Beim Herumhoppsen im Web bin ich auf der Homepage einer Unternehmensgruppe gelandet, die EDV‑, Consulting- und Projektleistungen anbietet, den üblichen New-Economy-Schmonzes halt, unter dem sich der ahnungslose Leser alles und nix vorstellen kann. Aber gut, so sind halt die Zeiten und Gebräuche, und Nebelkerzen mit mehr Dampf als Licht werden allerorten gerne gezündet. Mir geht es hier wieder mal um die Usability (sprich Benutzerfreundlichkeit) von Websites. Gucken wir uns also die Eingangsseite jener Firmengruppe näher an (den Namen und das markige Motto habe ich unkenntlich gemacht, es geht ja um’s Prinzip und nicht um Häme):
Was sagt mir das als potentiellen Kunden dieses Ladens?
Erstens, daß dort kein Grafiker am Werk war, der diesen Namen auch verdient: Der Firmenname und das dazugehörige Statement mit dem vielsagenden Wort »Competence« darin sind von grauen Müllpixeln umgeben: Da hat einer vermutlich eine Papiervorlage eingescannt und hernach nicht den unvermeidlichen Schrott wegretouchiert. Oder beim Skalieren geschlampt, der Möglichkeiten gibt es viele. In jedem Fall ist das nicht unbedingt gleich der schlagende Beweis für Kompetenz...
Zweitens lese ich dort:
Bitte aktivieren Sie JavaScript, um die Seiten korrekt betrachten zu können. |
Was sich für mich anhört wie:
Wenn Du paranoider Depp meinst, aus Sicherheitsgründen JavaScript in Deinem Browser unbedingt deaktivieren zu müssen, dann wollen wir nix mit Dir zu tun haben. Schau’ doch zu, ob Du anderswo ohne reingelassen wirst! |
Drittens setzen sie sogar noch eins drauf:
Der Internet-Auftritt wurde für den InternetExplorer ab Version 5.x oder Netscape ab Version 6.x unter Windows optimiert. |
Meint im Klartext:
Du mit Deinem alternativen Opera-Browser, so einen wie Dich wollen wir doch ohnehin nicht als Kunden haben! Wir haben es nicht nötig, eine mit allen gängigen Browsern funktionierende Website zu programmieren, dafür sind wir |
Im »richtigen« Leben entspräche dies z.B. einem Autohändler, der Interessenten mit Sonnenbrillen sogleich des Hauses verweist, erst recht, wenn diese dreisterweise mit einem Wagen von der Konkurrenz vorgefahren sind...
So ein Beispiel wie das obige ist beileibe kein Einzelfall, und es helfen hinterher weder Rechtfertigungen noch Erklärungen, denn
für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance! |
Schöne Bescherung, nicht war? Doch weil morgen Weihnachten ist, schenke ich diese Optimierungsvorschläge der betreffenden Firmengruppe, ohne meinerseits ein angemessenes Beraterhonorar zu verlangen. Da könnt Ihr nicht maulen, Jungs: Macht was draus!
Hallo Zonebattler.
Diesmal kein Kommentar zum aktuellen Thema sondern einfach nur ein weihnachtlicher Gruß mit den besten Wünschen für 2006. Laß es Dir wohlergeh’n in der »staden Zeit« zwischen den Jahren und mach weiter wie bisher mit Deinem Weblog. Auf daß wir auch im kommenden Jahr mit Deiner bewährten Präsenz verwöhnt werden.
Alles Gute aus dem Norden wünscht Jürgen
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