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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Sonntag, 14. Januar 2007

Die Re­pu­blik ver­liert ihr kul­tu­rel­les Er­be

So er­nüch­ternd, ja so ka­ta­stro­phal ist das Fa­zit ei­nes Ar­ti­kels in der Zeit, der sich der un­ge­brem­sten Ver­nich­tung von Bau­denk­ma­len quer durch das Land an­nimmt. Ein schlim­mer und schmerz­li­cher Be­fund, auch wenn wir in Fürth viel­leicht mar­gi­nal bes­ser da­ste­hen als an­de­re an­ders­wo.

Kunst im Bau

im Neuen Museum Nürnberg
 
im Neuen Museum Nürnberg
 
im Neuen Museum Nürnberg
 
im Neuen Museum Nürnberg

Für die hier vorgesehene(n) Abbildung(en) konn­ten nicht al­le even­tu­ell tan­gier­ten Li­zenz- und/oder Ur­he­ber­rechts­fra­gen mit letz­ter Ge­wiß­heit ge­klärt wer­den, wes­halb auf ei­ne kennt­li­che Dar­stel­lung lei­der ver­zich­tet wer­den muß.

Im­mer wie­der ei­nen mit­tags­päus­li­chen Aus­flug wert: Das Neue Mu­se­um Nürn­berg.

Samstag, 13. Januar 2007

Mein Lu­xus­le­ben

Heu­te zum er­sten Mal in 7,5 Jah­ren ein alt­ein­ge­ses­se­nes Fach­ge­schäft für ed­le und teu­re Nutz­lo­sera­bi­li­en spon­tan be­tre­ten und gründ­lich in­spi­ziert. Nichts ge­se­hen, was Be­sitz­wunsch oder gar Kauf­re­flex aus­ge­löst hät­te. Den Ein­druck ge­won­nen, daß es sich oh­ne­hin um kei­nen La­den für et­wa­ige Ei­gen­be­dar­fe, son­dern eher für re­prä­sen­ta­ti­ve Op­fer­ga­ben zu mit­tel- bis groß­bür­ger­li­chen Fa­mi­li­en­fe­sten han­delt (»viel Geld, viel Ehr’«). Fest­ge­stellt, daß ich die näch­sten 7,5 Jah­re wie­der an der Tür vor­bei­ei­len kann, oh­ne et­was für mich Re­le­van­tes zu ver­pas­sen...

Rein zu­fäl­lig und höchst pas­sen­der­wei­se kam mir zu­dem in der Kunst­zei­tung die be­mer­kens­wer­te Lu­xus-De­fi­ni­ton des nie­der­län­di­schen Ar­chi­tek­ten Rem Kool­haas un­ter die Au­gen:

In ei­ner Welt, da sich al­les ums Ein­kau­fen dreht und Ein­kau­fen al­les ist – was be­deu­tet da schon Lu­xus? Wah­rer Lu­xus ist, NICHT ein­zu­kau­fen.

Das trifft es ganz gut, den­ke ich.

Fest­ge­re­det

Ausstellungseröffnung in der kunst galerie fürth

Ro­ter Rö­ster

Mei­nen letz­ten Toa­ster kauf­te ich mir im Ok­to­ber 1990, und schon da­mals fiel mir die Aus­wahl über­aus schwer: Kaum ein Ge­rät ver­moch­te al­le mei­ne Aus­wahl­kri­te­ri­en gleich­zei­tig zu er­fül­len! Da­bei er­schie­nen mir die als durch­aus nicht über­zo­gen:

  • Lang­schlitz-Ge­rät (zwecks ge­le­gent­li­chen Rö­stens re­gu­lä­rer Brot­schei­ben)

  • in­te­grier­ter Bröt­chen­auf­satz zum Aus­klap­pen (kein lä­sti­ges Ex­tra-Teil)

  • Krü­mel­schub­la­de (der leich­te­ren Rei­ni­gung hal­ber)

  • neu­tra­le Farb­ge­bung, kein kit­schi­ges Zwie­bel­mu­ster o.ä.

Nach ziem­lich lan­gem Su­chen wur­de ich dann fün­dig bei und glück­lich mit ei­nem »Form+Funktion Elec­tro­nic Toa­ster Typ 1316« für stol­ze DM 99,95. Das fei­ne High­Tech-Ge­rät in ed­lem Schwarz ver­fügt so­gar über ei­ne Rei­he Leucht­di­oden, die den Bru­zel­fort­schritt an­zei­gen: Wenn die letz­te er­lischt, pfeift ein ner­vi­ger Pie­zo-Laut­spre­cher den Be­die­ner (oder des­sen But­ler) her­bei, der dann ge­ra­de recht­zei­tig zum Toast­aus­wurf die Kü­che be­tritt.

Das Ge­rät ver­rich­te­te sang- (wenn auch nicht klang-)los über vie­le Jah­re hin­weg sei­nen Dienst. Vor et­li­chen Mo­na­ten funk­tio­nier­te mit ei­nem Mal die ei­ne Heiz­spi­ra­le nicht mehr: Sie blieb ein­fach dun­kel, wäh­rend ih­re Zwil­lings­schwe­ster ge­gen­über fröh­lich wei­ter­glüh­te. Nach dem Öff­nen des Ge­häu­ses (ei­ne Wis­sen­schaft für sich bei die­sen elen­den Wi­der­ha­ken-Schnapp­ver­bin­dun­gen) wuß­te ich mir auf recht ru­sti­ka­le Art zu hel­fen: Ich dehn­te den an ei­nem Iso­la­to­ren­de ge­ris­se­nen Wi­der­stands­draht ein we­nig, zog ihn durch die ge­nie­te­te Kon­taktö­se und klemm­te ihn dort mit drei klei­nen Schu­ster­nä­geln or­dent­lich fest. Ei­ne Löt­ver­bin­dung hät­te sich doch an­ge­sichts der ge­woll­ten Hit­ze­ent­wick­lung so­fort wie­der ver­flüs­sigt! Im­mer­hin, der Klemm­kon­takt hat dau­er­haft ge­hol­fen (und ge­hal­ten), die paar Ohm Wi­der­stands­ver­än­de­rung durch den mi­ni­mal ver­kürz­ten Heiz­draht sind ja un­kri­tisch.

Zu­fäl­lig kam uns vor­ge­stern abend in ei­nem Wert­stoff­hof in der Nä­he ein bis auf die feh­len­de Krü­mel­schub­la­de (grum­mel) und die nicht vor­han­de­ne LED-Vi­sua­li­sie­rung (wurscht) weit­ge­hend bau­glei­cher Toa­ster von Krups un­ter die Au­gen und in die Fin­ger, der ei­nen un­wi­der­steh­li­chen Vor­zug auf­wies: Er war so rot wie un­se­re Re­tro-Kü­che... Oben­drein ko­ste­te er nur 1 EUR, mit­hin 1/50 sei­nes no­blen Bru­ders bei mir da­heim. Al­so su­bi­to ein­ge­sackt und mit­ge­nom­men!

In­zwi­schen ha­be ich den ro­ten Rö­ster zer­legt und in- wie aus­wen­dig gründ­lich ge­rei­nigt: Die vor­han­de­nen Ge­brauchs­spu­ren wa­ren nur ober­fläch­li­cher Siff, der sich leicht ab­pin­seln (in­nen) oder ab­spü­len (au­ßen) ließ. Un­term Strich be­scher­te mir der Schnäpp­chen­kauf ei­ne hal­be Stun­de fröh­li­chen Ba­stel­spa­ßes und ei­nen neu­wer­ti­gen Toa­ster, der zu­dem wun­der­bar in die Kü­che paßt. Der vor­han­de­ne Edel-Er­hit­zer wird nicht et­wa auf’s Al­ten­teil ge­schickt, son­dern im Eß­zim­mer auf ei­nem Ser­vier­wa­gen dau­er­haft pla­ziert. Ein un­ver­hoff­ter Kom­fort­ge­winn, da ich dann nicht mehr mit dem Brot­körb­chen hin- und her­pen­deln muß! Ei­nen zeit­gleich (für läp­pi­sche 20 Cent) er­stan­de­nen, eben­so form­schö­nen wie edel ver­sil­ber­ten Toast­schei­ben­hal­ter kann ich bei Ge­le­gen­heit wei­ter­ver­schen­ken, denn jetzt kann ja an sämt­li­chen Eß­plät­zen frisch ge­toa­stet wer­den!

Ein­mal mehr frei­lich muß ich mich über un­se­re Kon­sum­ge­sell­schaft wun­dern: Ei­ner wie ich, der sich den fet­te­sten De­si­gner-Toa­ster aus li­mi­tier­ter Künst­ler-Edi­ti­on lei­sten könn­te, wird glück­lich mit ei­nem selbst auf­po­lier­ten Ge­braucht­ge­rät aus an­de­rer Leu­te Spen­den­ki­ste. Vie­le aber, die Spar­sam­keit nö­ti­ger hät­ten, kau­fen al­le Jah­re wie­der ein neu­es Trum, wel­ches sie in kur­zer Zeit her­un­ter­wirt­schaf­ten und dann ent­sor­gen, nicht sel­ten auf kri­mi­nel­le Wei­se. Doch die we­nig­sten scheint es zu jucken, daß al­le in­du­stri­el­le Pro­duk­ti­on zu La­sten un­se­rer Le­bens­grund­la­gen geht, al­so schon von da­her ein pfleg­li­cher Um­gang mit den ei­ge­nen Hab­se­lig­kei­ten an­ge­zeigt wä­re. Aber was reg’ ich mich auf, jetzt gön­ne ich mir erst­mal ei­nen an­stän­di­gen Toast mit Ing­wer-Mar­me­la­de. Aber wel­chen Toa­ster neh­me ich nur?

Frisch ein­ge­trof­fen.

Es gibt ein paar neue Mar­kie­run­gen und Rad­kap­pen. Was ma­che ich nur, wenn mir ir­gend­wann mal ei­ne mar­kier­te Rad­kap­pe vor die Lin­se kommt?

Freitag, 12. Januar 2007

Un­ent­schlos­sen

massives Seilschloß an einem Verkehrszeichenmast

Der Fluch der Un­ter­bre­chung

So lau­tet die Über­schrift ei­nes ZEIT-Ar­ti­kels, den ich mei­nen Le­se­rIn­nen zur Lek­tü­re emp­feh­le. Vie­le wer­den sich wie­der­erken­nen, die mei­sten wer­den ‑wie auch der zone­batt­ler selbst- nicht wirk­lich mit ei­ner Pa­tent­lö­sung auf­war­ten kön­nen...

Donnerstag, 11. Januar 2007

Blond & blöd

An­ge­sichts sei­nes frü­he­ren Le­bens als EDV-Trai­ner wird der zone­batt­ler im Kol­le­gen­kreis ger­ne ho­fiert, wenn an ir­gend­ei­nem Com­pu­ter ir­gend­et­was nicht zu stim­men scheint (meist sitzt das Pro­blem di­rekt vor dem Bild­schirm, Anm. d. Verf.). Heu­te früh bat ein Kol­le­ge um Hil­fe­stel­lung bei der In­stal­la­ti­on di­ver­ser Pro­gram­me auf sei­nem Dienst-Note­book, wel­ches er von ei­ner jun­gen und streb­sa­men Kol­le­gin aus der eli­tä­ren Qua­li­täts­ma­ge­ment- und Be­ra­tungs­ecke »ge­erbt« hat­te.

Ich ha­be ja schon al­ler­lei Merk­wür­dig­kei­ten auf den ver­schie­den­sten Fest­plat­ten ge­fun­den, aber über 2,1 Gi­ga­Byte (!) an höchst per­sön­li­chen Da­tei­en (Ab­itur­zeug­nis, Di­plom­ar­beit, Prak­ti­kan­ten­zeug­nis­se, Be­wer­bun­gen, Fa­mi­li­en­fo­tos en mas­se, Kor­re­spon­denz al­ler Art) ha­ben denn doch ei­ne neue Qua­li­tät. Al­so we­ni­ger vom In­halt her (den ich selbst­re­dend nicht wei­ter stu­diert ha­be) als viel­mehr we­gen der gren­zen­lo­sen Nai­vi­tät und him­mel­schrei­en­den Dumm­heit (sor­ry), mit der man­che Tus­sen (sor­ry again) und si­cher auch vie­le Ker­le ih­re ur­ei­gen­sten An­ge­le­gen­hei­ten auf frei zu­gäng­li­chen Da­ten­trä­gern la­gern und ver­ges­sen!

Keine(r) kä­me doch auf die Idee, sein/ihr per­sön­li­ches Dos­sier oder gar die ei­ge­ne Per­so­nal­ak­te auf des Kol­le­gen Schreib­tisch zur freund­li­chen Selbst­be­die­nung zu hin­ter­las­sen, doch je mehr der Com­pu­ter zum all­ge­gen­wär­ti­gen Ar­beits­mit­tel wird, de­sto we­ni­ger ka­pie­ren man­che, was ver­ant­wor­tungs­vol­ler Um­gang mit Da­ten be­deu­tet. Und wer so lax mit der ei­ge­nen In­tim­sphä­re um­springt, was kann man da vom ver­trau­ens­vol­len Um­gang mit frem­der Leu­te Da­ten er­war­ten?!

Mor­gen­glut

Morgendlicher Schlagseiten-Blick aus meinem Bürofenster

Viel Holz in der Hüt­te...

...und Zeit für sein Hob­by hat ein ge­wis­ser Mark Col­ling, der ein fast sechs Me­ter lan­ges Mo­dell der HMS Ti­ta­nic aus Streich­höl­zern ge­baut hat. Wie die BBC be­rich­te­te, ver­fer­tigt der Ma­ster of Matches auch noch den pas­sen­den Streich­holz-Eis­berg da­zu. Der dürf­te frei­lich bei der Kol­li­si­on höchst un­rea­li­stisch split­tern!

Dienstag, 9. Januar 2007

Wenn die Wa­re vor­laut wird...

Hinweisschild

Heu­te Mit­tag kam mir die­ses Hin­weis­schild un­ter die Au­gen. Die Bot­schaft heißt wohl im Klar­text: Bit­te mel­den Sie un­an­ge­mes­se­nes An­bag­gern und zwei­deu­ti­ge An­ge­bo­te aus den Tie­fen der Re­ga­le dem Ver­kaufs­per­so­nal, da­mit die­ses die vor­wit­zi­ge Wa­re zu­recht­wei­sen kann. Wo­mög­lich ha­ben sich schon mehr­fach Tei­le der Aus­la­ge fle­hent­lich (»Kauf mich, bit­te kauf mich!«) an die dar­ob be­frem­de­te Kund­schaft ge­wandt. Oder ha­be ich da am En­de was falsch ver­stan­den?

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