Wie viele andere größere Kommunen bestellt auch die Stadt Fürth einen ehrenamtlichen Stadtheimatpfleger, der sich in vielfältiger Weise um den Erhalt der historischen Bausubstanz bemüht und seine Stimme gegen drohende neue Bausünden erhebt: Ein sicherlich nicht immer leichter Spagat zwischen dem Bewahren des Althergebrachten einerseits und vertretbarer bzw. sinnvoller Neugestaltung des Stadtbildes andererseits.
Zwar sind die Einwirkmöglichkeiten des Stadtheimatpflegers beschränkt (und nicht mit denen finanzstarker Investoren zu vergleichen, die mit dem Totschlag-Argument der Arbeitsplatzschaffung oder ‑erhaltung gerne auch funktional-gesichtslose Billig-Architektur an städtebaulich sensibler Stelle durchdrücken wollen), doch ganz ohne nennenswerten Einfluß ist der/die jeweilige Amtsinhaber(in) sicher nicht. Es wäre jedenfalls ungerecht, in diesem Posten nur eine dekorative Feigenblatt-Funktion zu sehen...
Da der zonebattler ein begeisterter Wahl-Fürther und Hobby-Historiker ist, betrachtet er Stadtheimatpfleger als natürliche Verbündete, die es nach Kräften zu unterstützen gilt. Dem aktuellen Amtsinhaber Dr. Alexander Mayer und dessen Vorgängerin Barbara Ohm hat er daher in eigener Initiative unentgeltlich Websites entworfen, gewartet und gepflegt. Die Idee war, den oft unbequemen Positionen der beiden Historiker eine jeweils eigene, unzensierte und ungeschönte Plattform zur Verfügung zu stellen. Was prinzipiell auch funktioniert hat. Wünschenswert wäre freilich noch eine größere Vertrautheit älterer BürgerInnen mit dem Medium Internet: Dieser Personenkreis nutzt ja meist immer noch Printmedien als primäre Informationsquelle zu lokalen Themen, und da geht naturgemäß manches unter... Andererseits ist das vermutlich ein Generationsproblem, zukünftige Heimatpfleger werden per Internet sicher einen größeren Adressatenkreis erreichen können.
Indessen hat der zonebattler nicht vor, auch noch einem dritten Amtsinhaber den virtuellen Schaukasten zu gestalten: Wenn es denn mal soweit ist, wird er vielmehr dem neuen Stadtheimatpfleger das Betreiben eines eigenen Weblogs empfehlen. Leicht einzurichten und zu pflegen, stellt es in seiner chronologischen Sortierung das ideale Online-Medium für so einen Zweck dar. zonebattler’s homezone beweist es: Seit Wochen hat der Autor dieser Zeilen nichts mehr am Layout geändert, sondern »nur« noch neue Inhalte eingestellt. Das geht heutzutage so bequem, daß keine weitergehenden EDV-Kenntnisse erforderlich sind.
Bloggen für den Erhalt der Stadt als Denkmal, das wäre sicher ein lohnendes Projekt! Ganz nebenbei könnte dabei ein kleines lokalhistorisches Archiv heranwachsen: Als kleiner Vorgeschmack möge meine eigene Rubrik Spurensuchen dienen. Die Kommentarfunktion würde Zeitzeugen die Möglichkeit eröffnen, Ihre eigenen Erinnerungen beizusteuern: In Sachen Flußbad habe ich sowas schon ausprobiert (freilich noch mit zentraler Pflege der zugelieferten Beiträge) und halte es für eine echte Bereicherung. Moderne Medien zum Bewahren des Alten: Eine feine Kombination!
Seit dem 1. Sep. 2014 ist eine neue Stadtheimatpflegerin in Amt und Würden. Karin Jungkunz ist an mich herangetreten mit der Frage, ob ich ihr und ihrem Adlatus Lothar Berthold eine eigene Website einrichten und betreuen könne. Ohne mich an meinen obigen Artikel und die damals schon in prophetischer Voraussicht getroffene Aussage dazu zu erinnern, habe ich der neuen Amtsinhaberin aber leider schon aus Kapazitätsgründen einen Korb geben müssen: Qualität geht stets vor Quantität, und selbst des multipel engagierten zonebattler’s Ressourcen sind endlich. »Drei in einer Reihe« kann ich nicht betreuen, so reizvoll der Gedanke daran auch sein mag...
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