Gestern gekleckert (Kleines Atelier), heute geklotzt: Das Neue Museum Nürnberg ist schon von außen ein Gesamt-Kunstwerk von beachtlichem Format! Als Staatliches Museum für Kunst und Design in Nürnberg spielt diese Institution natürlich auch in einer ganz anderen Liga als privat geführte Mini-Galerien...
Fangen wir bei der Architektur an: Was Volker Staab da an den Rand der Altstadt in unmittelbare Nachbarschaft des altertümelnden Handwerkerhofes gesetzt hat, ist ein Juwel der Klarheit, in seiner reinen Formensprache sehr überzeugend (wie übrigens auch das gleichfalls von Staab entworfene Museum Georg Schäfer in Schweinfurt). Auch nachts entfalten der Museumsbau und der ihm vorgelagerte Klarissenplatz eine verführerische Anziehungskraft, andeutungsweise nachzuempfinden anhand eines offiziellen Panoramafotos.
Bei aller Bewunderung für den Meister kann sich der zonebattler jedoch den kleinen Seitenhieb nicht verkneifen, daß er (im Gegensatz zu den Bauten) die Homepage des Staab’schen Architekturbüros für ein byzantinisches Chaos hält: Die ist nämlich mit verwirrendem und unnötigem Multimedia-Schnickschnack »angereichert«, welcher die Orientierung erheblich erschwert... Tja, Beton und Bits sind halt doch zweierlei Werkstoffe!
Im Inneren erwartet uns ein kontrastreicher Zusammenklang aus zeitgenössischer Kunst und neuzeitlichem Design, der in dieser Form sonst nirgends unter einem Dach anzutreffen ist. Aufgrund der besonders großzügigen Präsentation mit viel Luft und Licht um die einzelnen Werke zieht jedes Exponat die ihm gebührende Aufmerksamkeit ablenkungsfrei auf sich. Eine sehr inspirierende Atmosphäre!
Da ich nur wenige Schritte vom Museum entfernt meinem täglichen Broterwerb nachgehe, nutze ich die Mittagspause des Öfteren zu Kurzbesuchen, die ich zuweilen auch fotografisch dokumentiere (wie zum Beispiel hier und dort). Als Mitglied der Museumsinitiative genieße ich stets freien Eintritt zu den Sammlungen und Ausstellungen, da lohnt dann auch eine kurze »Stippvisite«...
Abschließend weist der Schreiber dieser Zeilen mit Genugtuung darauf hin, daß das NMN zwar in Nürnberg angesiedelt, aber an maßgebenden Schaltstellen personell von Fürthern und Fürtherinnen unterwandert ist: Der Kurator zum Exempel ist nicht nur ein Fast-Nachbar von mir, sondern bekennender Fan der SpVgg Greuther Fürth !
Süßer und scharfer Senf: