Dienstag, 14. August 2007
Als braver Sproß bürgerlicher Leute auf dem provinziösen Lande hatte ich als Kind keinerlei Kontakte zu irgendwelchen Subkulturen, als pubertierender Knabe und Adoleszent war ich zu solchen viel zu feige, und jetzt als oller zonebattler muß und will ich so manches auch nicht mehr in meinem beschaulichen Leben haben. Ich weiß aber durchaus vom Hörensagen, daß es sogenannte Szenen gibt, die Bauwagen-Szene beispielsweise. Deren namensstiftender Versammlungsort ist der an sich ideologisch unbelastete, profane Bauwagen, von dem sich in letzter Zeit vermehrt verschiedenste Gattungsgenossen in mein Blickfeld geschoben haben und um archivierende Ablichtung anheischig wurden. Nun braucht es ja im allgemeinen nicht allzu viel, um mich zu irgendwas herumzukriegen, und so habe ich auch hier letztlich nachgegeben: Vorhang auf also zur Bauwagen-Galerie in meinem Bildarchiv !
Aber eins sage ich Euch, Ihr dummen Dinger: Bei 100 Exemplaren ist Feierabend!
Mittwoch, 15. August 2007
Montag, 13. August 2007
Am Haus gegenüber stand dieser Tage ein Baugerüst. Zuweilen warf dieses nette Schatten auf die neu zu streichende Fassade:
Des zonebattler’s fühlte sich beim Anblick der Leitern unwillkürlich an eines der frühen Videospiele erinnert. Wer weiß, an welches?
P.S.: Nein, Pac-Man ist es nicht!
Sonntag, 12. August 2007
Reihenhäuser in Wolkersdorf |
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Der Besuch der Ortung V in Schwabach war eigentlich schon für den gestrigen Samstag vorgesehen, wurde von uns aber wegen der dubiosen Wetterlage und chronischer Trägheit auf den Sonntag verschoben. Heute freilich kamen wir aufgrund altersbedinger Zipperlein erst nicht so recht in die Puschen und angesichts andauernder Faulheit dann nicht so recht in die Pedalen, jedenfalls liegeradelten wir erst am semispäten Nachmittag los...
Im Naturschutzgebiet Hainberg mußten wir zunächst einem gestürzten Radler mit stark blutender Kopfplatzwunde erste Hilfe leisten und die offenbar ortsunkundigen Rettungssanitäter abwarten, in Stein trafen wir dann zufällig einen Schulfreund auf der Straße und quasselten uns fest, auf den letzten Kilometern vor Schwabach kam uns schließlich unser famoser Fürther Künstlerfreund Michael Matthaeus Martha entgegengeradelt, den wir eigentlich auf seinen zwei Präsentations-Etagen im Schwabacher Rathaus besuchen wollten: War also leider nix mehr drin mit der erhofften persönlichen Führung durch den Meister!
Endlich gegen 17:30 Uhr vor Ort im Zentrum der Schwabacher Altstadt angekommen, blieben uns noch eineinhalb Stunden Zeit zum eiligen Inspizieren der Kunst-Orte. Einen guten Teil davon verbrachten wir mit den höchst hintersinnigen Werken unseres Fast-Nachbarn, deren Ausstrahlung und subversiver Humor sich im Bilde kaum einfangen läßt:
Auch die paar anderen noch vor Torschluß auf die Schnelle abgeklapperten Ausstellungs-Orte erwiesen sich als echte Glücksgriffe, so daß wir am nächsten Wochenende unbedingt erneut (und mit mehr Zeit im Gepäck) nach Schwabach werden strampeln müssen. In dieser Ausstellung zeitgenössischer Kunst im Zeichen des Goldes kommt trotz mancher gezielten Verstörung des Publikums jene ästhetische Komponente nicht zu kurz, die wir auf der dokumenta 12 in Kassel so sehr vermissten: Eine goldige Empfehlung an meine kunstinteressierten LeserInnen!
Samstag, 11. August 2007
Darf eigentlich ein Peterwagen mit Martinshorn ein Andreaskreuz ignorieren?
Freitag, 10. August 2007
Einerseits zu schlecht für die Galerie, andererseits doch zu schade für die Tonne:
Die eigentliche HDR-Bearbeitung hat natürlich schon funktioniert, aber gestalterisch sind mir die gezeigten Aufnahmen doch einigermaßen mißraten: Abgeschnittene Motivdetails hier, scheppser Horizont da, überhaupt schlechte Komposition dort. Ursächlich waren Zeitdruck, zu winziges Kamera-Display oder kreative Indisposition. Alles womöglich gute Erklärungen, aber letztlich keine Ausreden, die einen vom beherzten Drücken der [Entf]-Taste abhalten dürften: HDR-Veredelung macht schlechte Ansichten nicht besser...
P.S.: Aber es macht Appetit! ;-)
Die Frau Kollegin Nachtschwester hat nach einer Exkursion über den Großen Teich zur BlogHer-Konferenz wieder den Kittel angezogen und berichtet hier, da und dort von ihren Erlebnissen in und Eindrücken aus Chicago, Illinois. Regelrecht elektrisiert hat mich gestern ihre Quintessenz, daß man mit der Bloggerei mehr anstellen muß, als nur nette Geschichten und bunte Fotos von sich zu geben. Aus dem schlichten Grund, weil man es kann (und andere vielleicht nicht so gut).
Das hat mir eine Weile zu denken gegeben. Im Ergebnis bin ich zu dem Schluß gekommen, daß ich hier etwas weniger subtil für eine bessere Welt kämpfen muß als bisher in meinen dezent sarkastischen Seitenhieben. Wenn ich es denn kann.
Mein »Lieblingsthema« ist ja nun der Kampf gegen dekadente und langfristig existenzgefährdende Ressourcenverschwendung (in Tateinheit mit sittlicher und körperlicher Verwahrlosung) in einer konsumfixierten Überflußgesellschaft, in der gemeinschaftskonforme und umwelterhaltende Orientierungsmaßstäbe offenbar selten geworden sind. Wo und wie ich da nun genau ansetze, weiß ich noch nicht. Aber ich will es probieren, alc ixh xan (so gut ich es kann).
Mittwoch, 8. August 2007
In meinem nachurlaubigen Weltenschmerz (drei Wochen Erholung nach drei Tagen im Büro weitgehend neutralisiert, noch immer harren dort gut 60 rote Mails ihrer Abarbeitung) kommt soeben die Sonne strahlend zurück in mein Leben: Aus einem Geschenkpäckchen von amazon.de purzelt mir die einzige noch in der Sammlung fehlende CD mit Lautensonaten von Silvius Leopold Weiss (meisterlich interpretiert von Robert Barto) engegen. Die unerwartete Auszeichnung hebt des zonebattler’s Laune augenblicklich und rettet seinen verregneten Abend: Herzlichen Dank ins Land der Eidgenossen an meine generöse Leserin! :-)
Dienstag, 7. August 2007
Süßer und scharfer Senf: