Fundstück: | |
Art / Typ: | Mobiltelefon Siemens S35i |
Herkunft: | Deutschland, 2000 |
Zustand: | minimale Gebrauchsspuren |
Fundort: | beim Vertragsabschluß über den Mobilfunk-Provider erworben |
Kaufpreis: | DM 98,00 (subventioniert durch 2‑Jahres-Vertrag) |
Notizen: | Seit nunmehr sechs Jahren nenne ich dieses formschöne Handy mein Eigen, und ich wüßte keinen zwingenden Grund, jemals auf ein anderes Telefon umzusteigen: Das Gerät liegt gut in der Hand, die griffigen Gummitasten lassen sich bestens (und durchaus auch mit Handschuhen) bedienen und kein Antennenstummel durchbohrt auf die Dauer das Futter der Jackentasche. Dazu kommen eine ausgezeichnete Qualität der Sprachwiedergabe, die Möglichkeit der schnellen Sprachwahl (»Mama!«) und eine recht lange Standby-Zeit (mit immer noch dem ersten Akku). Den ganzen heute üblichen Multimedia-Schnickschnack brauche (und will) ich nicht: Mir reicht das eingebaute Infrarot-Modem, um damit auf Reisen in problemloser Zusammenarbeit mit meinem Palm-Organizer jederzeit richtige Mails senden und empfangen zu können. Einzig die schummerige Tastatur- und Display-Beleuchtung des S35i dürfte etwas heller ausfallen: Da hat Siemens leider erst in späten Produktionslosen mit orangefarbenen statt grünen LEDs nachgebessert... |
Meinem sieht man die Jährchen schon etwas deutlicher an. Finde es in Sachen Haptik und Bedienbarkeit aber immer noch state of the art. Habe mir zwischenzeitlich das S 45i meiner Frau aufschwatzen lassen, aber die kleinen unpraktischen Mädchentasten nerven mich. Entweder rückt sie ihr Sony Ericsson raus (jetzt wo sie nen Blackberry hat) oder ich nehm das S 35 wieder in Gebrauch. Aus dem Alter, in man ums verrecken cool sein musste, bin ich schon lange raus.
#1
So sehe ich das auch!
Daher meine Bitte an die geschätzten LeserInnen meines Blogs: Wer immer ein altes Siemens-Handy der Typenreihe S35 / M35 / C35 zu entsorgen hat, möge sich vertrauensvoll an mich wenden: Ich bin Feinmotoriker, begeisterter Bastler und baue mir aus n Schrottgeräten liebend gerne wieder n/2 funktionierende Teile zusammen!
#2
Gut zu wissen.
Ich hab zwar für nen Bekannten, der alte Telefone sammelt, früher auch mal ganz gern zu Lötkolben und anderen Gerätschaften gegriffen und ein ordentliches Ersatzteillager mit alten Wählscheiben, Hörerkabeln und Sprechkapseln unterhalten. Aber den Sprung, an Handys rumzufrickeln, hab ich nie gemacht. Schön, dass es auch dafür Enthusiasten gibt, die den kosmischen Güterkreislauf in Gang halten und eine kleine Gegenbewegung zur Wegwerfgesellschaft bilden.
#3
An winzigen SMD-Bauteilen herumzulöten...
...ist auch nicht unbedingt mein Ding, aber das ist meistens gar nicht nötig: Fast immer sind es nur kleine Banalitäten (Kontaktkorrosion, ausdünstende Weichmacher, eingedrungener Schmutz), die zur Funktionseinbuße und damit zur (voreiligen) Ausmusterung ansonsten intakter Geräte führen. Ähnlich wie bei durch Hautschweiß versifften Fernbedienungs-Gebern wirkt eine sorgsam durchgeführte innerliche Reinigung oft Wunder! Können sollte man freilich auch das, Unbedarfte machen schnell mehr kaputt als heil...
#4
Überzüchtung
Um der besseren Hälfte Mutter mit einer handlichen Bedarfs-Telefonzelle zum Mitnehmen auszurüsten, fahndete ich im Kollegenkreis nach einem abgelegten Siemens-Handy älterer Bauart. Von meinem Boß erbte ich heute ein CT65, die Telekom-Variante des C65. Das Ding ist häßlich wie die Nacht, aber das wäre ja zu verschmerzen. Die Handhabung des Gerätes aber ist im Vergleich zu den älteren Typen C35 / M35 / S35 ein absolutes Unding: Technikferne Senioren können das Teil nicht bedienen, an sich technikaffine Leute wie der zonebattler wollen damit nicht dauerhaft hantieren müssen. Grausam.
Ein letzten Samstag auf dem Flohmarkt für einen läppischen Zehner erstandenes (und gleichentags von einem Service-Partner in der Fürther Innenstadt auf die letzte Firmware-Version aktualisiertes) Siemens M35 (die spritzwassergeschützte und peppig-bunte Outdoor-Variante der 35er-Serie) wird wohl für Muttern die beste Wahl bleiben, auch wenn ich das von mir liebevoll gereinigte und aufgehübschte Teil am liebsten als eigene Einsatzreserve zurückbehalten würde: Griffige und hinreichend weit auseinander liegende Tasten, übersichtliche und klar strukturierte Menüs, wenig Schnickschnack, kontrastreiches Display. Mehr Handy braucht kein Mensch!
#5
Dieses Ding ...
... namens C65 (Werbemotto : »The solid MMS all-rounder« ... aber kann man damit auch telefonieren ???) ist wirklich einfach grausam :-o !!!
Mein persönlicher Tip wäre noch ein A57 so man seiner habhaft werden kann ... immer noch recht einfach zu bedienen mit weit auseinander liegenden Tasten und deutlich lesbarem Display, aber doch ein ganzes Stück kleiner als die 35er-Serie.
#6
Auch hier kann ich mithalten: Als Eigner eines ME 35i, gewissermaßen der Off-Road-Variante der S‑Klasse (ähnlich lautet ja auch die Nomenklatur bei einem bekannten deutschen Premium-Automobil-Hersteller: S=Eleganz, M=Geländetauglichkeit usw.) falle ich ob der Robustheit und Zuverlässigkeit dieses Gerätes immer wieder in Verzückung. Etliche Bekanntschaften mit Strandsand, tosenden Wassermaßen (beispielsweise im Freibad) oder mit für Menschen unverträglichen Beschleunigungsszenarien haben das ME 35i kalt gelassen: Es funktioniert wie am ersten Tag und erfreut ggf. mit Unterhaltungstalent durch die eingebauten Spiele »Balloon-Shooter« oder »Stack-Attack«. Internet? Fehlanzeige. Fotofähigkeit? Lachhaft. Schon die Spiele sind ja bei genauer Betrachtung überflüssig für ein...TELEFON!
#7
In der Schublade zu meiner Rechten liegen noch drei oder vier komplette S35i (alle auf die finale Firmware-Version geflashed) und zwei produktionsfrische Gehäuseschalen-Sets als Ersatzteile für schwere Malheure. Das röche vermutlich für den Rest meines Lebens (oder dem des GSM-Netzstandards, whichever comes first), wenn nicht die zum Betrieb unerläßlichen Akkus den entscheidenden Engpaß darstellen würden: Die leben ja auch nicht ewig, und ich fürchte, daß mittlerweile nur noch gut abgelagerte Altware zu haben ist, egal wo und für wieviel Geld man welche nachbestellt...
#8