Heute Mittag brachte ich einen mich auf dem Handy anrufenden Freund leicht aus der Fassung, weil ich mich nicht mit Namen, sondern wahrheitsgemäß mit meinem Standort meldete (»Nürnberger Straße«, gekonnt dahingeraunzt in der launischen Diktion der abgebrühten Stadtbusfahrer). Als mein Kumpel sich wieder eingekriegt und mich letztlich doch erkannt hatte, versuchte ich ihm die Sinnhaftigkeit meines Tuns zu erklären:
Als die Telefone noch Kabel (resp. »Schnüre«) hatten und also einigermaßen immobil waren, bezeichneten ihre Rufnummern klar definierte Orte. Abheben tat damals die jeweils nächste in Hör- und Griffweite befindliche Person, mithin wechselnde Leute, weshalb es sinnvoll und angezeigt war, sich höflicher- und klarstellenderweise mit Namen zu melden.
Heutzutage hingegen ist eine Mobilfunk-Rufnummer eindeutig einem Menschen zugeordnet, mit dessen persönlicher Meldung bei Anruf fest zu rechnen ist. Nicht vorhersehbar ist dagegen der Ort der Gesprächsentgegennahme, da das Mobiltelefon ‑nomen est omen- allüberall hin mitgenommen werden kann. Da ist es doch dann nur logisch, wenn sich der Angerufene mit der einzig noch nicht eindeutig geklärten Information meldet, dem Ort seines momentanen Verweilens nämlich!
Ob dieser stringenten und nachgerade brillanten Beweisführung sehr mit sich zufrieden, geht der zonebattler jetzt die ersten Erdbeeren der Saison ernten, zunächst noch ohne Hilfspersonal. Wer ihn in der nächsten halben Stunde anruft, muß sich also darauf einstellen, mit einem sonoren »Karolinenstraße« begrüßt zu werden...
Das waren noch Zeiten...
als man mit dem Finger noch kreisförmige Bewegungen machen mußte um zu wählen! Die alte Wählscheibe, meine Tante hat noch so ein Telefon, natürlich mit Stoffbezug... Wie sich das gehört!
#1
Tja, wer in Dorfe oder Stadt...
...eine Tante wohnen hat, der sei höflich und bescheiden, denn das mag die Tante leiden! So wie jene recht bizarren Brokathauben, die in grauer Vorzeit feilgeboten wurden, um den kieselgrauen Fernsprechtischapparat (FeTap) 611 zu verschönern. Also was Tanten gemeinhin unter »verschönern« verstehen... Immerhin war derlei Mummenschanz weiland die einzig legale Möglichkeit, dem postamtlichen Endgerät ein semi-individuelles Aussehen zu verpassen!
#2
warum »waren« das Zeiten ? Ich kenne genügend Stellen wo sich FeTAp‘s der Reihe 61 und 75 bester Gesundheit und auch Nutzung erfreuen. Natürlich mit den passenden Telefondeckchen, Verlängerungskabel für »mobil« sprechen und monatlichem Leihabschlag an die
Post, äh Telekom#3