Beim abendlichen Inspektionsgang durch den Fürther Südstadtpark ist mir gestern aufgefallen, daß sich die Insassen frisch gebauter Schuhschachteln Reihenhäuser gerne große und teure Flachbildglotzen an die Wohnzimmerwand hängen, obwohl sie stattliche Immobilien-Darlehen abzustottern haben. Nach kurzem Nachdenken war mir klar, daß den armen Leuten gar nichts anderes übrigbleibt: Herkömmliche Röhrenfernseher würden die gute Stube ja schon zu mehr als einem Drittel der Wohnfläche zustellen!
Du kannst Reihhenhäuser wohl noch weniger leiden als ich ;)
#1
Ich habe nix gegen Reihenhäuser...
...ich prangere allenfalls die Sparwut der gierigen Bauträger zu Lasten der Käufer an, die hinterher damit (und darin) leben müssen. Aber auch zu einem schlechten Deal gehören immer zwei...
#2
lieber zonebattler
gerne Deinen Blog lesend fällt mir auf, dass Du, wie soll ich das nur sagen ohne die Breitseite zum Angriff bietend, die »Reihenhäusler« scheinbar (ja, das ist es, eine sehr verwaschene Aussage, die keiner zum Angriff nehmen muss) nicht magst.
Mir, der nicht in einer 1,2,3,4 Zimmer Wohnung lebt ‑leben muss- ist jede Lebensform gleich wichtig.
Ich erinnere mich an den umzug meiner schwester von zwei zimmern in ein reihenhaus. ich kenne reihenhaus-bewohner mit denen ich nicht tauschen möchte, ich kenne »altbaubewohner« ‑da graust’s die sau...
bei mir rauscht nur der farrnbach.....
ich will nur sagen.... jeder nach einer fasson
habe ich hier das wort .... toleranz... übersehen ??
servas die buam
#3
Ich hätte jetzt eher gedacht ...
... dass in der Aussage unseres zonebattlers eher ein tiefes Mitgefühl liegt, ja ein Leiden mit der gequälten Kreatur im Reihenhaus ... von einem Nicht-Mögen dieser Menschen kann also überhaupt nicht die Rede sein, eher dem Nicht-Mögen der Schuhschachteln ... pardon ... Reihenhäuser in der vorliegenden Ausführung ...
#4
Fehlende Toleranz
@EdgarB:
Stimmt, in Deiner Aussage »Mir, der nicht in einer 1,2,3,4 Zimmer Wohnung lebt ‑leben muss-« ist in der Tat eine recht intolerante Geringschätzung aller Etagenwohnungsinsassen augenfällig. Womöglich gibt es Leute, die sich zwar ein Häuschen im Grünen leisten könnten, aber gleichwohl höchst bewußt in der Stadt gediegen zur Miete wohnen, ohne das zu müssen? Und die das keineswegs als schreckliches Los empfinden, zumal wenn sie ihre Mittel liquide halten und mit guter Rendite vermehren können?
Im Ernst: Soll jede(r) residieren oder hausen wie er/sie mag. Karnickelställe aus Beton als mondäne Neubauten zu aberwitzigen Preisen anzubieten bleibt eine Frechheit. Die dankend an- und hinzunehmen natürlich jedermann und jederfrau offensteht!
@RJWeb:
Du kennst mich halt immer noch ganz gut... ;-)
#5
Noch eine kleine Nachbemerkung...
...zum Thema Toleranz und Neutralität: Nirgends steht geschrieben, daß ein Blogger everybody’s darling zu sein habe. Die Blogger-Kollegen mit ätzender Schreibe und unverholener Häme haben das größte Publikum, eben weil sie auf nichts und niemanden Rücksicht nehmen! Ob einem das gefällt, steht auf einem anderen Blatt.
Ein Weblog ist per se eine höchst subjektive Sache, und wiewohl ich sicherlich zu den weniger polarisierenden Schreiberlingen gehöre, sehe ich mich keineswegs in der Pflicht, mich stets politisch korrekt zu artikulieren.
Die Grenzen der Subjektivität steckt nicht unbedingt der gute Geschmack oder die Erziehung, sonder einzig der Rahmen des rechtlich Erlaubten: Als auf dem Boden des Grundgesetzes stehender (oder zumeist sitzender) Bürger dieses Landes darf und werde ich daher zum Beispiel keinen Angriffskrieg vorbereiten (Art. 26 GG). Jedenfalls nicht in meinem Blog. ;-)
#6
Flachglotzen
Ist immer noch das gleiche:
Die Massen strömen (fast) unkritisch zu dem (noch nicht besagt) Besseren; schlichtweg, weil es die Werbung verspricht und sie wohl nicht wissen, was sie überhaupt sehen mögen...
Die alte Brown’sche Röhre hat mit ihrem Farbverauf noch lange nicht ausgedient.
Wir werden uns noch einige High End Röhrenfernseher »auf Halde legen, so sie die zukünftigem Normen erfüllen.
Cheers
Volker
#7