Als ich heute in ordnungsgemäßer Abwicklung meiner Mittagspause in einem Nürnberger Buchantiquariat nach anderwärts vergiffenen Fürtherabilien fahnden wollte, kam mir zunächst dieses zerzauste Telefonbuch unter die erstaunten Augen:
Ich schlußfolgerte ebenso blitzschnell wie brillant und zutreffend, daß in diesem Ladenlokal ein Papagei diensttuend sein müsse. In der Tat hörte ich den Burschen von irgendwoher pfeifen und tat es ihm sogleich gleich. So konnte ich mich an ihn heranpirschen und letztlich in einem kleinen Badezimmer stellen:
Der von mir einvernommene Buchhändler gab zu Protokoll, daß der Vogel an sich unmusikalisch sei und allenfalls den Anfang von Beethovens Fünfter zu pfeifen imstande wäre. Ich riet ihm, es alternativ mit Ludwigs Dritter (der »Eroica«) und/oder der Sechsten (der »Pastorale«) zu versuchen, da diese Werke dem Gemüt und Charakter eines Graupapageis allemal näherstünden. Ich unterstrich das durch die Erwähnung unseres eigenen Familien-Vogels gleicher Gattung, den ich weiland sogar Tschaikowsky’s Violinkonzert sowie ‑in Auszügen- die »Alpensymphonie« von Richard Strauss erfolgreich zu pfeifen lehrte. Pfiffig wie unser Vogel war, brachte er es bis zu seinem Tode zu einiger Virtuosität, was umso erstaunlicher ist, als so ein Vieh ja keine weichen Lippen schürzen und spitzen kann, sondern mit einer derben Zunge und einem harten Schnabel artikulieren muß...
Leider fand ich nix über Fürth.
Ooooooooooh!
Ich schreib mal in Auftrag meiner Madame!
Da meine Freundin Vögel sehr liebt, würde Sie sagen:
»Oooooooooooooh,ist der süß!«
Das »B« haben wir nun im Griff,
Gruß,
ANDY
#1
Im Auftrag von Madame!
War das nicht mal eine Fernseh-Serie mit Horst Keitel in den 1970er Jahren? Aber das könnt ihr jungen Hupfer ja gar nicht wissen.
Übrigens hat Frau Grabenkenner ebenfalls ein Faible für gefiederte Kameraden, die nächste monatliche Preisverleihung beim Pizza-Bäcker böte sich beiden Damen als formidable Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen an. Und einen besonders komischen Vogel gibt’s da immer in Form meiner Wenigkeit zu bestaunen: Ich fresse z.B. Erdnüsse aus der Hand und kann auch sonst meinen Schnabel kaum halten...
#2
Da hast Du recht...
Horst Keitel ist mir leider unbekannt, das gebe ich zu. Ich kenne nur Wilhelm Keitel, aber das ist wieder ein anderes, nicht so erfreuliches Thema...
Aber den großen Preis mit Wim Thoelke oder Dalli Dalli mit Hansi Rosenthal kenn ich noch ganz genau. Meiner Mutter sei Dank ;-)!
Meine bessere Hälte ist immer darauf aus neue Vogelfreunde kennenzulernen. Die Erdnüße bringe ich mit.... falls der Elch nicht ruft. ;-)
#3
In sechs kurzen Zeilen einen Bogen zu spannen von einem harmlosen Serien-Schauspieler und einem gleich nebenan in Nürnberg gehenkten Vollstrecker kackebrauner Großmacht-Allüren über zwei bieder-brave Showmaster bis hin zu Müttern, Vogelnarren und geweihtragenden Großtieren, das muß Dir erst mal einer nachmachen: Der zonebattler zieht respektvoll seinen gefiederten Hut!
#4
Da werd ich ja ganz verlegen ;-)!
#5
Solange Frau Zonebattler nicht schimpfen muss, dass das Telefonbuch angefressen ist...
#6
Die wäre wohl froh...
...wenn ich das Telefonbuch verzehrte (zumal das abgelaufene) statt in den Küchenschränken nach versteckten Naschereien zu suchen...
#7
Gut dass es bei uns einen extra Naschschrank gibt, da muss man nicht suchen :)
#8
Wo ist denn dieser ominöse Naschschrank?
Käme ich da ohne Schlüssel rein und ran? ;-)
#9
Naja, abgeschlossen ist der nicht, aber ob du hier in die Wohnung reinkämst, zumal ich ja jetzt deine bösen Naschschrankleergedanken kenne? ;)
#10
Seufz...
...da bleibt mir wohl einmal mehr der Schnabel sauber...
#11