Zu später Stunde kam man auf des zonebattler’s gestriger Geburtstagsparty auf jene komischen Vögel aus flüssigkeitsgefüllten Glasröhren zu sprechen, die sich schier endlos nickend bewegen können, wenn man ihnen ein Glas Wasser vor den beflockten Schnabel stellt (ähnlich unermüdlich wie mein freundlicher Nicker, nur daß der kein Säufer ist, sondern seine Energie aus dem Sonnenlicht gewinnt). Alle kannten jenen Vogel und erinnerten sich an manche Details (vom Hütchen bis zur Schwanzfeder), freilich wußte keiner das physikalische Funktionsprinzip plausibel zu erklären...
Man kam dann sehr rasch überein, mir das Plazieren eines entsprechenden Hilferufes hier in meinem Blog nahezulegen, auf daß wissende Leser das Geheimnis per Kommentar in kurzer Zeit lüften würden. Doch was soll ich sagen? Eine schnelle Google-Suche nach »Trinkvogel« führte mich gerade in Windeseile zum einschlägigen Wikipedia-Eintrag, der tatsächlich keine Fragen offen läßt. Wunderbar! Dank sei den unbekannten Verfassern des Artikels: Wikipedia rules!
P.S. Nebenbei habe ich sogar noch eine Bezugsquelle in relativer Nähe aufgetan.
Ein herzliches Bravo ...
... auch dem Finder dieser Information, unter »Trinkvogel« hätte ich diese nie vermutet !
Es ist aber schon interessant, dass das »Aufsteigen einer Gasblase vom Bauch in den Kopf« zu einer nickenden Bewegung führen kann ... bei mir enden solche Vorgänge meistens mit einem einem Rülpser nicht unähnlichen Geräusch ... ;-)
#1
Wobei der Wikipedia-Artikel einen kleinen Fehler enthält...
...denn der Schwerpunkt liegt stets unter dem Drehpunkt. Der Vogel entspricht also nicht einem aufrechten Pendel, das aus der instabilen Lage umkippt. Der Vogel nickt nämlich langsam und durchläuft mehrere Gleichgewichtslagen, bevor er trinkt, d.h. der Schwerpunkt liegt stets unterhalb der Drehachse.
Übrigens lassen sich an dem Vogel auch schön die Folgen übermäßigen Alkoholkonsums demonstrieren: Man stelle ihm ein Glas Schnaps hin und er wird häufiger trinken. Das hängt mit dem Suchtpotential von Alkohol zusammen (und nicht mit der verbesserten Verdunstungskühlung, wie uns Physiker glaubenmachen wollen).
In diesem Zusammenhang: Was macht eigentlich der Vogel in der Schrankecke?
#2
Liegen!
Immer noch. Scham und Schande über mich...
P.S. Laß’ die Menschheit schlauer werden und korrigiere den Wikipedia-Artikel entsprechend!
#3
In diesem Wikipedia-Artikel ...
... sind noch mehr grausame Fehler, wie ansatzweise auch die zugehörige Diskussionsseite zeigt.
So fehlt z.B. jeglicher Hinweis auf die Auftriebskraft des Wassers, die den Vogel vor zu weitem Umkippen bewahrt, außerdem genügt für die Nickbewegung die Änderung der gemittelten Temperatur des Luftvolumens in Hals und Kopf, um ein Auf- und Abwandern der Flüssigkeitssäule und damit die für die Kippbewegung notwendige Schwerpunktsverschiebung zu erzeugen. Es besteht während des gesamten Vorgangs kaum ein Unterschied im Druck der beiden Luftvolumina, da der Druck durch die Verschiebung der Flüssigkeit ausgeglichen wird. Dass der Vogel dabei nach vorne kippt, ist wiederum dem Gewicht des Schnabels zu verdanken.
Noch ein Irrtum vom Amt : Die Flüssigkeitssäule wird während des simulierten »Trinkvorgangs« nicht vollständig aus dem Röhrchen ausgestoßen, siehe hier !
Ich habe aber überhaupt keine Lust, mich auch noch bei Wikipedia schriftstellerisch zu betätigen ... lieber senfe ich hier herum :-p
#4