Freitag, 11. Mai 2007
Neulich erst hat ein professioneller Wort-Jongleur in einem Spiegel-Artikel die Herren Henry Ford und Henry Fonda etwas durcheinandergebracht. Heute zeigt ein anderer Vertreter der gleichen Zunft in der FAZ, daß sie dort die gezielte Wechstabenverbuchselung (mindestens) genau so gut beherrschen:
Artikel-Auszug © Frankfurter Allgemeine Zeitung
Diesmal ist der Quark fast noch augenfälliger, oder? Wer erkennt den Murks als erste(r)? Und werden sie bei der FAZ meinen soeben abgeschossenen Kommentar jetzt spurlos verschwinden lassen und den Fehler (wie jüngst die beim Spiegel) klammheimlich ausmerzen? Bin mal gespannt...
Donnerstag, 10. Mai 2007
Mittwoch, 9. Mai 2007
Der mehrfach (und obendrein bei Regen) zurückgelegte Fußweg zu meinem Arzt oder Apotheker brachte mich heute auf dumme Gedanken, die sich ich Form einer neuen Foto-Galerie in meinem ausgelagerten Bildarchiv (bezeichnenderweise in der Abt. »Dauerbrenner«!) manifestierten:
Ob es sinnstiftend ist, Fürther Gas-Schildchen zu fotografieren und zu sammeln? Ich weiß es nicht. Aber einer muß es schließlich tun und angesichts des brisanten Themas doch lieber ein Nichtraucher als irgendein sorgloser Pfeifenkopf, oder?!
Bleiglasfenster in einem Treppenhaus der Amalienstraße |
|
Am kommenden Wochenende gibt es eine interessante Themen-Führung des Fürther Stadtheimatpflegers Dr. Alexander Mayer. Hier seine vollständige Pressemeldung:
Ankündigung:
Führung von Stadtheimatpfleger Alexander Mayer
in Zusammenarbeit mit dem DGB und den Einzelgewerkschaften:
Arbeiten in Fürth
Führung zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Kleeblattstadt
Treffpunkt Waagplatz, 15 Uhr
Fr. 11.05.07
Sa. 12.05.07
sowie
So. 17.06.07 14 Uhr
Sa. 30.06.07
Sa. 14.07.07
Sa. 08.09.07
Sa. 22.09.07
Fürth ist eine Stadt, in deren Stadtbild sich die geschichtliche Entwicklung vom 17. Jahrhundert bis heute in einer Deutlichkeit wie an kaum einem anderen Ort ablesen lässt. Das gilt auch für die Industrielle Revolution, einem rapiden und sozial spannungsreichen Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft: Im 18. bis zum 20. Jahrhundert gestaltete sich die Arbeits- und Sozialordnung Europas um. Fürth spiegelt diesen Übergang an vielen Ecken, Orten und Plätzen sinnfällig wider.
Die industrielle Revolution begann mit der Mechanisierung der Baumwoll-Herstellung, durch Industriespionage kam diese Erfindung 1783 nach Deutschland und wurde in der ersten Fabrik auf dem Europäischen Festland in Ratingen am Rhein verwendet. Es folgte gegen großen Widerstand der Heimweber der mechanisierte Webstuhl. Die Textilindustrie trug die erste Phase der industriellen Revolution, die Umwandlung zur Industriegesellschaft.
In der Fürther Gustavstraße eröffnete 1832 Konrad Weber eine Handweberei mit drei Webstühlen, die später als „Buntweberei Weber und Ott“ firmierte. 1886 ist Weber und Ott „das größte Etablissement dieser Art nicht allein im Königreich Bayern, sondern in ganz Süddeutschland“ und beschäftigte 1000 Arbeiter.
1861 wird in den Fürther Betrieben an fünf Tagen in der Woche mindestens 12, manchmal 14 und in Extremfällen sogar18 Stunden am Tag gearbeitet. Oft gibt es dafür „unbezahlten Urlaub“: Wenn das Geschäft schlecht geht, werden die Arbeiter entlassen. In Webereien kriechen Kinder ab 5 Jahren zwischen den mechanischen Webstühlen, um die Mechanik störende Fussel zu entfernen und Wartungsarbeiten durchzuführen. Nicht selten kommen die kleinen Hände in die laufende Maschine, betriebliche Krankenversicherungen gibt es nur selten.
Ein Arzt stellt um 1860 bei den Arbeitern zwei weit verbreitete Krankheiten fest: Erstens Krätze und zweitens „Demoralisation“, heute würde man „burn out“ sagen – nicht verwunderlich, wenn man trotz 60 Stunden Wochenarbeitszeit dennoch nicht genug verdient, um eine Familie ernähren zu können.
Die Führung beginnt am Freitag, 11.04.07 und am Samstag, 12.04.07 am Waagplatz, führt über die Gustavstraße (Grüner Baum als Vereinslokal der Arbeiterbewegung, ehemalige Kürschnerfabrik Baur mit Storchenschlot) über die Schindelgasse (jüdische Druckerei) in die Gartenstraße (Brauerei Grüner). In der Rosenstraße gibt es etwas über die ehemalige Buntpapierfabrik Stern zu erfahren, in der Blumenstraße über die Spiegelfirmen Bechmann sowie Krailsheimer, die Ahnherren der FLABEG. In der Badstraße werden die Kißkalthäuser vorgestellt, in der Mathildenstraße die Zichorienfabrik Josef Scheuer. Weiter geht es über die Bronzefarbenfabrik Tabor und Eiermann an der Ecke Marien-/Hirschenstraße zum Standort der durch Industriespionage großgewordenen Brillenfabrik Abraham Schweizer, um am Stadtmuseum mit seiner thematisch passenden Ausstellung zu enden.
Dr. Alexander Mayer
Stadtheimatpfleger
Vacher Str. 213g, 90766 Fürth
Telefon: 0911 / 78 494 78
Mobil: 0172 / 98 34 175
www.dr-alexander-mayer.de |
Unsereins ist leider zwiefach verhindert, am Freitag durch die lästige Erwerbsarbeit, am Samstag durch einen privaten Vortrags-Nachmittag. Aber es gibt ja genügend Ausweichtermine...
Dienstag, 8. Mai 2007
Mein holländischer Geschäftsfreund Paul V. aus Antwerpen (ich weiß, daß das immer noch in Belgien liegt, aber ich bin ja selbst ein Fürther, der wo in Nürnberg arbeitet) hat in irgendeinem Konzern-Jahresbericht heute folgende Definitionen gefunden:
“$” or “Dollar” refer to the lawful currency of the United States.
“€” or “Euro” refer to the single currency of the participating Member States in the Third Stage of European Economic and Monetary Union of the Treaty Establishing the European Community, as amended from time to time. |
Tja. So ist das halt. Bevor etwas einfacher wird, wird’s erstmal komplizierter!
...die Dübellöcher prangen, noch an der Hauswand stumm und starr... (Originaltext)
Montag, 7. Mai 2007
Im Rahmen des 1000-jährigen Stadtjubiläums wird es Mitte September ein regelrechtes Eisenbahn-Wochenende in Fürth geben: Wie der zonebattler aus gut unterrichteten Insiderkreisen erfahren hat, soll dann sogar die Karolinenstraße abschnittsweise gesperrt werden, um Platz für temporäre Tribünenbauten zu schaffen! Unsereins überlegt daher jetzt schon, ob sich wohl ambulant errichtete Hochsitze im eigenen, gleisnahen Schrebergarten gewinnbringend an lechzende Freaks und sabbernde Maniacs vermieten ließen...
So ein in Kennerkreisen hochgeschätztes Event hat es in Fürth freilich schon einmal gegeben, nämlich im Jahre 1985 zur 150-Jahrfeier der ersten deutschen Eisenbahn. Der Herr Grabenkenner hat mir ein paar dokumentarische Privat-Fotos von damals zugespielt, die ich mit seiner freundlichen Zustimmung hier der interessierten Öffentlichkeit präsentieren darf:
Tja, da staunt der Fachmann, und der Laie wundert sich: Ist auch schon fast wieder ein Vierteljahrhundert her, daß es hierzulande ICEs gibt... Der Knabe in blau ist übrigens kein geringerer als der Herr Grabenkenner höchstpersönlich, der offenbar schon damals der Neugierigen einer war. Recht so!
Nachdem sich der glückliche Gewinner meines jüngsten Monatsrätsels bislang leider immer noch nicht zu einer definitiven Terminzusage hat durchringen können, reiße ich jetzt die Initiative an mich und rufe zu einem Stehempfang auf am morgigen Dienstag, den 8. Mai. Da wird nicht kapituliert, sondern sich unter Freunden die Hände geschüttelt und kollektiv Pizza gegessen, und zwar hier und wie schon beim letzten Mal nach’ dem Krieg um sechse. Will sagen, um 18:00 Uhr. Kommen können alle, die mögen. Den zonebattler sein Zeugs zu lesen ist keine Bedingung zum Mitmachen, auch wenn es ihm natürlich schmeicheln täte. Dann also bis morgen?!
P.S.: Wenn mein Herr Preisträger dann nicht da ist, kriegt er seinen schönen Gewinn natürlich trotzdem ausgehändigt, aber halt ein andermal...
Samstag, 5. Mai 2007
Heute ist Stadtfest auf der Fürther Freiheit, und schon gegen 11:00 Uhr war die feuchtfröhliche Stimmung sichtlich am Überschwappen: Na dann Prost!
P.S.: Sowas Ähnliches hatten wir schonmal, aber ganz wo- und ganz wannanders...
Freitag, 4. Mai 2007
Abends noch schnell zum Gartengießen gegangen, da der prognostizierte Regen auf sich warten ließ. Die Kamera daheim gelassen, lohnt ja doch nicht wegen der paar Meter. Und was kam? Ein historischer Sonderzug mit dicker Dampflok vornedran. Hätte ein schönes Bild abgegeben! Hätte, könnte, wäre...
Süßer und scharfer Senf: