gußeisernes Ziergitter an einer Haustür (Amalienstraße) |
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Gegründet am | 6. Sep. 2005 |
Renoviert zum | 1. Jan. 2009 |
Entfesselt am | 20. Jan. 2010 |
Stillgelegt am | 6. Sep. 2011 |
Neuanfang am | 6. Mrz. 2012 |
Facelift am | 25. Jul. 2017 |
Umzug am | 6. Mär. 2018 |
Aufgepeppt ab | 24. Apr. 2019 |
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Abgelegt in: Spurensuchen • 16. Okt. 2006, 21:22 Uhr
Stichworte: Design & Gestaltung, Fotostrecken, Fürth, Nachbarschaft
Jetzt hab’ ich mich doch echt gefragt ...
... ob die Blumen in dem Gitter die Amalien sind ... so ein Stuss kann auch nur mir zu vorgerückter Stunde einfallen ... *seufz*
#1
Klasse für die Masse
Beim Durchstreifen der westlichen Innenstadt anläßlich der Fürther Ateliertage habe ich das schöne Ziergitter zu meiner Verblüffung gleich mehrfach wiedergesehen, mal in hellgrau, mal in schwarz gestrichen (wobei letzteres zum Ablichten zu tief im Schatten lag und ich nicht blitzen wollte):
Offenbar sind diese gußeisernen Prunkstücke gängige »Katalog-Artikel« von standardisierten Abmessungen gewesen. Ganz sicher waren eindrucksvoll gestaltete Haustüren schon zur Gründerzeit eine beliebte Möglichkeit, Status, Wohlstand und Geschmack nach außen zu demonstrieren. Das ist ja auch in der Gegenwart bei neu errichteten Eigenheimen nicht viel anders, nur daß es mit dem guten Geschmack der Besitzer heutzutage oft nicht mehr weit her ist...
#2
Und in der Tat ...
... sind gußeiserne Artikel dieser Art in England bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Katalogware bekannt und beliebt gewesen. Weltweite Bekanntheit erreichten die vielfältigen Möglichkeiten dekorativer Gebrauchskunst aus Gußeisen schließlich mit der Great Exhibition 1851 in London sowie der Pariser Universal Exposition von 1855. Die frühen Gründerjahre um 1875 gaben dem Umsatz allerdings noch einmal einen merklichen Schub, bevor mit dem Ende des Victorianischen Zeitalters ein unaufhaltsamer Niedergang einsetzte.
Wer sich für die Geschichte dieser Gebrauchskunst interessiert, dem sei ein Besuch der Ironbridge Gorge Museums westlich von Birmingham und hier insbesondere im Coalbrookdale Museum of Iron empfohlen ... wenn er den Schock des landesüblich unverschämt hohen Eintrittspreises zu überwinden in der Lage ist !
#3
Weil’s gar so schön ist...
...muß ich jetzt doch mal ein solches Gußteil in seiner grandiosen Gänze zeigen:
Wunderbar, nicht wahr? Überdauert Generationen, wenn auch nicht immer den schlechten Geschmack der Erben...
#4