...
In der Kürze der Zeit,...
...die mir meine Mittagspause lässt, nur zwei Worte zu deinem Beitrag:
Vollste Zustimmung!
Ich melde mich im Verlaufe des Abends hier und auf der anderen Baustelle
#1
Na dann...
...Mahlzeit! ;-)
#2
Auch von mir ...
... volle Zustimmung. – Ich möchte Deine Aufstellung noch um das Bildungswesen ergänzen (auch wenn da sicher auch einiges im Argen ist).
#3
Natürlich!
Kindergärten, Schulen und Universitäten hatte ich schon im vorformulierenden Hinterkopf, die sind mir dann aber später auf dem Weg von der Großhirnrinde in die Tippfinger irgendwie verloren gegangen... ;-)
#4
Steinbrücks Musterknaben ?
Hmmm...also die Lobeshymnen mag ich jetzt nicht so ganz nachvollziehen. Ich gehe völlig konform mit Allen welche die aktuell aufgedeckten Machenschaften gewisser Großverdiener verurteilen, aber das mit dem »sensationell günstigen Deal« liegt mir schon etwas hart im Magen. Oder wollte der zb hier absichtlich provozieren ?
Es ensteht der Eindruck, dass mit dem Bezahlen von Lohnsteuer und Sozialabgaben die oben genannten Einrichtungen praktisch frei verfügbar wären und gratis genutzt werden könnten. Dies ist aber mitnichten so. Jedes Busticket, jeder Krankenhausaufenthalt und jeder Richterspruch will extra bezahlt werden, und das nicht zu knapp. Wenn ich dann noch an ein Dutzend weitere Steuern denke die man zwangsweise bezahlt um überleben zu können wird der Deal immer mehr relativiert.
Für eine U‑Bahnfahrkarte in die Nachbarstadt N und zurück bezahlt man mittlerweile so viel, dass man davon locker zwei oder drei Tage überleben könnte. Als Gegenleistung wird man dann meist in einem drittklassigen Gefährt mit zerkratzten Scheiben und aufgeschlitzten Polstern durch die Gegend gezogen. Was die Sauberkeit und Ordnung angeht denke ich immer an solche Ecken, und da hats Fürth wohl eher noch gut erwischt.
Dafür gibt ein mittlerweile beträchtlicher Teil der Bevölkerung fast vierzig Prozent seines Gehalts ab, und mehr ist dann nicht zu erwarten ?
Hmmmm...
#5
Als Familie mittleren Ausmaßes ...
... d.h. neben meinem Einen meiner Frau und drei Kindern sind wir von den o.g. 40% weit entfernt, und wer soviel arbeitet, dass er Abgaben in dieser Höhe zu leisten hat, verfügt auch über weit mehr Einkommen, als es zum Lebensunterhalt eigentlich notwendig ist.
Ich möchte daher dem zonebattler einfach mal wieder aus ganzem Herzen zustimmen !
#6
Nun ja...
...mir will die Bereitwilligkeit, Steuern zu zahlen, nicht ganz so leicht fallen, wie dir!
Aber eine Weisheit diesbezüglich äußert mein Paps, wenn die Klagen über die Steuerlast laut werden: Er zahle gerne eine Million an Steuern, weil das hieße, er würde mindest die gleiche Summe auch verdient haben.
Warum nicht... wenn’s schee macht.
#7
eines der größten Probleme...
...dürften wohl auch die zahlreichen Sickerstellen zwischen Zahler und Staatsleistung sein oder die blanke Verschwendung: z.B. wenn Kommunen in die kostspielige Umsetzung ergrauter Projekte der »autogerechten Stadt« investieren, lässt das mein Verständnis doch sehr exponentiell sinken.
#8