Knaben meiner Generation drückten sich im vor-pubertären Alter die Daumen typischerweise nicht auf Handy-Tastaturen platt (die waren ja noch nicht erfunden), sondern zumeist auf den Handreglern ihrer elektrischen Autorennbahnen. Zwar gab es schon früher mehrere Systeme auf dem Markt, doch die führende Marke war ganz klar Carrera. Bis auf den heutigen Tag ist Carrera im deutschen Sprachraum so synonym für »Autorennbahn« wie Tempo für »Papiertaschentücher«.
Letztere braucht der kleine Rennsportfreund von damals möglicherweise, wenn er den heutigen Zustand des ehemaligen Carrera-Werkes an der Fürther Flößaustraße in Augenschein nimmt:
Der marode Ort übt in seinem morbiden Charme eine gewisse Anziehungskraft auf mich aus, und da er nur wenige hundert Meter von meiner nicht-virtuellen homezone entfernt liegt, spaziere ich immer wieder mal dran vorbei...
Wind, Wetter und Vandalen (und vielleicht auch Devotionaliensammler?) haben dem nüchternen Zweckbau über die Jahre arg zugesetzt, als unbedingt erhaltenswert erscheint er mir im Gegensatz zu vielen anderen geschändeten Fürther Gebäuden allerdings nicht wirklich.
Was aber doch traurig stimmt, ist der greifbare Geist des Niedergangs einer Firma, die (ähnlich wie beispielsweise Grundig) einst weltberühmt war. Und obendrein ein großer Arbeitgeber der Kleeblatt-Stadt...
Vor Jahren stand übrigens an der Grundstücksecke Flößaustraße / Waldstraße noch eine große, umgekehrt kegelförmige Konstruktion aus Edelstahl, deren stilisierte Start-/Zielflaggen sich im Winde drehten. Das eindrucksvolle Riesending war eines Tages plötzlich demontiert und verschwunden, man sieht heute nur noch das Fundament davon. Ich traf es später zufällig in Nürnberg wieder, und zwar am Sitz der Carrera consulting & engineering GmbH, die einem späteren Besitzer der alten Produktionsfirma gehört. Inzwischen ist das alte Carrera-Wahrzeichen aber auch dort nicht mehr zu sehen, seine Spur hat sich damit wohl endgültig verloren.
Das also ist der traurige Rest der Firma Josef Neuhierl Fürth (JNF). Einiges an Hintergrundwissen zur Firmen- und Produktgeschichte kann man auf den Seiten von Holger Schlegelmilch nachlesen. Der zonebattler indessen sah sich schon immer abseits des Mainstreams: Die einzige Carrera-Packung, die er als Kind besaß, war eine bereits damals seltene Carrera Jet Flugzeug-Bahn!
Geburtsstätte einer Spielzeuglegende
Waldstraße 36 in Fürth – die fast magische Adresse auf den Rückseiten der Kataloge, die wir als Kind unzählige Male durchgeblättert haben, um neue Autos und Schienenteile auf den nächsten Wunschzettel zu schreiben. Und was ist daraus geworden? Ein im Verfall begriffenes Gebäude, auf dem das nach wie vor populäre »Carrera«-Logo an längst vergangene ruhmreiche Zeiten erinnert. Die Marke Carrera hat nach zwei Eigentümerwechseln nach wie vor einen guten Ruf, die Verwaltung sitzt inzwischen in Nürnberg und Salzburg, die Produktion aber – wie könnte es anders sein – in China, und daher stimmen diese Bilder etwas traurig. Für viele Menschen meiner Generation war die Carrera-Bahn DAS prägende Kinderspielzeug und dieses Gebäude die »Geburtsstätte« der kostbaren Kleinode. Wer auch immer der Eigentümer ist – er täte gut daran, das Gebäude zu bewahren, auch wenn es ein »nüchterner Zweckbau« ist, wie Ralph in seiner Kolumne anmerkte.
#1
Andere sind freilich noch im Rennen...
...und das offenbar an gar nicht so schlechter Position! Gerade kommt per Mail der wöchentliche erscheinende Newsletter der Stadt Fürth herein (zu abonnieren unter www.fuerth.de), aus dem ich gerne folgendes zitiere:
Das Wehklagen in der Spielwarenbranche ist weit verbreitet. Konsum-zurückhaltung, Geburtenknick, Billigproduktionen lauten die Schlagworte, die es – wie es oft heißt – den Herstellern das Leben schwer machten.
Nicht so bei den Fürther Unternehmen, die sich auch in diesem Jahr in eindrucksvoller Stärke auf der Spielwarenmesse präsentierten. Als Ober-bürgermeister Dr. Thomas Jung und Wirtschaftsreferent Horst Müller den Ausstellern aus der Kleeblattstadt einen Besuch abstatteten, vernahmen sie nur positive Stimmen.
»Ob große Unternehmen wie Bruder oder Simba-Dickie mit BIG, die zu den Weltmarktführern in ihren Breichen gehören und millionenschwere Umsätze verbuchen können oder kleinere Firmen wie Trudi, Ferbedo, Rheinisch und Ulrich oder der Familienbetrieb Peter Stühler – sie alle verfügen über eine starke Marktposition und verzeichnen eine ausgesprochen positive wirtschaftliche Entwicklung«, bilanzierte das Stadtoberhaupt.
»Der Grund ist vor allem«, fügt Wirtschaftreferent Müller an, »dass die Fürther Spielwarenhersteller mit Einfalls- und Ideenreichtum agieren und durch qualitätsvolle Ware sowie Innovationen überzeugen – das wurde bei unserem Besuch einmal mehr deutlich.«
Beispiele seien ein neues in der Tradition des Bobby-Cars stehendes BIG-Boot, das trotz kurzer Marktpräsenz schon 25 000 Mal verkauft wurde, oder das »Jet-Board« der Firma Ferbedo, ein Bob, der mit wenigen Handgriffen in ein Board umgewandelt werden kann und dann im Stehen gefahren wird.
Deutlich wurde auf der Messe auch, so der OB, dass Fürth als Standort der Spielwarenindustrie den Vergleich mit keiner Stadt der Welt zu scheuen brauche. Die Flaggschiffe wie eben Simba Dickie oder Bruder seien weltweit bekannt und hätten einen sehr guten Ruf. So habe die Frankfurter Allgemeine Zeitung im Vorfeld der Spielwarenmesse der Firma Bruder eine halbe Seite gewidmet und das Burgfarrnbacher Unternehmen äußerst positiv dargestellt. »Eben als Beispiel für einen Betrieb, der dem Trend in der Spielwarenbranche seit Jahren erfolgreich trotzt,« so Jung.
»Eigentlich,« sagt der Oberbürgermeister scherzhaft, »können wir den Nürnbergern ja dankbar sein, dass sie für unsere Fürther Firmen eine Messe ausrichten, denn als Spielwarenstadt sind wir so stark wie nie.«
Soweit die offizielle Verlautbarung. Der Vollständigkeit halber sei noch angemerkt, daß nebenan in Nürnberg gleichfalls noch einige Spielzeugfirmen (z.B. Lehmann) in mehr oder weniger großen Nischenmärkten erfolgreich gegen die fernöstliche Billig-Konkurrenz bestehen können. Da man hierzulande in Sachen Arbeitskosten keinesfalls mithalten kann, bleibt als einzig gangbarer Weg die Konzentration auf innovative Produkte von hoher Fertigungsqualität! Ob dieses Erfolgsrezept auch für Carrera gegolten hätte?
#2
Spielsachen sind kein Kinderkram...
...sondern Wirtschaftsgüter auf knallhart umkämpftem Terrain. Heute berichten die Fürther Nachrichten unter dem Titel Fürth rückt ins Visier der Plagiat-Fahnder über einen interessanten Fall von Produktpiraterie, an dem just die beiden Lokalmatadore in unterschiedlicher Weise beteiligt waren.
#3
Ein Sanierungsfall
Beim Schreiben meines Beitrages hatte ich ganz vergessen, daß ich mir schon einige Monate vorher einen einschlägigen Artikel der Fürther Nachrichten zur Zukunftsperspektive des einstigen Carrera-Areals aufgehoben hatte: Unter der Überschrift »Wohnen, wo einst die heißen Reifen quietschten« ist da sehr Interessantes zu lesen...
#4
Sonja heißt sie.....
und ich habe sie immer noch....
Meine erste Puppe, die ich als Kind von Frau Neuhierl bekommen habe, weil Mama da gearbeitet hat.
Irgendwie bin ich mit »Carrera« aufgewachsen und immer haben nur meine Cousins die Rennbahnen und Autos bekommen. Ich hätte soooo gerne selbst auch eine gehabt. Warum war das damals eigentlich nichts für Mädels??? Konnte ich nie verstehen....
#5
»Neue Pläne für Carrera-Areal«...
...verkünden heute die Fürther Nachrichten . Na denn mal los!
#6
dem zonebattler sei Dank........
...jetzt bin ich scharf auf ne‘»Carrera Jet«. Mal sehen ob es das Christkind gut mit mir meint.
#7
zonebattler’s Anlageberatung
Offline einkaufen + online verkaufen = Renten-Eintrittsalter 5 Jahre vorziehen.
#8
bei Carrera tut sich was.....
zumindest schwingt ein ziemlich großer Gebäudefresser seit dieser Woche an der Waldstraße seine Schaufel, mal sehen was draus wird. Die Garage mit dem XXL-Einfahrtstor ist jedenfalls schon weg und damit auch meine Spekulationsgrundlage ( nämlich ob darin noch alte Rennbahnen gelagert wurden.....)
#9
Carrera-Werk
Hallo,
die Carrera-Bahn, eine Universal 132 war mir Ende der 70er Jahre das liebste Spielzeug. Aus Interesse, was aus der Firma wurde und wer dahinter stand, bin ich auf Deine Seite gekommen. Es ist schon bedrückend, das Werk in so einem Zustand sehen zu müssen. Dennoch war ich überrascht, daß es überhaupt noch steht. Oder mittlerweile nicht mehr? Mein Vorschlag wäre, die Hallen – ähnlich wie die Speicherstadt in Hamburg – mit riesigen Carrerabahnen auszustellen, mit einem Museum und vielleicht einem Werksverkauf. Man sollte das Werk und den Ideenreichtum von Herrn Neuhierl würdigen, indem man das Gebäude erhält, restauriert und entsprechend nutzt. Am liebsten wäre mir, die Produktion würde wieder dort sein.
#10
So romantisch das klingt ...
... und so gut der Stadt Fürth eine solche Attraktion täte, so illusorisch erscheint es mir als zugegebenermaßen Außenstehender doch, ein solches Gebäude nur mit der Ausstellung und musealen Würdigung von Carrerabahnen füllen zu wollen.
Selbst in der Hamburger Speicherstadt hat es die gegenüber einer Autorennbahn viel universellere Modelleisenbahn bisher »nur« auf eineinhalb Stockwerke gebracht !
Diese sind jedoch unbedingt sehenswert.
#11
Pennen statt Rennen
Wie die Fürther Nachrichten heute darlegen, zieht schon in Kürze neues Leben in die alten Carrera-Hallen ein. Verblüffenderweise wird der alte Industrie-Zweckbau jetzt doch nicht komplett abgerissen, sondern lediglich umgebaut: 150 (!) Lofts und Wohnungen (sowie Penthäuser auf dem Dach) sollen den alten Kasten zu einer repräsentativen neuen Adresse machen. Eine interessante Idee, und der zonebattler ist gespannt, wie das mal aussehen wird...
#12
Renovieren statt abreißen!
Seit Monaten verfolge ich nun was sich auf dem Areal so tut. Jetzt wird renoviert! Schön und gut, aber wenn man sich z.B. das Fischhäusla an der Förstermühle vorstellt, wäre es nicht auch erhaltenswert gewesen?! Oder das Café Fürst am Rathaus?
Das Carrera Werk bleibt nun doch erhalten, ich hoffe das man dann noch die Mittel hat daran zu erinnern was früher hier einmal produziert wurde, vielleicht in Form einer Tafel im äußeren Bereich der Anlage.....
Aber schaun wir mal...
ANDY
#13
Ruinen-Romantik
In einem Carrera-Forum berichtet ein Fan von einer klammheimlichen Begehung der derzeitigen Baustelle, bei der er auch ein paar stimmungsvolle Bilder geschossen hat. Schön traurig, traurig schön...
#14
Leider...
ist alles schon so leer, von der Inneneinrichtung ist nichts mehr übrig. Ja, marode Gebäude ziehen mich irgendwie an.
Hier mal einen Link von einem Freund aus dem NEAandertal, der sich mit Maroder Fotografie beschäftigt. Der Herr Zonebattler weiß bestimmt um welches Gebäude es sich hier handelt, oder? ;-)
www.freepler.de/stummezone/link_57031442.html
Ich hoffe Dir gefällt die Seite... Ich will hier natürlich keine Links ohne Deine Zustimmung reinstellen, aber ich wollte Dir die Seite einfach mal zeigen. Wenn es nicht gefällt, dann hau den Link raus.
Gruß ANDY
#15
Aber natürlich...
...weiß ich wo das ist! Jener Ort steht schon lange auf meiner Besuchsliste: Mögen hätte ich schon wollen aber dürfen habe ich mis bislang noch nicht getraut, um mit Karl Valentin zu sprechen.
Sehr interessante Website übrigens, das Verlinken geht natürlich absolut in Ordnung. Das einzige, was mich an besagter Homepage stört, ist der ins Auge springende resp. zum Himmel schreiende Deppenapostroph im seitlichen Navigationsmenü (»Panorama’s«)...
#16
Geisterhaus
Inzwischen sind Teilabriß und Umbau der ehemaligen Carrera-Fabrik in vollem Gange. So präsentierte sich das Gebäude gestern abend dem Betrachter:
Zwei Musterwohnungen (in den Bildern markiert) sind bereits fertiggestellt und zur Besichtigung freigegeben: Dem Vernehmen nach sollen dort sogar Carrera-Bücher ausgelegt und alte Werbe-Plakate atmosphäreheischend aufgehängt sein. Ich will mir das heute im Laufe des Tages mal näher ansehen. Bei aller neckischen Oberflächenkosmetik halte ich das Objekt aber jetzt schon für intrinsisch subobtimal: Die Tiefe des Baukörpers dürfte Probleme mit der natürlichen Belichtung zeitigen und die Lage an der stark befahrenen Kreuzung Waldstraße/Flößaustraße ist auch alles andere als ruhig. Aber es werden sich gleichwohl reichlich Interessenten einstellen und letzlich Käufer finden, dessen kann man wohl sicher sein...
P.S.: Eine gleichfalls gestern erstellte, recht stimmungsvolle HDR-Aufnahme des leergeräumten Erdgeschoßes zeige ich hier !
#17
Hausgeister...
...fanden sich heute reichlich ein in der alten Carrera-Fabrik, und tatsächlich waren die beiden schick eingerichteten Musterwohnungen durchaus vorzeigbar. Freilich gehört auch hier Klappern zum Handwerk und Blendwerk zum Geschäft: Edelste Möbel, Sanitärartikel und Leuchten tragen nicht wenig zum Eindruck bei! Wenn nach dem Kauf freilich das eigene Geraffel Einzug hält, mag sich beim neuen Bewohner vielleicht doch einige Ernüchterung einstellen...
Zudem fehlt es in derlei potemkinschen Behausungen immer wieder gerne an Schränken und anderen im täglichen Gebrauch unverzichtbaren Raumfressern, so daß der erste, großzügige Raumeindruck durchaus ein unrealistischer ist. Und damit nicht genug: Riesige Glasflächen schauen zwar cool aus, wollen aber gepflegt sein, und wie das bei Raumhöhen von über 3,50 m zu bewerkstelligen sein soll, wäre auch eine gute Frage. Gleichwohl: Es wird nicht lange dauern, bis alle Wohnungen vom Blatt weg verkauft sein werden!
#18
Wohnen im Carrera-Werk
Ralph, gibt’s inzwischen neue Fotos vom Umbau des ehemaligen Carrera-Werks? Es ist sehr interessant, auf dieser Seite die Fortschritte von einer Industrieruine zur noblen Wohnanlage zu sehen!
#19
Zur Zeit...
...sieht das Objekt einigermaßen ruinös aus, es steht im Wesentlichen nur noch das statische Gerippe aus Beton-Fertigteilen, wie man sie hier im Bilde sieht. Wände und Fenster sind sämtlich herausgebrochen, das Ganze erinnert derzeit an eine Parkhaus-Ruine.
Ich komme da nicht wirklich oft hin, schon gar nicht werktags bei passablen Lichtverhältnissen. Vielleicht gehe ich an einem Wochenende extra mal rüber, um den Carrera-Freaks ein paar Bilder vom Baufortschritt zeigen zu können. Man mache sich aber keine Illusionen: Da bleibt rein gar nix übrig, was auf die Geschichte des Gebäudes verweisen würde...
#20
Die Unterhaltskosten...
werden im Winter wohl explodieren! 3,50 Meter hohe Räume zu beheizen dauert auch ein bisschen, da ja warme Luft bekanntlich in die Höhe steigt. Aber die Wohnungen sehen echt toll aus!
#21
Hallo Ruppi,
da gibt es doch diese wunderbaren, molligwarmen Minizelt-Saunen in den TV-Shops. In diese kann man sich reinsetzen und die Hitze mal so richtig schön hochdrehen. Okay, es sieht sicher doof aus, wenn eine 5‑köpfige Familie beim Abendbrot in solchen Dampf-Säcken sitzen muss. Aber sparen tut man und es bleibt noch genug für die Miete übrig. ;)
Nein ich mach nur Spass, Du hast natürlich Recht. Der Kostenfaktor für die Beheizung wird mit Sicherheit sehr dramatisch sein. Ich glaube nicht, dass dort eine hervorrangende Wärmedämmung realisierbar sein wird.
Du denkst über die schicken Hochglanz-Präsentationen hinaus und hast Dir ein paar Gedanken gemacht. Das finde ich gut. Schlau wäre es also, wenn man die »Lofts« in der Sommerzeit den zukünftigen Käufern/Mietern präsentieren würde. Also ich würde wohl in die Mitte ziehen, da habe ich von unten und von oben Wärme. :)
Schönen Gruß,
Marc
#22
Nackt bis auf die Knochen...
...präsentiert sich das ehemalige Carrera-Werk dieser Tage, aber während am einen Ende noch entkernt wird, wird am anderen offenbar schon wieder fleißig gemauert. Jedenfalls bin ich heute froh, mich am letzten Sonntag trotz erkältungsbedingter Lustlosigkeit letztlich doch noch auf den Weg gemacht zu haben, um quasi im letzten Büchsenlicht ein paar Bilder vom aktuellen Baufortschritt einzufangen: Wer weiß, ob’s am kommenden Wochenende nicht schon für manche Innenschau zu spät wäre!
Also gut, das hier war mal Carrera und wird demnächst »Schöner Wohnen«:
Wie schon neulich etwas weiter oben angedeutet wird im Endzustand absolut nichts mehr auf die Vergangenheit des ehemals nüchternen Zweckbaus hindeuten. Nur auf dieser meiner Seite hier wird der Wandel wohl weiterhin dokumentiert bleiben...
#23
Eine sehr schöne Dokumentation der einzelnen Vorgänge auf dem Areal. Irgendwo habe ich noch ein Bild aus den 80 Jahren, wo noch produziert wurde.... Ich schaue gleich mal und lasse es Dir zukommen, sollte ich es finden.
#24
Vielen Dank Zonebattler für Deine Mühe und Deine ehrvolle Arbeit!
Ich würde ebenfalls gern mal einen Blick auf das Werksgelände (oder auf das was davon noch übrig ist) werfen. Doch ich wohne derzeit hoch im Norden und komme nicht so schnell nach Fürth.
Dank Deiner Dokumentationen und denen einzelner User, habe ich die Geschehnisse auf dem Gelände der letzten Monate verfolgen können. Auch ich war voller Hoffnung und dachte, dass man egal um welches Umbauprojekt es sich auf dem Carrera-Gelände handeln würde, man zwar etwas Neues schafft aber den Ursprung des Areals bzw. der Gebäude bewahren würde.
Wenn ich mir nun Deine letzten Bilder ansehe, bauen sich gemischte Gefühle in mir auf. Ich tippe mal auf eine Art von Frust. Der gesamte Gebäudekomplex ist teilweise abgerissen, eingerissen, verkürzt und ausgeschlachtet worden. Die radikalen Umbaumaßnahmen auf dem Gelände, kommen einem Komplettabriss und einem anschließenden Neubau sehr nahe.
Solche »Hütten«, wie auf dem Banner am Gerüst aufgezeigt, stehen doch eh zur Genüge leer oder nicht ausreichend vermietet in der Gegend herum. Da wäre nen Penny-Mark an der Stelle sicher sinnvoler gewesen. Vielleicht täusche ich mich ja diesbezüglich auch wieder und es wird dort in Kürze, ein wunderbares Barbie-Puppenhaus inklusive gut betuchten Happy People entstehen.
Nun ja, genug ausgeheult. Dabei fällt mir ein, man könnte ja ein paar Brocken des alten Werkes bei Ebay versteigern. Sicher haben ein paar wahre Carrera-Fans Interesse daran. :)
Schöne Grüße,
Marc
#25
Leerstände...
...wird es dort sicherlich nicht geben, Fürth boomt derzeit und die Südstadt ganz besonders. Auch ist an Einkaufsmöglichkeiten in fußläufiger Entfernung rundherum kein Mangel (Norma, Plus, Aldi, Edeka, Lidl, ...). Ob die Komplett-Entkernung der alten Carrera-Fabrik von vorneherein beabsichtigt war ist schwer zu sagen, doch sollte es sich schon günstig auf die Baukosten auswirken, wenn man auf ein statisch solides Rohbau-Skelett zurückgreifen kann.
Ich werde im Frühjahr, wenn das Ganze eine neues Gesicht bekommen hat, noch ein paar Bilder nachreichen...
#26
Neue Bilder im Frühjahr... super... das ist ’nen Wort.
Ich wünsch Dir schon einmal schöne Weihnachten, Zonebattler.
Man liest sich...
Gruß,
Marc
#27
Nachnutzung
@ Marc
Es ist ein Fabrikbau, große Glasflächen und wahrscheinlich ohne besondere Isolierung. Hier wurden die weltbekannten Carrerabahnen hergestellt. In 50 Jahren bleibt nur noch die Erinnerung und vielleicht einige Bilder. Wir leben in einer schnellen Zeit, altes wird gerne vergessen..... Leider!
#28
Hi Ruppi,
das sehe ich ganz genauso wie Du.
Klingt vielleicht albern aber ich werde auch dieses Jahr wieder meine alte Bahn zu Weihnachten aufbauen. :)
Dir auch ein schönes Weihnachtsfest.
Schöne Grüße,
Marc
#29
Neues vom Carrera-Gelände...
...berichten die Fürther Nachrichten in ihrer heutigen Ausgabe unter dem etwas bemüht klingenden Titel »Ärzte statt Rennautos«.
#30
Kalaueralarm
Ich hätte erwartet, dass die Entwickler das Projekt unter dem Namen Carréera vermarkten. Man ist in dieser Hinsicht ja allerlei Kummer gewohnt. (Wäre aber für die angepeilte Klientel vielleicht doch zu albern und peinlich gewesen.)
#31
Gut drei Jahre nach dem Schreiben meines obigen Artikels ist das ehemalige Carrera-Werk mittlerweile zu einer äußerlich recht schmucken Wohnanlage und zu einer der »besseren Adressen« Fürths mutiert. Sobald das Wetter frühlingshafte Qualitäten aufweist, bastele ich wie weiter oben versprochen noch schnell eine abschließende Bilderserie, um meine kleine Dokumentation hier stimmig abzurunden...
#32
Ich möchte bemorken haben, dass das Wetter mittlerweile mehr als frühlingshaft ist... ;-)
#33
Seufz. Ich ahnte schon, daß das früher oder später jemandem auffällt... Ja, ich bin im Verzug, und zwar einzig und allein aus Gründen der Faulheit. Aber noch ist der Frühling nicht verstrichen! ;-)
#34
Heute endlich löse ich ein altes Versprechen ein und zeige den Carrera-Fans, was aus der ehemaligen Fabrik an der Fürther Flößaustraße inzwischen geworden ist. Gestern Abend kurz nach 20:00 Uhr stand die Sonne zwar schon recht tief, aber ihr warmes Licht reichte doch noch für ein paar stimmungsvolle Schnappschüsse. Zur Feier des Tages und als kleiner Ausgleich für die lange Wartezeit bringe ich die Bilder im Großformat von 500 x 375 Pixeln:
Nostalgie hin, Kindheitserinnerungen her: Hier sind Trauertränen wahrlich fehl am Platze! Aus einer tristen Industriebrache wurde vorzeigbarer Wohnraum geschaffen und eine schäbige Ecke der Fürther Südstadt nachhaltig aufgemöbelt. Daß meiner einer trotzdem nicht in dieser Immobilie wohnen wollte, liegt in der wahrlich »verkehrsgünstigen Lage« und den »großzügig-individuellen« Grundrissen begründet. Wer das Maklerdeutsch beherrscht, weiß, was man sich darunter vorzustellen hat...
#35
Zwei schöne Fotos gibt das eigene Archiv noch her, um den Eindruck abzurunden:
So, damit wird das Thema von meiner Seite aus nunmehr beendet. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und allen Carrera-Freunden weiterhin gute Fahrt!
#36
Ich wollte noch etwas nachreichen. Blick in die Vergangenheit: einestages.spiegel.de/external/ShowEntry/Sl_onHideNotices/S5730.html
#37
Vielen Dank! Dem darf ich noch einen Verweis auf den ganzen Artikel hinzufügen...
#38
[…] zum Auf- und Abstieg von Carrera Mit Karacho aus der Kurve – 25 Bilder zu CarreraEin verlorenes RennenZeit Artikel “Die Kurve genommen” aus […]
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