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zonebattler's homezone 2.1 - Merkwürdiges aus Fürth und der Welt


Freitag, 30. September 2005

Nack­te Tat­sa­chen

Beim mit­tags­päus­li­chen Stadt­gang sah ich letz­te Wo­che ein paar jun­ge Frau­en auf frag­wür­di­gen Kunst-am-Bau-Stein­qua­dern in der Son­ne hocken. Der An­blick des im fol­gen­den ex­em­pla­risch be­schrie­be­nen Da­men­hin­terns hät­te es durch­aus ver­dient, zur Il­lu­stra­ti­on hier ab­ge­bil­det zu wer­den, al­lein mei­ne Kom­pakt-Knip­se ver­fügt über kein Zoom-Ob­jek­tiv, wes­we­gen ich mich auf Ohr­fei­gen-Di­stanz hät­te her­an­pir­schen müs­sen... Da­zu fehl­te es mir am Mut, und so müs­sen es halt jetzt be­schrei­ben­de Wor­te tun.

Al­so: Die in Re­de ste­hen­de (und ih­rer­seits sit­zen­de) La­dy trug ei­ne sehr knapp ge­schnit­te­ne schwar­ze Ho­se, dar­über ein noch en­ge­res schwar­zes Shirt und zwi­schen­drin ei­nen dral­len, blei­chen Fleischwulst, der durch ei­nen schwarz-weiß be­rüsch­ten String-Tan­ga we­der nen­nens­wert ver­ziert noch si­gni­fi­kant ka­schiert wur­de. Al­le­mal ein un­ver­hoff­ter Blick­fän­ger, aber nach mei­nem Da­für­hal­ten kein son­der­lich äs­the­ti­scher.

Wo­mit sich die Fra­ge auf­tut: Was soll­te man/frau im öf­fent­li­chen Raum seinen/ihren Mit­men­schen zu­mu­ten? Ist al­les er­laubt, was mach­bar ist? Ist es ein Zei­chen von Selbst­be­wußt­sein oder ero­ti­scher Aus­strah­lung, wenn sich je­mand (egal wel­chen Ge­schlechts) in viel zu en­ge Kla­mot­ten zwängt und dann die ver­dräng­te Kör­per­mas­se in der Mit­te her­aus­quel­len läßt? Die aus der ver­meint­li­chen Fri­vo­li­tät mög­li­cher­wei­se re­sul­tie­ren­de Nie­ren­ent­zün­dung kann mir als nicht Be­trof­fe­nem gleich­gül­tig sein (aus der Per­spek­ti­ve des Kran­ken­kas­sen-Bei­trags­zah­ler an­der­seits auch wie­der nicht), aber es be­lei­digt das Schön­heits­emp­fin­den. Mei­nes je­den­falls. Wes­halb ich für wei­se Selbst­be­schrän­kung auch in Aspek­ten des ei­ge­nen Er­schei­nungs­bil­des plä­die­re.

Ich le­ge noch­mals Wert auf die Fest­stel­lung, daß mei­ne am weib­li­chen Bei­spiel ent­zün­de­te Ti­ra­de nicht dis­kri­mi­nie­rend ge­meint ist: Männ­li­che Wam­pen in zu kur­zen Kit­tel­chen sind mir gleich­falls ein vi­su­el­ler Hor­ror. Und des­we­gen bin ich noch lan­ge kein »Mo­ral­apo­stel«, ge­schwei­ge denn ein »Kost­ver­äch­ter«!

Donnerstag, 29. September 2005

Sex sells!

An die­sem al­ten jour­na­li­sti­schen Grund­satz kom­me na­tür­lich auch ich nicht vor­bei, so­fern ich mei­nes Web­logs vir­tu­el­le Auf­la­ge (sprich Le­ser­zahl) nach­hal­tig in die Hö­he trei­ben möch­te. Al­so gut, heu­te gibt es hier ein paar tie­ri­sche Schwei­ne­rei­en...

Fan­gen wir ge­die­gen ero­tisch und nicht plump por­no­gra­phisch an mit ei­nem Ver­weis zu ei­nem bä­ri­gen Strip­tease. Scharf, nicht war? ;-)

We­sent­lich hef­ti­ger ging es in ei­nem An­denken- und Gim­mick-La­den in Mün­chen zur Sa­che, durch den wir heu­er am Vor­abend un­se­res Starts in den Ur­laub bum­mel­ten: Da er­drei­ste­te sich ein per­ver­ses, bat­te­rie­be­trie­be­nes Kar­nickel, ei­nen gleich­falls Du­racell-ge­power­ten Plüsch­ti­ger zu ram­meln. Oh­ne un­ser Da­zu­tun (ich schwö­re es!) hat­te der Müm­mel­mann in sei­nem Pferch das Ti­ger­weib­chen in die Ecke ge­trie­ben und ver­ging sich nun von hin­ten an ihm. So ganz un­ge­le­gen schien der Akt der Ti­ge­rin in­des­sen nicht zu kom­men, denn sie klapp­te im­mer wie­der mal das Maul auf und stöhn­te »Aaaaaaaaaah«!

Sex unter Plüschtieren Sex unter Plüschtieren

Zum Glück war ei­ne un­se­rer klei­nen Di­gi­cams zur Hand, lei­der mit licht­schwa­chem Ob­jek­tiv und oh­ne Mög­lich­keit zur Ton­auf­zeich­nung. Aber ein au­then­ti­sches Vi­deo von mä­ßi­ger Qua­li­tät ist bes­ser als gar kei­nes, oder?

So, ich hof­fe da­mit ei­ner­seits auf das re­ge In­ter­es­se mei­ner Le­se­rIn­nen ge­sto­ßen zu ha­ben, äh, zu sein, an­de­rer­seits die Gren­zen des An­stands und gu­ten Ge­schmacks nicht gar zu weit über­schrit­ten zu ha­ben. Mor­gen je­den­falls gibt’s wie­der durch­wegs mo­ra­lisch hoch­ste­hen­de Le­se­kost!

Mittwoch, 28. September 2005

Mann­heim Me­mo­ries

Wie be­reits am letz­ten Sonn­tag an­ge­kün­digt, be­fin­de ich mich der­zeit auf ei­ner be­ruf­lich be­ding­ten Ex­pe­di­ti­on in Mann­heim. Die letz­ten bei­den Ta­ge be­schick­te ich zonebattler’s ho­me­zo­ne (zeit-)notgedrungen mit längst fer­tig vor­lie­gen­den Bei­trä­gen aus dem Fun­dus, doch heu­te drängt es mich zur Live-Be­richt­erstat­tung aus der al­ten Re­si­denz­stadt an Rhein und Neckar.

Mann­heim al­so: Die Men­schen sind dort wohl­be­leibt und fah­ren ger­ne mit schmal­spu­ri­gen Stra­ßen­bah­nen durch die quadratisch/schachbrettartig an­ge­leg­te In­nen­stadt auf und ab so­wie kreuz und quer. Zwi­schen­drin stei­gen sie aus und ge­ben sich mit gro­ßer Won­ne dem Ein­kau­fen hin, Ge­schäf­te gibt es dort son­der Zahl und für al­les und je­des.

Ob­wohl die Pla­nung des git­ter­för­mi­gen Stra­ßen­net­zes in der Alt­stadt schon 1606 un­ter Kur­fürst Fried­rich IV. er­folg­te, sind die mei­sten »Plan­qua­dra­te« nach kriegs­be­ding­ten Zer­stö­run­gen heu­te mit 60er-Jah­re Ge­schäfts­haus-Ku­ben zu­ge­stellt. Mich er­in­nern sie sehr an die da­mals mo­der­nen Fal­ler- und Voll­mer-Häus­chen, die zu Ju­gend­zei­ten mei­ne Märk­lin-Mo­dell­bahn be­völ­ker­ten... Zwi­schen den Bau­ten (den ech­ten) hat man über ei­ni­ge of­fen­bar wei­land sorg­fäl­tig ge­plan­te Sicht­ach­sen Mo­nu­men­tal­bau­ten wie Schloß und Was­ser­turm im­mer wie­der mal im Blick. In Fürth ha­ben wir in der Lud­wigs­stra­ße ei­ne ganz ähn­li­che Ach­se in Rich­tung Haupt­bahn­hof.

Aber zu­rück nach Mann­heim: Sehr nett an­zu­se­hen sind heu­te rüh­rend mensch­lich an­mu­ten­de Kunst­wer­ke im öf­fent­li­chen Raum aus ei­ner in­zwi­schen fer­nen Zeit, in der Haus­halts­zwän­ge und Spar­dik­ta­te noch Fremd­wor­te wa­ren. Heu­te über­lebt so et­was Ver­nach­läs­si­gung und Van­da­lis­mus al­ler­or­ten nur, wenn es be­wacht oder in halt­ba­re Bron­ze ge­gos­sen ist...

Bronzeplastik

Laut kom­mu­na­ler Ei­gen­wer­bung auf ih­rer of­fi­zi­el­len Web­site han­delt es sich bei Mann­heim üb­ri­gens um ei­ne »Stadt für dienst­lei­stungs­ori­en­tier­te Men­schen«. Ei­nen sol­chen ha­be ich ge­stern ken­nen­ler­nen dür­fen, es han­del­te sich um den Nacht­por­tier mei­nes vom Kon­zern­rei­se­ser­vice aus­ge­wähl­ten Ho­tels: Auf mei­ne Fra­ge, was in ei­nem aus­ge­wie­se­nen Nicht­rau­cher­zim­mer zwei gro­ße Aschen­be­cher zu su­chen hät­ten, er­klär­te er das zum Prin­zip, denn die Über­nach­tungs­gä­ste könn­ten ja doch mal ein Zi­ga­rett­chen qual­men wol­len oder gar ei­nen paf­fen­den Be­su­cher mit auf’s Zim­mer neh­men zum Zwecke der fröh­li­chen Ka­me­rad­schafts­pfle­ge. Mei­nen Ein­wand, daß das schwer­lich im In­ter­es­se nach­fol­gen­der Nicht­rau­cher-Gä­ste sein kön­ne und daß das Vor­han­den­sein von Aschen­be­chern ge­ra­de­zu Auf­for­de­rungs­cha­rak­ter hat, kon­ter­te der Herr Dienst­lei­ster mit: »Ich ha­be es Ih­nen doch ge­ra­de er­klärt, Sie ha­ben es wohl nicht be­grif­fen!«

So­viel zum ge­leb­ten Ser­vice­ge­dan­ken. Im­mer­hin gab die Epi­so­de am näch­sten Mor­gen ei­nen gu­ten Ein­stieg in mein Se­mi­nar ab, wel­ches pi­kan­ter­wei­se ju­sta­ment die Grund­la­gen der Kom­mu­ni­ka­ti­on und den Dienst am Kun­den zum The­ma hat... Üb­ri­gens hat­te das Ho­tel bei mir an­fäng­lich ei­nen Bo­nus, weil es dort in der Mi­ni­bar Ge­trän­ke (Was­ser, Ap­fel­schor­le, Li­mo) zum »Selbst­ko­sten­preis« von 50 Cent (!) gibt. Lei­der wirft der tum­be Tropf hin­ter dem Tre­sen den Ge­samt­ein­druck wie­der um Licht­jah­re zu­rück. Tja, die (Service-)Kette ist halt nur so stark wie ihr schwäch­stes Glied!

Bei al­ler Freu­de an neu­en Ein­drücken bleibt es gleich­wohl mein höch­stes Glück, heu­te abend nach lan­ger Zug­fahrt wie­der die ei­ge­ne Couch un­ter mir zu spü­ren: Der »Se­mi­nar­tou­ris­mus« ist aus Sicht des Trai­ners nicht halb so at­trak­tiv wie er für die »stand­ort­treu­en« Werk­tä­ti­gen im Be­kann­ten­kreis er­schei­nen mag. Aber die­ses The­men-Faß ma­che ich ein an­der­mal auf...

Dienstag, 27. September 2005

Im­mer gut be­hü­tet

In ei­nem Nürn­ber­ger Kauf­haus ha­be ich un­längst in der Da­men­ober­be­klei­dungs-Eta­ge ei­nen Son­der­ver­kauf von »An­lass­hü­ten« ge­se­hen. Welch’ in­ter­es­san­tes Wort! War mir bis­her noch nicht un­ter­ge­kom­men. So­fort ver­such­te ich zu er­grün­den, um wel­che Art von Kopf­be­deckun­gen es sich da­bei wohl han­del­te... Auf An­hieb fie­len mir drei mög­li­che Be­deu­tun­gen ein, was denn ein »An­las­shut« sein könn­te:

  • Ein Hut, den man (frau) nach dem Auf­set­zen nicht mehr ab­setzt, son­dern im­mer an­lässt, al­so auch bei­spiels­wei­se beim Bei­schlaf, beim Tau­chen, beim Ra­sen­mä­hen. Ein Hut für al­le Fäl­le, so­zu­sa­gen...

  • Ein Hut mit An­las­ser zum An­las­sen, sprich mit in­te­grier­tem Mo­tor, wo­mög­lich mit Bu­tan­gas oder gar mit Raps­öl be­trie­ben. Ein gut däm­men­der Da­men-Filz­hut läßt si­cher­lich kaum mehr als ein lei­ses Tuckern nach au­ßen drin­gen.

  • Ein Hut für be­son­de­re An­läs­se (Bäl­le, Hoch­zei­ten, Emp­fän­ge etc.). Er­schie­ne mir aber als zu ba­nal, um wahr zu sein...

Noch ir­gend­wel­che As­so­zia­tio­nen in der Le­ser­schaft da drau­ßen? Dann bit­te ich um geist­rei­che Kom­men­ta­re!

P.S. Ja, ich hät­te na­tür­lich ei­ne Ver­käu­fe­rin fra­gen kön­nen, aber ich war zu fei­ge und ha­be mich nicht ge­traut... ;-)

Montag, 26. September 2005

Auf den Hund ge­kom­men

Vor­ne­weg: Ich bin mit und un­ter Tie­ren auf­ge­wach­sen, gro­ßen und klei­nen, mau­en­den und wau­en­den, kreu­chen­den und fleu­chen­den, spre­chen­den (!) und schwei­gen­den. Be­vor hier­zu­lan­de ir­gend­je­mand wuß­te, was ein Pfer­de­flü­ste­rer ist, war ich schon Kat­zen­krabb­ler und Hun­de­krau­ler. Der el­ter­li­che Gar­ten ist der mut­maß­lich größ­te Tier­fried­hof Mit­tel­fran­kens, und ich ha­be in mei­ner Kind­heit man­che Trä­ne über den Ver­lust pel­zi­ger Freun­de ver­gos­sen. Ich ma­ße mir al­so Kom­pe­tenz und Ken­ner­schaft an in Fra­gen der Tier­hal­tung und der emo­tio­na­len Bin­dung zu Vier­bei­nern. Und da­mit auch gleich zu mei­ner pro­vo­kan­ten The­se:

Hun­de­hal­tung in der Groß­stadt ist Tier­quä­le­rei

Zur em­pi­ri­schen Be­grün­dung ver­wei­se ich auf nun­mehr sechs Jah­re Woh­n­er­fah­rung in der Für­ther Süd­stadt: Der An­teil ver­hal­tens­ge­stör­ter Kö­ter al­ler Ka­li­ber er­scheint mir hier deut­lich grö­ßer als in länd­li­chen Ge­bie­ten und klei­ne­ren Ge­mein­den. Sei­en es ener­vie­rend dau­er­kläf­fen­de Tep­pich­hu­pen, über­mä­ste­te Bett­wür­ste oder ran­da­lie­ren­de Rie­sen­käl­ber, sie al­le füh­ren hier in der Stein­wü­ste ein nicht an­satz­wei­se art­ge­rech­tes Le­ben mit hin­rei­chend Be­we­gung und aus­ge­wo­ge­ner Er­näh­rung. Ja, wie denn auch?! Aus­häu­si­ge Be­we­gung ist ja nur an der Lei­ne mög­lich, und we­der Herr- noch Frau­chen kön­nen da lan­ge mit Lum­pis Be­we­gungs­drang mit­hal­ten. Aus­dau­ernd ist auf Dau­er nur das Tier, nicht der Mensch. So drängt sich al­so der Ver­dacht auf, daß der de­vo­te Vier­bei­ner nicht sel­ten al­lein­ste­hen­den Be­sit­ze­rIn­nen als Kindersatz dient oder gel­tungs­be­dürf­ti­gen An­ge­bern als Po­tenz­ver­stär­ker. Von Tier­lie­be frei­lich kann in bei­den Fäl­len wohl kaum die Re­de sein...

Hundekacke

Und die neu­ro­ti­schen und wo­mög­lich trau­ma­ti­sier­ten Vie­cher selbst? Kacken al­ler­or­ten auf die Stra­ße und vor un­se­ren Gar­ten, wol­len über­all pin­kelnd Re­vie­re mar­kie­ren, wo es schon von Duft­mar­ken der Kon­kur­renz nur so wim­melt. Da muß man bzw. Tier zwangs­läu­fig ent­we­der ir­re oder zum Frust­fres­ser wer­den. Wahr­lich ein Hun­de­le­ben!

Sonntag, 25. September 2005

Färdd wärdd!

Und da­mit das auch für al­le Welt of­fen­kun­dig wer­de, ver­an­stal­tet die Stadt heu­te ih­ren all­jähr­li­chen Tag der of­fe­nen Tür: Ab 10:00 Uhr kann man sich an über 30 Ver­an­stal­tungs­or­ten al­ler­lei In­ter­es­san­tes an­se­hen und auch man­chen neu­gie­ri­gen Blick hin­ter die Ku­lis­sen wer­fen.

In mei­ner Ei­gen­schaft als Web­ma­ster des Rund­funk­mu­se­ums emp­feh­le ich ganz be­son­ders ei­nen Be­such im ehe­ma­li­gen »Haupt­quar­tier« der Fir­ma Grun­dig: Die ak­tu­el­le Son­der­aus­stel­lung mit me­cha­ni­schen Mu­sik­au­to­ma­ten ist wirk­lich se­hens- und hö­rens­wert...

Der zone­batt­ler selbst kann die vie­len An­ge­bo­te ver­drieß­li­cher­wei­se nicht selbst wahr­neh­men, muß er doch aus be­ruf­li­chen Grün­den den Zug be­stei­gen und gen Mann­heim rei­sen, wo er drei Ta­ge lang ein Se­mi­nar zu lei­ten hat. Das heißt aber nicht, daß es von Mon­tag bis Mitt­woch nix von ihm zu le­sen gä­be: Sein Web­log füt­tert er selbst vom Nord­pol aus, von Ba­den-Würt­tem­berg aus da­her erst recht!

Samstag, 24. September 2005

Sta­ab-Hoch­sprung

Ge­stern ge­kleckert (Klei­nes Ate­lier), heu­te ge­klotzt: Das Neue Mu­se­um Nürn­berg ist schon von au­ßen ein Ge­samt-Kunst­werk von be­acht­li­chem For­mat! Als Staat­li­ches Mu­se­um für Kunst und De­sign in Nürn­berg spielt die­se In­sti­tu­ti­on na­tür­lich auch in ei­ner ganz an­de­ren Li­ga als pri­vat ge­führ­te Mi­ni-Ga­le­rien...

Fan­gen wir bei der Ar­chi­tek­tur an: Was Vol­ker Sta­ab da an den Rand der Alt­stadt in un­mit­tel­ba­re Nach­bar­schaft des al­ter­tü­meln­den Hand­wer­ker­ho­fes ge­setzt hat, ist ein Ju­wel der Klar­heit, in sei­ner rei­nen For­men­spra­che sehr über­zeu­gend (wie üb­ri­gens auch das gleich­falls von Sta­ab ent­wor­fe­ne Mu­se­um Ge­org Schä­fer in Schwein­furt). Auch nachts ent­fal­ten der Mu­se­ums­bau und der ihm vor­ge­la­ger­te Kla­ris­sen­platz ei­ne ver­füh­re­ri­sche An­zie­hungs­kraft, an­deu­tungs­wei­se nach­zu­emp­fin­den an­hand ei­nes of­fi­zi­el­len Pan­ora­ma­fo­tos.

Bei al­ler Be­wun­de­rung für den Mei­ster kann sich der zone­batt­ler je­doch den klei­nen Sei­ten­hieb nicht ver­knei­fen, daß er (im Ge­gen­satz zu den Bau­ten) die Home­page des Staab’schen Ar­chi­tek­tur­bü­ros für ein by­zan­ti­ni­sches Cha­os hält: Die ist näm­lich mit ver­wir­ren­dem und un­nö­ti­gem Mul­ti­me­dia-Schnick­schnack »an­ge­rei­chert«, wel­cher die Ori­en­tie­rung er­heb­lich er­schwert... Tja, Be­ton und Bits sind halt doch zwei­er­lei Werk­stof­fe!

Neues Museum Nürnberg

Im In­ne­ren er­war­tet uns ein kon­trast­rei­cher Zu­sam­men­klang aus zeit­ge­nös­si­scher Kunst und neu­zeit­li­chem De­sign, der in die­ser Form sonst nir­gends un­ter ei­nem Dach an­zu­tref­fen ist. Auf­grund der be­son­ders groß­zü­gi­gen Prä­sen­ta­ti­on mit viel Luft und Licht um die ein­zel­nen Wer­ke zieht je­des Ex­po­nat die ihm ge­büh­ren­de Auf­merk­sam­keit ab­len­kungs­frei auf sich. Ei­ne sehr in­spi­rie­ren­de At­mo­sphä­re!

Da ich nur we­ni­ge Schrit­te vom Mu­se­um ent­fernt mei­nem täg­li­chen Brot­er­werb nach­ge­he, nut­ze ich die Mit­tags­pau­se des Öf­te­ren zu Kurz­be­su­chen, die ich zu­wei­len auch fo­to­gra­fisch do­ku­men­tie­re (wie zum Bei­spiel hier und dort). Als Mit­glied der Mu­se­ums­in­itia­ti­ve ge­nie­ße ich stets frei­en Ein­tritt zu den Samm­lun­gen und Aus­stel­lun­gen, da lohnt dann auch ei­ne kur­ze »Stipp­vi­si­te«...

Ab­schlie­ßend weist der Schrei­ber die­ser Zei­len mit Ge­nug­tu­ung dar­auf hin, daß das NMN zwar in Nürn­berg an­ge­sie­delt, aber an maß­ge­ben­den Schalt­stel­len per­so­nell von Für­thern und Für­the­rin­nen un­ter­wan­dert ist: Der Ku­ra­tor zum Ex­em­pel ist nicht nur ein Fast-Nach­bar von mir, son­dern be­ken­nen­der Fan der SpVgg Greu­ther Fürth !

Freitag, 23. September 2005

Klei­ner Kunst-Schau­ka­sten

Wir be­schlie­ßen die Ar­beits­wo­che mit ei­nem wohl­wol­len­den Hin­weis auf das »Klei­ne Ate­lier Hir­schen­stra­ße« (Haus­num­mer 31). In dem klei­nen Läd­chen, das einst ei­nen Fri­seur-Sa­lon be­her­berg­te, gibt es im­mer wie­der span­nen­de Aus­stel­lun­gen zu be­stau­nen. Die bei­den rüh­ri­gen Be­trei­be­rin­nen El­len Ha­sel­may­er und Na­na Mo­ritz sind üb­ri­gens zwei sehr in­ter­es­san­te Ge­sprächs­part­ne­rin­nen, nicht nur zum The­ma Kunst...

Kleines Atelier Fürth

Der­zeit (noch bis zum 15. Ok­to­ber 2005) gibt es un­ter dem Ti­tel »Ar­chäo­lo­gie« ein­dring­li­che Bil­der von Ka­rin Waß­mer zum The­ma Se­xu­el­ler Miss­brauch zu se­hen. Si­cher kein na­he­lie­gen­der Schmuck für’s ei­ge­ne Wohn­zim­mer, aber be­rüh­ren­de (und ver­stö­ren­de) Auf­ar­bei­tun­gen ei­ge­ner, bru­ta­ler Er­in­ne­run­gen...

Das »Klei­ne Ate­lier Hir­schen­stra­ße« hat Don­ners­tag und Frei­tag von 14 bis 19 Uhr, sams­tags von 10 bis 16 Uhr und nach Ver­ein­ba­rung ge­öff­net (Tel. 0171–7140986).

Donnerstag, 22. September 2005

Som­mer ade...

...Schei­den tut weh. Mir je­den­falls ist es je­des Jahr auf’s Neue ein Greu­el (von mir aus auch Gräu­el), wenn die Ta­ge kür­zer und die Näch­te län­ger wer­den und bei­de mit­ein­an­der käl­ter. Aber es ist halt jetzt wie­der so­weit und we­nig­stens ist es tags­über drau­ßen noch freund­lich und son­nig.

Des Nachts frei­lich fal­len die Tem­pe­ra­tu­ren schon wie­der auf er­schreckend nied­ri­ge Wer­te, und so schien es uns ge­bo­ten, die som­mers in den Hin­ter­hof aus­ge­la­ger­ten Groß­pflan­zen der Spe­zi­es Fi­cus ben­ja­min wie­der ins Haus zu schaf­fen. Nun ist un­se­re Woh­nung eher ei­ne Burg denn ein Schloß und al­so oh­ne Oran­ge­rie, der ver­füg­ba­re Platz in Trep­pen­haus und Wohn­räu­men zu­dem be­grenzt und nicht be­lie­big ver­mehr­bar.

Es war im Grun­de schon vor­her klar, daß un­ser im Wort­sin­ne größ­tes Sor­gen­kind den Weg zu­rück ins Ess­zim­mer nicht mehr schaf­fen wür­de und da­her im Herbst an­der­wei­tig un­ter­ge­bracht wer­den muß. Nur wo? Die vor et­wa 13 Jah­ren ge­kauf­te Bir­ken­fei­ge ein­fach her­zu­schen­ken wä­re uns treu­los er­schie­nen, und so schlug mei­ne bes­se­re Hälf­te vor, das me­ter­ho­he Ge­wächs zu sich ins Bü­ro bzw. in den Gang da­vor zu stel­len. Al­so gut, Er­leich­te­rung al­lent­hal­ben. Wie aber den sper­ri­gen Strunk dort­hin ver­schaf­fen?

Zum Glück ver­fügt un­ser an an­de­rer Stel­le aus­führ­lich be­schrie­be­ner Ein­satz­wa­gen über ein weit auf­fahr­ba­res Glas­dach, so daß der Baum mit sei­nem schwe­ren Topf für uns grund­sätz­lich trans­por­tier­bar war. Frei­lich muß­te ich ihn da­zu erst tem­po­rär »ver­schlan­ken«, was un­ter Zu­hil­fe­nah­me ei­ner Rol­le Frisch­hal­te­fo­lie recht gut ge­lang. Zu zweit klapp­te dann auch das »Ein­fä­deln« in den Mi­ni­bus.

Subaru Libero im Einsatz

Die an­schlie­ßen­de Son­der­fahrt durch die Süd­stadt ge­riet zum rech­ten Spek­ta­kel für al­le zu­fäl­lig den Weg säu­men­den Au­gen­zeu­gen, die uns mit gro­ßem Hal­lo und Ge­ki­cher be­grüß­ten. So ei­nen merk­wür­di­gen Um­zug sieht man schließ­lich nicht al­le Ta­ge!

In mei­nem Hang zum Thea­tra­li­schen er­in­ner­te mich die Pro­zes­si­on so­gleich an den Shake­speare­schen Mac­beth, dem ja durch ei­ne »Er­schei­nung« ge­weis­sagt wird:

Mac­beth soll nie­mals be­zwun­gen wer­den, bis der gro­ße Birnam-Wald auf Dun­sin­ans Hü­gel ge­gen ihn an­ge­zo­gen kom­men wird

Der Schur­ke fühlt sich be­kann­ter­ma­ßen durch die­se Pro­phe­zei­ung zu noch grau­sa­me­rem Tun er­mu­tigt, wann hät­te man je ei­nen Wald in Be­we­gung ge­se­hen? Doch kurz vor dem fi­na­len Show­down ver­fügt der gu­te Mal­colm am Birnam-Wald:

Laßt je­den Sol­da­ten sich ei­nen Ast ab­hau­en, und ihn vor sich her tra­gen; wir wer­den da­durch die An­zahl un­sers Heers be­schat­ten, und die Kund­schaf­ter in Ver­wir­rung set­zen

Und so er­füllt sich die Vor­her­se­hung letzt­lich doch: der wan­deln­de Wald ist das gut ge­tarn­te Fuß­volk von Mal­colms Heer, des­sen Freund Macduff schließ­lich dem Bö­se­wicht und Kö­nigs­mör­der Mac­beth ei­nen Kopf kür­zer macht. So mar­tia­lisch en­de­te die Fahrt mit dem be­wal­de­ten Wa­gen durch Fürth al­ler­dings (und gott­sei­dank) nicht... Aber man könn­te im kom­men­den Win­ter abends mal wie­der den gan­zen Mac­beth le­sen und nicht nur die Zu­sam­men­fas­sung !

Mittwoch, 21. September 2005

Dicker Brum­mer brummt in Fürth

Zu­ge­ge­ben, die Ei­sen­bahn war erst vor­ge­stern mein Ta­ges-The­ma. Egal, aus ak­tu­el­lem An­laß er­öff­ne ich die Ru­brik Schre­ber­gar­ten mit ei­nem Hin­weis auf ein ge­ra­de dort par­ken­des Schie­nen­fahr­zeug ganz be­son­de­ren Ka­li­bers: Das tat­säch­lich ein­zi­ge je­mals ge­bau­te Ex­em­plar der Bau­rei­he V 320 hat die­ser Ta­ge ein Gast­spiel in Fürth und Um­ge­bung!

Diesellok BR 320

Die heu­te der Gleis­bau­fir­ma Wie­be ge­hö­ren­de Die­sel­lok kommt auf sechs Ach­sen da­her und ist ein Ko­loss von ein­drucks­vol­ler Grö­ße, der auch we­gen sei­nes leuch­tend gel­ben Farb­klei­des schwer­lich zu über­se­hen ist! Mo­men­tan zieht das im­po­san­te Un­ge­tüm schwe­re Bau­zü­ge von Fürth aus in Rich­tung Neu­stadt (Aisch), wo zwi­schen Ha­gen­bü­chach und Ems­kir­chen die ver­schlis­se­nen Glei­se der Strecke Fürth-Würz­burg aus­ge­wech­selt wer­den.

Wäh­rend län­ge­rer Ar­beits­pau­sen ist der um­fang­rei­che Wie­be-Fuhr­park am ehe­ma­li­gen Für­ther Gü­ter­bahn­hof ab­ge­stellt, die dicke V 320 kommt dann zum Tan­ken und Sand­fas­sen an un­se­ren Schre­ber­gar­ten an der Ka­ro­li­nen­stra­ße. Train­spot­ter le­gen sich al­so am be­sten am süd­städ­ti­schen Zu­gang zur Lui­sen-Un­ter­füh­rung auf die Lau­er, ge­gen­über vom AL­DI-Markt an der Ka­ro.

Aus­führ­li­che In­for­ma­tio­nen zu und vie­le Bil­der von die­ser Ma­schi­ne fin­den Fans un­ter www.3hundert20.de. War­um es von mir hin­ge­gen nicht stän­dig neue Bahn­bil­der zu se­hen ge­ben wird, ist in ei­nem ei­ge­nen Es­say in mei­nem Bild­ar­chiv nach­zu­le­sen...

Dienstag, 20. September 2005

Kaf­fee­sucht & Ar­beits­flucht

Sei­nen Le­bens­un­ter­halt ver­dient der zone­batt­ler über­wie­gend in der Ost­vor­stadt, Aus­wär­ti­gen zu­meist un­ter dem Na­men Nürn­berg be­kannt. Dort ist in sei­nem Bü­ro letzt­hin ei­ne die­ser voll­au­to­ma­ti­schen Kaf­fee-Ma­schi­nen auf­ge­stellt wor­den, die seit ei­ni­ger Zeit die Re­ga­le der Elek­tro­märk­te in Le­gi­ons­stär­ke be­völ­kern. Nicht et­wa, daß der Schrei­ber die­ser Zei­len sel­ber Kaf­fee­trin­ker wä­re, kei­nes­wegs. Das teue­re Ge­rät soll­te nur et­was wei­ter weg von Schuß und nicht in der all­ge­mein zu­gäng­li­chen Tee­kü­che ste­hen, um nicht von al­ler Welt und vor al­lem nicht »für lau« in An­spruch ge­nom­men zu wer­den.

Aber das mit der un­ter­las­se­nen Be­zah­lung der ge­zapf­ten Tas­sen ist nicht das ei­gent­li­che Pro­blem, so­vie­le ruch­lo­se Zech­prel­ler gä­be es viel­leicht gar nicht. Viel in­ter­es­san­ter ist das So­zi­al­ver­hal­ten der dem Heiß­ge­tränk zu­spre­chen­den Kol­le­gen und der auf Durch­rei­se be­find­li­chen Gä­ste. Man­che von de­nen kom­men erst­mal un­auf­fäl­lig durch die ei­ne Tür her­ein­ge­schli­chen und gucken auf das Dis­play des freund­li­chen klei­nen Au­to­ma­ten:

Allzeit bereit?

So­fern die be­ru­hi­gen­de Aus­kunft lau­tet: »BEREIT«, dann wird fröh­lich die Tas­se rein­ge­stellt und die Mahle­rei (»krr­krrr­krr«) und Brü­he­rei (»wu­wu­wu­wu­zischhhhhhh«) geht los. We­he aber, wenn die An­zei­ge un­er­klär­li­che bis un­er­freu­li­che Bot­schaf­ten ab­son­dert, wie z.B. »TRESTER AUSLEEREN« oder »FILTER WECHSELN«, von »WASSER NACHFUELLEN« nicht zu re­den: Dann ent­schwin­den die näm­li­chen Kol­le­gen lei­sen Fu­ßes wie­der aus der zwei­ten Bü­ro­tür in den Flur, so un­auf­fäl­lig, als wä­ren sie nie da­ge­we­sen. Frei­lich nicht für lan­ge: Ei­ne Vier­tel­stun­de spä­ter trägt sie ih­re Um­lauf­bahn wie­der vor­bei, wohl in der Hoff­nung, ein(e) andere(r) mö­ge sich in­zwi­schen des Elends er­barmt und sich der Nö­te des hil­fe­ru­fen­den Ma­schin­chens an­ge­nom­men ha­ben. Je nach mo­men­ta­nem Stand der Din­ge wie­der­holt sich der ge­schil­der­te Zy­klus dann auf’s Neue.

Was wir dar­aus ler­nen? Ei­gen­in­i­ti­ta­ti­ve und selbst­lo­sen Elan zu zei­gen wird al­lent­hal­ben ger­ne von je­der­mann und je­der­frau für sich be­an­sprucht und von sich be­haup­tet, aber die per­sön­li­che Glaub­wür­dig­keit des/der der­art Trom­meln­den zeigt sich so­fort an seinem/ihrem Um­gang mit ge­mein­sam ge­nutz­ten Haus­halts­ge­rä­ten!

Montag, 19. September 2005

Die Lud­wigs­ei­sen­bahn

Wie heut­zu­ta­ge viel­leicht nicht mehr je­des Kind, aber doch je­der halb­wegs be­le­se­ne Mensch im­mer noch weiß, fuhr die er­ste Ei­sen­bahn in Deutsch­land im Jah­re 1835 ab, und zwar von Nürn­berg nach Fürth und an­ders­her­um. Er­stes La­de­gut der Baye­ri­schen Lud­wigs­bahn wa­ren wei­land dem Ver­neh­men nach zwei Fäs­ser Bier, doch der frü­he frän­ki­sche Al­ko­hol­trans­fer soll hier nicht un­ser The­ma sein.

Die Ei­sen­bahn sym­bo­li­sier­te da­mals den Fort­schritt, und ent­lang der Tras­se ent­stan­den bald präch­tig­ste Stra­ßen­fron­ten (in Fürth ins­be­son­de­re die Kö­nigs­war­ter Stra­ße / Horn­schuch­pro­me­na­de). Im Ge­gen­satz zu heu­te war das Woh­nen längs der Strecke sei­ner­zeit durch­aus kein Är­ger­nis, son­dern viel­mehr Pri­vi­leg der rei­chen Bür­ger­schaft.

In Fürth en­de­te das Gleis am Lud­wigs­bahn­hof un­weit des Ho­tel Na­tio­nal, al­so just dort, wo heu­te die Für­ther Frei­heit liegt. So­wohl das 1938 ab­ge­ris­se­ne Bahn­hofs­ge­bäu­de als auch das heu­te noch exi­stie­ren­de (wenn­gleich stark ver­än­der­te) Ho­tel ga­ben um das Jahr 1900 ein be­lieb­tes Post­kar­ten­mo­tiv ab:

Ludwigsbahnhof und Hotel National

Heut­zu­ta­ge er­in­nert so gut wie nichts mehr an die hi­sto­risch be­deut­sa­me Ei­sen­bahn, au­ßer ei­nem nach Nürn­berg an die Bä­ren­schan­ze ver­setz­ten Denk­mal aus spä­te­rer Zeit ist kaum noch et­was da­von im Stadt­bild prä­sent. Re­ste ehe­ma­li­ger Be­triebs­an­la­gen so­wie­so nicht. Gleich­wohl: Wer Au­gen hat zu se­hen, der fin­det noch heu­te man­ches Über­bleib­sel aus der Pio­nier­zeit des Dampf­ros­ses!

Schwellensteine der Ludwigseisenbahn

Zum Bei­spiel die­se Schwel­len­stei­ne hier, die un­weit der Kreu­zung Ka­ro­li­nen­stra­ße / Ja­ko­bi­nen­stra­ße den (neu­zeit­li­chen) Bahn­damm be­fe­sti­gen. Bei der Bahn wur­de schon im­mer wie­der­ver­wen­det, was an Bau­stof­fen noch ir­gend­wie zu ge­brau­chen war, und der rück­ge­bau­te Schie­nen-Un­ter­bau war ja gut an­der­wei­tig zu ver­wen­den. Am Stein un­ten rechts im Bild sind die Ril­le für die Schie­ne und die Lö­cher für die Be­fe­sti­gungs­tei­le deut­lich zu er­ken­nen!

Der­ar­ti­ge stum­me Zeu­gen der Tech­nik-Ge­schich­te gibt es nicht nur in Fürth: Auch in Nürn­berg (am Bahn­be­triebs­werk Neu­sün­ders­bühl und in der Sand­stra­ße di­rekt am Opern­haus) ha­ben Schwel­len­stei­ne der Lud­wigs­ei­sen­bahn sol­cher­art ih­re mut­maß­lich »letz­te Ru­he­stät­te« ge­fun­den. Was üb­ri­gens eben­so für den da­mals aus Eng­land mit­samt den Fahr­zeu­gen gleich mit­im­por­tier­ten Lok­füh­rer Wil­liam Wil­son gilt, der auf dem Jo­han­nis-Fried­hof be­gra­ben liegt.

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