Als der zonebattler gestern Abend von einer schlauchenden Seminar-Woche aus Ludwigsburg nach Fürth heimkehrte, ist er erst mal nicht nach Hause, sondern schnurstracks und mit Sack und Pack (sprich Rucksack und Rollkoffer) vom Bahnhof aus ins Kleine Atelier Hirschenstraße geeilt, um dort einer Vernissage beizuwohnen. Seit gestern also (und bis zum 24.12.2005) gibt es da Holzarbeiten des polnischen Künstlers Marian Ulc zu sehen:
Mein erster Schnappschuß zeigt einen Klezmer-Musikanten, einen aus einem Ensemble von vieren. Sehr ansprechend und mal was anderes als die immergleichen Jazz-Musiker! Himmlische Melodien kommen dagegen von diesen Wesen:
Auch ohne Herkunft und Vita des Künstlers zu kennen, liegt man mit einer ersten Einordnung »naive Kunst aus Osteuropa« sicherlich richtig. Hier marschieren (passend zur Weihnachtszeit) die Heiligen Drei Könige auf:
Alle Schnitzfiguren sind von matter und zurückhaltender, »erdiger« farblicher Fassung. Ein weiterer gemeinsamer Nenner ist der irgendwie nachdenkliche Blick aller Figuren, der selbst den Vierbeinern zu eigen ist:
Die Verführung von Adam und Eva als biblische Schlüsselszene, plastisch dargestellt in einem umrahmenden Apfel:
Jetzt bei der Nachbereitung der Fotos für diesen Artikel fällt mir auf, daß die männlichen Figuren (einschließlich des Adam) sämtlich durch einen Schnurrbart typisiert sind, der ja in West-Europa längst aus der Mode gekommen ist.
Alles in allem anrührend bodenständige und »ehrliche« Kunst mit einem gewissen altmodischen Touch. Ich war dann doch etwas verblüfft, im Info-Blatt über den Künstler das Foto eines eher jüngeren Mannes zu sehen. Sympathisch! Bei uns würde es doch kaum noch ein Künstler wagen, mit derart »handgreiflichen« und eingängigen Arbeiten seiner Religiosität Ausdruck zu verleihen...
Ergänzend möchte ich nicht unerwähnt lassen, daß noch eine ganze Reihe interessanter Bilder der polnischen (freilich in Franken lebenden und arbeitenden) Künstlerin Maria Fuks die Wände bereicherte:
Motive waren überwiegend Tanz-Szenen, der Stil hat mich mitunter an die französischen Impressionisten erinnert. Die meist kleinformatigen Bilder entziehen sich einer halbwegs aussagekräftigen Foto-Dokumentation, die muß man sich selber anschauen. Der zonebattler empfiehlt daher einmal mehr den Weg in die Fürther Hirschenstraße Nr. 31!
festivaldartnaif@yahoo.fr
jacques dubois .france. festivalnaif.com
je vous invite , apres avoir vu votre travail, a venir en Normandie faire la fete et la promotion de l’art naif en Europe.
Vous pouvez m’ecrire sur festivaldartnaif@yahoo.fr.
Cordialement.
jacques dubois
#1
Dear Jaques / Jack / Jakob,
please note that I’m not the Polish Artist myself, but a German Blogger who does not speak French so that he has to point out in English that you accidentally addressed the wrong person...
#2