Man könnte meinen, daß es einem rastlosen Multimedia-Fuzzi wie dem zonebattler hart ankäme, wenn er eine Woche lang ohne Zugang zu Internet und Fernsehen, ja sogar ohne Radio und Zeitung auskommen und obendrein mit seinen zarten Tipp-Fingerchen schwere körperliche Arbeit verrichten muß...
Das Gegenteil ist der Fall.
Tatsächlich bedeutete es in der zurückliegenden Woche für mich eine besondere Art der Entspannung, von früh bis spät zu schleppen, zu wuchten, zu schieben, zu zerlegen, zu sortieren, zu sägen, zu hacken und anderes mehr. Ohne nach der Uhr zu schielen, ohne ans Büro auch nur eine Sekunde lang zu denken, lockerte ich mich geistig bei schweißtriefendem Tun und entdeckte den gemächlichen Takt der Stunden wieder, der auf dem Land durch den lakonischen Klang der Kirchenglocken vorgegeben ist. Man zählt die Schläge unwillkürlich mit und staunt nicht schlecht, wie spät es doch über all’ der Plackerei schon wieder geworden ist.
Im Gegensatz zum Brotberuf, der durch das stete Nachtröpfeln neuer Interventions-Notwendigkeiten etwas vom endlosen (und nicht selten recht frustrierenden) Tetris-Spielen hat, bereitet das Freilegen überwucherter Wege, das Lichten verwilderter Hecken, das Aussieben überwachsener Kieshaufen unerhörte Befriedigung, weil man am Ende des Tages den Erfolg seiner Arbeit unmittelbar vor Augen hat (bzw. den unschönen Anblick von vorher dann eben nicht mehr). Dieses höchst unmittelbare Feedback bietet ja selbst ein anspruchsvoller Kopfarbeiter-Job nur selten...
Wenn man an diese auf den ersten Blick paradox erscheinende Erholung durch Arbeit am eigenen Leibe erfahren hat, kann man sich kaum vorstellen, daß andere im Faulenzen und Nichtstun im Urlaub tatsächlich die Erfüllung sehen. Vielleicht wissen viele nur nicht, was ihnen da entgeht?
Kirchenglocken klingen nicht nur lakonisch...
...sondern sie machen vorallem viel Lärm – ganz speziell auch während der gesetzlich vorgeschriebenen Nachtruhe! Dies gilt es unbedingt zu bedenken – wir müssen doch nicht jede viertelstunde von dem Lärm gesört werden! (Zeitschlag and vielen Orten entsprechen viertelstündlichen Weckschlägen!)
#1
Das kleinere Übel
Wenn ich schlafe stört es mich nicht, wenn ich wach bin ebenfalls nicht.
Was für mich viel schlimmer ist und mich am Schlafen hindert, sind Autobahnen und andere viel befahrene Straßen – durchaus auch in größerer Entfernung.
Oder die unfreiwillige Teilnahme an Nachbars Musikgeschmack zu nächtlicher Stunde.
Es soll ja Leute geben, die
auf dem Land wohnenauf’s Land ziehen und anschließend den Bauern samt seinem Gockel verklagen, wenn dieser lauthals den Tag ankündigt.Von unfreiwilliger Bedampfung unterschiedlichster Genese will ich hier garnicht erst anfangen.
#2