Montag, 31. Juli 2006
Der zonebattler wohnt praktischerweise zwischen drei Discountern (ALDI, NORMA, PLUS) und zwei Supermärkten (Comet, Marktkauf). Derzeit wird überall »Russisch Brot« karton- bis palettenweise angeboten. Trägt das nun der sich wandelnden Bevölkerungsstruktur Rechnung oder hab’ ich was übersehen? Ist die Süßware aus meiner Jugendzeit womöglich zum Kult-Knirschgebäck der jungen Generation avanciert, weil irgendein angesagter TV-Kasper das vorgemacht (bzw. ‑gekaut) hat?
...ist die Aufstellung einer großen Figur von Niki de Saint Phalle im Fürther Südstadtpark. Dem rastlosen zonebattler gelang im Husarenstreich ein erster Schnappschuß der derzeit noch liegenden Riesen-Plastik:
Unerklärlich ist die Laxheit der Obrigkeit, die momentan noch Kinder respektlos auf dem wertvollen Werk herumtrampeln läßt!
Auf einer öffentlich zugänglichen Brache inmitten der Fürther Südstadt hängt derzeit ein Mirabellen-Bäumchen dermaßen voller Früchte, daß sich die Balken Äste biegen:
Freilich erntet heute so gut wie niemand mehr das, was Mutter Natur kostenlos zur Selbstbedienung offeriert. Zumal man mit dem Abpflücken ja den Eindruck erwecken könnte, sich »nix G’scheites« leisten zu können...
Dem zonebattler und seiner besseren Hälfte sind derlei Überlegungen fremd, sie bereichern die Speisekarte gern um selbst gepflückte Beute [1]. Am Samstag Abend schleppten sie zwei Schüsseln voller praller Mirabellen heim, die jetzt noch ihrer Weiterverarbeitung harren. Zu gegebener Zeit wird demnächst in einem Kommentar nachgetragen, was aus den abgelichteten Früchtchen geworden ist!
[1] Bei Sanddorn ist dem Autor das mühsame Melken der Büsche zugegebenermaßen ein Greuel. Viel lieber pflückt er Schlehen oder Brombeeren...
Sonntag, 30. Juli 2006
Samstag, 29. Juli 2006
Die mengenmäßige Zunahme der Dicken und Fetten im Straßenbild korreliert mit dem allgemeinen Bevölkerungsrückgang durch Geburtenmangel dahingehend, daß die Gesamtmasse aller Menschen und Humanoiden im Lande gleich bleibt. |
zonebattler’s law ist eine Erweiterung des Massenerhaltungssatzes.
Freitag, 28. Juli 2006
Entdeckt habe ich diese vorzeitlichen Straßenmalereien (Asphalt auf Asphalt) an der Stadtgrenze Nürnberg-Fürth, genauer gesagt an der Kreuzung Höfener Straße / Karl-Martell-Straße vor dem Gebäude der KarstadtQuelle Versicherungen. Kühne Kunst am Bau, souverän ausgeführt von einem namenlosen Meister der klebrigen Schwärze.
Donnerstag, 27. Juli 2006
Über die rekordverdächtige Reaktionsschnelligkeit der Fürther Ämter habe ich mich hier und da schon lobend ausgelassen. Heute kann ich dem eine weitere Episode hinzufügen:
Ein großer Straßenbaum, genau betrachtet eine Linde, beschattet die eine Hälfte unserer bescheidenen Gartenparzelle an den Bahngeleisen derart gründlich, daß dort weder Erdbeeren noch Tomaten so recht gedeihen mögen. Zudem schieben sich der Linde ausladende Äste längst über unseren Kirsch- sowie den Zwetschgenbaum, die im ungleichen Kampf um das Tageslicht hoffnungslos unterlegen sind.
Nun halten wir jeden Baum im öffentlichen Raum für unbedingt schützenswert und in vielerlei Hinsicht für unentbehrlich, aber einen einseitigen Fassonschnitt zugunsten unserer benachbarten Obstbäume und der unzureichend belichteten Ackerkrume hielten wir für geboten und durchaus verantwortbar.
Die Chronik des Handelns liest sich schneller als die Vorgeschichte: Vorgestern freundliche Mail an das Grünflächenamt, heute um 10:00 Uhr Lokaltermin mit dem Chef der Fürther Bäume und Sträucher, vorhin um 13:15 (15 Minuten vor dem avisierten Termin) steht auch schon der nette Arbeiter mit der in erstaunliche Höhen teleskopierbaren Handsäge vor dem Garten. Eine halbe Stunde später ist alles erledigt und die abgesäbelten Äste sind verladen. Die Beete kriegen jetzt deutlich mehr Licht ab als vorher, die Linde daneben ist immer noch ein stolzes Gewächs und keineswegs ein Invalide: Topp!
Meine rundweg positiven Erfahrungen mit den kommunalen Organen mögen schon mangels Menge nicht repräsentativ sein, gleichwohl geben sie mir das gute Gefühl, in einem weitgehend intakten Gemeinwesen zu leben. Zu dessen Erhalt beizutragen nebenbei bemerkt Aufgabe von uns allen ist. Nicht nur in Fürth.
Mittwoch, 26. Juli 2006
Gestern spätabends im Fürther Stadtpark: Zwei türkisch dreinblickende Männer mittleren Alters sowie der zonebattler nebst besserer Hälfte streben in der Dunkelheit dem kühlenden Armbadebecken zu und erreichen dieses gleichzeitig.
Angesichts der entstehenden Konkurrenzsituation besinnt sich der Chronist auf seine rudimentären Sprachkenntnisse und betreibt deeskalierendes Konfliktmanagement:
zonebattler
Merhaba!
1. Türke
Servus.
2. Türke
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Alle baden stumm ihre Unter- und Oberarme und entschwinden anschließend wieder in die finstere Nacht...
Montag, 24. Juli 2006
Jahresausstellung 2006 der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, gestern:
In meinem Bildarchiv stelle ich noch heute weitere Fotos von jenem denkwürdigen Sonntagsspaziergang bereit.
Sonntag, 23. Juli 2006
Blütenpracht im Stadtpark |
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...wäre am gestrigen Samstagabend das traditionelle Klassik Open Air im Fürther Stadtpark: schwüle Gewitterstimmung und zahllose Regenschirme verbreiteten das Flair britischer Gartenfeste. Trotz leichten Regens und höchst zweifelhaften Wetteraussichten hatten sich geschätzte 1000 Zuhörer auf der großen Liegewiese eingefunden. Bei wolkenlosem Himmel wären es bestimmt noch einmal so viele gewesen...
Nach einem wegen der Witterung etwas verspäteten Start begann der unter dem Motto »Aus der Neuen Welt« stehende Abend ‑nomen est omen- mit dem 1. Satz der 9. Symphonie von Antonín Dvořák. Gleich danach mußte das kaum begonnene Konzert wegen erneut einsetzenden Nieselregens unterbrochen werden: Die Feuchtigkeit wäre den Instrumenten schlecht bekommen...
Immerhin, das Wetter hatte doch noch ein Einsehen: Der Rest des Programms konnte bei angenehmen Temperaturen und ohne Wolkenbrüche durchexerziert werden. Orchester und Solisten hatten zwar einigen Rang und Namen, lieferten aber trotzdem manch’ schrägen Ton ab. Na ja, Freiluftkonzerte unter improvisierten Bedingungen haben immer ein bißchen was von einem provinziellen Kurorchester-Sound, und die teils etwas wackelige Technik tat ein Übriges dazu...
Doch ich will nicht unken, Barbers »Adagio for Strings« kann man auf der grünen Wiese schwerlich dahinhauchen, und Coplands »Fanfare for the Common Man« war recht solide interpretiert. Duette aus »Porgy & Bess« sowie »Show Boat« rundeten die musikalische Amerika-Reise gediegen ab, mit Wunderkerzen bewaffnete Zuhörer sorgten spätabends für die passende Szenenbeleuchtung:
Am schmissigsten erklang die bekannte »Bonanza«-Titelmelodie, die das Publikum spürbar mitriß. Mit dieser ersten Zugabe kam der nette Abend dann aber auch ganz schnell zu einem abrupten Ende, denn es setzte auf einmal recht heftiger Regen ein. Glück gehabt, zum Gartengießen hätte ich so spät ohnehin keine rechte Lust mehr verspürt!
Süßer und scharfer Senf: