Samstag, 8. Oktober 2005
Nachdem es in den Supermärkten und bei den Discountern schon seit Wochen wieder Glühwein, Lekuchen und Weihnachtsgebäck zu kaufen gibt, habe auch ich keine Skrupel, in meinem Weblog den Winter herbeizuzitieren. Und zwar mit dem im Januar oder Februar aufgenommenen Foto eines Hartbranntfrosches, dem die Kälte sichtlich am töneren Hintern vorbeigeht...
Im Gegensatz zum kaltblütigen Amphibium ist mir die naßkalte Jahreszeit eher unangenehm, und nachdem der Sommer heuer diesen Namen kaum verdiente, hoffe ich zum Ausgleich auf einen unüblich milden Winter. Dies umso mehr, als das heizungstechnische Herstellen von Wohlfühltemperaturen in großräumigen Gründerzeit-Altbauten zur Winterszeit ein Kapitel für sich ist... Doch dazu gibt es einen gesonderten »Unkenruf«, wenn es denn (demnächst) wieder soweit ist!
Freitag, 7. Oktober 2005
Männliche Mittvierziger werden sich mit mir an die Faszination der frühen Science Fiction-Filme erinnern, die es in den 1970er Jahren zu nachtschlafender Stunde im (öffentlich-rechtlichen) Fernsehen zu sehen gab. Und die dann tags drauf in der Schule das Gesprächssthema schlechthin waren, zumal schon aufgrund der damals noch nicht existierenden Sendervielfalt (fast) alle das gleiche gesehen hatten...
Unter dem Titel Über den Verlust des Sense of Wonder habe ich dazu eine sehr interessante Abhandlung (im Online-Magazin TELEPOLIS aus dem Heise-Verlag) gefunden, die ich der Aufmerksamkeit meiner LeserInnen anempfehlen möchte.
Auch ich sehe die Gefahr, daß uns die Fähigkeit des Staunens abhanden kommen könnte in einer Zeit, da die Omnipräsenz der Neuen Medien alles Wundersame auf recherchierbare Fakten reduziert. Die Frage mag müßig erscheinen, aber verlieren wir da am Ende womöglich mehr, als wir zunächst mit Google & Co. dazugewinnen?!
Donnerstag, 6. Oktober 2005
Schwuppdiwupp, eh’ man sich recht besinnt, ist ein Monat rum. Nach 30 Tagen eigenen Bloggens ist heute wieder eine kleine »Nabelschau« angesagt:
1) Innerlichkeiten
Am Anfang war mir gar nicht so recht klar, welche inhaltliche Richtung mein Weblog einschlagen würde: Sollte es primär ein »Fürth-Blog« werden, mehr ein privates Tagebuch oder doch was »staatsbürgerlich Wertvolles« mit dem Fokus auf politischer Meinungsbildung? Ehrlich gesagt: Ich fühle mich bis heute weder zu einer Vision imstande noch zu einer Mission berufen. Und ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher, daß sich das so bald nicht ändert. Im Klartext: zonebattler’s homezone bleibt ein bunter »Gemischtwarenladen«...
Das mag nun Lokalpatrioten und eingefleischte Fürther enttäuschen, die hier eine subjektiver gefärbte Gegensicht zur Berichterstattung der etablierten Heimatzeitung erwartet haben. Auch mag allen anderen LeserInnen, die einzelne meiner Artikel aufgefunden und neugierig gelesen haben, der überwiegende Rest meiner thematisch weit streuenden Einlassungen uninteressant vorkommen. Freilich: Ist das so schlimm?
Dank jahrelanger akribischer Detailarbeit sind alle von mir entworfenenen Websites und also auch dieses Weblog in einschlägigen Suchmaschinen-Rankings stets auf den vorderen Plätzen. Es finden sich hier also vielerlei »QuereinsteigerInnen« ein, die beispielsweise aufgrund einer speziellen Google-Abfrage an einen meiner Beiträge verwiesen worden sind. Deren Interessen sind ebenso prinzipiell weitgefächert wie im konkreten Fall punktuell, also denke ich mir:
Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen |
Und wenn von den zufällig hier landenden LeserInnen die eine oder der andere hier »hängenbleibt« und zum Dauergast wird, was könnte ich mir Schöneres wünschen?!
2) Äußerlichkeiten
Im Wesentlichen gilt nach wie vor, was ich schon nach der ersten Woche resümiert hatte. Zwischenzeitlich habe ich mich noch tiefer in die »Innereien« eingearbeitet und auch die allerletzten Kleinigkeiten so hingebogen, daß sie meinen Vorstellungen von Ästhetik und Corporate Design entsprechen: Layout, Schriftattribute, Farben, Abstände, Zusatzinformationen, Navigationsleiste usw., alles habe ich ‑vom vorgegebenen Grundlayout ausgehend- quasi auf den Pixel genau so eingerichtet, wie ich das wollte. In Sachen HTML bin ich ja kein Laie, das Anpassen der entsprechenden Skins bereitete mir daher keine großen Schwierigkeiten. Im Grunde findet der Tüftler in mir es aber fast schade, daß er jetzt damit durch ist! ;-)
3) Aha-Effekte
Obwohl ich an neue Projekte immer recht strukturiert heranzugehen pflege, hatte ich natürlich nicht alles im Vorfeld bedenken können. Der erste »Knackpunkt« betrifft die schiere Zahl der veröffentlichten Beiträge: Momentan habe ich etwa 40 Themen-Ideen auf der To-Do-Liste, davon etwa sechs oder sieben schon fertig ausformuliert, aber bislang noch nicht veröffentlicht. Eine Woche Vorlauf also! Da juckt es einen natürlich schon, mehr als einen Beitrag pro Tag zu »posten«. Allerdings sehe ich die Arbeit an meinem Weblog mehr als Marathonlauf denn als Kurzstreckensprint, und so habe ich lieber einen verlässlich gefüllten Puffer für uninspirierte Zeiten als irgendwann mein Pulver verschossen... Es bleibt demnach dabei: Täglich einen Beitrag und gut damit.
Weil aber die Beiträge für die nächsten Tage schon feststehen und letztlich am Morgen nur freigeschaltet werden müssen, bringt mich das bei tagesaktuellen Ereignissen und Vorfällen zwangsläufig etwas in Verlegenheit: Sobald ich was Unvorhergesehenes einschiebe, verrutschen alle vorgeplanten Artikel um einen Tag nach hinten, was u.a. Anpassungen der Dateinamen bei Bildern usw. nach sich zieht. Ist einserseits lästig, aber natürlich will ich mir die Flexibilität nicht andererseits durch übertriebenen Perfektionswahn wieder einschränken...
Apropos Dateinamen: Von Anfang an war ich so schlau, die auf meiner eigenen Domäne klein-aber-fein.de abgelegten Bilder mit chronologisch selbst-sortierenden Namen zu versehen, also z.B. »2005–10-02_riesenrad.jpg«. Mittlerweile habe ich allerdings bemerkt, daß die Unterbringung in einem Weblog-Ordner namens »www.zonebattler.net« nicht genügt, um langfristig das Chaos zu vermeiden: Die Anzahl der Dateien darin würde recht bald unhandhabbar groß werden! Ergo habe ich, sozusagen als »Zwischenböden«, noch numerisch bezeichnete Jahres- und Monats-Ordner eingeführt. Das Bild zum gestrigen Artikel (»2005–10-05_bluete.jpg«) liegt also zum Exempel im Ordner
www.zonebattler.net/wp-content/uploads/2005/10/
bereit, womit ich (eventuell bebilderte Eigen-Kommentare eingeschlossen) pro Monatsordner wohl auf allerhöchstens 100 Dateien kommen dürfte. Und das ist ja noch machbar, sowohl aus technischer Sicht (Dateisystem) wie auch aus organisatorischer. Allerdings fiel mir die Sache erst am letzten Wochenende auf, so daß ich nach Einführung der neuen Struktur nochmal alle bisher publizierten Artikel mit Bild-Referenzierungen anfassen (und anpassen) mußte...
Eine weitere vorher nicht erkannte Fragestellung war die nach der sinnvollsten Verfahrensweise bei mehrfach erneut aufgegriffenen Themen. Sollte man dem jedesmal einen neuen Beitrag (an einem neuen Tag) widmen? Am Beispiel des Wasserrohrbruchs auf der Kreuzung mit einer illustrierten Dokumentation des Reparatur-Fortschritts sieht man, daß ich die Alternative des Kommentierens unterhalb des eigentlichen Beitrags für besser erachtet habe: So bleiben alle Bilder und Bemerkungen zum gleichen Thema vorteilhafterweise auf einer Seite (und unter einer Adresse) zusammen und sind damit leichter zu vergleichen (und zu referenzieren). Bei der Berichterstattung zur Fürther Kirchweih mache ich es momentan ganz genauso.
Und weil wir gerade beim »Referenzieren« sind: Links auf externe Quellen sind natürlich wesentlicher Bestandteil eines Weblogs und machen einen großen Teil der Faszination dieser Publikationsform aus. Freilich haben Hyperlinks nur allzu oft eine begrenzte Lebensdauer und sind dann irgendwann tot und veraltet. Bei meinen themenspezischen Websites mache ich mir selbstredend schon die Mühe, in gewissen Abständen alle Verweise durchzuchecken und dann ggf. zu aktualisieren oder gar zu löschen. In zonebattler’s homezone kann ich das aber nicht leisten, da die schiere Menge der Links, ihre weiterhin stetig wachsende Anzahl sowie die verstreute Positionierung ein nachträgliches Pflegen kaum zuläßt.
Wie geht man damit am besten um? Ich löse es so, daß ich nach Möglichkeit nur auf latent unbegrenzt existierende Ressourcen verweise. Also z.B. eben nicht auf Artikel aus SPIEGEL ONLINE und anderen Zeitungen bzw. Magazinen, bei denen die redaktionellen Beiträge nach einiger Zeit in (meist kostenpflichtigen) Archiven verschwinden und dann nicht mehr unter der ursprünglichen Adresse verfügbar sind. So setze ich also wann immer es geht bevorzugt Links auf Beiträge in freien Datenbanken wie Wikipedia, Internet Movie Database (IMDb) und ähnlichen, vergleichbaren Projekten. In der Hoffnung, daß diese noch in vielen Jahren existieren und die Links auf konkrete Unterseiten immer noch funktionieren. Mehr kann bei aller Umsicht schwerlich tun... Bei den Fürther Nachrichten samt ihren Schwesterblättern, auf die ich bei lokalen Themen hin und wieder mal verweise, riskiere ich es halt und hoffe, daß deren archivierte Artikel auch weiterhin unbeschränkt abrufbar bleiben.
Soviel für heute. Das nächste Fazit ziehe ich nach einem Jahr und ich bin zuversichtlich, bis dahin (und weit darüber hinaus) nicht an Ideen- und Themenmangel zu leiden!
Mittwoch, 5. Oktober 2005
...man muß sie nur wahrnehmen (wollen und können):
Gesehen unmittelbar an der Kreuzung Gebhardtstraße / Jakobinenstraße, die ja nun nicht unbedingt zu den ästhetischen Highlights von Fürth gehört. Aber die Kamera (bzw. der Kerl dahinter) kann sich das zurechtlügen, indem sie (bzw. er) den Blick auf das Schöne richtet und dergestalt das Häßliche, Triste, Banale einfach außen vor läßt. Sicher keine empfehlenswerte Universal-Strategie für alle Lebenslagen, aber es hilft (bei mir zumindest) gegen die Herbstdepression! ;-)
Dienstag, 4. Oktober 2005
Vor einiger Zeit ging auf der Herrentoilette meiner Büro-Etage der lumpige (Plastik-)Verschluß des diensttuenden Einmalhandtuch-Spenders kaputt, und das elende Ding konnte fortan seine Klappe nicht mehr halten. Nach ein paar Tagen kam kompletter Ersatz im neuen Design, diesmal von der Firma Tork.
Ich muß dem unscheinbarem Kasten (respektive seinen Konstrukteuren) hiermit Anerkennung zollen, denn im Gegensatz zu all’ seinen Vorgängern rückt der Kunststoff-Kamerad jedesmal genau ein Papiertuch heraus und wirft einem nicht ständig ein halbes Dutzend hinterher und auf den Fußboden. So soll es sein, und wenn sich auch sonst niemand über diesen höchst effizienten Beitrag zur Ressourcen-Einsparung zu freuen scheint, so tue wenigstens ich das hiermit in aller Öffentlichkeit!
Montag, 3. Oktober 2005
Wie auf Heise online bereits am 20. September zu lesen war, ist der norwegische Web-Browser Opera neuerdings kostenlos und ohne störende Werbebanner zu haben. Als langjähriger Opera-Nutzer und ‑Fan kann ich diesem schnellen und schlanken Browser nur allerbeste Noten ausstellen: Nach kurzer Zeit fragt man sich, wie man es so lange mit lahmeren und ressourcenhungrigeren Konkurrenten ausgehalten hat...
Die Vorzüge von tabbed browsing, Mausgesten und der vielen anderen innovativen Features will ich hier gar nicht lange besingen und lobpreisen, man muß sie einfach ausprobieren. Ruckzuck ist die mit nur 3,7 MB äußerst kompakte Installationsdatei heruntergeladen [1], das anschließende Einrichten ist Minutensache. Ich wette, daß schon nach 30 Minuten des Herumspielens kaum noch eine(r) das alte »Surfbrett« zurückhaben will [2]!
[1] deutschsprachige Version 8.50, verfügbar für Windows, Mac OS, Linux u.a.
[2] zumal man dann auch in Sachen Viren etc. auf der eher »sicheren Seite« surft...
Sonntag, 2. Oktober 2005
Seit gestern haben wir hier also wieder den jährlichen Ausnahmezustand: 10 Tage lang breitet sich die legendäre Michaelis-Kirchweih in der Fürther Innenstadt aus und verdrängt sogar den Autoverkehr. Fahrgeschäfte, Marktstände und Imbiß-Buden jeglicher Provenienz füllen die Gassen, Straßen und Plätze, lautstark beworben von den jeweiligen Besitzern und deren Angestellten. Das in dieser Form weithin einzigartige traditionelle Straßenfest bietet weit mehr als die übliche Kirmes-Mischung aus Bier und Bratwurst: Heisere Marktschreier und Originale wie der Billige Jakob (der selbst läppische Gebrauchsartikel auf unnachahmlich unterhaltsame Weise anzupreisen vermag) verleihen der Fürther Kirchweih ein Basar-Flair, das seinesgleichen nicht hat...
Letzte Woche, als ich an der Fürther Freiheit das gerade aufgebaute Riesenrad ablichtete, war das Wetter noch passabel, zum »Kärwa«-Auftakt gestern regnete es dagegen in Strömen. Normalerweise würde mich das wurmen, aber gesundheitliche Gründe fesseln mich zur Zeit ohnehin ans Haus: Von meinem Seminar in Mannheim kam ich arg verschnupft zurück, weil mir Überanstrengung der Stimme, menschliche Virenschleudern, Zigarettenrauch und trockene Klimaanlagenluft in Summe gar zu sehr zugesetzt hatten... Immerhin, die Kärwa geht ja noch bis zum 12. Oktober, bis dahin haben sich zonebattler und Wetter hoffentlich sicherlich längst wieder erholt!
P.S.: Fortsetzung folgt, und zwar in den eigenen Kommentaren zu diesem Beitrag...
Samstag, 1. Oktober 2005
Heute und ab sofort an jedem Monatsersten gibt es in der Rubrik Spurensuchen eine Preisfrage für meine geschätze Leserschaft! Es gilt jeweils, ein fotografisch von mir festgehaltenes Detail aus Fürth zu identifizieren und räumlich zuzuordnen. Und hier kommt auch schon die erste Aufnahme: Wo ist sie wohl entstanden?
Wer als erste(r) unter richtigem Namen und mit funktionierender eMail-Adresse die korrekte Antwort (Straße und Hausnummer!) in einen Kommentar zu diesem Beitrag schreibt, gewinnt einen schönen Preis aus meinem Fundus. Diesmal ist es:
Eine Original-DVD »Abre los ojos« (Open Your Eyes) mit Penélope Cruz. |
Bis zum Erscheinen des nächsten Rätsels (also genau einen Monat lang) können Lösungen eingereicht werden. Die Laufzeit endet mit dem Erscheinen eines weiteren Rätsel-Bildes am jeweils nächsten Monatsanfang. Mit der Vorstellung eines neuen Preisrätsels wird die zutreffende Antwort zur Vorgängerfrage (in einem Kommentar zu dieser) bekanntgegeben, sofern sie bis dahin nicht richtig beantwortet wurde.
Freitag, 30. September 2005
Beim mittagspäuslichen Stadtgang sah ich letzte Woche ein paar junge Frauen auf fragwürdigen Kunst-am-Bau-Steinquadern in der Sonne hocken. Der Anblick des im folgenden exemplarisch beschriebenen Damenhinterns hätte es durchaus verdient, zur Illustration hier abgebildet zu werden, allein meine Kompakt-Knipse verfügt über kein Zoom-Objektiv, weswegen ich mich auf Ohrfeigen-Distanz hätte heranpirschen müssen... Dazu fehlte es mir am Mut, und so müssen es halt jetzt beschreibende Worte tun.
Also: Die in Rede stehende (und ihrerseits sitzende) Lady trug eine sehr knapp geschnittene schwarze Hose, darüber ein noch engeres schwarzes Shirt und zwischendrin einen drallen, bleichen Fleischwulst, der durch einen schwarz-weiß berüschten String-Tanga weder nennenswert verziert noch signifikant kaschiert wurde. Allemal ein unverhoffter Blickfänger, aber nach meinem Dafürhalten kein sonderlich ästhetischer.
Womit sich die Frage auftut: Was sollte man/frau im öffentlichen Raum seinen/ihren Mitmenschen zumuten? Ist alles erlaubt, was machbar ist? Ist es ein Zeichen von Selbstbewußtsein oder erotischer Ausstrahlung, wenn sich jemand (egal welchen Geschlechts) in viel zu enge Klamotten zwängt und dann die verdrängte Körpermasse in der Mitte herausquellen läßt? Die aus der vermeintlichen Frivolität möglicherweise resultierende Nierenentzündung kann mir als nicht Betroffenem gleichgültig sein (aus der Perspektive des Krankenkassen-Beitragszahler anderseits auch wieder nicht), aber es beleidigt das Schönheitsempfinden. Meines jedenfalls. Weshalb ich für weise Selbstbeschränkung auch in Aspekten des eigenen Erscheinungsbildes plädiere.
Ich lege nochmals Wert auf die Feststellung, daß meine am weiblichen Beispiel entzündete Tirade nicht diskriminierend gemeint ist: Männliche Wampen in zu kurzen Kittelchen sind mir gleichfalls ein visueller Horror. Und deswegen bin ich noch lange kein »Moralapostel«, geschweige denn ein »Kostverächter«!
Donnerstag, 29. September 2005
An diesem alten journalistischen Grundsatz komme natürlich auch ich nicht vorbei, sofern ich meines Weblogs virtuelle Auflage (sprich Leserzahl) nachhaltig in die Höhe treiben möchte. Also gut, heute gibt es hier ein paar tierische Schweinereien...
Fangen wir gediegen erotisch und nicht plump pornographisch an mit einem Verweis zu einem bärigen Striptease. Scharf, nicht war? ;-)
Wesentlich heftiger ging es in einem Andenken- und Gimmick-Laden in München zur Sache, durch den wir heuer am Vorabend unseres Starts in den Urlaub bummelten: Da erdreistete sich ein perverses, batteriebetriebenes Karnickel, einen gleichfalls Duracell-gepowerten Plüschtiger zu rammeln. Ohne unser Dazutun (ich schwöre es!) hatte der Mümmelmann in seinem Pferch das Tigerweibchen in die Ecke getrieben und verging sich nun von hinten an ihm. So ganz ungelegen schien der Akt der Tigerin indessen nicht zu kommen, denn sie klappte immer wieder mal das Maul auf und stöhnte »Aaaaaaaaaah«!
Zum Glück war eine unserer kleinen Digicams zur Hand, leider mit lichtschwachem Objektiv und ohne Möglichkeit zur Tonaufzeichnung. Aber ein authentisches Video von mäßiger Qualität ist besser als gar keines, oder?
So, ich hoffe damit einerseits auf das rege Interesse meiner LeserInnen gestoßen zu haben, äh, zu sein, andererseits die Grenzen des Anstands und guten Geschmacks nicht gar zu weit überschritten zu haben. Morgen jedenfalls gibt’s wieder durchwegs moralisch hochstehende Lesekost!
Mittwoch, 28. September 2005
Wie bereits am letzten Sonntag angekündigt, befinde ich mich derzeit auf einer beruflich bedingten Expedition in Mannheim. Die letzten beiden Tage beschickte ich zonebattler’s homezone (zeit-)notgedrungen mit längst fertig vorliegenden Beiträgen aus dem Fundus, doch heute drängt es mich zur Live-Berichterstattung aus der alten Residenzstadt an Rhein und Neckar.
Mannheim also: Die Menschen sind dort wohlbeleibt und fahren gerne mit schmalspurigen Straßenbahnen durch die quadratisch/schachbrettartig angelegte Innenstadt auf und ab sowie kreuz und quer. Zwischendrin steigen sie aus und geben sich mit großer Wonne dem Einkaufen hin, Geschäfte gibt es dort sonder Zahl und für alles und jedes.
Obwohl die Planung des gitterförmigen Straßennetzes in der Altstadt schon 1606 unter Kurfürst Friedrich IV. erfolgte, sind die meisten »Planquadrate« nach kriegsbedingten Zerstörungen heute mit 60er-Jahre Geschäftshaus-Kuben zugestellt. Mich erinnern sie sehr an die damals modernen Faller- und Vollmer-Häuschen, die zu Jugendzeiten meine Märklin-Modellbahn bevölkerten... Zwischen den Bauten (den echten) hat man über einige offenbar weiland sorgfältig geplante Sichtachsen Monumentalbauten wie Schloß und Wasserturm immer wieder mal im Blick. In Fürth haben wir in der Ludwigsstraße eine ganz ähnliche Achse in Richtung Hauptbahnhof.
Aber zurück nach Mannheim: Sehr nett anzusehen sind heute rührend menschlich anmutende Kunstwerke im öffentlichen Raum aus einer inzwischen fernen Zeit, in der Haushaltszwänge und Spardiktate noch Fremdworte waren. Heute überlebt so etwas Vernachlässigung und Vandalismus allerorten nur, wenn es bewacht oder in haltbare Bronze gegossen ist...
Laut kommunaler Eigenwerbung auf ihrer offiziellen Website handelt es sich bei Mannheim übrigens um eine »Stadt für dienstleistungsorientierte Menschen«. Einen solchen habe ich gestern kennenlernen dürfen, es handelte sich um den Nachtportier meines vom Konzernreiseservice ausgewählten Hotels: Auf meine Frage, was in einem ausgewiesenen Nichtraucherzimmer zwei große Aschenbecher zu suchen hätten, erklärte er das zum Prinzip, denn die Übernachtungsgäste könnten ja doch mal ein Zigarettchen qualmen wollen oder gar einen paffenden Besucher mit auf’s Zimmer nehmen zum Zwecke der fröhlichen Kameradschaftspflege. Meinen Einwand, daß das schwerlich im Interesse nachfolgender Nichtraucher-Gäste sein könne und daß das Vorhandensein von Aschenbechern geradezu Aufforderungscharakter hat, konterte der Herr Dienstleister mit: »Ich habe es Ihnen doch gerade erklärt, Sie haben es wohl nicht begriffen!«
Soviel zum gelebten Servicegedanken. Immerhin gab die Episode am nächsten Morgen einen guten Einstieg in mein Seminar ab, welches pikanterweise justament die Grundlagen der Kommunikation und den Dienst am Kunden zum Thema hat... Übrigens hatte das Hotel bei mir anfänglich einen Bonus, weil es dort in der Minibar Getränke (Wasser, Apfelschorle, Limo) zum »Selbstkostenpreis« von 50 Cent (!) gibt. Leider wirft der tumbe Tropf hinter dem Tresen den Gesamteindruck wieder um Lichtjahre zurück. Tja, die (Service-)Kette ist halt nur so stark wie ihr schwächstes Glied!
Bei aller Freude an neuen Eindrücken bleibt es gleichwohl mein höchstes Glück, heute abend nach langer Zugfahrt wieder die eigene Couch unter mir zu spüren: Der »Seminartourismus« ist aus Sicht des Trainers nicht halb so attraktiv wie er für die »standorttreuen« Werktätigen im Bekanntenkreis erscheinen mag. Aber dieses Themen-Faß mache ich ein andermal auf...
Dienstag, 27. September 2005
In einem Nürnberger Kaufhaus habe ich unlängst in der Damenoberbekleidungs-Etage einen Sonderverkauf von »Anlasshüten« gesehen. Welch’ interessantes Wort! War mir bisher noch nicht untergekommen. Sofort versuchte ich zu ergründen, um welche Art von Kopfbedeckungen es sich dabei wohl handelte... Auf Anhieb fielen mir drei mögliche Bedeutungen ein, was denn ein »Anlasshut« sein könnte:
-
Ein Hut, den man (frau) nach dem Aufsetzen nicht mehr absetzt, sondern immer anlässt, also auch beispielsweise beim Beischlaf, beim Tauchen, beim Rasenmähen. Ein Hut für alle Fälle, sozusagen...
-
Ein Hut mit Anlasser zum Anlassen, sprich mit integriertem Motor, womöglich mit Butangas oder gar mit Rapsöl betrieben. Ein gut dämmender Damen-Filzhut läßt sicherlich kaum mehr als ein leises Tuckern nach außen dringen.
-
Ein Hut für besondere Anlässe (Bälle, Hochzeiten, Empfänge etc.). Erschiene mir aber als zu banal, um wahr zu sein...
Noch irgendwelche Assoziationen in der Leserschaft da draußen? Dann bitte ich um geistreiche Kommentare!
P.S. Ja, ich hätte natürlich eine Verkäuferin fragen können, aber ich war zu feige und habe mich nicht getraut... ;-)
Süßer und scharfer Senf:
Flexibilität ist allesBedaure, ich bin Blogger und kein Beschaffer. Es wird Dich allenfalls etwas...
Flexibilität ist allesUnd noch was: Ich finde es sehr lustig, dass du den "Orangeli"...
Flexibilität ist allesP.P.S.: Mir ist mein "Gelbi" wirklich wichtig! Das Angebot mit den 9...
Flexibilität ist allesP.S.: Du kannst mir vertrauen, ich meine solche Angebote ernst. Ich würde...
Flexibilität ist allesKönntest du diese 9-Figuren-Packung für mich kaufen und ich kaufe sie dann...
Flexibilität ist allesOb ein(e) Verkäufer(in) auch ins Ausland liefern mag, ist eine individuelle Entscheidung....