In Funk und Fernsehen kann man sich mittlerweile nicht nur die die eigenen Vorurteile am wenigsten irritierenden Programme heraussuchen, sondern auch eine die persönlichen Präferenzen bedienende Wettervorhersage. Wirklich zutreffend sind freilich die wenigsten, wie die Erfahrung zeigt. Im Grunde führen die Sendeanstalten billiger, wenn sie statt der ganzen spekulierenden Kaffeesatzleserei allabendlich ein nettes Gesicht präsentieren würden und dieses den Satz
Morgen wird es im Wesentlichen so sein wie es heute gewesen ist |
aufsagen ließen. Die Erstellungskosten wären marginal, die Trefferquote indessen auch nicht signifikant schlechter...
Diesen launischen Seitenhieb gegen die Kachelmänner der Republik souverän ausgeführt habend, empfehle ich nunmehr doch einen der (weniger egomanischen) Wetterfrösche, genauer gesagt und sozusagen einen Ochsenfrosch. Unter der griffigen Adresse www.wetterochs.de erstellt der Hobby-Meteorologe Stefan Ochs täglich eine recht profunde Prognose für den Raum zwischen Nürnberg und Bamberg.
Diese selbst auferlegte Ochsentour verdient nicht nur wegen ihrer relativen Akkuratesse unsere uneingeschränkte Bewunderung, sondern nicht zuletzt auch bzw. gerade wegen der systemimmanenten Flüchtigkeit des Werkes: In einem netten Blog wühlt man sich gerne durch den Schatz der gesammelten Elaborate, aber wer läse einen alten Wetterbericht? Ein großes Lob daher für diesen bemerkenswerten (und obendrein kostenlosen) Service!
ach, den gibt’s immer noch? ich habe das letzte mal vor vier, fünf jahren von ihm gehört.
#1
Spricht das nun...
...für oder gegen die Qualität der Ochs’schen Wetterdeutungen?
#2
sein e‑mail-dienst war damals ganz in ordnung. ein kollege hatte ihn abonniert, daher kannte ich ihn. in der zwischenzeit habe ich ihn aber einfach »vergessen« :-)
#3
Im Grunde ist ja eine Wetterprognose ohnehin den Aufwand kaum wert...
...denn wie der Rheinländer weiß, »Et kütt wie et kütt« [1]. Sein flankierendes Lebensmotto »Et hätt noch immer jot jejange« [2] dürfte zumindest in unseren Breiten gleichfalls Gültigkeit besitzen: Schlimmstenfalls wird man also ein bißchen von oben her naß, wenn man Radio und Glotze ausgelassen hat... Und?
[1] Fränkisch: »Es kummt, wie’s kummt«
[2] Fränkisch: »Es is nu allerweil guud nausganga«
#4
ohne wetterochs sässe ich auf dem trockenen....
nicht nur, weil sein einzugsgebiet mit meinem hauptsächlichen aktionsradius übereinstimmt, nein, auch weil er (manchmal auch versteckt), schöne »bemerkungen« macht.
zitat aus der letzten wettermail:
« Es besteht keine Regengefahr für die morgendlichen Prozessionen.«
Da weiss ich doch, wo’s lang geht.
#5
Also hieße das doch im Umkehrschluß...
...daß Du mit dem Wetterochs im Nassen sitzt? Aber das sollten wir wohl eher in der Rubrik Spitzfindigkeiten ausdiskutieren... ;-)
#6
Absolut. Der Wetterochs ist einfach ein Muss, wenn man irgendwo zwischen Bamberg und Nürnberg wohnt. Nicht zuletzt sind seine täglichen Mails auch immer wieder unterhaltsam, und lernen kann man dabei auch was. Ein echter Enthusiast.
#7