Montag, 12. Februar 2007
Zweimal werktäglich komme ich an der Ecke Karlstraße / Karolinenstraße vorbei, welchselbe dank einer kleinen Grünfläche mit Baum in der Mitte etwas farbige Abwechslung in die südstädtische Stein- und Asphaltwüste bringt. Seit seine marode Einzäunung amtlicherseits zurückgebaut wurde, hat sich sehr bald ein abkürzender Trampelpfad diagonal durch das Plätzchen gebildet. Menschen- und Wasserströme sind hinsichtlich ihres Fließverhaltens und intellektuellen Niveaus bekanntlich ohne weiteres vergleichbar...
Tagtäglich werde ich also auf meinem Hin- und Rückweg mit der Entscheidung konfrontiert, entweder den anderen tumb nach- und damit die traurigen Mini-Wiese niederzutrampeln, oder aber weiterhin den bisherigen Haken zu schlagen, was meinen Weg etwas verlängern würde, dem geschundenen Rasenrest freilich auch nichts hülfe: Der ist schließlich schon durch ungezählte andere Füße geplättet!
Wer nun meint, der zonebattler hätte keine wirklichen Sorgen, der irrt: Was hier im Kleinen zu beobachten ist, passiert genauso im globalen Maßstab: Wie im Heise Newsticker zu lesen war, könnte Vista eine Flut an Computerschrott erzeugen. Das neue Computer-Betriebssystems des Marktführers Microsoft ist ja bekanntlich wieder einmal erheblich ressourcenhungriger als sein Vorgänger und kurbelt somit auch den Verkauf neuer Hardware kräftig an.
Während unsereins also nach wie vor mit Windows 98 und 500 MHzen unter der Blechhaube durch die virtuellen Welten eiert, wird andernorts weit Moderneres auf den Müll gekippt, was mir noch viele Jahre taugen täte! Und auch hier bekommt einer wie ich, der aus Gründen der Nachhaltigkeit und Rohstoffschonung nicht ständig aufrüsten mag, letztlich nur die Nachteile zu spüren, ohne auch nur das Geringste an den Folgen der umweltbelastenden Verschwendung ändern zu können. Trotzdem: Ein jeder kehre vor seiner eigenen Türe und fange bei sich selber an! Noch besteht nicht nur Meinungs‑, sondern auch Konsumfreiheit...
Samstag, 10. Februar 2007
Sehr lesenswert: »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit«. Gefunden in der Zeit beim rastlosen Zappen vom blue sky zum zeitnehmer. Keine Zeit für Erläuterungen!
Die Fürther Nachrichten stehen heute ganz im Zeichen des frisch eröffneten »Stadtmuseums Ludwig Erhard«. In sage und schreibe drei Artikeln wird das Thema aus- und breitgewalzt:
»Kultur-Sauerstoffzufuhr für die Innenstadt«
»Geschichte mitten in der Stadt«
»Mosaiksteine aus dem farbigen Vorort Italiens«
In letztgenannten Beitrag glaubt dessen Autor darauf hinweisen zu müssen, daß es in Fürth dem Vernehmen nach reichlich »Neunmalkluge« gäbe [1]. Da fühlt sich der zonebattler natürlich sofort angesprochen und zögert nicht, seine Meinung kundzutun. Allerdings vorerst nicht zum neuen Stadtmuseum, zu welchem er sich eine solche bislang noch nicht bilden konnte, sondern zum Überraschungs-Coup des Eröffnungs-Ehrengastes Staatsminister Thomas Goppel, der unser Gemeinwesen zur »Wissenschaftsstadt Fürth« befördern möchte. Das, wertes Publikum, erscheint mir angesichts der Nachbarschaft zu Erlangen und Nürnberg als reichlich übertrieben, wenn nicht nachgerade lächerlich. Bad Fürth wäre allemal die stilvollere Alternative!
[1] desgl. siebengescheite Schreiberlinge (Anm. des Verf.)
Donnerstag, 8. Februar 2007
Erst betrieb er einen italienischen Imbiß am Kaiserplatz, dann probierte er es mit einem kleinen Fachgeschäft für italienische Dessous und Damenmoden (!) in der Königstraße, danach führte er eine winzige Pizzeria in der Fichtenstraße und dann verlor ich Domenico aus den Augen, wenn auch nicht vollständig aus dem Sinn.
Jetzt reüssiert er mit einem neuen Imbiß namens »Pronto Pizza« in der Nürnberger Straße 4, genau gegenüber dem Babylon-Kino. Ein erster Selbstversuch gestern Abend ergab erwartungsgemäß, daß seine original italienischen Pizzen (Pizzas, Pizzi, whatever) so hervorragend schmecken wie eh und je! Der Schuppen ist winzig, sitzen kann man nur auf der Fensterbank (mehr läßt das Ordnungsamt bei einem ambulanten Schnellimbiß ohne Toiletten nicht zu), doch die Atmosphäre ist stets warm und herzlich, was einerseits einem gasbetriebenen Flächenheizstrahler, anderseits Domenicos Mama zuzuschreiben ist, welche den Laden schmeißt, während der Filius bestellte Ware ausliefert.
Als gemeiner Pizzafresser (pizzavorus vulgaris) empfiehlt der zonebattler den kommunikationsfreudigen Domenico und seine Teigfladen gerne weiter und hofft, trotzdem noch hin und wieder selbst einen freien Sitzplatz in dessen Schaufenster vorzufinden...
Mittwoch, 7. Februar 2007
Fenster mit defekter Jalousie (Fürth, ehem. DB-Güterabfertigung) |
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Dienstag, 6. Februar 2007
Heute abend bin ich bei bei Recherchen zur lokalen Historie auf die bemerkenswerte Homepage www.verkehrsrelikte.de gestoßen: Für einen Spurensucher wie mich ein gefundenes Fressen! LeserInnen aus Fürth und Umgebung möchte ich besonders auf die Unterseite mit den Verkehrsrelikten im Großraum Nürnberg hinweisen, die eine Fülle an hochinteressanten Informationen und Bilddokumenten bietet!
Sonntag, 4. Februar 2007
Mit den Pflasterungen eröffne ich heute neben dem Abholraum für verlorene Radkappen und den markanten Markierungen eine weitere motivspezifische Serien-Galerie in meinem Bildarchiv. Wo soll das noch enden? Jedenfalls traue ich mich schon kaum noch ohne Kamera aus dem Haus!
Feinsinnig-feline Führer-Verarsche: Cats that look like Hitler. Siehe »best kitlers«!
Samstag, 3. Februar 2007
Faschings-Gezappel im Fürther City Center
Chinesisches Neujahrsfest in der Grünen Halle
Mein recht umfangreiches persönliches Audio- und Video-Archiv verteilt sich mittlerweile auf je vier Sorten Ton- und Bildträger, welche sich ihrerseits je zur Hälfte in (weiche) Magnetband- und (harte) Platten-Medien aufsplitten:
Audio |
Video |
Kompakt-Kassetten |
Betamax-Kassetten |
Spulen-Tonbänder |
VHS-Kassetten |
Schallplatten (LPs) |
Laserdiscs (LDs) |
Compact Discs (CDs) |
Digital Versatile Discs (DVDs) |
Körperlose Mediendateien auf der PC-Festplatte habe ich dagegen so gut wie keine, da setzen mein Musikgeschmack (Klassik), meine cineastischen Präferenzen (Kino-Klassiker und Fernsehspiele) und meine hardwaretechnischen Limitationen enge Grenzen. Ist mir aber auch egal, ich bin altmodisch genug, um schönen Alben und sorgfältig editierten Booklets etwas abgewinnen zu können...
Auf Dauer ist es jedoch selbst für einen passionierten Bastler unbefriedigend, zu unterschiedlichen Software-Formaten auch die passende Hardware vor- und in Schuß halten zu müssen. Von Kassettendeck und Tonbandmaschine kann ich mich freilich schon aus sentimentalen Gründen nicht trennen (sich drehende Spulen und zappelnde Zeigerinstrumente haben einen Charme, der von keinem CD-Player der Welt auch nur annähernd erreicht wird), und die an sich gleichfalls obsoleten Laserdiscs werde ich wohl schon deshalb behalten, weil ich fast alle Walt Disney Trickfilm-Klassiker auf den riesigen Silberscheiben im Schrank stehen habe und deren erneute Beschaffung auf DVD recht kostspielig wäre.
Immerhin, in Sachen Betamax-Migration bin ich nun soweit, daß ich noch im ersten Halbjahr 2007 mit dem Sichten und Abbauen durch sein werde. Dann habe ich zwei Regalmeter frei, mehrere Dutzend Kilogramm an Geräten weniger herumstehen und auch etwas mehr Luft im Kartonlager auf dem Dachboden. Ist nicht eben einfach für mich, ein Vierteljahrhundert Erinnerungen komplett her- und fortzugeben, aber ich will ja nicht auf Dauer ersticken an medialen Altlasten, zumal sich deren Haltbarkeit und Funktionsfähigkeit ja nicht unbegenzt ausdehnen läßt...
Dem (deutlich schlechteren) VHS-System würde ich hingegen keine Träne nachweinen, an sich wäre für Zwecke des zeitversetzten Ansehens kurzfristig aufgenommener Fernsehsendungen ein Satelliten-Receiver mit Festplatte ideal. Aber diese Dinger verbrauchen mir zuviel Strom (auch im Standby-Betrieb), und wir schauen insgesamt zu wenig in die Röhre, um das zu rechtfertigen. Der normale Receiver und der VHS-Rekorder lassen sich dagegen komplett abschalten und für’s Anschauen einer aufgezeichneten Reportage reicht die Qualität allemal.
Unter dem Strich mache ich also aus acht Medien sieben. Immerhin ein Anfang! ;-)
Süßer und scharfer Senf: