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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Sonntag, 18. September 2005

Mor­gen­stund hat Schwarz-Rot-Gold im Mund

Heu­te ist Bun­des­tags­wahl. Wahr­schein­lich bin ich wie­der mal ei­ner der er­sten Stim­men­ab­ge­ber, denn mei­ne De­vi­se lau­tet seit ehe­dem:

The ear­ly bird cat­ches the worm

Als chro­ni­scher Früh­auf­ste­her neh­me ich das wört­lich und ver­fas­se so­gar mei­ne ver­ba­len Er­güs­se zu Zei­ten, zu de­nen sich die mei­sten an­de­ren noch drei­mal im Bett um­dre­hen. Die am Fu­ße der Bei­trä­ge an­ge­ge­be­nen Uhr­zei­ten stim­men al­so, da tickt kein Re­cher falsch! Auch an­dern­orts weiß man um die Vor­zü­ge der frü­hen Ta­ges­stun­den. Kein Ge­rin­ge­rer als das ame­ri­ka­ni­sche Mul­ti-Ge­nie Ben­ja­min Frank­lin for­mu­lier­te schon im 18. Jahr­hun­dert:

Ear­ly to bed and ear­ly to ri­se makes a man he­alt­hy, wealt­hy, and wi­se

Ich muß das nun in­so­fern re­la­ti­vie­ren, als mich mit mei­nen 45 Len­zen schon man­ches lä­sti­ges Zip­per­lein plagt, si­gni­fi­kan­te Reich­tü­mer sich bis­lang nicht an­ge­sam­melt ha­ben und die ei­ge­ne Weis­heit nicht nur von mir, son­dern auch von an­de­ren zu­wei­len in Zwei­fel ge­zo­gen wird. Mei­ne Mut­ter bei­spiels­wei­se gibt im­mer wie­der ger­ne zu Pro­to­koll, daß sie mich für ei­nen »al­ten Kinds­kopf« hält....

Sei’s drum, ich prei­se gleich­wohl die Klar­heit und Fri­sche des an­bre­chen­den Ta­ges! Lei­der macht mich das im So­zi­al­le­ben weit­ge­hend in­kom­pa­ti­bel zu Künst­lern und an­de­ren Krea­ti­ven, über die ich auf die­ser Platt­form hier noch zu be­rich­ten ge­den­ke: Die sind näm­lich zu­meist Nacht­eu­len und kom­men erst dann auf Tou­ren, wenn un­ser­ei­ner längst auf sei­nem So­fa ein­ge­nickt ist. Tja, es gibt halt vie­le Par­al­lel-Wel­ten, und nicht in al­len kann man glei­cher­ma­ßen zu Hau­se sein. Ist nicht zu än­dern.

Doch ob Früh­auf­ste­her oder Mor­gen­muf­fel, zum Wahl­lo­kal soll­te sich heu­te je­de und je­der be­ge­ben, ums uns ei­ne neue, hand­lungs­fä­hi­ge (und hof­fent­lich auch han­deln­de) Re­gie­rung zu be­sche­ren. Wer nach all’ dem Wahl­kampf­ge­tö­se noch im­mer nicht weiß, wen er/sie wäh­len soll, mö­ge ein wei­te­res Bon­mot des ein­gangs zi­tier­ten Herrn Frank­lin über­den­ken:

Wer grund­le­gen­de Frei­hei­ten auf­gibt, um et­was Si­cher­heit zu ge­win­nen,
ver­dient we­der Frei­heit noch Si­cher­heit

Für wel­chen Di­rekt­kan­di­da­ten und wel­che Par­tei sich die Für­ther Bür­ge­rin­nen und Bür­ger ent­schie­den ha­ben, kann man sich ab ca. 18:30 Uhr an­schau­en:

Ak­tu­el­le Er­geb­nis­se: Erst­stim­me

Ak­tu­el­le Er­geb­nis­se: Zweit­stim­me

Wahl-Ver­gleich: 1996 – 2005

Dann al­so ran an die Ur­nen und ei­nen schö­nen Tag noch!

Samstag, 17. September 2005

Blog­gen im Rog­gen!

Sehr ver­lockend fin­de ich die Op­ti­on, das ei­ge­ne Web­log von un­ter­wegs aus zu füt­tern. Die­ser Bei­trag hier soll das de­mon­strie­ren. Er kommt tat­säch­lich von der grü­nen Wie­se, fern­ab je­der Steck­do­se und sta­tio­nä­ren In­fra­struk­tur: Von mei­nem al­ten Palm-Or­ga­ni­zer aus geht der un­ter­wegs ver­faß­te Text als nor­ma­le E‑Mail ab, zu­nächst per In­fra­rot zum (noch be­tag­te­ren) Han­dy Sie­mens S35i und von da aus in den Äther zu mei­nem Mo­bil­funk­pro­vi­der e‑plus. Se­kun­den­bruch­tei­le spä­ter müß­te dies hier für je­der­mann (und je­der­frau) zu le­sen sein... Hat’s ge­klappt?!

zonebattler's mobiles Büro

Auf dem Bild soll­ten mein Or­ga­ni­zer nebst Stift und Han­dy, die de­mo­hal­ber halb ent­fal­te­te Ta­sta­tur so­wie ei­ne Eu­ro-Mün­ze und Bü­ro­klam­mern zum Grö­ßen­ver­gleich zu se­hen sein. So­fern der Ver­such er­folg­reich ver­läuft, wer­de ich die­sen fas­zi­nie­ren­den Kom­mu­ni­ka­ti­ons­weg na­mens »Mo­blog­ging« (kurz für Mo­bi­les Web­log­ging) zu­künf­tig u.a. da­zu nut­zen, mich um das lä­sti­ge Schrei­ben von »Nei­derweckungs-An­sichts­kar­ten« aus dem Ur­laub zu drücken: Fa­mi­lie und Freun­de wer­den für­der­hin ge­be­ten, sich doch bit­te­schön in zonebattler’s ho­me­zo­ne über des­sen Aben­teu­er und Ent­span­nungs­zu­stand au­ßer­halb der ei­ge­nen Hei­mat selbst zu in­for­mie­ren! ;-)

So, ge­nug ge­tippt. Jetzt ge­hen wir hier drau­ßen noch ein we­nig Pil­ze su­chen: wir lie­ben näm­lich Krau­se Glucken und pa­nier­te Pa­ra­so­le!

Freitag, 16. September 2005

Kau­fen, Kau­fen, Kau­fen!

Seit ge­stern (und noch bis mor­gen) fei­ert das Ci­ty-Cen­ter Fürth ei­ne »Drei Ta­ge Big-Bir­th­day-Par­ty« mit al­ler­lei mög­li­cher­wei­se das all­ge­mei­ne Kon­sum­kli­ma an­hei­zen­den Pro­gramm­punk­ten. Der zone­batt­ler frei­lich fühlt sich zu alt für’s Kin­der­schmin­ken und jon­gliert auch lie­ber mit Wor­ten denn mit Pla­stik­keu­len, will aber nie­man­den vom Fei­ern und Geld­aus­ge­ben ab­hal­ten...

Werbe-Blumen

Be­son­ders be­mer­kens­wert er­scheint die Ähn­lich­keit der Blu­me auf der Ci­ty-Cen­ter-Wer­bung mit dem plü­schi­gen »Wap­pen­tier« der Lan­des­gar­ten­schau 2004. Der Schrei­ber die­ser Zei­len be­kam das ab­ge­lich­te­te Ex­em­plar an­läß­lich ei­nes be­ruf­lich be­ding­ten Auf­ent­halts im schö­nen Burg­hau­sen ge­schenkt und fragt sich nun, ob die zu­rück­lie­gen­de Blu­men­show in der herr­li­chen Stadt an der Salz­ach dem Gra­fi­ker des Ci­ty-Cen­ters als In­spi­ra­ti­ons­quel­le dien­te?

Ci­ty-Cen­ter hin, blu­mi­ge Wor­te her: Heu­te ist Graf­fl­markt in der Für­ther Alt­stadt! Für ei­nen Floh­markt­freak wie mich ist die­ses Event al­le­mal das in­ter­es­san­te­re... Nur zwei­mal im Jahr fin­det das groß­flä­chi­ge Han­deln und Schachern um al­ten und neu­en Plun­der statt, und wie­wohl das Trei­ben je­weils bis zum Sams­tag geht, so ist doch der Frei­tag Abend al­le­mal der be­ste Zeit­punkt zum Goo­gern. Ein El Do­ra­do für al­le Schnäpp­chen­jä­ger! In die­sem Sin­ne: Waid­manns Heil!

Donnerstag, 15. September 2005

Müll­oper at its best!

In der On­line-Aus­ga­be der Nürn­ber­ger Nach­rich­ten bin ich auf die Nürn­ber­ger Pocket Ope­ra Com­pa­ny auf­merk­sam ge­wor­den, die mir (wie ich zu mei­ner Schan­de ge­ste­hen muß) bis­her ver­bor­gen ge­blie­ben ist. Die an­ge­kün­dig­te Wie­der­auf­nah­me von »One Char­ming Night« macht mich sehr neu­gie­rig, zu­mal ich die zu­grun­de­lie­gen­de Pur­cell-Oper »The Fairy Queen« im Plat­ten­schrank ste­hen ha­be. Zu­dem läßt der un­ge­wöhn­li­che Auf­füh­rungs­ort (die als In­du­strie­rui­ne brach­lie­gen­de Für­ther Müll­schwel­an­la­ge, die ge­ra­de mal ein paar Wo­chen ak­tiv vor sich hin schwel­te) auf be­mer­kens­wer­te At­mo­sphä­re hof­fen!

One Charming Night

Auf der ein­gangs ver­link­ten Web­site der Pocket Ope­ra Com­pa­ny kann man sich üb­ri­gens ei­ni­ge Bil­der der letzt­jäh­ri­gen Auf­füh­run­gen an­se­hen, wel­che die Hoff­nung auf ein au­ßer­or­dent­li­ches Event zu­sätz­lich näh­ren. Ter­mi­ne: je­weils Frei­tag und Sams­tag die­ser und näch­ster Wo­che. Der Ticket­preis liegt mit EUR 18,- (er­mä­ßigt EUR 15,-) im an­stän­di­gen Rah­men, da kann man si­cher nichts falsch ma­chen. Au­ßer­dem muß man so ei­ne rüh­ri­ge Trup­pe nach Kräf­ten un­ter­stüt­zen. In die­sem Sin­ne: Kom­met zu­hauf!

P.S.: Fort­set­zung folgt, und zwar im ei­ge­nen Kom­men­tar zu die­sem Bei­trag...

Mittwoch, 14. September 2005

Crea­ti­ve & Ex­clu­si­ve Recht­schrei­bung

Die Für­ther Süd­stadt ist reich an Wun­dern und Mi­ra­keln, und ein Rät­sel ganz be­son­de­rer Art gibt mir ein La­den in ein paar Fuß­mi­nu­ten Ent­fer­nung auf: In an­spre­chen­der Prä­sen­ta­ti­on wer­den dort in ei­ner al­ten Hal­le Ge­braucht­wa­gen der be­son­de­ren Art (vor­wie­gend Lu­xus­ka­ros­sen, Sport­wa­gen und ge­le­gent­lich Old­ti­mer) feil­ge­bo­ten, wo­bei das An­ge­bot Ab­run­dung er­fährt durch al­ler­lei Kunst­wer­ke, Tin­nef und hin und wie­der auch ein schö­nes Grün­der­zeit-Mö­bel. Das skur­ril­ste Ex­po­nat ist zwei­fel­los der an der Decke auf­ge­häng­te Nach­bau ei­nes deut­schen Welt­krieg-Eins-Dop­pel­deckers in Ori­gi­nal­grö­ße, der al­ler­dings im De­tail ar­ge Schnit­zer auf­weist (z.B. den un­ter­di­men­sio­nier­ten Stern­mo­tor, den Fan­ta­sie-Tarn­an­strich so­wie an Ösen (!) auf­ge­häng­te Ra­ke­ten-At­trap­pen (!) an den Flü­gel­un­ter­sei­ten). Egal, das bi­zar­re Sam­mel­su­ri­um ist ori­gi­nell und der Show­room ge­pflegt. Was mich aber bei je­dem Vor­bei­ge­hen er­neut be­schäf­tigt, ist der Na­me je­nes un­ge­wöhn­li­chen Ge­schäf­tes:

Ladenschild

»Cars, Art’s and mo­re«, was mag das wohl hei­ßen? Man könn­te zu­nächst mei­nen, der Na­mens­ge­ber wüß­te (wie so vie­le heut­zu­ta­ge) nicht zwi­schen Plu­ral und Ge­ni­tiv zu un­ter­schei­den und hat da­her fälsch­li­cher­wei­se den Dep­pen­apo­stroph zur Mehr­zahl­bil­dung bei »Art’s« ver­wen­det. Glaub’ ich aber nicht, denn wenn es sich wirk­lich um ei­nen Tumb­ling han­del­te, hät­te er kon­se­quen­ter­wei­se si­cher gleich »Car’s, Art’s and mo­re« ge­schrie­ben! Nein, nein, mit dem Apo­stroph kennt er sich of­fen­bar aus. Zu­mal »Au­tos, Kün­ste und mehr« ja auch kei­nen Sinn er­gä­be. Kunst­wer­ke da­ge­gen wä­ren ja oben­drein mit »works of art«, al­so oh­ne­hin ganz an­ders zu ti­tu­lie­ren. Doch viel­leicht heißt der In­ha­ber der Un­ter­neh­mung ja Ar­tur (Ko­se­form Art), und der La­den­na­me soll über­setzt »Kraft­wa­gen und des Art­urs Sa­chen und (noch) wei­te­res« bzw. um­gangs­sprach­lich »Au­tos und dem Art sein Zeugs und mehr« be­deu­ten? Das wä­re doch eben­so nett wie gram­ma­ti­ka­lisch (halb­wegs) kor­rekt!

In die­sem sprach­li­chen Di­lem­ma kä­men mir auf­hel­len­de Kom­men­ta­re sprach­kun­di­ger Le­se­rIn­nen sehr ge­le­gen, denn ich las­se mich ger­ne ei­nes Bes­se­ren be­leh­ren. Wer al­so kann mit ei­ner plau­si­ble­ren In­ter­pre­ta­ti­on die­nen?

Dienstag, 13. September 2005

Ei­ne Wo­che »zonebattler’s ho­me­zo­ne« !

Nach sie­ben Ta­gen Er­fah­rung mit dem ei­ge­nen On­line-Ta­ge­buch lau­tet mein er­stes Fa­zit: Geil! Par­don, mei­nem Al­ter an­ge­mes­se­ner müß­te ich mich et­was zu­rück­neh­men und sa­gen: Su­per! Oder noch bes­ser (man ist als Fran­ke ja im­mer eher et­was vor­beu­gend pes­si­mi­stisch): Paßt scho.

Im Ernst: Es macht wirk­lich gro­ßen Spaß, und ich ha­be noch mas­sig The­men in der Pipe­line! Der Kopf ist voll mit Hirn­schwur­bel, Ideen und Sto­ries. An­de­re ma­chen Psy­cho-The­ra­pien, sprin­gen am Gum­mi­seil in die Tie­fe oder klöp­peln fi­li­gra­ne Spit­zen­deck­chen: Ich da­ge­gen muß schrei­ben, schrei­ben, schrei­ben, um mich auf so­zi­al­ver­träg­li­che Wei­se ab­zu­re­agie­ren und den Druck aus der Bir­ne zu krie­gen. Ich will mich aber auf ei­nen Bei­trag pro Tag be­schrän­ken, denn so kann ich schlau­er­wei­se an un­krea­ti­ven Ta­gen aus der vir­tu­el­len Schub­la­de zie­hen, was ich in in­spi­rier­ten Zei­ten flei­ßig auf Hal­de vor­ge­schrie­ben ha­be...

Noch ein paar Wor­te zum Me­di­um selbst: Die Tech­nik im Hin­ter­grund des Web­logs hat­te ich nach ei­ni­gen Stun­den des Ex­pe­ri­men­tie­rens so weit im Griff, daß ich Lay­out und Sy­stem­ver­hal­ten voll­stän­dig so hin­bie­gen konn­te, wie ich mir das vor­ge­stellt ha­be. Der An­bie­ter twoday.net punk­tet bei mir vor al­lem durch das Feh­len jeg­li­cher Zwangs-Re­kla­me. Die in­ter­nen Kon­fi­gu­ra­ti­ons­mög­lich­kei­ten sind um­fas­send, wenn­gleich die Ad­mi­ni­stra­tor-Me­nüs hin­ter den Ku­lis­sen nicht durch­wegs so über­sicht­lich und kon­si­stent sind, wie ich mir das wün­schen wür­de: Bei ei­ni­gen Ein­stel­lun­gen, die ich vor­her schon mal ge­se­hen hat­te, ha­be ich mir die Fin­ger krumm ge­klickt, bis ich sie ein zwei­tes Mal auf­ge­stö­bert hat­te. Aber halb so wild, ir­gend­wann fin­det man sich zu­recht und wenn man al­les dann so zu­sam­men­ge­zim­mert hat wie man will, treibt man sich ja auch nim­mer so oft im »Ma­schi­nen­raum« her­um...

Layout-Optionen

HTML-Spe­zia­li­sten mit ge­die­ge­nem Web­de­sign-Vor­wis­sen ver­mö­gen ih­re vi­su­el­len Vor­stel­lun­gen selbst im De­tail gut um­zu­set­zen, An­fän­ger kön­nen mit den vor­ge­fer­tig­ten Lay­outs gut le­ben und las­sen halt vie­le Fein­hei­ten erst­mal so, wie sie von Hau­se aus vor­de­fi­niert sind. Für Ein­stei­ger frei­lich kann der ge­rin­ge Spei­cher­platz von 3 MB beim ko­sten­lo­sen Web­log zum pro­ble­ma­ti­schen Eng­paß wer­den, denn der ist mit Bil­dern und Da­tei­en rasch ver­braucht. Wer al­ler­dings wie ich über ei­ge­nen Web­space ver­fügt, legt Bil­der und an­de­re Res­sour­cen un­ter sei­ner per­sön­li­chen Do­main ab und ver­weist dann in sei­nen Blog-Bei­trä­gen nur­mehr auf die ex­ter­nen Res­sour­cen. So ma­che ich das mit den hier vor­kom­men­den Bil­dern: Da­mit rei­chen die ver­füg­ba­ren 3 MB mei­nes Blogs bis in al­le Ewig­keit, denn die Bei­trä­ge und Kom­men­ta­re selbst un­ter­lie­gen nicht die­ser Quo­ten-Li­mi­tie­rung.

Tja, da­mit hat­te ich al­so recht schnell den funk­tio­na­len Rah­men ab­ge­steckt. Dann will ich mal se­hen, daß ich mei­ne ge­neig­ter Le­ser­schaft übers Jahr in­halt­lich gut in­for­mie­ren und un­ter­hal­ten kann. Ich freue mich sehr über Kom­men­ta­re, er­hal­ten und be­för­dern die­se doch die Mo­ti­va­ti­on und den lang­fri­sti­gen Spaß an der Sa­che!

 

Hin­weis: Seit dem 1. Jan. 2009 läuft die­ses Blog auf ei­ner ei­ge­nen, un­ab­hän­gi­gen Word­Press-In­stal­la­ti­on. Der obi­ge, im Ori­gi­nal-Wort­laut über­nom­me­ne Bei­trag ist zu­min­dest in Tei­len ver­al­tet, da er ur­sprüng­lich auf ei­ner an­de­ren Platt­form er­stellt wur­de und auf die­se in­halt­li­chen Be­zug nimmt.

Montag, 12. September 2005

Do­gla­dy meets Cat­man

Bunt ist das Le­ben in der Für­ther Süd­stadt, und schon der Blick über die Stra­ße of­fen­bart die Viel­falt der Le­bens­ent­wür­fe! Im Haus ge­gen­über wohnt zum Ex­em­pel ei­ne jun­ge Frau zu­sam­men mit (min­de­stens) drei vier­bei­ni­gen Le­bens­ge­fähr­ten der Grö­ße XXL, wes­we­gen wir sie in­tern Do­gla­dy ge­tauft ha­ben. So­bald sich un­ser­eins an Fen­ster oder Bal­kon blicken läßt, nölen die Tölen un­ver­züg­lich los und ver­tei­di­gen ‑am of­fe­nen Fen­ster ste­hend- laut kläf­fend ihr Re­vier ge­gen mich, den mut­maß­li­chen An­grei­fer. Da­bei will ich im Re­gel­fal­le nur das Rol­lo run­ter­las­sen oder drau­ßen die Blu­men­kä­sten wäs­sern, kei­nes­wegs aber mich in Tar­z­an­a­rt nach drü­ben schwin­gen. Zu der­lei Ein­sich­ten (wo soll­te denn bit­te­schön im stei­ner­nen Dschun­gel der Süd­stadt ei­ne trag­fä­hi­ge Lia­ne wach­sen?) sind die Kö­ter in­des­sen nicht fä­hig, de­ren Kern­kom­pe­tenz ist mehr zäh­ne­flet­schend-mus­ku­lö­ser denn in­tel­lek­tu­el­ler Art. Bö­se bin ich Ih­nen we­gen des Rad­aus na­tür­lich nicht, sie ma­chen halt wie al­le nur ih­ren Job. Der be­steht al­ler­dings auch dar­in, uns auf den schma­len Grün­strei­fen vor un­se­rem Gar­ten zu kacken, und das neh­me ich ih­nen denn doch übel. Wo­bei frei­lich zu er­ör­tern wä­re, ob Vieh oder Frau­chen die ei­gent­li­che Ver­ant­wor­tung für die Hau­fen tra­gen...

Doch zu­rück zum Haus ge­gen­über: Wand an Wand mit der Do­gla­dy wohnt neu­er­dings Cat­man, des­sen Ge­folg­schaft aus ge­schmei­di­gen Mie­zen be­steht. Die ha­ben gleich­falls vier Bei­ne, schei­nen aber mehr Hirn und Stil zu be­sit­zen als die Wau­waus von ne­ben­an. Je­den­falls sit­zen sie zu­wei­len wür­de­voll-ge­lang­weilt auf der brei­ten Fen­ster­bank, ein ku­sche­lig wär­men­des Tuch un­ter den sam­ti­gen Pföt­chen. Ih­re Fein­sin­nig­keit trägt leicht ar­ro­gan­te Zü­ge, denn sie wür­di­gen mich auch bei zar­tem Mi­au­en mei­ner­seits nicht ei­nes Blickes. Egal, im­mer­hin hört man von ih­nen kei­nen Mucks.

Was aber, wenn ich ein­mal arg­los die Bal­kon­tür öff­ne, oh­ne an die sich mög­li­cher­wei­se hoch über der Stra­ße am Ab­grund rä­keln­den Kat­zen zu den­ken? Die könn­ten ob der Se­kun­den­bruch­tei­le spä­ter los­to­sen­den Hun­de­meu­te zwei Fen­ster wei­ter der­ma­ßen er­schrecken, daß sie über die Kan­te kip­pen und auf dem Bür­ger­steig zer­schel­len, zu­min­dest aber je ei­nes ih­rer sie­ben Le­ben ab­ge­zo­gen krie­gen. Wer trägt dann da­für die mo­ra­li­sche Ver­ant­wor­tung? Ich als der Stein des An­sto­ßes? Cat­man we­gen Leicht­sinns? Do­gla­dy auf­grund un­an­ge­mes­se­nen Hal­tens groß­ka­li­bri­ger Hun­de in Wohn­vier­teln? Viel­leicht soll­te ich mich vor­sichts­hal­ber bei mei­ner Rechts­an­wäl­tin ne­ben­an rück­ver­si­chern, ob ich mich noch am Fen­ster zei­gen darf!

Sonntag, 11. September 2005

Uns zum Ver­druß: Schluß mit PLUS!

Man stel­le sich vor: Jetzt ist es schon wie­der Sep­tem­ber und ich ha­be un­se­re Lie­ge­rä­der in die­sem Jahr noch nicht ein­mal »aus­ge­win­tert«! Für Rad­tou­ren war der wan­kel­mü­ti­ge Som­mer ent­we­der zu kalt oder zu heiß und zu schwül, und zum Ein­kau­fen brau­chen wir hier in der Für­ther Süd­stadt das Fahr­rad tat­säch­lich nie: Bis wir die Draht­esel aus Kel­ler oder Hin­ter­hof auf die Stra­ße ge­wuch­tet ha­ben, sind wir zu Fuß schon längst bei COMET, ALDI, NORMA oder PLUS. Ein ech­ter Stand­ort­vor­teil!

Letzt­ge­nann­te Fir­ma frei­lich macht den in un­se­ren Au­gen ka­pi­ta­len Feh­ler, in we­ni­gen Ta­gen al­le drei Süd­stadt-Fi­lia­len in Wohn­stra­ßen zu­gun­sten ei­nes aus­la­den­den Neu­baus an der viel­be­fah­re­nen Herrn­stra­ße zu schlie­ßen. Of­fen­bar will man das AL­DI-Kon­zept ko­pie­ren, flä­chen­mä­ßig eher zu klot­zen als zu kleckern und ins­be­son­de­re Park­plät­ze in Fuß­ball­feld­grö­ße an­zu­le­gen.

PLUS-Plakat

Das Nach­se­hen ha­ben vor al­lem äl­te­re Bür­ger (die man­gels Au­to we­ni­ger mo­bil sind) und halb­wegs öko­lo­gisch den­ken­de Kon­su­men­ten wie wir, die nicht we­gen ei­nes Ba­ga­tell-Ein­kau­fes un­nö­tig die Luft ver­pe­sten wol­len. Un­se­rer Mei­nung nach be­setz­ten ge­ra­de die PLUS-Märk­te ei­ne ein­träg­li­che Ni­sche, näm­lich die der schnell er­reich­ba­ren Nach­bar­schafts-Lä­den mit Voll­sor­ti­ment. Aber die jun­gen Mar­ke­ting-Schlip­se in der PLUS-Zen­tra­le wer­den der Ge­schäfts­lei­tung schon schicke Power­Point-Fo­li­en mit dra­ma­ti­schen Um­satz­ent­wick­lun­gen prä­sen­tiert ha­ben, um sie da­von zu über­zeu­gen, daß von ALDI ler­nen heißt Sie­gen ler­nen be­deu­tet... Un­ser per­sön­li­ches (von kei­ner Zah­len­kennt­nis ge­trüb­tes, mit­hin höchst sub­jek­ti­ves) Ur­teil lau­tet frei­lich: Ein dickes Mi­nus für PLUS!

P.S.: Fort­set­zung folgt, und zwar in den ei­ge­nen Kom­men­ta­ren zu die­sem Bei­trag...

Samstag, 10. September 2005

Denk­mal­schän­der & Denk­mal­schutz

Die Stadt Fürth ist reich an Bau­denk­ma­len, kom­plet­te Grün­der­zeit-Stra­ßen­zü­ge strah­len auch heu­te noch (fast) in der Pracht ver­gan­ge­ner Zei­ten. Gleich­wohl hat nicht je­der ein Au­ge und ein Herz da­für: Fast täg­lich kom­me ich z.B. am spät­klas­si­zi­sti­schen Haus ei­nes Ar­chi­tek­ten (!) vor­bei, wel­ches die­ser in übel­ster Wei­se au­ßen (und dem Ver­neh­men nach auch in­nen) ge­schän­det hat. Wie ger­ne wür­de ich die­se Bar­ba­rei hier an­pran­gern, Roß und Rei­ter nen­nen und die Ver­schan­de­lung der wun­den Vil­la wort- und bild­reich be­le­gen... Es blu­tet ei­nem das Herz. Aber so wie die Din­ge lie­gen, wür­de die ju­ri­sti­sche Keu­le wohl eher mich tref­fen als den un­sen­si­blen Metz­ger...

Im­mer­hin gibt es nicht nur sol­che Zeit­ge­nos­sen: Am mor­gi­gen Tag des of­fe­nen Denk­mals wird es vie­le ar­chi­tek­to­ni­sche Klein­odi­en zu be­sich­ti­gen ge­ben, die lie­be­voll in­stand­ge­setzt und bis heu­te im Ori­gi­nal­zu­stand er­hal­ten wor­den sind. Da vie­le hi­sto­ri­sche Bau­ten in Pri­vat­be­sitz und nur zu die­sem lan­des­wei­ten Ak­ti­ons­tag der Öf­fent­lich­keit zu­gäng­lich sind, soll­te man sich die Chan­ce nicht ent­ge­hen las­sen!

In ge­wis­ser Wei­se auch ein Denk­mal, ja nach­ge­ra­de ei­ne In­sti­tu­ti­on sind die Sir Hen­ry Wood Pro­me­na­de Con­certs, die all­som­mer­lich (heu­er in der 111. Sai­son) in Lon­don statt­fin­den und in der be­rühm­ten Last Night of the Proms ih­ren ex­ta­ti­schen Ab­schluß fin­den. Im tra­di­tio­nel­len Schluß­kon­zert wird die Roy­al Al­bert Hall heu­te abend zum He­xen­kes­sel, wenn nach der Pau­se das im­mer glei­che Pro­gramm aus groß­sym­pho­ni­schen bri­ti­schen »Schlacht­rös­sern« ge­ge­ben wird:

El­gar – Pomp and Cir­cum­stance March No.1
 
Hen­ry Wood – Fan­ta­sia on Bri­tish Sea Songs
 
Par­ry / El­gar – Je­ru­sa­lem
 
Tra­di­tio­nal – Na­tio­nal­hym­ne
 
Tra­di­tio­nal – Auld Lang Sy­ne (Schot­ti­sches Volks­lied)

Das Pu­bli­kum (5.000 Be­su­cher in der Hal­le, mehr als 100.000 im Hyde Park und in an­de­ren live zu­ge­schal­te­ten Open Air-Lo­ca­ti­ons) summt, singt, hupt und trö­tet da­bei mit, die Aus­ge­las­sen­heit kann mit dem Köl­ner Kar­ne­val re­gel­mä­ßig locker mit­hal­ten! Man kann es kaum in Wor­te fas­sen, man muß es se­hen (und vor al­lem hö­ren). Zum Glück wird das Event auch in die­sem Jahr wie­der hier bei uns im Fern­se­hen über­tra­gen, und zwar vom Nord­deut­schen Rund­funk ab 22:10 Uhr. Wir ha­ben uns da­für hier schon ei­ne gro­ße Tü­te Kar­tof­fel­chips in der ty­pisch eng­li­schen Ge­schmacks­rich­tung »Salt & Vi­n­egar« so­wie ei­ne Schach­tel »Af­ter Eight« zu­recht­ge­legt. Ru­le Bri­tan­nia!

Freitag, 9. September 2005

Was­ser, Bag­ger, Kin­der marsch!

In der Nacht von Diens­tag auf Mitt­woch gab schräg es un­ter uns ei­nen ka­pi­ta­len Was­ser­rohr­bruch: Über die Kreu­zung flu­te­te es nur so da­hin, was im fah­len Schein der Stra­ßen­la­ter­nen und Wer­be­ta­fel-Be­leuch­tun­gen durch­aus nett aus­sah. Nachts um drei stan­den be­reits Po­li­zei und di­ver­se Ein­satz­kräf­te (eher rat- und hilf­los) um die Be­sche­rung her­um, doch schon am Mor­gen wa­ren Ar­bei­ter mit schwe­rem Ge­rät zur Stel­le, um die Stra­ßen­decke auf­zu­sä­gen und die lecke Stel­le frei­zu­le­gen.

Baustelle

Gut zwei Ta­ge spä­ter sind so­wohl das Loch ge­fun­den und ge­flickt als auch die durch die un­ver­hoff­te Was­ser­sper­rung be­trof­fe­nen (und auf­ge­brach­ten) Nach­barn an der Durch­gangs­stra­ße wie­der be­ru­higt. Die Fahr­bahn frei­lich muß erst wie­der­her­ge­stellt wer­den, doch so­lan­ge der rot­wei­ße »Pla­stik-Pferch« die Schad­stel­le um­gibt, ist un­se­re Stra­ße erst­mal zur Sack­gas­se ge­wor­den. Sehr zur Freu­de der Kin­der, die die neue Spiel­stra­ße un­ver­züg­lich in Be­sitz ge­nom­men ha­ben und den weit­ge­hend ru­hen­den Ver­kehr aus­nut­zen. Auch ich hät­te nichts da­ge­gen, den mo­men­ta­nen Zu­stand dau­er­haft bei­zu­be­hal­ten: Man könn­te ja auf der Stra­ßen­mit­te Ti­sche und Stüh­le auf­stel­len und abends bei Bier und Brot­zeit die An­woh­ner von ge­gen­über bes­ser (oder erst­ma­lig) ken­nen­ler­nen...

P.S.: Fort­set­zung folgt, und zwar in den ei­ge­nen Kom­men­ta­ren zu die­sem Bei­trag...

Donnerstag, 8. September 2005

Wie mir jüngst ein Licht auf­ging...

Ei­gent­lich ha­be ich die­ses Web­log an­ge­fan­gen, um al­ler­lei skur­ri­le oder be­mer­kens­wer­te Ge­schich­ten fest­zu­hal­ten, mit de­nen mich das Le­ben so zu kon­fron­tie­ren be­liebt. Und hier al­so ist die er­ste:

Bei ei­nem frei­tag­abend­li­chen Spa­zier­gang durch mei­ne ge­lieb­te (Wahl-)Heimatstadt Fürth fand ich neu­lich in ei­nem al­ten Hin­ter­hof auf ei­nem Schutt­hau­fen ei­ne schlich­te Wand­lam­pe, die wun­der­sa­mer­wei­se völ­lig heil und un­be­schä­digt oben­auf lag. Das gu­te Stück war zwar ziem­lich ver­dreckt, aber we­der die mil­chig­wei­ße Glas­ku­gel noch die in­nen her­umd­en­geln­de 75W-Glüh­bir­ne hat­ten den ge­ring­sten Scha­den.

Ich trug die un­ver­hoff­te »Lie­fe­rung des Uni­ver­sums« nach Hau­se, und nach ei­ner gründ­li­chen Rei­ni­gung er­strahl­te die­ser schlich­te »Klas­si­ker« in schön­stem Weiß. Ein Ein­satz­ort war schnell ge­fun­den: In der dunk­len Ecke des Alt­bau-Woh­nungs­flurs soll­te die Leuch­te ei­nen äs­the­tisch frag­wür­di­gen Vor­gän­ger er­set­zen. So weit, so gut. Bis es je­doch end­lich so­weit war wie im nach­fol­gen­den Bild zu se­hen, hat­te ich ei­nen hal­ben Sams­tag lang vier (!) schwe­re Prü­fun­gen zu be­stehen...

Meine neue Flurleuchte

Der er­ste Schock kam gleich bei der er­sten test­wei­sen In­be­trieb­nah­me mit ei­ner En­er­gie­spar­bir­ne und ei­nem am­bu­lant an­ge­schraub­ten Netz­ka­bel: Al­les funk­tio­nier­te be­stens, doch als ich die (of­fen­bar von mir et­was zu fest an­ge­zo­ge­ne) Glas­ku­gel wie­der vom Sockel ab­schrau­ben woll­te, mach­te es »knacks« und ich hat­te die Ku­gel plötz­lich lo­se in der ei­nen Hand, wäh­rend ihr ab­ge­bro­che­nes Ge­win­de im Sockel (und da­mit in mei­ner an­de­ren Hand) ver­blie­ben war...

Ich wi­der­stand dem Im­puls, al­les wut­ent­brannt in die Ecke zu feu­ern und so aus zwei Bruch­tei­len ca. 2.000 Scher­ben zu ma­chen. Statt des­sen ver­such­te ich, den vor­sich­tig her­aus­ge­dreh­ten, glä­ser­nen Ge­win­de­ring mit Su­per­kle­ber wie­der an sei­nem Platz an der Öff­nung der Ku­gel zu be­fe­sti­gen. Zum ei­ge­nen Er­stau­nen funk­tio­nier­te das auf An­hieb ta­del­los (und ein zur Vor­sicht un­ter die mon­tier­te Lam­pe ge­leg­tes So­fa­kis­sen ha­be ich am näch­sten Mor­gen wie­der be­ru­higt ent­fer­nen kön­nen). Er­ste Lek­ti­on al­so: Glas­ge­win­de nie zu stramm an­zie­hen, auch wenn Su­per­kle­ber bei glat­ten Bruch­kan­ten Er­staun­li­ches zu lei­sten ver­mag!

Die zwei­te Heim­su­chung ließ in­des nicht lan­ge auf sich war­ten: Auf der Su­che nach zwei hin­rei­chend lan­gen Schrau­ben zur Be­fe­sti­gung der Sockel-Man­schet­te an der Wand ent­glitt mir die­ser wei­ße Kunst­stoff-Kra­gen plötz­lich und fiel im Flur zu Bo­den. Aus ei­nem Teil wa­ren auf ein­mal drei ge­wor­den!

Auch hier hat­te ich aber noch­mals »Glück im Un­glück«: Zer­bro­chen war nur der in­ne­re Ge­win­de­ring für die Bir­nen­fas­sung, der »Au­ßen­kra­gen« war heil ge­blie­ben. Schier un­glaub­lich, wo doch die »In­ne­rei­en« auf­grund der ver­senk­ten Kon­struk­ti­on gar kei­nen Bo­den­kon­takt beim Auf­prall ge­habt ha­ben konn­ten! Bei den rau­hen Bruch­flä­chen des sprö­den Kunst­stoffs half kein Su­per­kle­ber, da muß­te Kon­takt­kle­ber (Pat­tex trans­pa­rent) ran. Nach er­folg­tem »Zu­sam­men­flicken« be­kam die in­ne­re Rund­fas­sung noch ei­nen zu­sätz­li­chen »Schutz­gür­tel« in Form ei­nes star­ken Ka­bel­bin­ders... Die zwei­te Leh­re lau­tet mit­hin: Nicht mit emp­find­li­chen Werk­stücken zu den Schrau­ben­schub­la­den lau­fen, son­dern stets um­ge­kehrt!

So, nach die­sen zwei Un­fäl­len war die lieb­ge­won­ne­ne Lam­pe im­mer noch äu­ßer­lich un­ver­sehrt. Jetzt galt es, ei­nen Schal­ter zu mon­tie­ren, zu wel­chem Be­hu­fe ich ein Loch in den Kunst­stoff-Kra­gen boh­ren muß­te. Mit der Sprö­dig­keit je­nes Pla­stik-Teils hat­te ich ja nun schon mei­ne Er­fah­run­gen ge­macht, al­so bohr­te ich sehr vor­sich­tig mit klei­nem Boh­rer­durch­mes­ser vor und wei­te­te das Loch dann hän­disch mit ei­ner Rund­fei­le auf. So was geht im­mer müh­sam, macht or­dent­lich Staub und ist oben­drein ziem­lich lang­wei­lig. Na gut, end­lich schien das Loch groß ge­nug und ich war froh über den Zu­fall, noch ei­nen pas­sen­den Druck­schal­ter in weiß in der Ba­stel­ki­ste ge­habt zu ha­ben. Lei­der war das Loch aber doch noch nicht groß (oder rund) ge­nug ge­wor­den, und ich ließ mich da­zu hin­rei­ßen, den Schal­ter­hals et­was zu kräf­tig da­ge­gen zu drücken: Mit un­wil­li­gem »krrrr« knall­te der Schal­ter plötz­lich bis zum An­schlag durch das Loch, aber ich hat­te da­bei sein (Plastik-)Gewinde ziem­lich rui­niert...

Schal­ter al­so vor­sich­tig wie­der raus­ope­riert und mit der Rund­fei­le das Loch noch ein biß­chen auf­ge­wei­tet so­wie in der Geo­me­trie per­fek­tio­niert. Glück im Un­glück, die drit­te: Das Schraub­käpp­chen des Schal­ters fand auf dem be­schä­dig­ten Ge­win­de­hals doch noch ge­nug Halt für ei­nen fe­sten Sitz! Die Lek­ti­on Nr. 3 muß frei­lich lau­ten: Kei­ne Ge­walt­an­wen­dung bei wei­chen Ma­te­ria­li­en!

OK, nach der Ver­ka­be­lung des Schal­ters mit der Lam­pen­fas­sung fehl­te nur noch die End­mon­ta­ge an der Wand. Die­se ließ sich recht ein­fach an, denn er­staun­li­cher­wei­se wa­ren die be­nö­tig­ten Loch­ab­stän­de iden­tisch zu de­nen der Vor­gän­ger­leuch­te, ich konn­te al­so auf die schon frü­her sorg­sam ein­ge­gip­sten Dü­bel in der Wand zu­rück­grei­fen. In Alt­bau­wän­den neue Dü­bel zu set­zen ist je­des­mal ein zeit- und ner­ven­zeh­ren­des Aben­teu­er, um das ich hier zum Glück denn doch her­um­kam...

Die Mon­ta­ge der Sockel­man­schet­te war letzt­lich Mi­nu­ten­sa­che, ei­ne neue En­er­gie­spar­bir­ne war rasch hin­ein­ge­dreht und die Glas­ku­gel gaaaa­anz vor­sich­tig eben­so. Schal­ter an und ES WARD LICHT!

Je­den­falls für ein paar Stun­den. Als ich abends den be­stan­de­nen »Burn-In-Test« fei­ern woll­te, knipp­ste ich die Lam­pe aus und gleich wie­der an. Aber was tat sich? Nix. Es blieb dun­kel. Ein vier­tes Mal sträub­te sich das elen­de Low­Tech-Ge­rät, bei mir sei­nen Dienst auf­zu­neh­men! Dies­mal war es der elek­tro­ni­sche Star­ter der na­gel­neu­en OS­RAM-Mar­ken­bir­ne, der of­fen­bar sei­nen Geist auf­ge­ge­ben hat­te.

Aber so schnell (und so kurz vor dem Ziel) woll­te ich nicht auf­ge­ben: von die­sem Leucht­mit­tel­typ (Zwei­rohr, 12W, E27) hat­te ich noch wei­te­re Ex­em­pla­re in Re­ser­ve. Al­so noch­mal VORSICHTIGST die ge­kleb­te Glas­ku­gel her­un­ter­ge­dreht und den Leucht­kör­per ge­tauscht. Ku­gel VORSICHTIGST (und nur bis zum er­sten ge­rin­gen Wi­der­stand) wie­der drauf­ge­dreht und ... auf­ge­at­met! Mir ging ein Licht auf! Lek­ti­on vier, man ahnt es längst: En­er­gie­spar­lam­pen nicht aus- und gleich wie­der ein­schal­ten. Gut, sie müß­ten es ei­gent­lich ab­kön­nen, aber man soll­te es nicht her­aus­for­dern...

Seit­her ist mei­ne dunk­le Flu­recke abends be­stens aus­ge­leuch­tet, wenn­gleich ich nicht ver­heh­len kann, die er­sten Ta­ge und Aben­de sehr arg­wöh­nisch auf neue In­tri­gen des Lam­pen­gei­stes ge­war­tet zu ha­ben. Kam aber nichts mehr. Viel­leicht will er mich ja aber auch erst in Si­cher­heit wie­gen?!

Mittwoch, 7. September 2005

War­um »zone­batt­ler« ?

Ganz ein­fach: Er­stens, weil mein rich­ti­ger (Vor-)name of­fen­bar schon von ei­nem Na­mens­vet­ter als Be­nut­zer­na­me in Be­schlag ge­nom­men wur­de. Zwei­tens, weil ne­ben­an im Wohn­zim­mer ein ori­gi­nal Ata­ri Batt­le­zo­ne Spiel­au­to­mat von 1980 steht, ei­ne der we­ni­gen hier noch vor­han­de­nen Re­mi­nes­zen­zen an mei­ne ju­gend­li­chen Vi­deo­spiel-Zei­ten. Die frei­lich weit we­ni­ger ex­zes­siv aus­ge­prägt wa­ren als bei vie­len Joy­stick-Ar­ti­sten heut­zu­ta­ge...

Atari Battlezone Spielhallen-Automat
 
Co­py­right © 1980 by Ata­ri, Inc.

Gleich­wohl ha­be ich ei­ne be­son­de­re Be­zie­hung zu dem ziem­lich ra­ren Vek­tor­gra­fik-Au­to­ma­ten: Die auf dem Kas­sen­tür-Schlüs­sel ein­ge­präg­te Num­mer 281259 ist näm­lich zu­fäl­li­ger­wei­se mit mei­nem Ge­burts­da­tum iden­tisch. So­was ver­bin­det! :-)

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