Donnerstag, 24. August 2006
Vor etwa einem Jahr gefiel es dem Universum, mich mit einer mir vor die Nase gelegten, banalen Glaslampe böse zu foppen und mich beinahe in die Arme des hohnlachenden Wahnsinns zu treiben. Darum war ich zunächst skeptisch, als mir die Götter gestern einen formidablen Deckenfluter mitten in den (Heim-)Weg stellten. Das herrenlose Teil aus massivem Messing erschien sehr solide, schwer und bestens verarbeitet, also keine Baumarkt-Palettenware, sondern schon eher aus der 500 DM 250 EUR-Fachmarkt-Edelklasse stammend. Kein Kratzer dran, keine Delle drin, es fehlten einzig der Halogen-Leuchtstab und dessen hitzefestes Schutzglas. Beides war wohl explodiert und dem Vorbesitzer um die Ohren geflogen, weshalb er den schönen Lüster in Fürths freier Wildbahn schmählich ausgesetzt hatte. Was ich von von derlei Müllentsorgung normalerweise halte, habe ich schon einmal ausgeführt... Aber gut.
Jedenfalls sah der mannshohe Leuchter sehr verführerisch aus, drum habe ich ihn im Schweiße meines Angesichts heimgeschleppt: Wie’s der Zufall wollte, hatte ich schon bei diversen anderen Sperrmüllfunden sowohl einen 100 W‑Halogenstab als auch ein typisches Schutzglas von anderweitig kaputten Deckenflutern geborgen. Alles Nötige zur nachhaltigen Instandsetzung war also greifbar vorhanden. Freilich zierte sich die spontan adoptierte Stehlampe und blieb erstmal stumm bzw. dunkel. Aber als Tüftler und Device Doctor weiß der zonebattler natürlich, daß in den praktischen Fußdimmern gerne schützende Feinsicherungen sitzen, die beim letzten Aufblitzen des Haupt-Leuchtmittels gerne gleichfalls das Zeitliche segnen. Also den Dimmer aufgeschraubt und die tatsächlich geschossene Sicherung (2,5 A träge) durch eine neue aus dem Kleinteile-Magazin ersetzt. Und was war? Genau, Licht!
Nun mußte ich nur noch die gestanzte Leuchtmittel-Aussparung im Reflektorblech etwas auffeilen, um das etwas breiter als nötig daherkommende Schutzglas im Halbrund über den Halogenstab festzuschrauben, und fertig war die Laube bzw. der Lichtspender. Gerade eben habe ich das edle Gerät noch rundherum feucht abgewischt, und es erstrahlt wie neu, von innen heraus wie auch außen! Erst letzte Woche hatte ich den Wunsch nach einer weiteren Lichtquelle im mittleren Salon artikuliert, und wieder mal war das Universum schneller, als ich selbst bewußt konkrete Schritte zur regulären Beschaffung einleiten konnte. Da bleibt mir nur, einmal mehr ein dickes Dankeschön nach oben zu schicken!
Mittwoch, 23. August 2006
Letzten Sonntag Abend gegen halb acht bei amazon.co.uk in England bestellt, am heutigen Mittwoch schon auf meiner heimischen Treppe:
In Großbritannien selbst wäre die Lieferung kostenfrei gewesen, unsereins muß für die blitzartige Zustellung läppische £ 1.88 berappen: Nicht alles an der Globalisierung ist schlecht!
Fernöstlich-Fürtherische Fenster-Fetische
Dienstag, 22. August 2006
Wer »invertierte« Weblogs mit heller Schrift auf dunklem Untergrund schreibt oder sein/ihr Weblog auf invertierte Darstellung umstellt und/oder solches Tun propagiert oder fördert, wird von mir mit Nichtbeachtung und nachhaltigem Ignorieren nicht unter drei Jahren bestraft. Ich hol’ mir doch keinen Augenkrebs...
Eindrücke aus der aktuellen Skulpturen-Ausstellung »jetzt dies hier«, die noch bis zum 24. Sep. 2006 im Neuen Museum Nürnberg zu sehen ist. Der im Januar dieses Jahres verstorbene Videokunst-Pionier Nam June Paik (siehe Fotos Nr. 1 und Nr. 3) war mir schon zu längst vergangenen Schulzeiten ein Begriff (Kunst-Leistungskurs!), die ‑fraglos bedeutenden- Schöpfer der anderen gezeigten Werke habe ich freilich mittlerweile schon wieder vergessen. Aber in meine banausige Birne paßt halt auch nimmer so viel Neues rein, und was sind schon Namen...
Finanzamt in Fürth |
Müllbox in Nürnberg |
|
Der Urlaub ist ‘rum und ich komm’ zu fast nix mehr hier... :-(
Montag, 21. August 2006
Wiewohl der zonebattler seinen Lebensunterhalt mit und bei der »richtigen« Eisenbahn verdient, neigen seine Passion und Leidenschaft eher den kleinen Schienenfahrzeugen zu. Womit keineswegs nur Modellbahnen gemeint sind: Es sind vielmehr die heute weitgehend ausgestorbenen Feldbahnen, die des Autors zuweilen kindliches Gemüt erfreuen und ihm ein Herzensanliegen sind. Heute stolperte er beim Sichten seines Foto-Bestandes über ein paar atmosphärisch dichte Aufnahmen aus dem Jahr 2002:
Diese Bilder entstanden anläßlich einer ordentlichen Mitgliederversammlung des Nürnberger Feldbahnmuseum 500 e.V.: Ich war weiland gewähltes Vorstandsmitglied und hatte seinerzeit sogar die erste Homepage des Vereins gestaltet. Die Privatsammlung des Nürnberger Unternehmers Karl-Heinz Rohrwild umfaßte schon damals mehrere Dutzend fahrfähig aufbereitete Feld- und Grubenbahn-Lokomotiven sowie einige hundert (!) Loren und sonstige Wagen...
Ich lasse hier diejenigen Bilder weg, welche die verheerenden Folgen eines Großbrandes zeigen, der im Jahr zuvor (also in 2001) etliche Lokomotiven und andere schier unersetzliche Fahrzeuge schwer beschädigte und teilweise ganz vernichtete. Im Rückblick drängt sich ein Vergleich auf zur noch katastrophaleren Feuersbrunst, welche im Oktober 2005 den Außendepot-Ringlokschuppen des Nürnberger Verkehrsmuseums weitgehend in Schutt und Asche legte. Auch da war längst nicht mehr alles zu retten... Herrn Rohrwild indessen gelang das Kunststück, mit Hilfe seiner Mitarbeiter und großem materiellen Einsatz viele seiner Fahrzeuge der seltenen Spurweite 500 mm zu rekonstruieren oder zu ersetzen.
Als sich die industriehistorisch bedeutende Sammlung im Juni 2005 eindrucksvoller denn je präsentierte und endlich an einen öffentlichen und von den Behörden abgesegneten Museumsbetrieb gedacht werden konnte, kam der Gründer der Einrichtung bei einem tragischen Unfall mit einer seiner schweren Grubenloks plötzlich zu Tode. Im Alter von 68 Jahren wurde der sehr agile Bahnfreund und aktive Turniertänzer (den ich nur im Werkstatt-Kittel kannte, während andere ihn ausschließlich im Smoking in Erinnerung haben) mitten aus seinem schaffensreichen Leben gerissen. Die näheren Umstände sind mir bis heute rätselhaft, zumal der Verstorbene immer sehr umsichtig und sicherheitsbewußt zu Werke ging...
Obgleich Familie, Freunde und Vereinsmitglieder später gegenüber der Presse betonten, die Arbeit des verstorbenen Feldbahn-Enthusiasten ganz in seinem Sinne weiterführen zu wollen, ist es in der letzten Zeit recht still geworden um die einzigartige Technikschau. Die aktuelle Homepage wird nur sehr sporadisch aktualisiert, ihr Forum ist zugespamt. Ich selbst war schon jahrelang nicht mehr vor Ort in der Nürnberger Drahtzieherstraße, for a variety of reasons...
Einerseits bewundere ich ja Menschen, die dank ihrer materiellen Möglichkeiten derlei außergewöhnliche Steckenpferde reiten können, andererseits ufert so eine Leidenschaft natürlich leicht in Dimensionen aus, die das Zeitbudget für das Hobby zu sprengen drohen (vom finanziellen Budget nicht zu reden): Ich beschränke mich daher letztlich doch darauf, den Feldbahnen im kleinen Maßstab zu frönen. Zudem fährt die große Eisenbahn im Maßstab 1:1 tagtäglich (und ‑nächtlich) um meinen Schrebergarten herum, da kann ich auch den (wenn auch zugegeben nur rudimentär romantischen) Anblick genießen und muß dabei noch nicht einmal selbst am Trafo drehen... ;-)
Zu diesem interessanten Thema habe ich letztens einen TELEPOLIS-Artikel gelesen, den ich hiermit wärmstens weiterempfehle...
Sonntag, 20. August 2006
Na, weiß jemand zu sagen, wen oder was ich da nun wieder abgelichtet habe?
Süßer und scharfer Senf: