Sonntag, 23. September 2007
Gestern sind wir in der Schnaittacher Gegend mit einer lieben Freundin gute 15 km durch die Landschaft gelaufen und haben dabei die letzten Zwetschgen der Saison weggefunden. Heute kamen jene fröhlich lachend in den Ofen, unterfüttert von einem dicken Fundament aus prächtig aufgegangenem Hefeteig:
Mit Zimt und Zucker bestreut gibt es nun also an diesem wunderschön warmen Herbstsonntag den letzten Zwetschgendatschi der Saison. Danach geht es nochmal in den Schrebergarten, woselbst unsere kletterkundige Miniratte vermutlich ihrerseits geräuschvoll nagend die bereits eintrocknenden (Dörr-)Pflaumen jenseits unserer Reichweite genießt... Die überlassen wir ihr dann gerne [1], nehmen und aber im Gegenzug das Recht heraus, die restlichen Äpfel sämtlich für uns selbst zu requirieren: Immerhin zahle ich die Pacht und nicht der in mehrfacher Hinsicht pelzige Vierbeiner. Irgendein Unterschied muß ja wohl sein!
[1] Man riet uns schon zur heimtückischen Vergiftung oder zum unsportlichen Abschuß des behenden Mundräubers, aber im Grunde macht das fellige Vieh nur seinen Job und ich lasse ja auch andere Leute am Leben, die mir in Ausübung ihrer Arbeit in die Quere kommen...
Wiewohl der zonebattler (derzeit noch) ein Automobil besitzt, tritt er für eine grundsätzliche Infragestellung, wenn nicht gar allgemeine Ächtung des motorisierten Individualverkehrs ein. Gute Argumente dafür liefert ein lesenswertes Zeit-Interview mit dem dem Verkehrswissenschaftler Hermann Knoflacher: »Das Auto macht uns total verrückt«.
Samstag, 22. September 2007
Donnerstag, 20. September 2007
Es fiel ein gefrusteter Blogger
vor schäumender Wut fast vom Hocker:
Daß auch die anderen was schrieben,
das konnt’ er nicht lieben,
vor Mißgunst, da wurd’ er ganz ocker! |
Dieses fiel mir ein, als ich das hier gelesen hatte...
Dienstag, 18. September 2007
Samstag, 15. September 2007
Den heutigen Tag verbrachte der zonebattler zu großen Teilen in seinem Schrebergarten und hat dabei manche philosophische Einsicht gewonnen. Zum Beispiel die, daß pompöse Eisenbahn-Festivals und Delfinarium-Shows etwas gemeinsam haben, jene tieftraurige Grundstimmung nämlich, die aus dem Umstand herrührt, daß die kraftstrotzenden Protagonisten dazu verdammt sind, nach wenigen Kolbenhüben bzw. Motorwellenumdrehungen resp. Flossenschlägen schon an die Grenze des ihnen vorgegebenen Lebensraumes angelangt zu sein, ihr Muskelspiel also gar nicht voll entfalten zu können. Trauriger dran sind natürlich die Zwergwale, die ja keine Artefakte aus Menschenhand sind und daher im Gegensatz selbst zur beeindruckend zischenden Dampfloks eine richtige Seele haben dürften...
Die zweite Erkenntnis überkam den Chronisten, während er unter seiner besseren Hälfte in beider Apfelbaume hing und er die von ihr himmelsnah gepflückten Früchte entgegennahm und sorgfältig eineimerte: Gut die Hälfte seines Lebens wartet der Bahn-Freak vergebens! Während unserer gold-deliziösen und heuer über die Maßen üppig ausfallenden Ernte fuhren unter und um uns und fast zum Greifen nahe diverse Dampf‑, Diesel- und Elektro-Lokomotiven bzw. ‑Triebwagen auf und nieder immer wieder, doch in den ausgedehnten Pausen zwischendrin hatten wir glücklicherweise etwas Sinnstiftendes zu schaffen, während die ferrophilen Spektatoren an den Zäunen neben unserer Parzelle ihre Kameras und Objektive trotzig-stur im Anschlag halten mußten wie andernorts die Angler ihre Ruten oder die Jäger ihre Flinten. Manch’ einer mag als kontemplativ empfinden, was unsereinem als maßlos und zeitverschwenderisch langweilig erschiene... Aber ich will nicht darüber richten, des Menschen Wille ist sein Himmelreich und auch meiner einem ist der Hang zu absonderlichen Realitätsfluchten keineswegs völlig fremd.
Dies alles gesagt bzw. geschrieben habend, könnte ich jetzt endlich zu meiner eigentlichen These überleiten, wenn ich die nicht dank schwerer Beine und müder Birne mittlerweile völlig vergessen hätte und auch mit angestrengtem Nachsinnen nicht mehr zu fassen kriege. Und darum komme ich jetzt besser zum dann eben unbefriedigend unvollendeten Schluß meines »Wortes zum Sonntag«, bevor ich Gefahr laufe, auch noch in elementarer Hinsicht zu versagen und meine Schachtelhalmsätze nicht mehr grammatikalisch korrekt zum Abschluß bringen zu können, was ich als noch würdeloser empfände als ein würdeloses Ende. Ende.
Hinterhof in der Nürnberger Innenstadt |
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Freitag, 14. September 2007
Ähem njamm schmatz uääääh. Schon wieder auf dem Sofa eingeschlafen. Hmmmmmmm. Brrr. Noch jemand da? Hmpf. Kühl hier. Kein Wunder, unter der Kuscheldecke war es gemütlicher. Schluß jetzt, Rechner runtergefahren, Zähne geputzt, unter die kalte Bettdecke gekrochen. Gargl. Gute Nacht........................
Samstag, 15. September 2007
In einem wunderlichen TELEPOLIS-Artikel las ich neulich von einer neuentwickelten Panzerhaubitze mit umweltfreundlichem Hybrid-Motor. Wenn das kein Fortschritt ist! Da überrascht es kaum, daß auch die Spielwarenindustrie schon die Zeichen der Zeit erkannt hat:
Gesehen habe ich den ökologisch wie pädagogisch wertvollen Panzer-Bausatz gestern nachmittag auf dem Fürther Grafflmarkt, den ich zügig und zugegeben etwas nachlässig bestreifte bzw. bestriff. Scheinbar war der ursprüngliche Besitzer nicht wirklich begeistert von dem sperrhölzernen Vehikel, dem die gewohnte martialische Ausstrahlung völlig abgeht: Knaben wollen’s wohl knalliger...
Freitag, 14. September 2007
Halb Deutschland (und womöglich ein Achtel Ausland) sitzt zu dieser Stunde schon in den Zügen und eilt auf Fürth zu, um am Wochenende hierorts dem in ferrophilen Kreisen heißersehnten »Eisenbahn- und Busfestival der Superlative« beizuwohnen. Der zonebattler, dem Massenauftriebe jeglicher Art ein Greuel sind, hat die Strecke (sprich die Karolinenstraße) schon mal abgeschritten und bestreift, wobei er sich in seinem lang gehegten Verdacht bestätigt sah, daß Männer und Knaben sich nur durch den Preis ihres Spielzeugs unterscheiden...
Also schön, hier ist mein Beitrag zu dem Treiben unweit meines Schrebergartens:
Steht schon fast alles da, was Rang und Räder hat, und konnte vorhin noch kostenlos betrachtet werden. Ganze Einsatzkommandos waren mit dem Aufbau der temporären Tribünen beschäftigt, interessierte Passanten gab’s erstaunlicherweise eher wenige. Ab morgen wird zur Kasse gebeten, wer was zu sehen kriegen will.
Unsereins wird im Morgengrauen in seiner beackerten Parzelle Posto beziehen, und wer es wagen sollte, nach einem meiner Äpfel zu fingern, dem zeige ich nicht nur, was eine Harke ist, der kriegt sie auch zu spüren!
Eine besondere Art von Traurigkeit geht von leerstehenden Kneipen, Lokalen und Wirtshäuern aus, eine Traurigkeit freilich, die den zonebattler nicht sonderlich berührt, ja nachgerade kalt läßt, weil er bekanntlich ein passionierter Wohner und demzufolge ein seltener Weggeher [1] ist. Freilich bereitet es ihm durchaus Freude, jene eigenartige Stimmung der Verlassenheit festzuhalten, die sich insbesondere in den leeren Speisekartenkästen an der Wand recht plakativ manifestiert:
Wie zu befürchten und kaum anders zu erwarten, gibt das auch diesmal wieder Stoff genug her für eine eigene Galerie nebenan in meinem Bildarchiv (nämlich der der Kartenkästen), die ich hiermit mehr oder weniger feierlich eröffne und der wohlwollenden Begutachtung durch das sehr geschätzte Publikum anempfehle. Wohl bekomm’s!
[1] Bitte keine Diskussionen über die grammatikalische Korrektheit dieser Phrase anstrengen zu wollen, der zonebattler kennt die tradierten Regeln sehr wohl und nimmt sich eben deshalb die Freiheit heraus, sie gelegentlich nach eigenem Gusto kreativ verzubiegen...
Süßer und scharfer Senf: