In der Mittagspause kam ich gestern an einem kleinen Kosaken-Chor vor der Nürnberger Lorenzkirche nicht vorbei: Der virtuose Gesang der in Räuberzivil auftretenden Männer brachte freilich nicht nur mich zum An- und Innehalten...
Selbst wenn man als Einheimischer der fremden Sprache nicht ansatzweise mächtig ist, Leidenschaft und Wehmut teilen sich auch auf rein klanglicher Ebene mit. Selten bin ich von den Darbietungen ambulanter Straßenmusikanten berührt, noch seltener öffnen sie mir den Geldbeutel: Hier passierte beides.
Berührende Russen
Hier in Berlin singen viele Russen auf Strassen und in U‑Bahn-Schächten. Die versauen sich – denke ich mir – ihre Stimmen dabei. Aber die finanzielle Situation im Heimatland macht es für viele erforderlich, sich auf diese Weise ein Zubrot zu verdienen. Da ist dann die Gesangsdarbietung auf offener Strasse vermutlich die stimmbänderfreundlichere Variante.
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