Abgelegt in: Vermischtes • 28. Okt. 2007, 8:58 Uhr • 5 Kommentare lesen
Das Ärgerliche an der heute Nacht wieder einmal fälligen Zeitumstellung ist für einen Tagmenschen wie den zonebattler das quälend lange Wachbleiben und Warten auf den Uhrenumstellzeitpunkt: Wie gerne würde unsereins doch selig die Nacht durchschlummern! Aber Pflicht ist Pflicht und so harrt unsereins ergeben aus und hält sich mit gelegentlich verabfolgten kalten Wassergüssen wach: Derlei katholische Kasteiung lähmt nicht nur die Libido, sondern stimuliert im Gegenzug den Intellekt, weshalb ich mir soeben überlege, ob es wohl moralisch statthaft und mit meiner Bürgerpflicht vereinbar wäre, die Akkus resp. Batterien klammheimlich aus allen nicht-funk-synchronisierten Zeitmessern (Kameras, Mobiltelefonen, Armbanduhren) zu nehmen und stoischen Netzläufern (Videorecorder, Herd) den Stecker oder gar die Sicherung zu ziehen: Dann könnten meine zahlreichen auf das (über Frankfurt transmittierte) Braunschweiger DCF77-Signal hörenden Automatik-Apparate den Stundensprung ohne meine wache Anwesenheit durchführen, während bei allen anderen Geräten erst nach dem Erwachen aus der stromlosen Scheintotstarre der Wunsch nach neuer Zeitjustage aufkommt. Und ich könnte ja die Batterien, Netzstecker und Sicherungen ganz ausgeschlafenerweise erst zur hellen Mittagsstunde wieder reindrücken! Ha, was bin ich doch für ein schlauer Fuchs! Doch weil ich obendrein ein barmherziger Samariter bin, gebe ich das trickreiche Rezept gerne und ohne jegliche Lizenzgebühren an meine geschätzen und schönheitsschlaf-bedürftigen LeserInnen weiter...
Weniger schlau scheinen mir hingegen jene Eiferer zu sein, die heute in den Nachrichten auf allen Kanälen gegen die Sommerzeit an sich wettern und zu Felde ziehen, die uns doch zur warmen Jahreszeit das segensreiche Vergnügen längeren Tageslichtes am Feierabend beschert: Der zweimal jährlich zwangsverordnete Stundensprung verursache bei ihnen Schlaflosigkeit und Depressionen. Man sollte Petitons-Listen in den Gesundheitsämtern auflegen, damit all’ die Leute dort per Unterschrift gegen die Sommerzeit abstimmen können, die sich durch den 60-minütigen Zeitversatz in Ihrer Gesundheit angegriffen fühlen. Nach Ende der Eintragungsfrist wird aber mitnichten die Sommerzeit abgeschafft, sondern den Petitenten aus Gründen der gesundheitlichen Fürsorge untersagt, jemals wieder Flugreisen in andere Zeitzonen zu unternehmen, da ja offenbar akute Gefahr bestünde, daß sie einen Trip nach New York oder Hong Kong aufgrund der vielstündigen Zeitverschieberei nicht überleben würden. Was man damit an Kerosin und Abgasen einsparen könnte! Und die ganzen Scheinheiligenscheine besagter Klageführer könnte man auch ausknipsen...
Abgelegt in: Spitzfindigkeiten • 27. Okt. 2007, 22:14 Uhr • 2 Kommentare lesen
Abgelegt in: Spurensuchen • 27. Okt. 2007, 7:25 Uhr • Diskussion eröffnen
Ein massengeschmäcklerisch treffsicherer Musicus namens Norbert Schultze hat in der Nachkriegszeit manch’ harmlosen Gassenhauer hervorgebracht, sich während der zwölf braunen Jahre vorher freilich sehr um die Corporate Identity des III. Reiches verdient gemacht, alldieweil er es ‑nach eigenem Bekunden- vorzog, (daheim) zu komponieren statt (an der Front) zu krepieren. Ein ehrliches Wort. Dieses zu werten, gar darüber zu richten mag sich der zonebattler nicht anmaßen, zumal seine eigene Zivilcourage in den gegenwärtigen Friedenszeiten glücklicherweise noch nicht allzusehr auf die Probe gestellt worden ist...
Na jedenfalls hat der Schöpfer von so unverwüstlichen Hits wie »Lili Marleen« auch die gut fünfeinhalbjährige Europa-Tournee der Großdeutschen Wehrmacht mit allerlei eingängigem Liedgut begleitet, und selbst den Abstecher des Deutschen Afrika-Korpses (DAK) zur Nordkante des schwarzen Kontinents hat der unermüdliche Noten-Jongleur im Sinne seiner Auftraggeber aufputschend unterlegt. Der schmissige Refrain von »Heiß über Afrikas Boden« lautet da beispielsweise:
Es rasseln die Ketten, es dröhnt der Motor, Panzer rollen in Afrika vor! |
Den Original-Soundtrack des gleichnamigen Evergreens für rauhe Männerkehlen mögen sich Interessierte in den Tiefen des Netzes selber suchen, viel Aufwand muß man indessen nicht treiben, um derlei Dubiosica virtuell wieder auszubuddeln...
Die Elite-Truppen von heute sind bekanntermaßen längst nicht mehr mit Stahlhelm und Tornister unterwegs, sondern mit Bluetooth-Headset und Rollkoffer angetan und ausgestattet. Tagtäglich (außer So, nicht 25.12., 26.12. u. 1.1.) springen sie in ganzen Hundertschaften aus ihren Transportmaschinen, heutzutage natürlich nicht mehr aus behäbigen Ju 52-Wellblech-Tanten, sondern aus schnittigen 11.000 PS-ICE-Triebzügen.
Als der sein Heimatland Höhe x Breite dienstbereisende zonebattler dieser Tage selbst unfreiwilliger Bestandteil derartiger Massen-Inszenierungen wurde (freilich schon rein äußerlich nicht zum Heer der feinbezwirnten Edel-Recken zählend), da irrlichterte ihm auf einmal besagter Soldaten-Schlager im Hirn herum, unterlegt mit von ihm selbst flugs geupdateten Text:
Es klingeln die Handys [1], es dröhnt der Knopf im Ohr, Trolleys rattern im Hauptbahnhof vor! |
Da der Berichtende die (zugegeben zweischneidige) Gabe hat, sich einmal gehörte Ohrwürmer nach Belieben ohne apparative Unterstützung in HiFi-Qualität ins eigene Hirn einspielen zu können, hat er das hier zum eigenen Vergnügen gleich mehrfach getan, so ein Bahnsteig ist ja lang und ein ICE nicht minder.
Was nun fazitiert der Schreiber dieser Zeilen aus der schillernden Episode? Frankfurt (Main) macht ihm die Birne matschig, drum ist er nicht wenig froh, soeben wieder im heimischen Fürth (Bay) eingelaufen zu sein. Zwar nicht mit klingendem Spiel und Dchingderassabumms, doch umso beglückter angesichts der Aussicht, endlich wieder für zwei Tage seine Ruhe im eigenen Abklingbecken zu finden...
[1] Erst nach langem Wägen und Wanken hat sich der Verfasser zu Handys als Plural von Handy bekennen können: Viel schöner und angemessener erschiene ihm ja die anglo-amerikanische Schreibweise Handies, doch muß man die Katze im Dorfe bzw. die Pluralisierung im Germanischen lassen, wenn man mit derlei fiktiven Pseudo-Anglizismen hantiert. Mit der korrekten Bemehrzahlung Mobiltelefone wäre das angestrebte Versmaß dagegen völlig aus den Fugen geraten, von daher war das keine ernsthaft zu erwägende Alternative.
Abgelegt in: Alltagsleben • 26. Okt. 2007, 19:19 Uhr • 2 Kommentare lesen
Für die hier vorgesehene(n) Abbildung(en) konnten nicht alle eventuell tangierten Lizenz- und/oder Urheberrechtsfragen mit letzter Gewißheit geklärt werden, weshalb auf eine kenntliche Darstellung leider verzichtet werden muß.
Abgelegt in: Kurioses • 24. Okt. 2007, 6:48 Uhr • 14 Kommentare lesen
Nachdem ich heute morgen im onleinigen SPIEGEL die Übersicht über die aktuellen DVD-Filmbeileger überflogen hatte, sauste ich später im Nürnberger Hauptbahnof vom Bahnsteig schnurstracks in die große Buchhandlung in der Mittelhalle, um dortselbst die aktuelle Ausgabe der »AudioVideoFoto Bild« gleich zweifach zu erstehen. Die darin enthaltene DVD mit »Hero« habe ich zwar schon seit langem in der originalen (Vollpreis-)Ausgabe im Regal stehen, aber der Film ist in mehrfacher Hinsicht grandios: Spannende Handlung und visuell überwältigende Effekte fügen sich hier zu einem stimmigen Gesamtkunstwerk, das seinesgleichen sucht. Von daher kann es durchaus nicht schaden, wenn man ein paar preiswerte Exemplare als Verschenk-Reserve oder Preisrätsel-Hauptgewinn zur Hand hat...
Ach ja, was ich eigentlich erzählen wollte: Zwei bunt bebilderte Boulevard-Blätter zu je EUR 3,50 summieren sich nach Adam Riese zu runden EUR 7,00. Auf meinen lässig herübergereichen Zehner wollte mir der Mann am Tresen ebenso souverän EUR 43,00 herausgeben, meinen (echten) Zehner solcherart zu einem virtuell-falschen Fuffziger aufwertend. Der Wechseltrick zu meinen Gunsten hätte mich schlagartig um satte und glatte EUR 40,00 reicher gemacht, aber nachdem ich eine durch und durch weitgehend ehrliche Haut bin, habe ich den Irrtum im Keime erstickt und geradezu reflexhaft aufgeklärt. Worauf sich der Kassierer bei mir entschuldigte. Und ich mich daraufhin bei ihm, was im Grunde nicht minder unpassend war. Aber die Episode illustriert ganz gut, wie schnell man unreflektiert in programmierte Verhaltensmuster zurückfällt und Standard-Routinen abspult, wenn das reale Geschehen unversehens aus den eingefahrenen Gleisen springt.
Was jetzt naheliegenderweise die Frage nach sich zieht, wie es denn in der jungen Generation um derartige Programmierungen [1] bestellt ist, die ja so etwas wie das unverzichtbare Schmiermittel im Getriebe des menschlichen Miteinanders darstellen. Ich selbst glaube zu beobachten, daß derlei streßmindernde und gemeinsinnstiftende Rituale und Reflexe derzeit auf breiter Front erodieren und zerbröseln, zum (sofortigen) Nachteil des betroffenen Individuums und natürlich auch zum (langfristigen) Schaden der Gesellschaft. Aber der zonebattler driftet ja ohnehin zusehends in Altersstarrsinn und Kulturpessimismus ab und kann daher keinen allgemeingültigen Maßstab abgeben: Wie beurteilen seine geschätzten LeserInnen das Phänomen?
[1] Irrtümer klären, Schwächeren helfen, Türen aufhalten, rechts gehen, Kollisionen mit anderen Passanten vermeiden, Vortritt lassen, Müll in dafür vorgesehene Behälter werfen u.v.m.
Abgelegt in: Ansichtssachen • 23. Okt. 2007, 11:00 Uhr • 20 Kommentare lesen
So, das war es mal wieder mit dem schönen Spätherbst: Draußen ist es unangenehm kalt und windig, beide Balkone sind schon leergeräumt, die Zimmertüren wieder geschlossen und die Heizung angeschaltet. Der zu allem Überfluß auch noch leicht erkältungsmäßig angekränkelte zonebattler verabschiedet die Sommer-Saison mit einer melancholischen Galerie der Schirmständer in seinem Bildarchiv:
Am liebsten würde sich der Chronist nun subito in die wärmste Ecke seines Baus verkriechen und dortselbst Winterschlaf halten. Doch was sich Meister Petz erlauben kann, bleibt dem erwerbstätigen Zweibeiner leider versagt: Ob das wirklich ein evolutionärer Fortschritt ist?
Abgelegt in: Vermischtes • 20. Okt. 2007, 7:42 Uhr • 3 Kommentare lesen
Abgelegt in: Vermischtes • 18. Okt. 2007, 19:05 Uhr • 2 Kommentare lesen
Im hinteren Wagenteil, nur die letzte Türe ist gesund! |
So spach der freundliche Fahrer jener U‑Bahn, die des zonebattler zorn-zitternde Hülle heute früh von Fürth gen Nürnberg transportierte, nachdem selbiger eine knappe halbe Stunde auf dem Bahnsteig des Fürther Hauptbahnhofes vergeblich gefroren und nicht damit gerechnet hatte, daß sich neben streikenden Lokführern auch Ansager und Aufsichten im Auf- bzw. Ausstand befinden könnten...
Abgelegt in: Alltagsleben • 18. Okt. 2007, 10:49 Uhr • 2 Kommentare lesen
Abgelegt in: Vermischtes • 18. Okt. 2007, 6:51 Uhr • 7 Kommentare lesen
Am kommenden Wochenende dreht sich in Fürth wieder alles um die Kunst: Im Rahmen der jährlich wiederkehrenden Ateliertage (offiziell »Gastspiel« geheißen) stehen auch diesmal wieder über 40 Wirkungsstätten bildender KünstlerInnen für das interessierte Publikum offen! Die Fürther Nachrichten vermelden heute Näheres, und auf der Seite des Veranstalters gibt es einen interaktiven Flyer zur Planung der eigenen Marschroute.
Abgelegt in: Kulturelles • 18. Okt. 2007, 6:40 Uhr • 2 Kommentare lesen
Abgelegt in: Vermischtes • 17. Okt. 2007, 6:24 Uhr • Diskussion eröffnen
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Süßer und scharfer Senf: