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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


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Kunst­wo­chen­en­de vor­aus!

Puh, das wird ein Ma­ra­thon am Wo­chen­en­de: Schon heu­te abend geht es los mit der Er­öff­nung der Aus­stel­lung To­ny Cragg im Neu­en Mu­se­um Nürn­berg. Per­sön­lich ge­la­den sind die Mit­glie­der der Mu­se­ums­in­itia­ti­ve, mit­hin al­so auch der zone­batt­ler. Der hat üb­ri­gens noch ein paar Jo­ker­kar­ten für »Freun­de der Freun­de« des Mu­se­ums üb­rig: Wer heu­te abend um 20:30 Uhr kom­men mag, kann von mir ein oder gar zwei Tickets ha­ben (und lernt ne­ben­bei den Au­tor die­ser Zei­len ken­nen).

Wei­ter geht es am Sams­tag und Sonn­tag mit dem vom Kul­tur­ring C aus­ge­rich­te­ten Für­ther Kunst­wo­chen­en­de Gast­spiel 2005: Wie je­des Jahr be­steht hier die sel­te­ne Ge­le­gen­heit, vie­le ver­schie­de­ne Künst­le­rIn­nen, ih­re Wer­ke und ih­re Ar­beits­wei­sen ken­nen­zu­ler­nen. Von dü­ste­ren Kel­ler­ka­ta­kom­ben bis zu luf­ti­gen Loft-Ate­liers reicht das Spek­trum der Lo­ka­li­tä­ten, die eben­so viel­fäl­tig und in­di­vi­du­ell sind wie die dar­in ar­bei­ten­den Künst­le­rIn­nen. War in den letz­ten Jah­ren im­mer ein sehr span­nen­des und in­spi­rie­ren­des Event: Kom­met al­so zu­hauf!

Gastspiel 2005

Ne­ben den of­fi­zi­el­len Teil­neh­mern wer­den noch ei­ne gan­ze Rei­he wei­te­rer Ate­liers und Ga­le­rien zeit­gleich ge­öff­net ha­ben: Die Or­ga­ni­sa­to­ren der Ver­an­stal­tung sind bei der Aus­wahl der mit­ma­chen­den Schar der Schaf­fen­den recht ei­gen, nicht jede(r) wird ge­fragt oder gern ge­se­hen. Das kann man (je nach per­sön­li­chem Stand­punkt und ei­ge­ner Be­trof­fen­heit) als qua­li­täts­stei­gernd oder auch als arg selbst­herr­lich emp­fin­den. [Klei­ner Ex­kurs: Ich selbst dach­te einst in mei­ner ju­gend­li­chen Nai­vi­tät, daß Neid, Miß­gunst und Über­heb­lich­keit in der der sat­ten Bür­ger­lich­keit fern­ste­hen­den Al­ter­na­tiv-Sze­ne kein The­ma wä­ren. Es men­schelt dort frei­lich nicht we­ni­ger als an­ders­wo (und über­all), drum hal­te ich mich in­zwi­schen her­aus und zu­rück und den­ke mir mei­nen Teil...] Je­den­falls lohnt es, nicht nur die im of­fi­zi­el­len Falt­blatt ge­nann­ten Sta­tio­nen ab­zu­lau­fen, son­dern da­bei auch links und rechts des We­ges zu gucken. Zum Bei­spiel in das Klei­ne Ate­lier in der Hir­schen­stra­ße!

Tja, und dann muß mei­ner ei­ner auch schon wie­der dienst­lich in die Fer­ne schwei­fen: Die Vor­an­rei­se am Sonn­tag zu ei­nem Wo­chen-Se­mi­nar in Mann­heim konn­te ich ab­bie­gen, wenn auch um den Preis ei­ner sehr kur­zen Nacht­ru­he: Mon­tag früh um 5:07 Uhr sit­ze ich dann al­so in der U‑Bahn Rich­tung Nürn­berg Hbf. Gähn...

P.S.: Fort­set­zung folgt, und zwar in den ei­ge­nen Kom­men­ta­ren zu die­sem Bei­trag...

Diskussion

  1. zonebattler  •  22. Okt. 2005, 6:36 Uhr

    Gran­dio­ser Auf­takt

    Herr­schaf­ten, da habt Ihr was ver­paßt: Die gest­ri­ge Er­öff­nung der Aus­stel­lung To­ny Cragg war ein Er­eig­nis! Schon als Ab­bil­dun­gen fas­zi­nier­ten mich die groß­for­ma­ti­gen Skulp­tu­ren des eng­li­schen Künst­lers, vor den Ori­gi­na­len stand ich stau­nend und hin­ge­ris­sen...

    Ausstellung Tony Cragg im NMN

    Für die hier vorgesehene(n) Abbildung(en) konn­ten nicht al­le even­tu­ell tan­gier­ten Li­zenz- und/oder Ur­he­ber­rechts­fra­gen mit letz­ter Ge­wiß­heit ge­klärt wer­den, wes­halb auf ei­ne kennt­li­che Dar­stel­lung lei­der ver­zich­tet wer­den muß.

    Klei­ne Bos­heit zum Schluß: Wah­re Kunst mag un­be­zahl­bar sein, der Preis für ei­nen Schluck Sekt mit Oran­gen­saft soll­te aber bo­den­stän­dig blei­ben. Drei Eu­ro fuff­zich für ein bes­se­res Re­agenz­glas ver­dünn­ten Schaum­wei­nes er­schei­nen reich­lich ab­ge­ho­ben!

    Auf dem selbst­ver­ord­ne­ten Fuß­marsch nach Hau­se (in et­wa zwei Stun­den gut zu lei­sten) fand ich an ei­nem Bü­ro­ge­bäu­de in der Für­ther Stra­ße un­weit des Plär­rers noch drei­ste­re Ent­gelt­for­de­run­gen vor:

    Preisliste

    Ob ich da un­ter­tags mal hin­lau­fe, um den ge­schäfts­tüch­ti­gen Zim­mer­in­sas­sen ab­zu­lich­ten? Das Fo­to­gra­fie­ren scheint ja (noch) nicht ko­sten­pflich­tig zu sein...

    #1 

  2. zonebattler  •  22. Okt. 2005, 23:49 Uhr

    Für­ther Kunst­wo­chen­en­de (1. Teil)

    Nach der er­sten Etap­pe am Sams­tag Abend blei­ben mir als be­son­ders be­mer­kens­wert in Er­in­ne­rung: Er­stens ein groß­for­ma­ti­ges Wand-Ob­jekt von Wal­de­mar Bach­mei­er (als Gast bei Ed­da Schnei­der in der Herrn­stra­ße 71).

    Arbeit von Waldemar Bachmeier

    Zwei­tens von hin­ten be­leuch­te­te Wachs­plat­ten-Ar­ran­ge­ments von In­ge Gut­brod (Ate­lier in der Kö­nigs­war­ter Stra­ße 48 Rück­ge­bäu­de):

    Arbeit von Inge Gutbrod

    Die Künst­le­rin sprach ge­ra­de mit ei­nem an­de­ren Be­su­cher­paar und scheint uns die gan­ze Zeit über gar nicht wahr­ge­nom­men zu ha­ben. Sei’s drum, wenn auch die ent­rück­te Künst­le­rin nicht zu mir spre­chen woll­te, ihr Werk tat es je­den­falls!

    Last but not least, und au­ßer Kon­kur­renz, da ich mit dem Mei­ster be­nach­bart und be­freun­det bin: Das Ate­lier von Udo Mey­er in der Ama­li­en­stra­ße 79:

    Udo Meier in seiner Atelierwohnung

    Über Udos Ma­le­rei schrei­be ich bei an­de­rer Ge­le­gen­heit. Jetzt fal­len mir die Au­gen zu und will ich nur noch ins Bett...

    P.S.: Bei uns hebt der Schorn­stein­fe­ger mah­nend den Zei­ge­fin­ger, wenn zwei lee­re Papp­kar­tons im Trep­pen­haus fik­ti­ven Feu­ers­brün­sten Nah­rung bie­ten könn­ten. In so man­chem Hin­ter­haus-Ate­lier bzw. ‑Trep­pen­haus ste­hen Brand­la­sten ganz an­de­rer Ka­li­ber her­um, oh­ne daß es ir­gend je­man­den zu stö­ren scheint!

    #2 

  3. zonebattler  •  23. Okt. 2005, 20:48 Uhr

    Für­ther Kunst­wo­chen­en­de (2. Teil)

    Am Sonn­tag star­te­ten wir un­se­ren Kunst-Spa­zier­gang bei Thor­sten Schrö­ger und sei­nem Gast An­dre­as Klöpsch in der Ka­ro­li­nen­stra­ße 40. Wenn bei­de auch durch­aus un­ter­schied­lich ar­bei­ten, so gibt es doch ei­nen ge­mein­sa­men Nen­ner in ih­ren »hi­sto­ri­sie­ren­den« Ge­mäl­den im Sti­le al­ter Mei­ster: Mo­der­ne Ver­satz­stücke deu­ten die schein­bar ver­klär­te »Harm­lo­sig­keit« des Mo­ti­ves in ver­stö­ren­de Ak­tua­li­tät um...

    Bild von Thorsten Schröger

    Wäh­rend Thor­sten Schrö­ger in sei­ner Da­vid und der Kopf des Go­li­ath-Re­plik dem Da­vid hier ei­ne Pan­zer­faust statt ei­nes Schwer­tes in die Hand gibt und den Kopf des Op­fers mit der Funk­hau­be ei­nes Pan­zer­fah­rers ver­sieht, stellt An­dre­as Klöpsch dem Hof­narr Pa­blo de Val­la­do­lid (Ori­gi­nal von Veláz­quez) ei­ne Fi­gur aus der Ge­gen­wart zur Sei­te:

    Bild von Andreas Klöpsch

    Sehr ori­gi­nell! Nach ei­ni­gen uns eher we­ni­ger an­spre­chen­den Zwi­schen­sta­tio­nen (De­tails sei­en frei­lich de­zent ver­schwie­gen) wa­ren wir dann im Hin­ter­haus der Hir­schen­stra­ße 28 auf’s Neue an­ge­tan von Karl Heinz Zinneckers pla­sti­schen Ar­bei­ten aus Papp­ma­ché, die an stark ver­grö­ßer­te Mi­kro­or­ga­nis­men, Tier­ske­let­te und an­de­re or­ga­nisch-ar­chai­sche For­men er­in­nern:

    Objekte von Karl Heinz Zinnecker

    Ein wei­te­res High­light wa­ren für mich die Por­trait-Stu­di­en von Bar­ba­ra Lid­fors. Die ge­bür­ti­ge Ame­ri­ka­ne­rin lebt in Fürth und hat ihr Ate­lier in der Thea­ter­stra­ße 29.

    Werke von Barbara Lidfors

    So­weit mei­ne höchst sub­jek­ti­ve »Hit­pa­ra­de«. In der Kür­ze der Zeit konn­ten wir gar nicht über­all vor­bei­schau­en, auch war man­ches zwar kon­zep­tu­ell be­ein­druckend, aber schlecht oder gar nicht zu fo­to­gra­fie­ren. Von da­her ist mei­ne oben vor­ge­stell­te Aus­wahl we­der re­prä­sen­ta­tiv noch an­nä­hernd voll­stän­dig.

    Ach ja: Die »Gol­de­ne Gur­ke« für or­ga­ni­sa­to­ri­sche In­kom­pe­tenz geht ganz klar an den Ge­stal­ter des »Gast­spiel 2005«-Flyers: So vie­le schlicht­weg falsch ein­ge­zeich­ne­te Lo­ca­ti­ons sind ein Är­ger­nis er­sten Ran­ges und ko­sten den Be­su­cher un­nö­tig Zeit. Und das nicht zum er­sten Mal! Das Event soll­te doch nicht zur »Schnit­zel­jagd« ent­ar­ten... Kennt der zu­stän­di­ge Kna­be die Stadt ei­gent­lich aus ei­ge­ner An­schau­ung?

    #3 

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