Gestern war ich wieder einmal in meinem bevorzugten Musentempel, dem Neuen Museum Nürnberg, über das ich hier in meinem Blog ja schon recht oft etwas geschrieben hatte. Die Affinität zur modernen Kunst hat mir bereits manch’ verständnislosen Kommentar eingetragen, obwohl ich über meinen eigentlichen Kunstgeschmack (die von mir bevorzugten Künstler sind sämtlich schon viele Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte tot) hier noch kein einziges Wort verloren habe...
Warum also wieder einmal zeitgenössische Werke wie diese da von Stephan Kern, Jahrgang 1955:
Für die hier vorgesehene(n) Abbildung(en) konnten nicht alle eventuell tangierten Lizenz- und/oder Urheberrechtsfragen mit letzter Gewißheit geklärt werden, weshalb auf eine kenntliche Darstellung leider verzichtet werden muß.
Die Antwort hat für mich zwei Aspekte: Zum einen konfrontieren mich Arbeiten wie jene mit neuen Ideen, Gedanken, Materialien, Assoziationen. Zum zweiten aber eröffnen sie mir die Chance zum eigenen kreativen Tun! Ein Bild von Turner, Schinkel oder C.D. Friedrich läßt sich sinnvollerweise auf genau eine Art ablichten, nämlich als sachlich-distanzierte Reproduktion, die eine Ahnung des Dargestellten vermitteln kann. Zeitgenössische Kunst wie die gestern gesehene Rauminstallation aus zwanzig Stahlteilen ermöglicht es mir dagegen, mit der Kamera nicht nur dokumentarisch, sondern eigen-schöpferisch tätig zu werden. Und wenn mich moderne Kunst dazu anregt, sich mit ihr auf diese Weise auseinanderzusetzen, dann hat sie doch schon einiges erreicht... Oder etwa nicht?
Süßer und scharfer Senf: