Als wären wir noch mitten in den 1970er Jahren, soll demnächst an sensibelster Stelle (gleich neben dem Rathaus) ein Beton-Klotz von erlesenster Häßlichkeit in die ohnehin gebeutelte Fürther Innenstadt gestellt werden. Die nötige Lücke dazu wurde in den letzten Wochen frisch geschlagen:
Der zonebattler ruft auf zum Partisanenkampf zivilcouragierten Widerstand und bittet seine lokalpatriotisch gestimmte Leserschaft, sich erst den einschlägigen Rundbrief des Stadtheimatpflegers zu Gemüte zu führen und anschließend per Unterschrift zumindest symbolisch gegen den Aberwitz zu Felde zu ziehen!
Das sieht ja noch viel schlimmer aus als die jetzige Baustelle!
Aber laut Fürther Nachrichten heute (Dienstag) hätte AM früher protestieren sollen.
#1
Tarnkappe drüber?
Zumindest in der Online-Ausgabe der Fürther Nachrichten ist der angesprochene Artikel erst am heutigen Mittwoch zu lesen, und zwar unter der Überschrift »Rote Karte für modernen Neubau«. Der/die geneigte Leser(in) möge das dort gezeigte Bild der projektierten Festung mit dem eines amerikanischen Stealth-Schiffes IX-529 »Sea Shadow« vergleichen: Die äußerst frappierende Ähnlichkeit ist augenfällig! Leider wird der fette Fürther Bauklotz wohl weder unsichtbar sein noch irgendwann wieder von hinnen fahren... :-(
#2
Ja, ich meinte natürlich Mittwoch, es war aber sehr spät. Und sicher freut sich der zonebattler über die Gelegenheit, andere Leute zu korrigieren, oder?
Das Bild habe ich erst gestern gesehen. Ist das tatsächlich länger bekannt? Ich finde, die Tatsache, dass nicht denkmalgeschützte Gebäude abgerissen waren, nicht alles entschuldigt.
#3
Korrektur der Korrektorin!
Also liebe MM, es wäre mir eine Ehre, mich meinerseits von Dir eines Besseren belehren zu lassen, schließlich irre ich mich ja auch immer mal wieder (ich sage nur: »Blauer Affe«!) ;-)
Das mit dem Abriß und dem gräßlichen Neubau für die Lebenshilfe ist schon länger bekannt, die Fürther Nachrichten hatten schon vor Wochen darüber berichtet und sogar die Fotomontage gezeigt. Aus irgend einem Grund habe ich das damals nicht aufgegriffen, vielleicht war ich auch nur zu faul dazu...
#4
ich habe es auch verpasst
als ich das bild vor einigen wochen zum ersten mal sah, dachte ich auch sofort, dass man das nicht durchgehen lassen darf. fürth ist kein schatzkästchen, das niemals mehr verändert werden darf, aber so ein monstrum sprengt jede räumliche beziehung zum gewachsenen umfeld.
schon beim neubau des technischen rathauses war ich perplex, wie es der bauauschuss zulassen konnte, so eine lego-architektur an dieser markanten stelle zuzulassen.
der protest ist berechtigt und wir werden natürlich unterschreiben!
was bei der ganzen diskussion unangenehm ist, ist der stil der beiden kontrahenten stadtheimatpfleger vs. OB.
und hier hat dr. mayer eine schärfe in die diskussion gebracht, wenn er der stadt unterstellt, sich des ganesha-shops aus rache zu entledigen. kein wunder, dass OB jung jetzt auf persönlich verletzende art und weise zurückschlägt.
ob dr. mayer zu früh oder zu spät reagiert hat, ist jetzt unwichtig. wichtig ist, dass diese beton-wucherung verhindert wird.
lieber zonebattler, was hältst du von der idee, auch über ein online-formular die stimmen für dr. mayer zu sammeln?
#5
Das mit dem Online-Formular...
...habe ich tatsächlich heute morgen schon erwogen: Klicken macht ja weniger Arbeit als irgendwo hinzugehen und einen Papierzettel auszufüllen. Indessen fehlt es so einem virtuellen »Stimmzettel« womöglich an Glaubwürdigkeit, mir persönlich zudem an Zeit und hinreichendem Know How, sowas in vernünftiger Form zurechtzubasteln. Ich kann daher nur darum bitten, die Unterschriftenliste von Herrn Dr. Mayers Homepage herunterzuladen, auszufüllen und per Post an ihn zu senden. Oder gleich an den Herrn Oberbürgermeister... ;-)
#6
Das stimmt aber nicht, dass ich behauptet hätte, die Stadt würde sich mit der Baustelle des Ganesha-Shops entledigen wollen, wie ecco schreibt, das behauptet auch die Inhaberin selbst nicht. Ich habe Volkes Stimme zitiert und mich davon distanziert, so lese ich es zumindest in meinem Rundbrief 12.
Aber darüber regt sich eigentlich auch niemand auf, auch nicht Oberbürgermeister Dr. Jung.
#7
na ja
ich habe nur spekuliert, woher die schärfe in der diskussion zwischen Ihnen und dem OB herkam. in Ihrem aufruf schreiben Sie, »böse Zungen behaupten, eben deswegen versuche man sich jetzt der unbotmäßigen Dame mittels der Baustelle zu entledigen«. wenn Ihnen das statement völlig egal gewesen wäre, dann hätten Sie es wohl nicht in den aufruf reingepackt, oder?
aber eigentlich ist das nur randgeschehen, wichtig ist vielmehr, dass Sie, herr dr. mayer, erfolg mit Ihrem anliegen haben und dass an dieser markanten stelle ein gebäude entsteht, dass dorthin passt. es darf ja auch ruhig modern sein, aber nicht so ein klotz, der alle relationen sprengt.
#8
Wie kann es eigentlich sein ...
... dass in der heutigen CAD-lastigen Welt der Architekt dieses Objekts mit einer Darstellung seines Gebäudes an die Öffentlichkeit tritt, die im Detail einfach Fehler in der Perspektive und damit vollkommen unnötige und möglicherweise gar nicht beabsichtigte Brüche mit dem Gebäude im Vordergrund aufweist ? Und noch dazu anscheinend ganz ohne Dachrinne auskommt ?
Es ist halt doch noch immer der erste Eindruck, der zählt, und damit hätte sich der Architekt ein wenig mehr Mühe geben können. Schließlich will er die Öffentlichkeit davon überzeugen, dass das Bauvorhaben »die Strukturen seiner Umgebung aufnimmt« und »mit reduzierter Formensprache eigenen Charakter entwickelt«. Das kann ja alles sein, aber das kann man dem Bild leider nicht entnehmen.
Schade.
#9
Ich sehe die Zeitung nicht täglich, also mir war es neu.
Der erste Eindruck ist, genau das, was mir an der Architektur der früher 80er Jahre missfällt und überall in der Gänsberg-Gegend zu sehen ist (Dr. M. sagt, 70er Jahre).
Ich finde das Bild ganz schleußlich und frage mich, ob es wirklich ganz so schlimm aussehen wird.
Hübsch, dass (wie üblich in solchen Bildern) das Gebäude und der Himmel farbig sind und alle Passanten schwarz-weiß. Hilft aber nicht wirklich.
#10
MM hat recht...
...wenn sie das »Ding« dem üblen Zeitgeschmack der frühen 1980er Jahre zuordnet: Da gab es ja sogar edle HiFi-Geräte in braun-metallic aus Fürther Produktion zu kaufen! Falls freilich dieser desaströse K(l)otzbau auch mit braun eloxierten Alublechen verkleidet werden sollte, dann gute Nacht: Mit diesem zaudernden Verharren im bürgerlichen Retroschick würde sich Fürth allerorten zur Zielscheibe berechtigten Spottes machen! Vertan wäre erneut eine Chance, durch behutsame Rückbesinnung auf die Gründerzeit oder aber mit einem visionären und zukunftsweisenden Baukörper im positiven Sinne aufzufallen...
#11
»Schandfleck« oder blinder Fleck...
...im Auge des Herrn Oberbürgermeisters? Wie es in der Ludwig-Erhard-Straße vor dem Kahlschlag aussah, hat Margaret Marks in ihrem Transblawg für die Nachwelt festgehalten. Was war denn da so schändlich an den unspektakulären alten Häusern? Hat der OB als Vorsitzender der Fürther Lebenshilfe, für die das Gebäude ja geplant wurde, in dieser Angelegenheit womöglich einen Interessenkonflikt mit sich selbst auszutragen? Das Schlachtfeld könnte jedenfalls vielschichtiger sein, als man als Außenstehender zunächst einmal angenommen hat...
#12
Bauschaumschlägerei
Inzwischen ist der Streit in eine weitere Runde gegangen und hat im Tonfall an Schärfe zugelegt: Auf der Homepage von Dr. Alexander Mayer kann der verbale Schlagabtausch zwischen dem Vorsitzenden des BDA-Kreisverbandes und dem Stadtheimatpfleger nachgelesen werden.
#13
Es wäre sicher ...
... erst einmal hilfreich, wenn das betroffene Mitglied des BDA seine in der Öffentlichkeit kursierende bildliche Darstellung des Bauvorhabens auf ein fachlich der Würde seines Berufsstands entsprechendes Niveau heben würde !
Das müsste doch zu machen sein, bevor man sich nichtfachlich seitens des BDA auf eine dermaßen erschreckend überhebliche Weise äußert !
#14
Es berührt schon eigenartig ...
... wenn dem Stadtheimatpfleger Dr. Mayer jetzt vorgeworfen wird, zu spät an die Öffentlichkeit zu treten. Nach der Lektüre seines Rundbriefes Nr. 9 vom 09.02.2005 kann ich nur attestieren, dass seine Position wirklich nicht als neu einzustufen ist. Mit einer logischen Ausnahme, und das ist seine Solidarisierung mit den anliegenden Gewerbetreibenden bzgl. der unzumutbaren Planung der Abrissarbeiten, sowie der Hinweis auf deren Unterschriftsliste. Aber nicht nur die Gebäude, sondern auch ebenso die Menschen gehören doch zu der Stadtheimat, die zu pflegen ist !
Die Unterschriftsliste Dr. Mayers richtet sich auf der anderen Seite nicht gegen dieses konkrete Projekt, sondern mahnt gegen eine unangepasste Architektur an sich. Es steht jedem Architekten doch frei, auf fachlicher Ebene den Nachweis zu erbringen, dass seine Architektur angepasst ist.
Beim BDA hat man Dr. Mayers Hinweis darauf, dass der Entwurf von einem Architekten stammt, den er persönlich und fachlich sehr hoch schätzt, ihm aber trotzdem nicht zustimmen kann ganz offensichtlich nicht zur Kenntnis genommen. Für den Beobachter ist Dr. Mayers Kritik rein fachlicher Natur, während man auf der anderen Seite versucht, ihn als Person anzugreifen.
Und das stinkt einfach gewaltig !
#15
Veröffentlichter Leserbrief an die Fürther Nachrichten
Dieser Bau ist in seiner Form- und Gestaltlosigkeit ein brutaler, gespürloser, ein gewalttätiger Eingriff in die sensible Fürther Altstadtarchitektur und wird dieser Stadt wie bereits das Technische Rathaus und demnächst Saturn wie Blei im Magen liegen.
#16
Augenwischereien
Die Fürther Nachrichten zeigen heute eine andere Sicht aufs Haus: Wer nah genug am Betonsarg vorbeiflaniert, kriegt dessen Deckel nicht zu Gesicht. Und damit der Geist Ludwig Erhards da drinnen nicht ins Rotieren kommt, hat der Architekt ihn neben seinen Kasten gestellt. Zwei billige Taschenspieler-Tricks auf einmal!
Meine Meinung: Das Ding bleibt ein Un-Ding, zumal es in Fürth schon eine gelungene Hommage an den Atlantikwall gibt. Die sollte für alle Zeit reichen...
#17
Ceterum censeo ...
... dass die Gedanken des Architekten, die hinter dem Entwurf stecken, gar nicht mal so schlecht sein mögen, außerdem hat er neben der Fassadenoptik mit Sicherheit auch die Nachbarschaftsrechte sowie letzlich Kosten und Zweck des Gebäudes zu berücksichtigen ... aber auch dieses neue Bild leidet unter einer nicht korrekten Perspektive und einem Mangel an Detailtreue, was das Haus wohl schlechter aussehen lässt, als es eigentlich gedacht ist.
#18
Dumme Fürther?
Die „neue Ansicht“ kann ich nur als Versuch der Volksverdummung seitens des Architekten und des Stadtbaurates werten. Vielleicht sollte man im nächsten Durchgang eine Ansicht fünf Zentimeter vor der Fassade zeigen, der Betrachter sieht dann weder diese noch das Dach. Geradezu beängstigend für die Zukunft wirkt auf mich das Zitat von Stadtbaurat Joachim Krauße: „Das Gebäude ist städtebaulich so in die Umgebung eingepasst, dass man es kaum besser machen kann“. Armes Fürth.
Die Tränen der Rührung kommen mir, wenn ich lese, was für Sorgen sich der »Bund Deutscher Architekten« um das Ansehen des Amtes des Stadtheimatpflegers machen. Die Herren wollen augenscheinlich freies Schussfeld in Fürth. Architekt Dürschinger zeigt sich vom »Volkszorn« unbeeindruckt, das zeigt wiederum besonders sinnfällig die Überheblichkeit dieser Herren.
#19
wie man sieht, wirft unser lieber herr dr. mayer mal wieder eine unangebrachte, überzogene und fast schon beleidigende schärfe in seine argumentationsreihen. darüberhinaus halte ich, und da stehe ich wohl nicht alleine da, seine äusserungen und kommentare für absolut unqualifiziert. es scheint wohl eher ein persönlicher feldzug seinerseits gegen den ob und die stadt zu sein (die gründe dafür wird er uns wahrscheinlich nicht preisgeben...).
lieber lässt herr dr.mayer wohl »seine« fürther im taubendreck alter maroder bestandshäuser in der ludwig-erhard-strasse dahinvegetieren, als sich für die behutsame erneuerung und sanierung der altstadt einzusetzen.
Volksverhetzung und Taubendreck haben weder Sinn noch Zweck!
ich kann mich dem brief des bda-vorsitzenden nur anschliessen... noch besser: treten sie zurück herr dr. mayer!
#20
Immerhin ist der Stadtheimatpfleger...
...Manns genug, seine Meinung öffentlich und unter Nennung seines eigenen Namens zu vertreten. Ein Schneid, der seinen anonymen Kritikern ganz offensichtlich abgeht!
Übrigens gibt es auf Dr. Mayers Homepage einen neuen Rundbrief .
#21
Amtsmüdigkeit weggeblasen
Vor dieser Geschichte mit der Ludwig-Erhard-Straße war ich richtig amtsmüde, das ist nun natürlich völlig weggeblasen. Es ist sogar eine Kooperation mit anderen Altstadtvereinen (zuvorderst Nürnberg) im Werden, um bestimmten Architekten in der Region generell auf die Finger zu schauen, zwei Namen stehen da ganz oben auf dem Index, obwohl sie im Alphabet erst an vierter und fünfter Stelle kommen.... ;-)
#22
bravo an dieser Stelle zum neuen Rundbrief von Herrn Dr. Mayer, vor allem auch für Punkt 4.
#23
Schön...
ist das freilich nicht, aber man kann ja im endeffekt sowieso nicht viel dagegen unternehmen. Vor allem wenn Herr Jung auch dafür ist.
Aber sehen wir als Fürther mal nach Nürnberg, ich glaube da sind wir Städtebaulich schon sehr verwöhnt... Oder nicht? ;-)
#24
Erst klotzen, dann kotzen
Der zonebattler ist ein bekennender Freund moderner Architektur und daher vom spannenden Nebeneinander alter und neuer Baukunst oft durchaus angetan. Von pseudohistorisierendem Kaschieren von Baulücken im historischen Stadtbild ‑Beispiel Nürnberg- hält er zudem wenig. Dennoch wertet er den nunmehr der Fertigstellung entgegenstrebenden und gestern erstmals in voller Häßlichkeit gesehenen K(l)otzbau als ästhetisches Verbrechen an der Stadt Fürth:
Aus der Nähe schaut das mit kackebraunen Platten billigster Anmutung verkleidete Ungetüm noch unmöglicher aus:
Der den Zenit seines Könnens offensichtlich schon hinter sich habende Architekt war wohl durch Erinnerungen an seine jugendlich-infantilen Bastel-Experimente stark in seinem aktuellen Tun beeinflußt. Womöglich hat er ja seinen alten Plasticant-Baukasten zum Musterbau herangezogen? Aber dann hätte er wenigstens bei dessen mutigen Farben bleiben sollen, statt ‑unweit des Technischen Rathauses- einen weiteren makroskopischen Kackehaufen in Fürths innersten Kernbereich zu setzen...
#25
Ungewohnt harte Worte...
...aus deinem Mund, die aber angesichts dieser braunen Hässlichkeit durchaus angemessen erscheinen. Mir graut...
#26
Schwöre ab, zonebattler...
Aber zonebattler, das ist ja wohl schon ein bisschen starker Tobak und nicht zitierbar... auch wenn ich selbst in der Vergangenheit einen lieben Kollegen des Architekten Dürschinger zitierte, der dem Bau seinen schönen unvergesslichen Namen „Sargdeckelbunker“ gab... (und mir sofort die Urheberrechte an dieser Wortschöpfung übertrug, was ich jedoch nicht annehmen kann.)
Lieber zonebattler, bevor dich der BDA verklagt, schau doch mal unter www.world-architects.com/ , wie der Fürther Star-Architekt Peter Dürschinger seine Philosophie und Arbeitsweise sieht:
„Es ist die Lust am Gestalten, die uns antreibt immer wieder auf Spurensuche zu gehen. Wir können sicherlich kein Projekt entwerfen, ohne daran zu denken, dass es letztendlich schön sein muss. Ästhetische Werte bereiten Vergnügen, versetzen in Erstaunen und regen dazu an, mehr über das Wesen und die Intelligenz eines Bauwerks zu erfahren.“
Erkennt man doch alles ganz klar an diesem Bau wieder, oder etwa nicht?
Ergo: 1.Die Erde ist eine Scheibe und 2. sie bewegt sich doch nicht. 3. Schwöre ab, zonebattler!
#27
Hier wurde wirklich ...
... wie angedroht »mit reduzierter Formensprache eigener Charakter entwickelt« ... und es gibt ja nun gute und weniger gute Charakterzüge.
Eine farbliche Absetzung des Dachbereiches (vielleicht sogar zusammen mit dessen solarer Nutzung) wäre wohl billig zu haben gewesen, und der Bau würde damit »die Strukturen seiner Umgebung« wesentlich besser aufnehmen.
Schade, schade ...
#28
Sehr schön.....
Ich habe mir diesen Bau heute zum erstenmal in der Realität angesehen. Entschuldigung für die Fäkalsprache......
Er sieht gelinde gesagt, zum Kotzen aus....... ich denke das trifft es doch!
#29
Entschuldigung überflüssig!
Fäkalsprache wäre es ja schließlich nur, wenn Du das Ding zum Kacken fändest. Was aufgrund der Fassadenfarbe freilich durchaus verständlich wäre...
#30
wäre dann das richtige Wort...
Vomitalsprache?
#31
Korrekt!
Ich freue mich, daß sich hier immer wieder Gleichgesinnte einfinden, die mit mir zumindest die Sprachkultur hochhalten, wenn schon die Baukultur vor die Hunde geht...
#32
Farbenblindheit
Der schwarze Peter zur braunen Fassade geht an den roten OB Thomas Jung: Wenn man einem Artikel in der heutigen Ausgabe der Fürther Nachrichten Glauben schenken kann, dann ist das »Architektonische Ausrufezeichen am Rathaus« erst aufgrund oberbürgermeisterlicher Intervention ins Kackebraune abgeglitten. Der Architekt Dürschinger selbst habe angeblich eine schiefergraue Farbgebung bevorzugt. Was ihn in des zonebattler’s Augen zumindest teilweise rehabilitieren würde: Zwar wäre das in der Fürther Altstadt vor Anker gegangene Stealth-Schiff dann immer noch ein grober Klotz, aber zumindest farblich allemal adäquater als Solitär ausgewiesen worden als mit diesem ultrascheußlichen Braunton. Wobei mal dahingestellt sei, ob derlei Faserzementplatten nicht immer wie frischer Sperrmüll vom Billigmöbel-Discounter wirken, egal wie man sie auch einfärbt...
Jedenfalls haben sich die Fürther damit zur klammheimlichen Freude der Nachbarn drumherum wieder mal selbst durch den Kakao gezogen. Der zudem dauerhaft einen mehr als herben Nachgeschmack hinterläßt!
#33
Fassadenwechsel
Herr Gnu1742 hat ‑wofür ich ihn dankend in meine Gebete einschließe und ihm eine sehr artgerechte Wiederauferstehung wünsche- meine scheußlichen Fotos des greulichen Klotzes gräulich gefärbt, auf daß man abschätzen kann, wie es auch hätte kommen können, ja nach Angabe des Architekten sogar hätte kommen sollen:
Die dunklen Fensterrahmen noch intentionsgemäß aufzuhellen hätte unseren tapferen Mausschwinger freilich vollends in den Wahnsinn getrieben, die muß man sich halt jetzt eigenhirnig imaginieren.
Immerhin, so ganz verkehrt hätte der dunkelgraue Monolith so nicht ausgesehen... Was meinen die verehrten LeserInnen?
#34
Zur Info
Der Farbton ist ’schiefergrau’ (RAL 7015). Zu beachten ist natürlich, dass ein realer Eindruck stark Abhängig vom Material ist, wie man ja in der Gustavstrasse sieht.
#35
Sehr richtig, wie man an Gustavstraße 48 sieht. Deswegen hatte ich im Baukunstbeirat auch vorgeschlagen, das Monstrum L.-Erhard Str. 15/17 mit Naturschiefer zu verkleiden. Aber letztendlich macht man sich mit solchen Vorschlägen zum Mittäter, denn die Farbe kann hier nicht mehr viel retten.
#36
Womit wir wieder beim alten Richard wären:
»Toren wir, auf Lind’rung da zu hoffen, wo einzig Heilung lindert!«
(Gurnemanz in »Parsifal«)
#37
Außen pfui, innen hui
Die Fürther Nachrichten berichten heute vom Umzug der Lebenshilfe in den kackebraunen Kasten: Als »moderner Stützpunkt für die Lebenshilfe« wird der Klotz wenigstens eine sinnvolle Funktion haben...
#38
Wobei man nicht müde werden sollte zu betonen, dass sich ein schönes Außen und ein sinnvolles Innen nicht zwangsweise hätten ausschließen müssen.
Es wird mir immer schleierhaft bleiben, wieso der Stadt Fürth seit Jahrzehnten nichts, und wirklich überhaupt nichts heilig ist wenn es um das Stadtbild geht. Selbst dem Rathaus würde man für ein Hotel derart auf die Pelle rücken, dass man sogar historische Rückgebäude abreißen würde. Dieses Bild kann auch Edvard Munch nicht mehr überschreien!
Gerne schmückt man sich mit dem geschlossenen Stadtbild, aber eben hier brüstet man sich doch mit den Lorbeeren anderer. Ein Lippenbekenntnis, und nicht mehr als das: Alte Post, Altes Krankenhaus, Gänsberg, etc. pp. sind unter anderem auf der langen Liste der »Abgänge« aufzuführen, als Zugänge stehen dem City-Center, Königsplatz-Durchbruch, Kack-Braun, Bahnhofs- und Sparkassenhochhaus und ähnliches unittelbar im Altstadt-Ensemble gegenüber.
Erinnert mich an Brecht: Und sie sägten die Äste ab auf denen sie saßen [...] schüttelten die Köpfe [...] und sägten weiter.
#39