Mittwoch, 21. Juni 2006
Kein interstellares Raumschiff, sondern der Relaisraum eines größeren Stellwerkes...
Übrigens ein wunderschönes Exempel für die Fluchtpunktperspektive: Man scrolle das Bild rauf und runter und achte dabei auf den rechten Rand sowie die sich dort scheinbar verändernde Blickhöhe!
Mit seinem ambulant-amateuerhaften Geschreibsel lokalpatriotischer Prägung hat der zonebattler mittlerweile die Aufmerksamkeit der Profis erregt: Nach Dienstschluß hat er daher heute nicht etwa Feierabend, sondern gleich mehrere Verabredungen mit VertreterInnen der schreibenden und werbenden Zunft! Die einen wollen ihn für einen Zeitungsartikel interviewen, die anderen mit ihm die Möglichkeiten einer kreativen Zusammenarbeit ausloten...
Da pocht des Schreibers Herz ganz aufgeregt (was bei der gegenwärtig schwülen Witterung eher kontraproduktiv ist), denn derlei Interesse ist natürlich zuförderst eine implizite Anerkennung des eigenen Tuns, positives Feedback also, wie man es sich direkter und ehrlicher kaum wünschen kann. Andererseits schwappen im Gefolge natürlich sogleich Versagensängste und die Furcht hoch, möglichen Erwartungen nicht gerecht werden zu können: Merkwürdigerweise macht auch jahrelange Berufspraxis als extrovertierter Vorturner mit besten Referenzen nicht frei davon.
Andererseits könnte ich das ganze Aufhebens eigentlich ganz locker nehmen und genüßlich auskosten: Ich muß ja weder von meinen Wortdrechseleien noch von meinen fotografischen Eskapaden leben! Den Lebensunterhalt verdiene ich mir schließlich auf gänzlich prosaische Art und Weise... Im Grunde aber bin ich froh, im gesetzten Alter immer noch zu Aufbruchstimmung und Lampenfieber fähig zu sein!
Dienstag, 20. Juni 2006
Ich komme soeben von einem beruflich bedingten Menschenauflauf aus Troisdorf zurück, wobei ich einen Gutteil der Fahrt im rappelvollen ICE zwar standesgemäß in der 1. Klasse, jedoch auf dem Fußboden neben der Außentür sitzend verbrachte: So ein Perspektivwechsel ist zwischendrin auch mal nicht verkehrt! Ursache des für einen Dienstag ungewöhnlich hohen Auslastungsgrades war die bei Freunden zu Gast seiende Welt, hier repräsentiert durch eine Auswahl betuchter Eidgenossen.
Nun ist es für mich als dienstreisenden DB-Konzernangehörigen eine platte Selbstverständlichkeit, der löhnenden Kundschaft die regulären Plätze zu überlassen: Immerhin zahlt die ja letztlich mein Gehalt! Gleichwohl empfand ich das Gebaren des vom Speisewagen retournierenden Goldkettchenträgers, mit dem er mich »seines« Platzes verwies, eines Gentlemans eher unwürdig. Aber immerhin, zumindest gab das behäbige Alpenvolk ansonsten Ruhe und tanzte nicht hüftschwingend durch den Gang. Unscharf wurde mein Foto gleichwohl: Bei 300 km/h ist Stillehalten schwierig!
Sonntag, 18. Juni 2006
...oder die konsequente Anwendung der symmetrischen Fluchtpunktperspektive :
Schwimmunterricht im Stadtpark |
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Ein lesenswertes Beispiel von Zivilcourage! Die Fortsetzung nicht verpassen...
Ich weiß, ich weiß, ich wollte nicht, aber das hier ist denn doch zu schön:
Gestern spätabends nach der Rückkunft aus Bamberg setzen wir noch ein Brot an für’s sonnige Sonntagsfrühstück. Ich werde abkommandiert zum Gewürzemahlen und drehe brav wie mir geheißen an der Kurbel der Handmühle, dabei einen uralten Gassenhauer summend. Plötzlich merke ich bestürzt, daß es sich ja um die Melodie einer alten Spieluhr meiner längst verstorbenen Großmutter handelt, die mir den kleinen Klangerzeuger in frühen Kindertagen zur Beruhigung und Freude vorspielen ließ...
Ich habe jene wohl noch im Elternhaus befindliche Spieluhr seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen, geschweige denn gehört. Doch offenbar wäre das auch nicht nötig: Ihr Klingen und ihr Rhythmus ist in meinen Synapsen längst unauslöschlich fest verdrahtet. Es reicht das gedankenverlorene Drehen an irgendeiner Kurbel, um die verschüttet geglaubte Erinnerung zu heben! Ich kriegte vor Rührung eine Gänsehaut und feuchte Augen.
Nach dem weihevollen Weltkulturerbe nun noch etwas Kitsch und Kunst aus Bamberg:
Ich weiß, die Paarung ist gewagt bis unverfroren, aber ich mein’s ja nicht so... ;-)
Gestern Nachmittag retournierte meine bessere Hälfte von einem auswärtigen Verwandtenbesuch und hatte die gloriose Idee, ihr noch bis in die Nacht gültiges Wochenend-Ticket der Deutschen Bahn spontan zu einem gemeinsamen Abend-Ausflug nach Bamberg zu nutzen. Gesagt, getan:
Samstag, 17. Juni 2006
...
die Reifen prall, die Füße platt...
...
davon hab’ ich schon als kleiner Bub geträuhäumt!
Süßer und scharfer Senf: