So, nachdem ich heute die vom Rundfunkmuseum veranstaltete Radiobörse in einer knappen halben Stunde inspiziert hatte, ließ ich mich auf dem Heimweg spontan von leuchtend gelben »Heute Trödelmarkt«-Schildern auf den Fürther Hornbach-Parkplatz (um)leiten. Dortselbst kam mir ein großes Konvolut fischertechnik unter die Augen:
Mein erregtes Kramen im prallvoll gefüllten Schuhkarton brachte viele Spezialteile, insbesondere auch mehrere Motoren, Schaltkränze und Zahnräder ans Tageslicht. Der migrationshintergrundbehaftete Verkäufer, aus dessen eigener Jugend die Sachen keinesfalls stammten, wollte zunächst EUR 23 für alles zusammen haben. Aus sportlichen Gründen (wer ist der schlauere Fuchs, der Händler, dem man schon aus Gründen der ethnischen Herkunft eine genetische Prädispositon zum Verkaufsgenie nachsagt, oder aber der zonebattler, der seinerseits alle Register der gehobenen Feilscher-Psychologie zu ziehen imstande ist) habe ich mir ein unumstößliches Limit von EUR 15 auferlegt und das nach kurzem Geschachere auch durchgesetzt. Voila!
Nach dem neulichen Zufallsfund in Sachen Plasticant gerät mir hiermit erneut eine Remineszenz an die eigene Vergangenheit unter die Finger: Was hatte ich als Knabe nicht alles mit fischertechnik konstruiert und in Bewegung gesetzt! Wie schon beim Plasticant werde ich jetzt wohl die im Elternhaus eingelagerten, eigenen Bestände bergen und sichten müssen: Der heute zum Schnäppchenpreis erworbene Haufen wird jene sowohl gut ergänzen als auch manches verlorengegangene Teil trefflich substituieren können.
Schon erstaunlich, wie man sofort die Funktion von Einzelteilen wiedererkennt, die man vor einem guten Vierteljahrhundert das letzte Mal in Händen hielt! Wo dennoch Wissenslücken bestehen, hilft heutzutage eine kurze Internet-Recherche schnell und gründlich weiter: Sämtliche Anleitungshefte finden sich als PDF-Dateien im Netz der Netze! Sollte ich jemals noch eigenen Nachwuchs zustande bringen, wäre das alles eine wunderbar kreative Möglichkeit, bei diesem zu gegebener Zeit Feinmotorik und räumliches Denken spielerisch zu fördern und nicht zuletzt die gestalterische Phantasie zu beflügeln. Zu bedauern sind jene familiär verwahrlosten Kinder, die heutzutage mit und vor der alleinerziehenden Glotze aufwachsen (was keineswegs nur in den ärmeren Schichten vorkommt). Aber das ist ein ganz anderes Thema...
Du wärst neben meinem Papa der Alptraum meiner Mutter, der schleift auch immer alles mit heim und stellt damit alles zu ;)
#1
Der Unterschied ist der...
...daß ich nix zustelle, sondern in überwiegend klar strukturierten und ästhetisch durchaus befriedigenden Verhältnissen wohne (und das auch beizubehalten gedenke). ;-)
#2
Und wo kommt das ganze Zeug dann hin?
#3
In eines der Kinderzimmer...
...wo mangels Kindern reichlich Platz für meine kindischen Narreteien ist: Gründerzeit-Wohnungen sind ausladend, und das nicht nur in der Höhe!
#4
Na ok, meine Eltern haben das Problem dass in den Kinderzimmern noch Kinder drin sind ;)
#5
Die widerum gehören...
...spätestens mit Mitte 20 zum Wohle alle Beteiligen rausgeschmissen!
#6
Klingt ja schön, aber wer das zahlen soll weiß wieder keiner, oder spielst du meinen Sponsor? ;)
#7
Wie wäre es denn...
...mit einem Job? Arbeit ehrt Mensch und Pferd!
#8
Ja schön, soll ich jetzt studieren oder jobben? Hab eh schon 2 Semester verloren, weil ich in kein Seminar gekommen bin
#9
habe mir das foto genau und sehr begeistert angeschaut und sogar teile gefunden die ich nicht hatte.
einfach klasse in der vergangenheit zu wühlen.
#10
Das Wühlen in der unbeschwerten Vergangenheit...
ist ein Genuß und eine reine Freude. Zumal dann, wenn man anschließend auch wieder hinausfindet... ;-)
P.S.: Die mir bis dato unbekannten Teile entstammen den Motor-Baukästen mot 1, mot 2 und mot 3. Guck mal diesbezüglich bei eBay rein, da gehen Dir die Augen über!
#11
Danke ...
... für das Wecken der Erinnerungen an meine Kindheit, in der ich das große Glück hatte, unter anderem mit Fischer-Technik spielen zu können (natürlich habe ich als Sammler- und Bewahrer-Natur alle meine Kästen aufgehoben). Ich muß wohl wieder mal auf Entdeckungsreise in die Abstellkammer gehen ...
#12