In Gesprächen mit Verwandten, Freunden und Kollegen kann man den Eindruck gewinnen, daß alle Welt heutzutage über weite Strecken des Alltags primär damit beschäftigt ist, denselben zu organisieren: Mobilfunk-Tarife, Internet-Zugänge, Tagesgeld-Konten, alles will skrupulös verglichen, evaluiert und endlich wohlbedacht ausgewählt sein. Und muß anschließend trotzdem sofort wieder hinterfragt werden, denn alles ist im Fluß und die Konditionen ständigen Änderungen unterworfen.
Stunden werden auf kafkaeske Weise damit verbraten, sich auf den byzantinschen Websites von Telekommunikations-Providern zurechtzufinden, und doch bleibt meist das dumpf-nagende Gefühl zurück, an irgendeiner Ecke suboptimal geplant, gewählt, geordert zu haben... Des satten (wenn nicht übersättigten) Mitteleuropäers Leben bietet heute weit mehr selbstbedienbare Stellschrauben als je zuvor, aber ist es dadurch glücklicher geworden?
da betreibe ich doch seit unglaublichen sechs Jahren meine Mobilfunkkommunikation mit dem gleichen Vertrag und mit dem gleichen Apparillo.....wie rückständig. Eigentlich hätte ich in der Zeit mindestens 6 Mobiltelefone »aufbrauchen« müssen und 9x den Vertrag wechseln........ die dadurch gewonnen 4,50 bin ich gerne bereit dafür auszugeben dass ich mich praktisch selbst vor dem Tarifdschungel schütze.
#1
Meine Rede!
Mein Apparillo ist ebenso alt, dito der zum März 2008 auslaufende Vertrag, den ich jetzt zugunsten einer Discounter-Karte gekündigt habe. Freilich habe ich es mir unterdessen nicht nehmen lassen, die alle zwei Jahre nachgeschmissenen Neu-Handys dankbar anzunehmen und gleich wieder weiterzuveräußern... Das machte Laufzeittarife unterm Strich mitunter wirklich günstig! Aber die Zeiten sind wohl vorbei, da man subventionierte Handgurken für dreistellige Beträge sofort wieder an markenbewußte Freaks verklopfen konnte...
Wie so oft im Leben gilt es, eine vernünftige Balance von Aufwand und Ertrag zu finden, und unter Beachtung des Pareto-Prinzips liegt man sicherlich auf der richtigen Seite, wenn man mit 20% Aufwand 80% des erzielbaren Optimums herausgeholt hat! Die restliche Zeit kann man dann sinnvoller einsetzen, um des Lebens süffiger und voller Würze teilhaftig zu werden: Unsereins bevorzugt im Winterhalbjahr das ausgiebige Dösen auf der Couch nach Art der felinen Vierbeiner (freilich ohne des Nachts auf die Jagd zu gehen). Aber das will ich jetzt nicht zum alleinseligmachenden Rezept für alle erheben: Suum cuique!
#2
Nein – ist es nicht!
Denn die vielen Stellschrauben mit permanentem Risiko vielseitiger Dejustierung verursachen oftmals Enttäuschung bei den Permanentjustierern. Ein Teufelskreis.
Vielleicht ein Gutes dabei: Die Geiz-ist-geil-Mentalität könnte wieder kritischer hinterfragt werden.
#3
Ha!
»Permanentjustierer«! Welch’ wunderbare Bereicherung meines Wortschatzes! Dank dafür! ;-)
#4