Dienstag, 5. Dezember 2006
Der Jahreszeit angemessen wollte ich mir soeben bei einem der großen Burger-Brater in der Nähe meines Büros einen Milchshake holen. Zwar mußte ich nicht lange an der Kasse warten, aber dummerweise war das Erdbeer-Aroma just beim Zapfvorgang alle. Was dann passierte, erstaunte mich nicht wenig: Erst ein, dann zwei, dann drei, dann vier Bedienstete kümmerten sich um das Nachbefüllen sämtlicher Konzentrat-Behälter. Zu diesem Behufe schnappten sie zunächst deren Deckel ab und legten diese sämtlich ungeschützt auf den dreckigen Fußboden:
Man verzeihe den in innerlicher Erregung ungeblitzt entstandenen Schnappschuß, er ist zwar unscharf, läßt aber erkennen, was Sache ist. Der zonebattler traute seinen Augen kaum: Was nützen hygienische Edelstahlbehälter, wenn die Deckel mit den Dichtungen nach unten auf den von allen Personalen ständig begangenen Boden gelegt werden?
Die mich bedienende Dame flehte mich an, kein Foto zu machen, wohl aus Furcht vor Sanktionen und Angst um ihren Arbeitsplatz. Nur konnte die am wenigsten dafür, die eigentlichen Untäter waren die männlichen Schlipse bis hin zum Restaurant-Manager! Ich ließ mir sofort mein Geld zurückgeben und verließ fluchtartig das dubiose Etablissement...
Ich überlege, den Vorfall dem Nürnberger Gesundheitsamt Ordnungsamt zur Kenntnis zu bringen. Und ich kenne einen Laden mehr, wo man zukünftig auf mich und mein Geld wird verzichten müssen!
Montag, 4. Dezember 2006
Vor einer Stunde wurde eine(r) von Google hierher in zonebattler’s homezone verwiesen, weil er/sie die Suchmaschine mit der Anfrage
warum sind matratzenläden immer an einer ecke?? |
gefüttert hatte. Tja, äh, gute Frage! Stimmt ja größtenteils. Jemand eine Idee?
Sonntag, 3. Dezember 2006
Was braucht der Mensch wirklich, und warum rennt er nicht selten Dingen nach, die ihn nicht glücklicher machen? Dazu habe ich soeben einen brillant geschriebenen Artikel in brand eins Online gelesen, dessen Lektüre ich allen meinen LeserInnen hiermit wärmstens ans Herz legen möchte!
Unser mittlerer Salon verfügt über strategisch schlau positionierte Steckdosen in den Zimmerecken, die mittlerweile sämtlich belegt sind, überwiegend durch ihrerseits rappelvoll bestückte Verteilerleisten. In einer durch zwei sich dortselbst begegnende Bücherregale verstellten Raumecke vermutete ich noch eine freie Dose und versuchte das durch ein gezielt geblitztes Foto von oben in den durch die Möbel gebildeten Schacht zu verifizieren. Das Ergebnis war zunächst erschreckend:
Den jämmerlich abgestürzten komischen Vogel hatte ich tatsächlich vor Jahresfrist selbst heimgebracht! Irgendwann hatte er sich da oben auf den beiden Bücherregalen niedergelassen, vermutlich der guten Aussicht halber. Sein unverhoffter Abgang, mit dem er sich letztlich der Schwerkraft ergab, war von mir nicht bemerkt worden. Jetzt, wo mir sein trauriges Schicksal plakativ vor Augen steht, sinne ich schon aus Rührung auf Bergung und Wiederbelebung...
Allein wie angele ich den Armen aus dem künstlichen Kamin? Da muß ich mir noch etwas einfallen lassen. Immerhin muß ich nicht die Möbel abrücken, um eine freie Steckdose anzuzapfen: Da ist nämlich tatsächlich keine!
Samstag, 2. Dezember 2006
Fundstück: |
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Art / Typ: |
Receiver ITT Schaub Lorenz SRX 75 hifi professional |
Herkunft: |
Deutschland, um 1976 |
Zustand: |
optisch sehr gut, technisch makellos;
von zwei rückseitigen Feinsicherungshaltern einer nicht original |
Fundort: |
2nd-Hand-Laden in Erlangen (August 2000) |
Kaufpreis: |
DM 20,00 |
Notizen: |
Schon auf den ersten Blick durch die Schaufensterscheibe hatte ich mich in das große und schwere Gerät verliebt! Die runden (und teilweise bunten) Schalterknöpfe, die große Frequenzskala, die abgerundeten Gehäuseecken und die soft-gestylten Drehknöpfe wiesen den Receiver als waschechtes Kind der 1970er Jahre aus:
Wegen eingeschränkter Funktionsfähigkeit beim Ausprobieren (ein Kanal blieb stumm, die Skala dunkel) konnte ich den Ladeninhaber auf läppische DM 20,00 herunterhandeln...
Daheim wurde das Gerät geöffnet, der durch die Lüftungsschlitze gerieselte Staub der Jahrzehnte abgesaugt, ein halbes Dutzend durchgebrannter Lämpchen ersetzt und etwas Kontaktspray in das Lautstärke-Poti gesprüht. Dann habe ich noch mit einem feuchten Lappen vorsichtig den trüben Belag von der Rückseite der Skalenscheibe gewischt, auf daß sie so klar werde wie einst im Neuzustand. Deckel drauf, Schrauben festgezogen, Strom an: Volle Kraft voraus auf beiden Kanälen!
Wie vorgestern angekündigt habe ich heute dem dicken Brummer nochmals unter die Haube geschaut, um dem mittlerweile wieder lästig kratzenden Lautstärke-Potentiometer mit frischem Kontakt- und Reinigungsspray erneut zu einer eigengeräuschlosen Existenz zu verhelfen. Und wenn man schon mal den Deckel drunten hat, kommt natürlich auch der Staubsauger zum Einsatz. Der Lohn der Mühe ist ein charaktervoller, frisch aufspielender HiFi-Receiver, der trotz (oder wegen) seines hohen Alters keinen Vergleich mit zeitgenössischen Plastikschachteln aus dem Elektromarkt zu scheuen braucht. Im Gegenteil! Nur eines kann er leider auch nicht, nämlich bessere Musik empfangen, als heutzutage von den ganzen unsäglichen Dudelfunk-Stationen gesendet wird...
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In grauer EDV-Steinzeit war der zonebattler in einem Großrechenzentrum tätig. Aus dieser längst vergangenen Epoche hat er einen kopierten Auszug aus einem dicken IBM-Manual (SAA AD/Cycle COBOL/400 Referenzhandbuch) in die Gegenwart gerettet, mit dem er heute seine geneigte Leserschaft konfrontieren möchte:
Anweisungen mit Endanweisung
Eine Anweisung mit Endanweisung verwendet normalerweise eine explizite Endanweisung, um eine bedingte Anweisung in eine unbedingte Anweisung zu ändern; die daraus resultierende unbedingte Anweisung kann dann verschachtelt werden. Explizite Endanweisungen werden jedoch auch verwendet, um eine unbedingte Anweisung zu beenden. Sie werden für alle COBOL-Verben zur Verfügung gestellt, die bedingte Phrasen enthalten können.
Falls nicht explizit anders angegeben, kann eine Anweisung mit Endanweisung immer angegeben werden, wenn eine unbedingte Anweisung unter Beachtung der geltenden Regeln zulässig ist.
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Alles klar? Dann ergeht hiermit an alle LeserInnen die explizite Endanweisung, ähnlich schöne Stilblüten des IT-Zeitalters aus dem eigenen Fundus als Kommentare unter diesen Beitrag zu heften und solcherart mit den anderen zu teilen!
Garagenhof (Nürnberg, Hummelsteiner Weg) |
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Freitag, 1. Dezember 2006
Keine Angst, ich habe den Monatsersten durchaus nicht verpennt: Zur Steigerung der Spannung erscheint meine monatliche Preisfrage für Heimatkundige heute aber absichtlich zu später Stunde! Abwechslung würzt ja bekanntlich das Leben...
Eines der bekanntesten Gebäude in der Weltmetropole New York ist das sogenannte Flatiron Building, welches sich diesen volkstümlichen Namen angesichts seiner tatsächlich sehr an ein Bügeleisen erinnernden Formgebung zweifelsfrei verdient hat. Die fränkische Weltstadt Fürth steht dem Big Apple freilich in so gut wie nichts nach, und so haben auch wir unser architektonisches Plätteisen vorzuzeigen:
Tja, wo mag das wohl sein und wie heißt unser Fürther Pendant zum Bügeleisen-Wolkenkratzer? Wer wagt den ersten Tipp?! Wie immer zeigt mein Rätsel-Bild ein eigenhändig und eigenäugig eingefangenes (und für jedermann frei zugängliches) Motiv aus Fürth, der Bronx Nürnbergs dem Manhattan Mittelfrankens...
Wer als erste(r) unter richtigem Namen und mit funktionierender eMail-Adresse die korrekte Antwort in einen Kommentar zu diesem Beitrag schreibt, gewinnt einen Preis aus meinem bestens sortierten Film-Fundus:
Bis zum Erscheinen des nächsten Rätsels (also genau einen Monat lang) können Lösungen eingereicht werden. Die Laufzeit endet mit dem Erscheinen eines weiteren Rätsel-Bildes am jeweils nächsten Monatsanfang. Mit der Vorstellung eines neuen Preisrätsels wird die zutreffende Antwort zur Vorgängerfrage (in einem Kommentar zu dieser) bekanntgegeben, sofern sie bis dahin nicht richtig beantwortet wurde.
Donnerstag, 30. November 2006
Süßer und scharfer Senf: