Vor 25 Jahren reichte mir eine im Bahnhofkiosk für maximal DM 6,80 erstandene Fachzeitschrift (Fono Forum, HiFi Stereophonie, Klangbild, Color Foto, Foto-Magazin) für eine gut fünfstündige Zugfahrt von Erlangen nach Köln: Die Beitrage waren lang, fundiert, gut recherchiert und handwerklich sauber geschrieben.
Heutzutage kostet so eine bunte Gazette eher EUR 6,80 (also doppelt soviel) und besteht im wesentlichen aus unkommentiert durchgereichten PR-Mitteilungen der Anzeigenkunden. Der redaktionelle Rest ist dünn, platt und reißerisch formuliert sowie weitgehend bar jeder nützlichen Information. Ein gleichwohl anläßlich einer längeren Dienstreise erstandenes Magazin (es mag sogar einen ähnlichen Namen tragen wie früher) unterhält mich heute im ICE ab Nürnberg allenfalls bis Neustadt (Aisch), also noch nicht einmal bis zum nächsten Halt in Würzburg.
Schnell und gleichwohl gründlich lesen konnte ich schon damals, also muß sich was an der Qualität der bunten Blätter verändert haben, obwohl es ihrer mehr denn je zuvor gibt. Die Ursachen sind sicher vielfältig und nicht immer selbstverschuldet, für mich jedoch heißt die klare Konsequenz mittlerweile Kaufverzicht.
Selbiges stelle ich ebenfalls fest. Am ärgerlichsten finde ich das bei dem ehemaligen »Spiegel« der EDV-Welt, sprich der C´T.
Erinnere ich mich doch gern an die ausgiebige, oft stundenlange sonntägliche Morgenkaffee-Lektüre, die auf unterhaltsame Weise trockenes, aber fundamentales Fachwissen vermittelt hat.
Heute mimmt leider die Konsumentenberatung für Unterhaltungselektronik den größten Anteil am Heftumfang ein.
#1
Und dabei ist die »c’t«...
...immer noch ein einer der edelsten Stämme im Blätterwald. Aber ich werde mein Abo nun wohl doch zum Jahresende kündigen...
Der »Spiegel« hat übrigens ebenfalls schwer nachgelassen, von daher wäre der Vergleich durchaus noch zeitgemäß! ;-)
#2
Traurige Realität...
...die einem in deinem Blog-Post entgegenschlägt.
Noch trauriger, was das c’t Magazin der HR3 zu bieten hat. Oberflächliche Berichte und Test, die einen mit einem eher leeren Gefühl zurücklassen und man sehnt sich nach dem guten, alten Computerclub zurück – der übrigens als Podcast ein Revival versucht.
Viele Grüße aus der Twilightzone Oberpfalz/Franken ;)
#3