So, dann wollen wir mal testen, zu welch’ kreativen Höchstleistungen meine geschätzten LeserInnen zur heißen Sommerszeit imstande sind: Ich bitte darum, die nachfolgenden vier Fotos in eine (möglichst märchenhafte) Geschichte einzuweben!
Ich setze erwartungsfroh den Anfang: Es war einmal...
ein Prinzessin, die auf dem Weg in den Zauberwald war. Das der Wald gesperrt war, hatte seinen Grund, da es in dem Wald sehr gefährlich war. Denoch musste sie dort hinein, denn ein böser Zauberbaum hatte ihren Freund den Stein fest in seiner Gewalt und so schlug sie alle Warnungen in den Wind und ging hinein. Als sie ihren Freund den Stein endlich gefunden hatte, war es fast schon zu spät, der Baum hatte seine Wurzeln fest um ihn geschlungen. Mit aller Kraft, die ihr zu Verfügung stand, befreite sie den Stein. Wieder zu Hause angekommen zerstörte sie den Zauberspiegel, durch den der Zauberbaum, seine Opfer zu sich holte und befahl den Wachen, den Baum zu fällen und was nützliches daraus zu machen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. :-)
#1
Naturgewalt
...ein Jungunternehmer, der, um seiner üppigen, polnischen Verlobten Nestbaufähigkeit zu demonstrieren, ein Baugrundstück kaufte, großzügig, abgeschieden im grünen Speckgürtel. Der Bau eines standesgemäßen Hauses wurde projektiert, der Zufahrtsweg abgesperrt, um Mountainbiker und Spaziergänger nicht durch den Betrieb schweren Geräts zu gefährden, und mit Grabungsarbeiten zur allgemeinen Erschließung sowie zur Anlage der Erdwärme-Heizung begonnen.
in Folge der Konjunkturkrise nach dem 11. September mussten die Arbeiten jedoch unterbrochen werden. Die Geschäfte gingen schlecht, die Baufinanzierung wackelte.
Als das Bauvorhaben schliesslich fortgesetzt werden sollte, nachdem sich unser Unternehmer konsolidieren konnte, fiel die ungewöhnliche, geradezu beängstigende Fruchtbarkeit des Bodens auf: Einen großen Teil des Baumaterials fand man von rasant gewachsenem Baum- und Buschbestand überwuchert, teilweise untrennbar ins Wurzelwerk eingebaut und unbrauchbar wieder, nach kaum vier Jahren!
»Das nix get mit rechte Dinge« sagte Agnes, die inzwischen angetraute Polin, »ich hir nix wohnen in meine Leben!«.
Viel Überzeugungsarbeit wollte geleistet, ein Porsche verschenkt, ein katholischer Priester mit Weihwasser gegen die bösen Mächte zum Baugrundstück bestellt werden, bis Agnes einlenkte.
Nun wurde gerodet, erschlossen, gebaut, gerichtet, dachgedeckt, innenausgebaut, eingerichtet, der Umzug geplant, ein Fest vorbereitet.
Dann geschah, was bei keinem Umzug geschehen darf: Ein Lastenträger stolperte über eine übriggebliebene Baumwurzel in der noch unbefestigten Hofeinfahrt.
Der riesige, antike Spiegel, ein Erbstück von Agnes´Großmutter, den er tragen half, zersplitterte in tausend Scherben. Die rechte Hand des Trägers wurde beim unglücklichen Sturz in eine messerscharfe Kante oberhalb des Handgelenks subtotal abgetrennt, konnte aber später in einer 10stündigen Operation refixiert werden.
Das trug keineswegs dazu bei, Agnes zu besänftigen. Durch nichts war sie nun noch zu bewegen, einen Fuß auf das augenscheinlich verfluchte Gelände zu setzen.
Bis heute fand sich für die protzige, viel zu teure Villa mitten im Nichts kein Käufer. Efeu überwuchert sie bereits, Eichen keimen zwischen den Dachziegeln.
Irgendwo auf dem Gelände verrottet noch ein Stapel mit den nie veschickten Einladungen für die Einweihungsparty.
#2
Ich bin erwartungsgemäß erstaunt bis erschüttert...
...über die überbordende Fantasie der mitlesenden und kommentierenden Damen. Dankeschön! Sind die Herren der Schöpfung dagegen zu wenig kreativ im Geiste oder nur zu faul zum Tippen? ;-)
#3
sowohl als auch...
#4
Also von Ihnen...
...hätte ich eine pathetischere Ausrede erwartet, Herr Pathologe!
#5
Worüber genau erschüttert?
#6
Erschüttert über...
...Ihre eher düsteren Visionen, Frau Nachtschwester. Aber da können Sie nix dafür, das kommt vom Schichtdienst! Oder doch eher von meinen Bildern?
#7
Das ist doch...
Das ist doch an der Wolfgrubersmühle! Oder täusche ich mich? Als Kind hab ich mich dort immmer herumgetrieben, um das Gebäude zu erforschen.... Leider habe ich es immer noch nicht geschafft da rein zukommen...
#8
Fast richtig!
Wenn wir das »s« ein wenig verschieben, dann stimmt’s: In der Tat entstanden die Fotos um die Wolfsgrubermühle herum, welche bereits Gegenstand eines meiner monatlichen Fürth-Preisrätsel war. Gut erkannt!
#9
Das teuflische »S«
Da haben Sie dann wohl recht! Ich wußte bis jetzt nie genau, heißt es Wolfsgrubermühle oder Wolfgrubersmühle. Wieder was gelernt, so sterbe ich nicht dumm.....
#10