Ich bin ja schon einmal gegen den Deppenapostroph zu Felde gezogen, inzwischen bin ich allerdings drauf und dran, Schlacht und Kreuzzug gegen die Ignoranz als verloren anzusehen. Dies hier hat freilich einen Sonderpreis verdient, zumal am Salon eines professionellen Haarspalters (sprich Friseurs) klebend:
Wenn ich auf meinem Urlaubs-Kurztripp neben derlei Apostrophen-Katastrophen auch noch sämtliche Mutationen von Anführungszeichen und deren Abusus fotografisch dokumentiert hätte, wäre meine GigaByte-Karte recht schnell voll gewesen... Um aber möglichen Mißverständnissen gleich vorzubeugen: Dergleichen Scharlatanerie ist ein durchaus gesamtdeutsches Phänomen!
Und diese’s sonntag’s.
#1
Und sie setzen’s auch noch ein’s drauf...
...mit Ihrem mutwilligen Verzicht auf Großbuchstaben’s!
#2
Gestern in Nürnberg gesehen: »Jürgens Blumenladen«. Ganz ohne Apostroph. Sehr ungewöhnlich.
#3
Ein Pfund Hirn!
Also das »For Man’s« toppt alles andere! Da weiss man gar nicht wo man anfangen soll mit Kopfschütteln...
#4
Vielleicht ist das ja die Absicht...
...denn ein frisch geschüttelter Kopf läßt sich womöglich leichter scheren?!
#5
Uh, Schmerz! Das schlägt ja wirklich beinahe alles bisher Gesehene.
Auch bei uns hier sind die Apostrophendeppen noch lange nicht ausgestorben, ich habe jedoch angesichts der Beispielfülle und der allgemeinen Rechtschreibunwilligkeit beschlossen, mich daran zu gewöhnen.
Eines der schlimmeren Beispiele aus der hiesigen Umgebung: Bab’si und Bernd’s Würst’lpalast.
#6
Ich würde aber meinen, dass es sich hier nicht um einen eigentlichen (Genitiv-)Deppenapostroph engeren Sinne’s handelt, eher um eine kreative Form der Pluralbildung bei Fremdwörtern: vermutlich meint der Kollege Haarsträuber damit ja »für Damen, für Herren, für Kinder«
Bizarr.
#7
Wie nun?
So nun mal ‘raus mit der Sprache Ihr Grammatikgranaten :-)
Wann verwendet man nun den Apostroph? Ich habe in Erinnerung immer dann wenn »was fehlt«. Also ein Buchstabe oder eine Folge davon. Oben müsste es ja richtig »heraus« heißen. Ist » ‘raus« richtig?
#8
Der Apostroph ist im Deutschen vorwiegend ein Auslassungszeichen. Bei »raus« anstatt »heraus« ist nichts ausgelassen.
Wenn aber beispielweise »wenn es« zu »wenn’s« wird, dann ist’s der Fall dass’s (aus einem mir entfallenen Grund ebenfalls falsch) richtig angewendet wurde.
Die Unart stammt teilweise von Schildermalern die meinen, dass man »Gabis Friseursalon« (oder Ähnliches) unbedingt »Gabi’s Friseursalon« schreiben müsste und den Blödsinn vervielfältigen.
Bei den Briten wäre das korrekt, doch die würden »Friseursalon« bemängeln.
Einer der Fälle wo’s funktioniert, ist »Klaus’ Fahrrad« was man in Franken »in Glaus sei Fohrad« übersetzt.
Nachdem es bei mir nicht immer mit den Satzzeichen klappt, lasse ich mir gerne welche schenken oder man darf sich nehmen was man davon braucht. :-)
#9